Andreas Jungwirth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Andreas Jungwirth (* 15. April 1967 in Linz[1]) ist ein österreichischer Schauspieler und Autor.

Andreas Jungwirth wuchs in Langholzfeld bei Linz auf, wo er bis Mitte der 1980er Jahre lebte.[2] Ein zunächst begonnenes Studium der Germanistik und der Theaterwissenschaft an der Universität Wien brach er nach zwei Jahren ab, um am dortigen Konservatorium Schauspiel zu studieren.[3][4] 1988 debütierte Jungwirth am Theater Lübeck, dessen Ensemble er sechs Jahre angehörte.[5] Ferner hatte er ein Engagement am Mittelsächsischen Theater in Döbeln.[6] 1992 gründete er zusammen mit dem Komponisten Wolfgang Heisig das Theater Zwirn, eine Bühne, die sich mit Dadaismus und Neuer Musik beschäftigte. Jungwirths erste Arbeit für den Hörfunk war das 1997 vom ORF produzierte Hörspiel Madonnenterror, dem eine Reihe weiterer Arbeiten sowohl für den ORF als auch für deutsche Sendeanstalten folgten.[3]

Daneben schreibt Jungwirth Theaterstücke, von denen er einige zu Hörspielfassungen umschrieb. Für die Produktionsfirma speaklow des Regisseurs Harald Krewer erarbeitet er Hörbuchfassungen verschiedener Texte. In der Wochenzeitung der Freitag erschienen zahlreiche seiner Kolumnen, weitere Reportagen und Erzählungen wurden in verschiedenen Publikationen veröffentlicht. Mit dem Jugendbuch Kein einziges Wort stellte Jungwirth 2014 seinen ersten Roman vor.[3]

Andreas Jungwirth ist seit dem Jahr 2000 freiberuflich tätig, lebte lange Zeit in Berlin und kehrte 2010 nach Wien zurück. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit unterrichtete er am Schauspielhaus und leitet dort das Jugendprogramm Szene machen! (2010–2012) und eine Schreibklasse (2011–2013).[3]

2012 gründete er am Schauspielhaus Wien das Hörspielhaus.[7] Er kuratiert und moderiert die regelmäßige Veranstaltung, die sich dem institutionell produzierten Hörspiel und der freien Hörspielszene und ihren Machern widmet (bisherige Kooperationspartner: Ö1, Institut für Sprachkunst, FH St. Pölten, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft). 2015 übernahm er an der Seite von Doris Glaser Moderation der jährlichen Hörspiel-Gala von Ö1.[8]

  • 1997: Madonnenterror – Regie: Nikolaus Scholz
  • 1999: Im Tosen der Stadt – Regie: Renate Pitroff
  • 2003: Séance im Park – Regie: Harald Krewer
  • 2004: Der Mann, der nicht töten kann – Regie: Burkhard Ax
  • 2007: Zwischen Nase und Brillenbogen – Einfälle – Regie: Harald Krewer
  • 2008: Alles Helden – Regie: Harald Krewer
  • 2008: Das Gerücht wächst, indem es sich verbreitet – Regie: Erich Pintar
  • 2009: Volksgarten – Regie: Barbara Liebster
  • 2011: Alleine bin ich viel – Regie: Harald Krewer
  • 2012: Transsilvanien – Regie: Steffen Moratz
  • 2013: Döbeln – Regie: Heike Tauch
  • 2016: Langholzfeld – Regie: Harald Krewer
  • 2016: Absence – Regie: Steffen Moratz
  • 2019: Auf die Natur kann man nicht böse sein – Regie: Steffen Moratz
  • 2021: Peace – Regie: Jean-Claude Kuner

Als Autor und Sprecher

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Korrektur Nr. 1 – Regie: Ulrike Brinkmann
  • 2008: Outside Inn – Regie: Harald Krewer

Als Bearbeiter (Wort)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2010: Tiburn – Autor: Iain Levison – Regie: Heike Tauch
  • 2017: Ein Leben mehr – Autorin: Jocelyne Saucier – Regie: Ulrich Lampen
  • 2018: Der Unbesiegbare – Autor: Stanislaw Lem – Regie: Oliver Sturm

Als Bearbeiter und Regisseur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Titel UA Theater Regisseur
Heesters in den Sträuchern 2000 Landestheater Linz Elisabeth Gabriel
Die Schlaflosen 2001 Stadttheater Konstanz Jenny Nörbeck
Die Flucht oder Was ist der Schenkel 2001 Theater Junge Generation, Dresden Heiko Oeft
Sünderinnen Landestheater Linz Verena Koch
Alles Helden 2005 Theater Phönix, Linz Stephan Bruckmeier
Schwarze Mamba 2006 Thalia-Theater, Hamburg Andreas Kriegenburg
Outside Inn 2007 Charity Randall Theatre, Pittsburgh/Theater Rampe, Stuttgart Melanie Dreyer
Volksgarten 2008 Theater Phönix/Staatstheater Kassel Alexander Kratzer/Florian B. Reiter
Schonzeit 2008 Staatstheater Darmstadt Anette Keppel
Es geht uns gut (nach dem Roman von Arno Geiger) 2008 Schauspielhaus Wien Lars-Ole Walburg
Sandmann (nach E.T.A. Hoffmann) 2011 Staatstheater Darmstadt Romy Schmidt
Bossnapping 2012 Theater Phönix Alexander Kratzer
Heidi (nach dem Roman von Johanna Spyri) 2012 Vereinigte Bühnen Bozen Andreas Baumgartner
Aller Tage Abend (nach dem Roman von Jenny Erpenbeck) 2014 Schauspielhaus Wien Felicitas Brucker
Stillbach oder die Sehnsucht (nach dem Roman von Sabine Gruber) 2015 Vereinigte Bühnen Bozen Petra Luisa Meyer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Andreas Jungwirth – Korrektur Nr. 1 In: ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  2. Hörspiel Langholzfeld bei deutschlandradiokultur.de, abgerufen am 21. März 2016
  3. a b c d Website von Andreas Jungwirth
  4. Es konnte nicht eindeutig ermittelt werden, ob es sich dabei um die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien oder die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien handelt.
  5. Andreas Jungwirth. Interview. In: foreigner.de. Abgerufen am 2. August 2019.
  6. Reihe Spielregeln: Döbeln – Von Andreas Jungwirth. In: deutschlandfunkkultur.de. 7. Oktober 2015, abgerufen am 18. Mai 2019.
  7. »Ö1 – Track 5´- Juryauswahl #1«. www.schauspielhaus.at, abgerufen am 4. März 2018.
  8. Die Ö1 Hörspiel-Gala 2016. In: radiokulturhaus.orf.at. 21. August 2018, abgerufen am 10. April 2020 (mit Foto).
  9. Die Geschichte zweier junger Liebender. In: oe1.orf.at. Abgerufen am 2. September 2020.
  10. 24. Radiopreis, 2021. In: adulteducation.at. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  11. Ö1 räumt bei Radiopreisen der Erwachsenenbildung ab. In: ORF.at. 10. Januar 2022, abgerufen am 11. Januar 2022.
  12. „Das Begräbnis“ zu Ö1-Hörspiel des Jahres gekürt. In: ORF.at. 23. Februar 2024, abgerufen am 24. Februar 2024.