Bezold-Effekt

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Hell und dunkel erscheinende Balken
Hell und dunkel erscheinende Halbkreisbögen

Der Bezold-Effekt ist eine visuelle Wahrnehmungstäuschung und gehört damit zur Gruppe der optischen Täuschungen. Benannt wurde er nach seinem Entdecker, dem deutschen Physiker und Meteorologen Johann Friedrich Wilhelm von Bezold, der von 1837 bis 1907 lebte.

Bezold beschäftigte sich mit Farben in Abhängigkeit von ihren Nachbarfarben. Dabei fand er heraus, dass Farben im visuellen Cortex unterschiedlich wahrgenommen werden.[1] Deutlich wird dieser Effekt dadurch, dass beispielsweise lineare oder bogenförmige Streifen einer bestimmten Farbe mit Streifen einer anderen Farbe (z. B. schwarz oder braun) abwechseln. Dieselben Farben sehen anders aus, sobald sie sich zwischen andersfarbigen Streifen befinden. Das Gehirn neigt dazu, Farben an ihre Nachbarfarben anzupassen, ein Phänomen, das auch als Assimilation bezeichnet wird.[2]

Im oberen Bild werden die blauen Balken in Kombination mit den weißen Zwischenräumen in der linken Hälfte heller wahrgenommen als mit den schwarzen Zwischenräumen in der rechten Hälfte.

Im unteren Bild erscheinen die grünen Kreisringe in der weißen Umgebung der linken Hälfte heller als in der braunen Umgebung der rechten Hälfte.

  • Wilhelm von Bezold: Die Farbenlehre in Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe, Westermann Verlag, Braunschweig 1874
  • Wilhelm von Bezold: Über das Gesetz der Farbenmischung und die physiologischen Grundfarben, Annalen der Physiologischen Chemie 226 (1873), Seiten 221 bis 247
  • Jürg Nänni: Visuelle Wahrnehmung / Visual Perception. Niggli Verlag, Sulgen/Zürich 2008, ISBN 978-3-7212-0618-0.
Commons: Bezold effect – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bezold-Effekt aus hisour.com, abgerufen am 18. Januar 2022
  2. Bezold effect aus opticals.joachim-wedekind.de, abgerufen am 18. Januar 2022