Usnea

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Usnea

Usnea australis

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Lecanoromycetes
Unterklasse: Lecanoromycetidae
Ordnung: Lecanorales
Familie: Parmeliaceae
Gattung: Usnea
Wissenschaftlicher Name
Usnea
Dill. ex Adans.

Die Gattung Usnea umfasst Flechten, die meist von Bäumen herabhängend wachsen. Vertreter der Gattung werden auch als Bartflechten oder Baumbart bezeichnet.

Bartflechten sind busch- bis bartförmige Strauchflechten mit runden, fädigen Ästen; sie sind grau bis gelbgrünlich. Die Lager werden meist fünf bis zehn Zentimeter lang und sind nur an einer Stelle angewachsen. In Gebirgslagen mit sauberer Luft können sie jedoch wesentlich größere Längen erreichen; in Gebieten mit höherer Luftverschmutzung bleiben sie kürzer. An den Fäden befinden sich oft halbkugelige bis stiftförmige Auswüchse. Sie können sorediös aufbrechen oder Isidien tragen. Zieht man an den Strängen, reißen zunächst nur Rinde und Mark auf, so dass der zentrale weiße Markstrang freigelegt wird. Apothecien sind bei manchen Arten sehr selten, können aber bei einigen bei guter Entwicklung regelmäßig vorhanden sein.

Arten (Auswahl)

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Bartflechten wachsen an Nadel- und Laubbäumen mit saurer Borke. Sie bevorzugen niederschlagsreiche Lagen und Kaltluftgebiete. Einige Arten kommen auch in der Antarktis vor, z.b. Usnea sphacelata und Usnea aurantiaco-atra.[1][2]

In einigen Arten (wie Usnea barbata, deren antibiotische Wirkung auch durch den Chirurgen Mikulicz genutzt wurde[3][4]) wurde das Antibiotikum Usninsäure entdeckt, das inzwischen synthetisch hergestellt wird. Im Hochland Südamerikas wird eine gesteinsbewohnende Art als Tee gegen Husten genutzt.

Usnea florida kann beim Monitoring lokaler Klimaveränderungen mittels Flechtenkartierung Anwendung finden.[5]

Ähnliche Gattungen

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Unter den Strauchflechten sind die Bartflechten durch ihre fädigen (nicht bandartigen), grünlichen Lager gekennzeichnet. Die Gattung Bryoria besitzt braune bis graue Fäden; außerdem fehlt der weiße Zentralstrang.

  • Der Name Usnea gab auch, wegen der Ähnlichkeit im Wuchs, dem Spanischen Moos (Tillandsia usneoides) (englisch Spanish Moss) den botanischen Namen (usneoides „usnea-ähnlich“). Diese Art bildet ebenfalls „Baumbärte“, gehört jedoch zu den Bromeliengewächsen.
  • In der Volksbotanik wird zwischen Bartflechten und Cetraria-Arten häufig nicht weiter unterschieden.[6]
  • Der Usnea Plug, ein vulkanischer Hügel auf King George Island im Archipel der Südlichen Shetlandinseln, verdankt der Flechtengattung seinen Namen.
Commons: Bartflechten (Usnea) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dzmitry A. Lukashanets, Peter Convey, Oleg I. Borodin, Vladislav Ye. Miamin, Yury H. Hihiniak, Alexey A. Gaydashov, Aleksander P. Yatsyna, Vasil V. Vezhnavets, Natallia N. Maysak, Tatyana V. Shendrik: Eukarya biodiversity in the Thala Hills, East Antarctica In: Antarctic Science, Band 33, Ausgabe 6, Dezember 2021
  2. CLAIRE CARVALLO, NATHALY GODOY, BERTHA AGUILAR, CLAUDIA EGAS, RAÚL FUENTEALBA & MARGARITA PRÉNDEZ: Long-term monitoring of atmospheric pollution in the Maritime Antarctic with the lichen Usnea aurantiaco-atra (Jacq.) Bory: a magnetic and elemental study In: Antarctic Science, Band 33, Ausgabe 6, Dezember 2021
  3. Josef Richard Möse: Volkstümliche Pflanzenheilkunde im Licht moderner Antibiotikaforschung. Die Heilkunst (1958), Heft 7, S. 248–251; S. 364 f.
  4. Rudolf Fritz Weiss: Lehrbuch der Phytotherapie. 5. Aufl. Stuttgart 1982, S. 65 f.
  5. VDI 3957 Blatt 20:2017-07 Biologische Messverfahren zur Ermittlung und Beurteilung der Wirkung von Luftverunreinigungen (Biomonitoring); Kartierung von Flechten zur Ermittlung der Wirkung von lokalen Klimaveränderungen (Biological measuring techniques for the determination and evaluation of effects of air pollutants (biomonitoring); Mapping of lichens to indicate local climate change). Beuth Verlag, Berlin, S. 6.
  6. Gundolf Keil: Die Bartflechte als Lebensmittel. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 35, 2016 (2018), S. 107–121, hier: S. 111 f.