Civil War (2024)

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Film
Titel Civil War
Produktionsland Vereinigtes Königreich, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Alex Garland
Drehbuch Alex Garland
Produktion Gregory Goodman,
Andrew Macdonald,
Allon Reich
Musik Geoff Barrow,
Ben Salisbury
Kamera Rob Hardy
Schnitt Jake Roberts
Besetzung

Civil War ist ein Spielfilm von Alex Garland aus dem Jahr 2024. Die Geschichte des Actionfilms ist in naher Zukunft angesiedelt und erzählt von den Vereinigten Staaten, die sich in einem Bürgerkrieg befinden. Die Hauptrollen übernahmen Kirsten Dunst, Cailee Spaeny, Wagner Moura, Stephen McKinley Henderson, Jesse Plemons und Nick Offerman. Die britisch-amerikanische Koproduktion wurde im März 2024 beim Filmfestival South by Southwest (SXSW) uraufgeführt. Der deutsche Kinostart war am 18. April 2024.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die USA in naher Zukunft: Das Land befindet sich erneut im Bürgerkrieg. In Washington, D.C. übt der Präsident eine (aktuell verfassungswidrige) dritte Amtszeit aus, um sich mit dem US-Militär gegen die westlichen Streitkräfte von Texas und Kalifornien zur Wehr zu setzen. Unter anderem befiehlt er Luftangriffe gegen die Western Federation.

In Brooklyn rettet die Kriegsfotografin Lee Smith die angehende Fotojournalistin Jessie Cullen vor einem Selbstmordattentat. Lee versucht gemeinsam mit ihrem Kollegen Joel den Präsidenten für ein spektakuläres, letztes Interview zu erreichen.[3] In einem Hotel stößt Lees Mentor Sammy und auch Jessie zu ihnen. Ihr vorläufiges Ziel ist Charlottesville, wo sich die Streitkräfte der Western Federation für die Einnahme von Washington, D.C. am Unabhängigkeitstag sammeln.

Auf dem Weg halten sie bei einer Tankstelle an, wo sie mit kanadischen Dollar Benzin kaufen, da der amerikanische Dollar aufgrund des Krieges stark an Wert verloren hat. Jessie entdeckt zwei schwerverletzte, gefolterte Männer, die in einer Autowaschanlage von der Decke hängen. Einer der Besitzer der Tankstelle behauptet, es würde sich um Plünderer handeln. Einer der beiden sei mit ihm sogar in die High School gegangen. Lee macht ein Foto des Inhabers mit den beiden Geschundenen. In der Folge ärgert sich Jessie, dass sie nicht selbst daran gedacht hatte.

Später begleiten sie eine Gruppe Rebellen bei einem Schusswechsel mit Loyalisten. Unter anderem fotografieren sie einen verblutenden Rebellen sowie die Hinrichtung dreier Loyalisten, nachdem sich diese ergeben haben. Die folgende Nacht verbringen sie in einem Flüchtlingslager. Tags darauf besuchen sie eine Boutique, die trotz der Kriegswirren noch geöffnet hat.

Als sie ihre Fahrt fortsetzen, geraten sie in ein Scharfschützengefecht. Bei einem kurzen Gespräch zwischen ihnen und zwei der Soldaten stellt sich heraus, dass diese nicht wissen, zu welcher Fraktion der gegnerische Scharfschütze gehört. Nach einigen Minuten gelingt es den beiden Soldaten, ihren Gegner, der sich in einem Haus in der Nähe verschanzt hat, zu erschießen.

In der Folge treffen sie auf ihre Kollegen Tony und Bohai. Nachdem sie herumgealbert haben, wird die Gruppe getrennt. Bohai und Jessie werden von zwei uniformierten Männern gefangen genommen, die gerade dabei sind, Leichen von Zivilisten in einem Massengrab zu vergraben. Bei dem Versuch, die Soldaten zu überreden ihre Kollegen freizulassen, erschießt einer der Soldaten Bohai. Er befragt die anderen, woher sie kommen, und erschießt auch Tommy, als dieser zugibt, aus Hongkong zu kommen. Als er sich anschickt auch die anderen zu ermorden, rast Sammy mit dem Presseauto in die Gruppe, wobei er die beiden Soldaten überfährt, und befreit die Journalisten. Jedoch wird er bei seiner Rettungsaktion von einer Kugel getroffen und stirbt kurz darauf.

Sie erreichen das Militärlager der Western Federation in Charlottesville. Dort erfahren sie, dass sich die meisten Loyalistentruppen schon ergeben haben und der Sturm auf Washington und das Weiße Haus kurz bevorsteht.

Tags darauf begleiten sie eine Gruppe Soldaten beim Sturm auf das Weiße Haus. Die Verteidiger versuchen ein Ablenkungsmanöver, indem sie vortäuschen, der Präsident wolle mit einem Auto fliehen. Das Auto des Präsidenten und die eskortierenden Fahrzeuge werden jedoch schnell gestoppt und die Insassen von Soldaten erschossen. Lee durchschaut den Trick früh und überredet die Gruppe alleine zum Weißen Haus zu gehen, um den Präsidenten zu finden. Mehrere Soldaten beobachten dies und folgen ihnen. Eine Agentin, die versucht, mit den Soldaten zu verhandeln, wird getötet. Beim anschließenden Feuergefecht mit den letzten Verteidigern verhält sich Jessie sehr risikobereit. Als sie sich beim Versuch, ein Foto zu machen, in eine exponierte Lage begibt, wird sie von Lee zu Boden gestoßen. Diese wird im Kugelhagel erschossen, während Jessie sie fotografiert. Nachdem sie zum Präsidenten im Oval Office vorgedrungen sind, fragt Joel ihn nach einem letzten Statement. Dieser antwortet mit „Lassen Sie nicht zu, dass sie mich umbringen“, wird aber im Anschluss von den Soldaten erschossen. Jessie fotografiert alles und macht unter anderem eine Aufnahme mit den Soldaten über der Leiche des Präsidenten.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Civil War ist der vierte realisierte Spielfilm des Briten Alex Garland. Auch zeichnete er für das Drehbuch verantwortlich. Es handle sich um ein Pendant zu seinem vorangegangenen Film Men – Was dich sucht, wird dich finden (2022). Civil War spiele an einem unbestimmten Punkt in der Zukunft, laut Garland gerade weit genug, um keine „Anmaßung“ hinzuzufügen und als Science-Fiction-Allegorie für das „gegenwärtige polarisierte Dilemma“ durchzugehen.[4] Für die Hauptrollen verpflichtete er Kirsten Dunst, Cailee Spaeny, Wagner Moura, Stephen McKinley Henderson, Jesse Plemons, Nick Offerman sowie Sonoya Mizuno. Mit Spaeny, McKinley Henderson, Offerman und Mizuno hatte Garland zuvor unter anderem auch an seiner Fernsehserie Devs (2020) zusammengearbeitet. Auch mit den Produzenten Andrew Macdonald und Allon Reich, den Komponisten Geoff Barrow und Ben Salisbury, Kameramann Rob Hardy und Editor Jake Roberts hatte er bereits Erfahrung gesammelt.

Die Dreharbeiten begannen ab März 2022 in Atlanta.[5] Ein weiterer Drehort war London.[6]

Für das Unternehmen A24 ist Civil War die bis dahin teuerste Produktion nach Beau Is Afraid. Die Produktionskosten werden mit 75 Mio. US-Dollar angegeben.[7] Branchendienste gingen davon aus, dass es sich auch um den bislang teuersten Film in Garlands Karriere handle.[4]

Veröffentlichung und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Civil War wurde am 14. März 2024 beim amerikanischen Filmfestival South by Southwest (SXSW) in Austin (Texas) uraufgeführt.[8] Der reguläre Kinostart in Nordamerika war am 12. April 2024 im Verleih von A24.[9] Der Film erhielt dort von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht.[6] In deutschen Kinos lief der Film am 18. April 2024 an.[10]

Der Film übernahm umgehend die Spitze der US-amerikanischen Kinocharts. Bis Ende April 2024 erreichte das Werk weltweit einen Box-Office-Gesamtumsatz von 71,6 Millionen US-Dollar. Davon entfielen 56,1 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie 15,4 Millionen US-Dollar auf den Rest der Welt.[11]

Auf der Website Rotten Tomatoes empfahlen 81 Prozent von mehr als 300 dort gelisteten professionellen Rezensenten den Film weiter. Civil War erhielt damit eine Bewertung von 7,3 von 10 möglichen Punkten. Der Konsens der Kritiker auf der Website lautet, dass Garlands Regiearbeit „von Natur aus hart und beunruhigend“ sei. Das Werk biete „einen packenden Einblick in die gewalttätige Ungewissheit des Lebens in einer Nation in der Krise“.[12] Auf Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 75 von 100 möglichen Punkten, basierend auf mehr als 60 ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht allgemein positiven („generally favorable“) Bewertungen.[13]

Das Lexikon des internationalen Films vergab vier von fünf Sternen und bezeichnete den Film als „komplexe, mitunter auch verstörende Dystopie, die sich kritisch mit dem Zusammenhang zwischen Krieg und Berichterstattung und dem US-amerikanischen Imperialismus auseinandersetzt.“[14]

Barbara Schweizerhof von epd film vergab ebenfalls vier von fünf Sternen und hob hervor, dass es sich bei dem Film die längste Zeit um ein „Roadmovie“ handle, der „das Dilemma der Kriegsfotografie“ ins Zentrum stelle und in dem Kirsten Dunst „den erschöpften Weltüberdruss“ darstelle.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Civil War – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Civil War. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 255517/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Civil War. Jugendmedien­kommission.
  3. Civil War | Official Trailer HD | A24 auf YouTube, abgerufen am 13. Dezember 2023 (englisch).
  4. a b Samantha Bergeson: ‘Civil War’ Trailer: Kirsten Dunst and Alex Garland Join Forces for Dystopian Action Thriller. In: indiewire.com, 13. Dezember 2023 (abgerufen am 13. Dezember 2023).
  5. Civil War. In: productionlist.com (abgerufen am 13. Dezember 2023).
  6. a b Jordan Ruimy: Alex Garland’s ‘Civil War’ Gets Hard R-Rating. In: worldofreel.com, 21. Juni 2023 (abgerufen am 13. Dezember 2023).
  7. Alex Garland’s ‘Civil War’ Has A $75 Million Budget, A24’s Most Expensive Movie Ever. In: worldofreel.com, 13. Dezember 2023 (abgerufen am 17. Dezember 2023).
  8. Katie Rife: ‘Civil War’ Review: Alex Garland’s Grim and Nauseatingly Violent Nightmare Imagines What’s Next for America. In: indiewire.com, 15. März 2024 (abgerufen am 16. März 2024).
  9. Civil War. In: a24films.com (abgerufen am 16. März 2024).
  10. Civil War. In: filmstarts.de (abgerufen am 16. März 2024).
  11. Civil War. In: boxofficemojo.com (abgerufen am 29. April 2024).
  12. Civil War. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 29. April 2024 (englisch).
  13. Civil War. In: Metacritic. Abgerufen am 29. April 2024 (englisch).
  14. Civil War. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. April 2024.
  15. Barbara Schweizerhof: Kritik zu Civil War. In: epd film. 22. März 2024, abgerufen am 30. April 2024.