Öffentliche Gewerbeschule und Schule für Bauhandwerker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Öffentliche Gewerbeschule und Schule für Bauhandwerker in Hamburg,[1] auch Hamburger Allgemeine Gewerbeschule[2] oder Gewerbeschule Hamburg genannt,[3] wurde 1865[1] nach einem Beschluss des Hamburger Senats als erste staatliche Gewerbeschule Hamburgs gegründet.[4] Ziel war es, vor allem den Lehrlingen aus Handwerk- und anderen Gewerbebetrieben sowohl die theoretischen Grundlagen insbesondere des Bauhandwerks zu vermitteln als auch die praktischen Fertigkeiten im Zeichnen und Modellieren.[1]

Im Schuljahr 1869 bis 1870 erfolgte der Unterricht in

  • 4 Gewerbeschulklassen, in deren mittlerer Abteilung 814 Schülern bei einem Schulgeld von 10, 15 oder 20 Mark;
  • 3 Bauhandwerkklassen mit 106 Schülern bei 75 Mark Schulgeld für jeden 5-monatigen Winterkurs.[1]

Um 1870 leitete der Pädagoge Otto Jessen als Direktor die Einrichtung, in der 29 Lehrer beschäftigt wurden. Die ordentlichen Lehrer waren „Blaschke, Börner, Christensen, Ehrich, Dr. Glinzer, Grupe, Heimerdinger, Jantzen, Schlotke, Schroeter, Seifer, Steinhaus, Dr. Stuhlmann, Willweber, Wohlien, Dr. Wohlwill u. Zahn.“ Als Hilfslehrer eingestellt waren „Birgfeld, Benthack, Früauff, Griese, Hinrichsen, Koch, Lundberg, Merten, Mithoff, Prinz“ sowie Julius Schöpel,[1] der Lithografie unterrichtete.[3]

Zu den Schriften der Schule zählten beispielsweise die 1869 herausgegebenen Schulnachrichten.[1]

1876 wurde die Allgemeine Gewerbeschule, aus der sich bis 1902 unterschiedliche Zweigstellen in verschiedenen Stadtteilen abspalteten, in dem später als Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg genutzten Gebäude untergebracht. Eine Denkschrift zum 50-jährigen Gründungsjubiläum nennt die Bildungseinrichtung dann Staatliche Baugewerkschule für Hochbau und Tiefbau Hamburg.[5]

Die Bildungseinrichtung zählt zu den Vorläufer-Anstalten der späteren Hochschule für bildende Künste Hamburg.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Eduard Mushacke (Hrsg.): Schul-Kalender auf die Zeit vom 1. Oktober 1869 bis 31. Dezember 1870 nebst astronomischen Kalender für den Meridian von Berlin, 19. Jahrgang, Teil 2, mit Benutzung amtlicher Quellen herausgegeben ..., Berlin: Verlag von Wilhelm Schultze (Wohlgemuth's Buchhandlung, Scharrenstraße 11) 1870, S. 258–259; Google-Books
  2. a b Hartmut Frank: Nordlicht. 222 Jahre. Die Hamburger Hochschule für Bildende Künste am Lerchenfeld und ihre Vorgeschichte, Aufsatzsammlung und Konferenzschrift anlässlich der Ausstellung Nordlicht in den Räumen vom Kunsthaus Hamburg und vom Hamburger Kunstverein vom 16. Dezember 1989 bis 15. Januar 1990, 1. Auflage, hrsg. im Auftrag der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Hamburg: Junius-Verlag, 1989, ISBN 978-3-88506-174-8 und ISBN 3-88506-174-0, S. 409
  3. a b Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Neudruck der Ausgabe von 1912, Hamburg: Könnecke, 1980, S. 123; Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
  4. Olaf Scholz: „für die fortdauernde Blüthe und weitere Entwicklung der Gewerbe.“ Grußwort des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, in Karin Büchter, Angela Homfeld (Red.): Festschrift zum Jubiläum. 150 Jahre staatliche berufsbildende Schulen in Hamburg, hrsg. vom Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), Hamburg 2015, S. 6; Digitalisat
  5. Karin Büchter: Vorgeschichte als Grundlage für die Verstaatlichung des berufsbildenden Schulwesens, in: Karin Büchter, Angela Homfeld (Red.): Festschrift zum Jubiläum. 150 Jahre staatliche berufsbildende Schulen in Hamburg, hrsg. vom Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), Hamburg 2015, S. 40–41; Digitalisat