Benutzer:Southpark/Jenseitsderbuddelzone

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Neuseeland ist einer der größten Apfelproduzenten der Erde. Das Land auf der Südhalbkugel produziert fast ausschließlich für den Export. Neuseeland hat ein maritim gemäßigtes Klima, das dem Apfelanbau entgegen kommt. So sind die Erträge unter vergleichbaren Bedingungen etwa zweieinhalb mal so hoch wie in Deutschland.[1] Aufgrund seiner Lage auf der Südhalbkugel ist die Erntezeit ein halbes Jahr gegenüber der Nordhalbkugel verschoben. Die Erntezeit in Neuseeland liegt zwischen Februar (Cox Orange) und April (Granny Smith).

Etwa 60% der neuseeländischen Apfelernte wird direkt exportiert. 12% kommen im Inland in den Handel. Der Rest wird zu Saft und ähnlichem weiterverarbeitet und auch oft exportiert. Im Jahr 2006 ernteten Neuseelands Apfelproduzenten 500.000 Tonnen Äpfeln. Das war weniger als 1% der Welternte. Neuseeland lag damit gerade einmal in den wichtigsten 35 apfelproduzierenden Ländern. Da ein Großteil der Ernte aber nahe des Orts der Produktion konsumiert wird, trug Neuseeland im selben Jahr 5% zum Weltapfelmarkt bei. Exportregionen für neuseeländische Äpfel sind insbesondere Europa, die USA und in neuester Zeit auch Südostsien.[2]

Neuseeland hat seine Produktion stark auf den internationalen Weltmarkt ausgerichtet. Züchtungen aus Neuseeland sind für den Weltmarkt bestimmt, Haben sie sich durchgesetzt werden sie weltweit angebaut. Zu den neuseeländischen Sorten, die sich weltweit im Anbau verbreiten gehören Granny Smith, Gala (Apfel) und dessen Mutation Royal Gala, Braeburn und in neuester Zeit Scifresh.[3]

Äpfel werden auf Neuseeland angepflanzt, seitdem die ersten Europäer in den Land siedelten. Ursprünglich brachten sie Cultivare aus dem Vereinigten Königreich mit, die ihm klimatisch ähnlichen Neuseeland gut gediehen. Der Missionar Samuel Marsden war 1819 der erste, der heute nachweisbar, Äpfel und Birnen im Land einführte. Von der Originalpflanzung existierte 2008 noch ein Birnenbaum in Kerikeri.[4]

Die ersten Exporte neuseeländischer Äpfel fanden 1888 nach Chile statt, die ersten Importe nach Europa ins Vereinigte Königreich im Jahr 1890.[4] Ab den 1920ern begannen Bestrebungen, den Markt zu organisieren und zu stabilisieren. Apfelanbau in Neuseeland wird bis heute vor allem von Kleinbetrieben betrieben, die keine Marktmacht gegenüber den großen Handelsunternehmen haben. Um die Stellung der neuseeländischen Anbauer zu verbessern, gründeten diese 1948 das Apple and Pear Marketing Board, um Äpfel und Birnen zu vermarkten.[2]

Ernsthaft auf dem Weltmarkt vertreten, ist Neuseeland seit etwa 1975. Zwischen 1975 und 2000 hat sich die Apfelproduktion in Neuseeland verdreifacht.[5]

Traditionell bauten die Obstbauern Sorten an, die bereits in England populär und erfolgreich waren. Zu den ursprünglich starken Sorten gehörten Cox Orange, Golden Delicious (ursprünglich aus den USA) und Red Delicious (ursprünglich aus den USA). Die erste Sorte aus Neuseeland, die verstärkt angebaut wurde, war Granny Smith, der unter den Bedingungen Neuseelands optimal reift und zudem hervorragende Transporteigenschaften hat. Die frische grüne Farbe wurde auf den Märkten in Europa und den USA als Frühlingsbote aufgefasst, während das die einheimischen Äpfel im Frühjahr und Sommer bereits mehrere Monate im Lager waren und auch so wirkten.[6]

Insgesamt zeigte sich mit der stärkeren Ausrichtung auf den Weltmarkt die Konzentration auf wenige besonders erfolgsträchtige Sorten. Während das Apple and Pear Marketing Board im Jahr 1968 noch 90 verschiedene Apfelsorten verzeichnete, die im Erwerbsanbau angebaut wurden, waren es im Jahr 1990 nur noch 27 Apfelsorten.[3] Dazu gehörten Sorten, die mittlerweile nur noch für den lokalen Gebrauch produziert werden wie Gravensteiner, Sturmer Pippin oder Golden Delicious.[3]

Ursprünglich im 20. Jahrhundert wurde in Neuseeland vor allem der rein grüne Granny Smith angepflanzt und war bis Mitte der 1980er die verbreitetste Apfelsorte in Neuseeland. Produzenten in anderen Regionen begannen jedoch den Erfolg zu bemerken. Als Produzenten in Südeuropa und der Westküste der USA ebenfalls Granny Smith anbauten, begannen die Erträge zu wachsen und der Preis zu fallen. Dies änderte sich Ende des 20. Jahrhunderts als Produzenten in Neuseeland auf rötere Äpfel setzten. 1996 hatte Granny Smith nur noch einen Anteil von 9% der in Neuseeland geplfanzten Äpfel, während Gala die dominierende Sorte war. Nachdem die Weltmärkte auch auf die Einführung von Gala reagiert hatten, begannen die Neuseeländer im großen Stil Braeburn zu pflanzen. Die Weltmärkte reagierten wierdum schneller.[6] Schon 1999 waren 60% der neuseeländischen Apfelernte Äpfel der Sorte Braeburn.[7]

Gala wurde schon bald von der Gala-Mutante Royal Gala ergänzt. Im Jahr 2000 etwa gehörten 77% der in Neuseeland produzierten Äpfeln zu den Sorten Royal Gala oder Braeburn.[3] Damit war aber schon wieder der Höhepunkt dieser Sorten erreicht. Seit der Jahrtausendwende produziert Neuseeland verstärkt für die Märkte Südostasiens, die an Braeburn und Royal Gala weniger Geschmac finden. Zudem werden die Apfelsorten mitterweile weltweit angebaut, und erreichen nicht mehr die Marktpreise wie in den 1990ern.[7]

Seid der Jahrtausendwende verfolgen auch die Neuseeländer ein System der Clubsorten. Neben dem zeitlich begrenzten Sortenschutz etablieren sie die Äpfel auch unter einem Markenschutz, der dem ursprünglichen Entwickler eine zeitlich unbegrenzte Kontrolle über die Vermarktung des Apfels erlaubt.[6] Der wichtigste der neu entstandenen Apfelsorten ist dabei Scifresh, der unter dem Markennamen Jazz in den Handel kommt[4] und im Jahr 2012 bereits 12% der gesamten neuseeländischen Ernte ausmachte.[7]

Seit den 1990ern Deregulierte auch Neuseeland seinen Apfelhandel. Das Apple and Pear Marketing Board verlor seine Monopolstellung, und bis 2007 gab es 90 verschiedene Exporteure aus Neuseeland. Ein Großteil des Geschäfts teilten sich allerdings die größten 25 Unternehmen auf, von denen Enza, der Nachfolger des Apple and Pear Marketing Boards immer noch der größte ist.[2] Enza ist seit einigen Jahren im Besitz von Turners & Growers, das wiederum der Münchner BayWa gehört.[8]

Seit der Jahrtausendwende folgt der gesamte Apfelanbau Neuseelands entweder dem Ökolandbau oder ist Kontrolliert integrierter Anbau.

Produktionsmengen

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Die Apfelernten betrug laut FAO.[9]

Jahr Anbaugebiet in Hektar Ertrag (kg/Hektar) Ernte in Tonnen
1961 3320 22410 74400
1966 3892 29193 113620
1971 4740 26742 126759
1976 5278 32677 172471
1981 5761 42012 242031
1986 7818 43982 343852
1991 11330 33539 380000
1996 15819 34705 549000
2001 12915 36680 473726
2006 9720 36419 354000
2011 8995 48669 437782

Das Anbausystem Neuseelands hat sich in den 1970ern/1980ern grundlegend geändert. Bis in die 1980er hinein pflanzten die neuseeländischen Obstbauern vor allem aus mittelgroßen Bäumen. Diese hatten mehrere Haupttriebe und ein insgesamt vasenförmiges Aussehen. Im alten System standen etwa 670 Bäume auf einem Hektar Land. Seit den 1970ern/1980ern pflanzen die Obstbauern vor allem auf zwergwüchsigen Unterlage. Die Bäume haben nur noch einen Haupttrieb und ein pyramidenförmiges oder - in einer Reihe stehend - ein sägezahnblattartiges Aussehen. Einzelne Bäume produzieren weniger, dafür bringen sie bereits nach wenigen Jahren den vollen Ertrag. In der intensiven Anpflanzung stehen etwa 1250 bis 3000 Bäume auf einem Hektar Land.[10]

Die Ernte für den Export beginnt im Februar mit der Ernte der Cox-Orange-Äpfeln und endet im April mit der Ernte von Granny Smith.[11] Die wichtigsten angebauten Sorten waren im Jahr 2012 die Sorten Braeburn, Royal Gala, Scifresh, Granny Smith, Cripps Pink, Fuji, Pacific Beauty, Pacific Queen und Pacific Rose. Die eher herben Sorten Braeburn und Scifresh sind dabei vor allem für den europäischen Markt bestimmt, während nach Asien die süßeren und farbkräftigeren Gala und Pacific-Sorten gehen.[8]

Intensiver Anbau auf Zwergstöcken

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Die traditionellen englischen Unterlagen erwiesen sich Anfang des 20. Jahrhunderts als zu anfällig gegenüber der Apfelblutlaus und die neuseeländischen Züchter wichen auf damals neue robustere Sorten aus. Während in Hawke's Bay traditionell vor allem die Unterlage MM 106 genutzt wurde, kam auf den schweren Böden in Nelson vor allem das resistentere und weniger anfällige Merton 793 zum Einsatz. Seit der Umstellung auf den intensiven Anbau, ist M9 (Apfel) und seine zahlreichen Varianten die Unterlage der Wahl. Diese ist zwar anfällig gegenüber der Apfelblutlaus, jedoch haben die Neuseeländer im Jahr 1921 begonnen die nordamerikanische Blutlaus-Zehrwespe als Parasiten der Apfelblutlaus einzuführen.[10]

Die Züchter benutzen heute vor allem eine pyramidenform. Die etwa 1,50 bis 1,80 Meter hohen Bäume sind dicht geplafnzt und werden mit Seilen gehalten. Während die untersten Äste eine durchgehende heckenartige Reihe bilden, verjüngen sich die Bäume nach oben stark, um Lichteinfall auf alle Früchte zu erlauben. Von der Seite gesehen, sieht eine derartie Apfelplantage aus, wie ein Sägeblatt. Unten eine durchgehende Fläche, weiter oben zahlreiche enge Öffnungenm die das Licht nach unten lassen.[6]

Die Technik ist insbesondere für die überwiegenden roten Sorten Gala und Braeburn notwendig. Beide brauchen direktes Licht, um die rote Farbe zu erzeugen. Während direktes Sonnenlicht für eine Rotfäbung unumgänglich ist, können grüne Äpfel auch dichter nebeneinander angebaut werden, so dass einzelne Äpfel weniger direktes Sonnenlicht bekommen.[6] Der Anbau auf zweigwüchsigen Unterhalten verringert die Wachstumszeit und erleichtert Pflege und Ernte. Die Bäume werden nicht größer als ein erwachsener Mann und können problemlos von einer Persona aus normalem Stand bearbeitet und abgeerntet werden.[10]

Durch den raschen Sortenwechsel der letzten Jahre, werden auch die Apfelplantagen oft schon nach wenigen Jahren komplett neu gepflanzt. Heutige Intensivanlagen auf denen neue und entsprechend hochpreisige Sorten gepflanzt werden, können aber auch schon nach fünf Jahren ihre ursprünglichen Kosten wieder erwirtschaften.[10]

Zwischen 1995 und 2001 stellten die Neuseeländischen Apfelproduzenten ihr gesamte Produktion von konventioneller Landwirtschaft auf "Integrated Fruit System" oder Ökologische Landwirtschaft um.[12] Während bei der Integrated Fruit Production noch konventionelle Chemikalien genutzt werden, erhebt sie den Anspruch bei jedem Schritt der Produktion Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und möglichst wenig schädliche ökologische Auswirkungen zu haben.[13]

Während Ende der 1997er zahlreiche Obstbauern auf ökologische Landwirtschaft umstiegen, da sie dort deutlich höhere Preise erzielen konnten, schwäcte sich dieser Trend nach der Jahrtausendwende ab. Äpfel, die aus der integrierten Produktion kamen, erzielten zu dieser Zeit ähnliche Preise, waren aber zu geringeren Kosten in größeren Mengen zu produzieren. Die höheren Kosten enstehen vor allem durch einen höheren nötigen Aufwand der Schädlingsbekämpfung und das Ausdünnen der Bäume. Die Äpfel selbst sind bei den Sorten Gala und Braeburn bis zu 30% kleiner als bei der integrierten Produktion.[12] Im Jahr 2007 waren etwa 10% der exportierten Äpfel aus Neuseeland im Biolandbau angebaut. Die Anbaugebiete lagen vor allem in Hawke's Bay. Im dortigen trockeneren Klima sind die Äpfel weniger krankheitsanfällig und bedürfen deshalb weniger Maßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge.[14]

Krankheiten und Schädlinge

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Die meisten Schädlinge aus den großen Anbauregionen der Welt wurden zusammen mit den Apfelpflanzen auch in Neuseeland eingeführt. Die Äpfel kamen entweder als ganze Bäume oder als Edelreiser in das Land. Ökonomisch am wichtigsten war der Feuerbrand, nach dem ersten Weltkrieg mit einem US-amerikanischen Edelreiser nach Neuseeland kam. Die Ausbreitung des feuerbrand führte dazu, dass Neuseeland bis in die 2010er keine Äpfel ins nicht-betroffene Australien exportieren konnte.[14]

Weit verbreitete Krankheiten in Neuseeland sind Apfelschorf in feuchten und Mehltau in trockenen Regionen. Häufig vorkommende Schädlinge sind verschiedene Arten der Wickler, insbesondere der Apfelwickler, Apfelblutlaus, Apfelgallmücke (Dasineura mali) and Rote Spinne.[14] Die ursprünglich aus Europa stammende Apfelgallmücke ist seit 1916 in Neuseeland bekannt. Sie ist keine Bedrohung für ausgewachsene Apfelbäume, kann aber in Baumschulen und bei jungen Bäumen das Wachstumtum der Leittriebe hemmen.[15]

Neuseeland kombiniert ein gemäßigtes maritimes Klima mit kurzem Winterfrost, mit einer geographischen Lage auf der Südhalbkugel. Neuseeland liegt dabei wesentlich näher am Äquator als Regionen mit ähnlichem Klima auf der Nordhalbkugel. Das heißt vor allem dass vor dem März und nach dem September die Tage länger und wärmer sind. Äpfel gedeihen besondern gut bei kühlen Nächte auch im Sommer - die verhindern den Verlust von CO2 der Bäume - und kurzen, warmen Winter, die die Pflanzen vor Frostschäden bewahren. Die Wachtumsperiode ist vergleichsweise lang und auch spät in der Saison ist die Sonnenscheindauer noch lang.[5]

Klassische Anbaugebiete in Neuseeland sind die Regiom um die Stadt Nelson auf der Südinsel und Hawke’s Bay auf der Nordinsel. Central Otago und Waikato sind die anderen beiden Regionen in denen für den Weltmarkt produziert sind, sie sind aber wesentlich unbedeutender als Nelson und Hawke's Bay.[4]

Nelson war die erste Region, in der in großem Maßstab Äpfel angebaut wurden. Der Anbau begann hier im Jahre 1915 und dehnte sich rasch aus. Hier wurdem im Jahr 1966 etwa zwei Drittel der Exportäpfel Neuseelands angebaut.[4] Hawke's Bay als zweite Anbauzentrum entwickelte sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.[16] Im Jahr 2012 produzierte Nelson etwa ein Drittel der Äpfelaus Neuseeland[8] , Hawke's Bay im Jahr 1999 etwa die Hälfte. Beide Regionen liegen im Regenschatten von Gebirgen und haben lang anhaltenen Sonnenschein. Hawkes's Bay hat flache, fruchtbare Schwemmböden. Diese sind so fruchtbar, dass ein Teil der Obstbauern dort komplett auf die Nutzung von Stickstoffdünger verzichtet.[16]

Nelson liegt in einer Hügellandschaft mit Lehmböden. Die Erträge in Hawke's Bay sind im Allgemeinen höher. [5]

Risiken für die Apfelplantegen sind Frühlingsfröste und vor allem regelmäßige auftretende Hagelschauer.[5] Der Gefahr durch späten Frost begegnen die Anbauer Besprenklung mit wärmerem Wasser in Otagu oder Windmaschinen in Hawke's Bay.[16] Auf den häufig vorkommenden unregelmäßigen Regen im Sommer reagieren fast alle Produzenten durch den Einsatz von Bewässerungsanlagen.[6]

Im Jahr 2000 produzierte Neuseeland etwa 1% der weltweit produzierten Äpfel. Das war ungefähr ein Drittel, der auf der Südhalbkugel produzierten Früchte.

Der durchschnittliche Hof ist dabei mit 19 Acres vergleichsweise klein, und erlaubt damit eine intensive Zuwendung des Züchters zu seinen Äpfeln. Aufgrund der vergleichsweise hohen Bodenpreisen in den Kernregionen ist eine intensive Bewirtschaftung notwendig.[5]

Verarbeitung und Export

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Im Jahr 2012 schätzte das USDA die gesamte Produktionsmenge für Äpfel aus Neuseeland auf 481.000 Tonnen, wovon 293.000 Tonnen direkt in den Export gingen, 127.500 Tonnen in Neuseeland weiter verarbeitet wurden und die restlichen 70.000 Tonnen unverarbeitet im Land selbst auf den Markt kommen.[8]

Während traditionell Europa und dann die Vereinigten Staaten die wichtigsten Exportländer für Äpfel aus Neuseeland waren, gewann Asien in den letzten Jahren an Bedeutung. Im der Saison 2011/2012 gingen fast 30% aller Exportäpfel aus Neuseeland nach Asien. Da die Neuseeländer in den letzten Jahren verstärkt Sorten anpflanzen, die vor allem in Asien beliebt sind, wird sich der Trend fortsetzen.[8] In das benachbarte Australien hingegen bestand seit 1921 ein komplettes Einfuhrverbot. Während die Apfelkrankheit Feuerbrand seit 1919 in Neuseeland vorkommt, ist diese bis heute nicht nach Australien eingeführt. Erst seit Änderungen in der Welthandelsorganisation und einem Politikwechsel in Australien, gelang es Neuseeland in den 2000ern erstmals Äpfel nach Australien zu exportieren.

Mit einer Exportmenge von etwa 60000 bis 65000 Tonnen im Jahr, ist Neuseeland der wichtigste Lieferant von der Südhalbkugel für in Deutschland verkaufte Äpfel.[1]


Im 20. Jahrhundert wurden die Äpfel fast ausschließlich in Kühlschiff unter kontrollierten Bedingungen für den Export versendet. Seit der Jahrtausendwende nimmt die Benutzung von Containern zu, die selbst die Einrichtung haben, um als CA-Lager zu funktionieren.[11]

Energievebrauch

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Insbesondere in Deutschland gelten "Äpfel aus Neuseeland" oft als Paradebeispiel für klimafeindliche Angebote im Supermarkt, die ökologisch wesentlich günstigere deutsche Äpfel vom Markt verdrängten. Eine Untersuchung durch Michael Blanke am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn aus dem Jahr 2008 erbrachte jedoch im Frühjahr weniger Energievorteile für deutsche Äpfel als erwartet. Blanke verglich Braeburn-Äpfel, die in Meckenheim bei Bonn großgezogen und dann im CA-Lager gelagert wurden, mit Äpfeln gleicher Sorte aus Nelson, Neuseeland, die per Kühlschiff nach Europa kamen.[1]

Zwar brauchten die deutschen Äpfel wesentlich weniger Energie, um zum Supermarkt transportiert zu werden. Die neuseeländischen Äpfel brauchen aber aufgrund der besseren Anbaubedingungen in Neuseeland weniger Energie in der Produktion. Die Ertäge in Nelson waren zweieinhalbmal so hoch wie in Deutschland.[1] Im Frühjahr sind die neuseeländischen Äpfel frisch, während deutsche Äpfel bereits viele Monate im CA-Lager verbracht haben. Im Sommer, wenn Äpfel aus Europa teilweise gar nicht mehr vorhanden sind, verschiebt sich die Energiebilanz zugunsten der neuseeländischen Äpfel. Diese sind aber in jedem Fall ungünstiger als gelagerte Äpfel. In der europäischen Erntezeit im Herbst ist die Energiebilanz am günstigen für Äpfel aus Europa ist.[17]

Der Unterschied in der Energiebilanz ist jedoch kaum größer, als die Unterschiede, die der Kunde beim Transport vom Supermarkt in den heimischen Haushalt verursacht. Wie alle Obstsorten sind auch neuseeländische Äpfel in ihrer Energiebilanz wesentlich günstiger als etwa Fleisch oder Milchprodukte.[17]

Vergleich der Co2-Bilanz ausgewählter Äpfel nach PAS 2050 auf dem deutschen Markt[17]:

Lebensmittel Anbau im Feld Transport vor Ort CA-Lager Schiffsfracht gekühlt Lokale Distribution Einkauf Konsument Energieverbrauch gesamt (MJoule/kg)
Äpfel, Deutschland (Gekauft im Mai) 1,0 0,15 0,96 - 0,98 1,15 4,4
Äpfel, Neuseeland (Gekauft im Mai) 0,86 0,22 - 2,8 1,19 1,15 6,3
Apfel, Südafrika (Gekauf im Mai) 5,3

Energiebilanz ausgewählter Lebensmittel auf dem deutschen Markt[17]:

Lebensmittel CO2-Äquivalente/kg
Äpfel (gekauft in Europa im Mai) 300 bis 400g
Kartoffeln 140-170 g
Tomaten 900-1100 g
Fleisch 3000 bis 6000 g
  1. a b c d Michael M. Blanke, Bernhard Burdick: Food (miles) for Thought - Energy Balance for Locally-grown versus Imported Apple Fruit in: ESPR – Environ Sci & Pollut Res 12 (3) 2005 S. 125
  2. a b c John Palmer. Apples and pears - Marketing and distribution, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  3. a b c d John Palmer. Apples and pears - Cultivars, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  4. a b c d e John Palmer. Apples and pears - Pipfruit in New Zealand, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  5. a b c d e Schupp, J. R., P. Hirst and D. C. Ferree. 1999. The New Zealand apple industry. Compact Fruit Tree 32 S. 27. pdf
  6. a b c d e f Schupp, J. R., P. Hirst and D. C. Ferree. 1999. The New Zealand apple industry. Compact Fruit Tree 32 S. 28. pdf
  7. a b c Geraldine Warner : Braeburn’s fatal flaw, Good Fruit Grower 15. April 2012
  8. a b c d e David Lee Jones, USDA Foreign Agricultural Service: New Zealand’s Apple and Pear Growing and Exporting Annual Report 2012, GAIN Report Number: NZ1214, 1. November 2012
  9. Zahlen nach FAOStat
  10. a b c d John Palmer. Apples and pears - Rootstocks and tree management, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  11. a b John Palmer. Apples and pears - Harvesting, transport and storage, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  12. a b S.J. McArtney and J.T.S. Walker: Current Situation and Future Challenges Facing the Production and Marketing of Organic Fruit in Oceania in: L. Bertschinger and J.D. Anderson (Hg.): Proc. XXVI IHC – Sustainability of Horticultural Systems, Acta Hort. 638, ISHS 2004 S. 390-391
  13. Helen Percy: HortFACT - New Zealand Integrated Fruit Production - Pipfruit
  14. a b c John Palmer. Apples and pears - Pests, diseases and control, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  15. Eric LaGasa: Apple Leafcurling Midge, Washington State University Tree Fruit Research & Extension Center: Orchard Pest Management Online, Dezember 2007
  16. a b c John Palmer. Apples and pears - Growing requirements, Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, updated 13-Jul-12
  17. a b c d Michael Blanke: Der klimafreundliche Apfel von nebenan, Innofrutta 2012 als pdf
  • Schupp, J. R., P. Hirst and D. C. Ferree. 1999. The New Zealand apple industry. Compact Fruit Tree 32:27-29. pdf