Benutzer:Kl833x9/Dietrich von Saucken

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Dietrich Friedrich Eduard Kasimir[1] von Saucken (* 16. Mai 1892 in Fischhausen (heute Primorsk, ehem. Ostpreußen); † 27. September 1980 in Pullach)[2] war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.[3] Er gehörte zu den 27 Trägern des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern und Brillanten und war der letzte deutsche Soldat, dem diese Auszeichnung verliehen wurde.[4]

Dietrich von Saucken besuchte ein Gymnasium in Königsberg, bevor er am 1. Oktober 1910 als Fahnenjunker seine miltärische Laufbahn begann. Er trat in das Granadier-Regiment „König Friedrich-Wilhelm I.“ (2. Ostpreußisches) Nr. 3 in Königsberg ein, wo er am 18. August 1911 zum Fähnrich und am 19. Juni 1912 zum Leutnant befördert wurde.[1]

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

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In der Zeit des 1. Weltkrieges wurde von Saucken ab dem 7. Oktober 1914 als Kompanieführer eingesetzt. Ab dem 15. November 1916 erfolgte eine Verwendung als Bataillonsadjutant bzw. ab dem 10. April 1917 als Regimentsadjutant. Am 18. August 1917 wurde von Saucken zum Oberleutnant befördert. Während des Krieges wurde von Saucken insgesamt siebenmal verwundet und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Zum Zeitpunkt des Kriegsendes war von Saucken Adjutant der 2. Infanterie-Brigade.[1]

Ab dem 4. Dezember 1918 erfolgte die Demobilisierung des Deutschen Heeres. Von Saucken meldete sich im Dezember 1918 zum Grenzschutz Ost und wurde am 1. Oktober 1919 in die vorläufige Reichswehr und 1921 als Kompanieführer im 1. preußischen Infanterieregiment in die Reichswehr übernommen.[5] Am 15. Dezember 1921 wurde von Saucken zum Reiter-Regiment 8 in Oels (heute Oleśnica) in Schlesien versetzt. Dies geschah, um infanteristische Fähigkeiten auf Kavallerie-Einheiten zu übertragen.[6] Am 1. Januar 1923 wurde von Saucken auf eigenen Wunsch hin in die 3. Eskadron des Reiter-Regiments 2 in Osterode (heute Ostróda)[7] Ostpreußen versetzt. Dort heiratete er am 27. Juli 1923. Am 1. April 1925 wurde er zum Rittmeister befördert und diente bis zum Frühjahr 1927 im Regimentsstab. Ab diesem Zeitpunkt war er Kommandeur der 2. Eskadron des Reiter-Regiment 2, das zu diesem Zeitpunkt in Lyck stationiert war.[8] 1927 wurde er im Rahmen der geheimen Zusammenarbeit zwischen der Roten Armee und der Reichswehr zur Vertiefung seiner russischen Sprachkenntnisse in die Sowjetunion beurlaubt.[1]

Zeit des Nationalsozialismus

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1934 wurde von Saucken in das Baltikum beurlaubt, um seine Sprachkenntnisse zu festigen. Im April dieses Jahres erfolgte die Beförderung zum Major. Kurz darauf wurde er ab dem 1. Mai 1934 als Taktiklehrer an die Kriegsschule Hannover versetzt.[9] Am 19. Februar 1935 legte er dort die Dolmetscherprüfung in Russisch ab. Am l. Oktober 1936 erhielt von Saucken den Rang eines Oberstleutnants. Ab dem 1. April 1937 wurde er als Kommandeur des Reiter-Regiments 2 in Angerburg (Węgorzewo)[7] eingesetzt. Am 1. Juni 1939 erfolgte die Beförderung zum Oberst.[1]

Zweiter Weltkrieg

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Ab dem Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 führte Saucken das 2. Reiter-Regiment während des Polenfeldzugs und des Westfeldzuges in Frankreich. Am 1. Oktober 1940 wurde er kurzfristig in die Führerreserve versetzt. Ab dem 16. November 1940 befehligte er die 4. Schützen-Brigade. Mit dieser Einheit nahm er am Balkanfeldzug und der Anfangsphase des Deutsch-Sowjetischen Krieges teil. Am 9. Dezember 1941 gab er das Kommando der 4. Schützen-Brigade ab und wechselte zur Panzertruppe. Am 27. Dezember 1941 wurde er mit der Führung der 4. Panzer-Division beauftragt, die zu diesem Zeitpunkt in die Schlacht um Moskau verwickelt war. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der Division ernannt. Bei Abwehrkämpfen um die Stadt Wolchow wurde am 6. Januar 1942 schwer verwundet und musste das Kommando der Division vorübergehend an Generalmajor Heinrich Eberbach abgeben. Am selben Tag wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Von Saucken benötigte mehrere Monate, um sich von der Verletzung zu erholen. Nach dem Ende des Lazarettaufenthalts wurde am 24. August 1942 zum Kommandeur der Schule für schnelle Truppen in Krampnitz ernannt. Am 1. April 1943 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant. Am 31. Mai 1943 kehrte von Saucken als Kommandeur der 4. Panzer-Division an die Front des Deutsch-Sowjetischen Krieges zurück. Er führte die Division, unterbrochen von einem Erholungsurlaub vom 15. Januar bis 5. Februar 1944, bis zum 20. Mai 1944. Neben weiteren Kampfhandlungen war die 4. Panzer-Division in diesem Zeitraum im Juli 1943 an der Panzerschlacht bei Kursk (nördlicher Flügel, 9. Armee) und an dem erfolgreichen Entsatz des Festen Platzes Kowel im April 1944 beteiligt. Vom 21. Mai 1944 bis Juni 1944 wurde Saucken mit der Führung des III. Panzer-Korps beauftragt.

Ende Juni 1944 übernahm er während der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration das Kommando über das zu diesem Zeitpunkt ad-hoc als Kampfgruppe „von Saucken“ aufgestellte XXXIX. Panzer-Korps im Bereich der Heeresgruppe Mitte. Die Kampfgruppe, die zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen aus der 5. Panzer-Division zusammen mit der Schweren Panzer-Abteilung 505 und der 170. Infanterie-Division bestand, musste sich bei Borissow, Logoisk und Molodetschno gegen Angriffe der sowjetischen 3. Weißrussischen Front zur Wehr setzen, wobei das Kräfteverhältnis 1:10 betragen haben soll. Von Saucken gelang es durch geschickte Führung den sowjetischen Vormarsch zu verzögern und die ihm unterstellten Einheiten kampffähig zu erhalten - die sowjetische Rückeroberung von Minsk am 3. Juli 1944 konnte er aufgrund der katastrophalen militärischen Gesamtsituation der Heeresgruppe Mitte nicht verhindern.

Am 1. August 1944 wurde von Saucken zum General der Panzertruppe befördert. Gleichzeitg wurde er zum Kommandierenden General des aus der Kampfgruppe hervorgegangenen XXXIX. Panzer-Korps. Dieses führte er dann bis Mitte Oktober 1944. Am 15. Oktober 1944 gab er das Kommando an den General der Panzertruppe Karl Decker ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Im Dezember 1944 übernahm er das Kommando über das Panzerkorps „Großdeutschland“, welches er bis Februar 1945 führte. Persönliche Diskrepanzen mit dem Chef des Generalstabes des Heeres Heinz Guderian führten schließlich dazu, dass Saucken erneut in die Führerreserve versetzt wurde.

Am 12. März 1945 wurde er jedoch zum Oberbefehlshaber der 2. Armee (im April 1945 umbenannt in Armee Ostpreußen) ernannt, die er bis zum 9. Mai 1945 führte. An diesem Tag geriet von Saucken auf der Halbinsel Hela in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[10]

  • Ernst Bahr, Gerd Brausch (Hrsg.): Altpreußische Biographie, Band 4, Elwert-Verlag Marburg/Lahn 1995 ISBN 3-7708-1003-1
  • Kathryn Barbier: Kursk 1943: The Greatest Tank Battle Ever Fought, Zenith Imprint 2002, ISBN 0760312540
  • Ирина Владимировна Безбородова: Генералы вермахта в плену, Российский гос. гуманитарный университет, 1998, ISBN 5728102069
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5
  • Grosse: Garnisionsstadt Angerburg in Angerburger Heimatbrief, Heft 51, Herbst 1965, S.8-16 (http://www.kreis-angerburg.de/ahb/ahb51_a.pdf)
  • Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg: Front und militärisches Hinterland 1941/42, Oldenbourg Wissenschaftsverlag München 2010, ISBN 978-3-486-70225-5
  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0
  • Samuel W. Mitcham: Rommel's lieutenants: the men who served the Desert Fox, France, 1940, Praeger Security 2007, ISBN 0-275-99185-7
  • Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939 - 1945. Die Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939 von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündeter Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives, Scherzers Miltär-Verlag Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2
  • Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche biografische Enzyklopädie, K. G. Saur Verlag München 2007, ISBN 978-3-598-25038-5
  • Thomas Vogel: Aufstand des Gewissens: Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933 - 1945, E.S.Mittler 2000, ISBN 3813207080
  • Gordon Williamson: Knight's Cross with Diamonds Recipients: 1941-45, Osprey Publishing Ltd. 2005, ISBN 1-84176-644-5
  • Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Bahr, Brausch: Altpreußische Biografie, Band IV, S.1149
  2. Vierhaus: Deutsche biografische Enzyklopädie, S.711
  3. Williamson: Knight's Cross with Diamonds Recipients: 1941-45, S.58-59
  4. Scherzer: Ritterkreuzträger 1939 - 1945
  5. Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, S.292
  6. Nehring: Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916 bis 1945, S.47
  7. a b Grosse: Garnisonstadt Angerburg, S.14-16
  8. Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, S.292
  9. Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945, S.292
  10. Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg, S.167-168
  11. a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, S.166
  • Christian Hartmann: Wehrmacht im Ostkrieg: Front und militärisches Hinterland 1941/42, Oldenbourg Wissenschaftsverlag München 2010, ISBN 978-3-486-70225-5 , S. 167: Saucken, ein „großer, schlanker Reiter-Oberst mit dem Monokel [...] der nie ein Wort zu viel, aber auch keins zu wenig sagte“ präsentierte sich als typischer Vertreter der preußischen Militärelite. Von sich und seinen "Leuten" forderte er viel.
    S.167-168: Saucken beendete den Krieg als hochdekorierte (und schwerverwundeter) General der Panzertruppe [...] Er kämpfte bis zum 9. Mai in seiner ostpreußischen Heimat. Da er auf seinem Posten verblieb, verbrachte er die folgenden zehn Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
    S.168: Von Saucken [sind Sympathien für den Nationalsozialismus] nicht bekannt. Ein Verschwörer des 20. Juli bezeichnete ihn als "unerschrockenen Edelmann", der damals seine schützende Hand über ihn gehalten habe. Im Mai 1944 anlässlich seines Abschieds von der 4. Panzer-Division dankte von Saucken seinen Kameraden; Hitler und den Nationalsozialismus erwähnte der stockkonservative Preuße in seiner Rede mit keinem Wort. Sein politischer Teil beschränkte sich auf folgende Aussage: «Jeder ist seines Glückes Schmied, so lautet das Sprichwort. Auch ein Volk schmiedet sein Glück; man kann das Schicksal meistern und hier wurde es gemeistert. Mit fester Zuversicht sehe ich der der deutschen Zukunft entgegen. Ich trinke darauf, auf Sie meine Kommandeure und die 4. Panzerdivision.»
  • Gerd Brausch, Ostdeutsche Gedenktage: Band 1990: Dietrich von Saucken entstammt einer alten ostpreußischen Adelsfamilie; er wurde als Sohn des Landrats Ernst von Saucken und dessen ...
  • Altpreußische Biografie, S.1149: Mutter Bertha v. S, geb. Westphal, Besuch Gynmasium Königsberg, trat am 01.10.1910 als Fahnenjunker beim Grenadier-Rgt. König ...
  • Heinz Linge, Werner Maser: Bis zum Untergang, Herbig 1980, ISBN 3776610212, S. 18: So schrieb Egbert Kieser 1978 beispielsweise über den 1892 in Fischhausen in Ostpreußen geborenen und insgesamt dreizehnmal verwundeten General Dietrich von Saucken, der seine Heimat wie ein Löwe verteidigte und am 12. [...]
  • Thomas Vogel: Aufstand des Gewissens: Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933 - 1945, E.S.Mittler 2000, ISBN 3813207080, S. 275: Der Kommandierende General Dietrich von Saucken, ein Mann, dem ich großes Vertrauen entgegenbrachte, orientierte mich, daß der Befehl zu meiner Verhaftung vom Reichsführer der SS direkt an ihn ergangen sei. Auf seine Rückfrage bei der Armee, ob dieser neue Befehl seine Richtigkeit habe, erheilt er die Anweisung, die Verhaftung direkt vorzunehmen, auch ohne einen Befehl des zuständigen Gerichtsherrn (Armeebefehlshaber)
  • Samuel W. Mitcham: Rommel's lieutenants: the men who served the Desert Fox, France, 1940, Praeger Security 2007, ISBN 0-275-99185-7, S.143: [The 4th Panzerdivsion] well led by Langermann and Major General Dietrich von Saucken, who replaced Langermann on December 24, the unit repulsed every attack. Saucken was seriously wounded on January 2, 1942 [...]
  • Kathryn Barbier: Kursk 1943: The Greatest Tank Battle Ever Fought, Zenith Imprint 2002, ISBN 0760312540, S. 81-82: 8. Juli 1943, 08:00, 4. Panzerdivision unter dem Kommando von Sauckens verstärkt die 20. Panzerdivision bei Samodurowka, 9. Armee, Angriff scheitert
  • Walther Nehring: Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916 bis 1945, S.47 :Ähnlich wie man 1921 zur Kavallerie zahlreiche frontbewährte jüngere Offiziere der Infanterie versetzte (wie die späteren Generäle der Panzertruppe Dietrich von Saucken und Hermann Balck)
  • Manfried Rauchensteiner, Siegfried Beer, Wolfgang Etschmann: Österreich 1945: ein Ende und viele Anfänge, Styria 1997, ISBN 3222125058, S.120: General Dietrich v. Saucken, der Oberbefehlshaber, traf am 9. Mai um 15.00 Uhr bei Marschall Konstantin Rokossovski zur Aufnahme der Verhandlungen ein. Am 10. Mai lief die Waffenniederlegung im großen Stil an.
  • Dr. Dieter Heckmann, AHF-Information Nr. 004 vom 21.01.2009 (http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2009/004-09.pdf): Den Abschluss der Vortragsreihe bildete der von Stefan Hartmann verdolmetschte polnischsprachige Beitrag von Boleslaw Hajduk (Danzig) über „Danzig am Ausgang des 2. Weltkrieges“. Zu den wesentlichen Ergebnissen seines Vortrages gehört die Aussage, dass ein Teil der Zerstörung Danzigs in den letzten Kriegswochen auf den schweren Artilleriebeschuss der deutschen Verteidiger zurückzuführen sei. Der deutsche Oberkommandierende, General Dietrich von Saucken, habe so die bereits in die Stadt eingerückte Rote Armee auf Distanz halten wollen, um noch möglichst viele Verwundete und Flüchtlinge über die Ostsee evakuieren zu können.
  • Der General der Panzertruppe a.D. Dietrich von Saucken kam erst als Spätheimkehrer 1955 in die Bundesrepublik und wurde anerkannter Kunstmaler. (Keilig – Die Generale des Heeres, S. 292. Zu General a.D. Dietrich von Sauken)
  • http://www.kreis-angerburg.de/ahb/ahb51_a.pdf: Garnisonstadt Angerburg, General a. D. Dr. Grosse, S.14-16, OCR-Version: Bei der Aufslellung des 1OOOOO-Mann-Heeres nach dem Versailler Diklaffrieden haffe das neu gebildeie Reifer-Regimenf 2 in Osferode in seiner 5. (Ausbildungs-Eskadron die Tradifion des Jöger-Regimenis zu Pferde 10 übernommen. Vermuflich waren auch viele der alfen Jäger zu dem neuen Regimenf freiwillig übergelreien. Das Reifer-Regimenf 2 wurde dann spöler nach Allensfein, Lyck und Königsberg verlegf, bis endlidw 1934/35 Angerburg sein Sfandorf wurde. So gewann die Sfadf gewissermaßen wieder eine Verbindung zu ihrem allen Jäger-Regimenf. Mifflerweile war am 16. März 1935 der Neuaufbau der deulschen Wehrmachf und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflichl verkündef worden. Die Truppe bekam ein anderes Aussehen. Die Gliederung war inzwischen, bedingf durch Kriegserfahrungen und Forfschriffe der Moforisierung, eine wesenilich andere geworden. Ein Reilerregimenf besfand, wenn wir das späfere Jahr 1939 zu Grunde legen, aus dem feilweise moforisierfen Regimenfs-Sfab‚ einem beriffenen Nachrichfenzug, einer Sfabsschwadron mif Panzer-Spähzug, Panzer-Abwehrzug und Pionierzug, alles moforisierf, vier Reiferschwadronen mif Maschinengewehren und einer 5. Schwadron mif Kavalierie-Geschüfzen. Es gab nad1 der Aufrüsfung 18 beriffene Regimenfer, darunfer aber nur zwei „reinrassige“ Reifer-Regimenfer, und zwar Reifer-Regimenf 1 in lnsferburg und Reifer-Regimenl 2 in Angerburg. Die übrigen 16 waren sogenannfe Kavallerie-Regimenfer, sie waren sfärker molorisierf und wurden bei einer Mobilmachung zu Aufklärungs-Ableilungen der Divisionen. Das bis dahin auf mehrere Garnisonen verfeilfe Reifer-Regimenl 2 wurde nun nach Einführung der allgemeinen Wehrpflichf zum ersfen Male als ganzes in Angerburg vereinigl -—- nach 16 Jahre langer Pause war die Sfadf wieder Garnison geworden. [...] Am 1. April 1937 wurde der 45jährige Oberst Dietrich von Saucken, ein gebürtiger Ostpreuße, Kommandeur des Regiments. Er sollte sich später in der schweren Endphase des Kampfes um die ostpreußische Heimat, als Oberbefehishaber der „Armee Ostpreußen" ganz besonders auszeichnen. Über die weiteren Schicksale des Angerburger Hausregimenfs kann hier nur kurz berichtet werden. Mit dem lnsterburger Reiter-Regiment zu einer Brigade vereinigt, war es im 2. Weltkrieg in Polen am Narew, Bug und vor Warschau eingesetzt, kam dann 1940 nach Holland und Frankreich und nahm dann im Sommer 1941 an. der großen Offensive gegen Sowjet-Rußland feil. Wir finden es im Einsatz am Dnjepr-Brückenkopf, bei Story Buchow, in der Kesseischlacht bei Kiew und in den Umfassungskämpfen bei Brjansk.
  • http://forum.kenig.org/viewtopic.php?f=8&t=1831: 08.05. 1945 сдался советским войскам в Польше и вывезен в СССР. Содержался в различных тюрьмах и лагерях, и в т.ч. в Орловской тюрьме, Озерлаге, 10.05. 1949 военным трибуналом войск МВД Орловской области приговорен к 25 годам заключения в лагерях. 09.10. 1955 в качестве не амнистированного преступника передан правительству ФРГ и освобожден.