Constantin von Boehn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Constantin (Konstantin) von Boehn (* 15. September 1856 in Sagerke, Kreis Stolp; † 19. April 1931 in Stolp)[1] war ein deutscher Rittergutsbesitzer und königlich-preußischer Kammerherr.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn des Hauptmanns a. D. und Rittergutsbesitzers Alexander von Boehn (1813–1889) und seiner Frau Anna, geb. von Blumenthal, entstammte er dem uradeligen pommerschen Geschlecht der von Boehn. Sein Bruder war der spätere Reichstagsabgeordnete Siegfried von Boehn. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stolp studierte er an der Universität Leipzig Rechts- und Kameralwissenschaften. Im Oktober 1874 trat er der Landsmannschaft Afrania bei. Im Jahre 1876 setzte er seine Studien in Berlin fort. Als Rechtsreferendar war er in Hannover, Einbeck und Belgard tätig. 1878/80 diente er als Einjährig-Freiwilliger im Dragoner-Regiment Nr. 11 in Belgard. Hernach studierte er im Wintersemester 1880/81 in Halle Landwirtschaft. Im Juli 1881 wurde er Gutsbesitzer auf Kuslow, wo er eine Brennerei für Industriespiritus erbauen ließ und das Herrenhaus modernisierte. Später wurde er königlich-preußischer Kammerherr. Anfang der 1920er Jahre umfassten seine Besitzungen das Rittergut Kuslow mit den Vorwerken Friedrichshof, Georgenthal und Kolsower Mühle etwa 882 ha, davon 143 ha Wald. Des Weiteren betrieb man eine Dampfbrennerei.[2]

Alexander von Boehn trat 1906 dem Johanniterorden bei und gehörte, 1920 zum Rechtsritter ernannt, der Pommerschen Provinzial-Genossenschaft dieser für den Landadel so traditionsreichen Kongregation an.[3]

1885 vermählte er sich mit Irma von Michaelis (1862–1940). Das Ehepaar hatte zwei Töchter und einen Sohn. Ihr Sohn Georg Alexander Ernst (1886–1945) übernahm später das Gut bis zur Enteignung, denn der Enkel Lubbert von Boehn fiel 1941 als Hauptmann im Krieg.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Otto Reichert, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel/ bis 1400 nobilitiert) 1965. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände/ Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band VII, Nr. 34. C. A. Starke, 1965, ISSN 0435-2408, S. 49–50 (d-nb.info [abgerufen am 3. November 2021]).
  2. Julius Ernst: Niekammer`s Güter-Adreßbücher Band I. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter und Güter der Provinz Pommern einschließlich der neu zugeteilten Kreise Westpreußens. 1921. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Standardwerk für Land-und Forstwirtschaft. Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 6. vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Unterstützung vieler Behörden, nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 10. Januar 1921, S. 224–225 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 3. November 2021]).
  3. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 132 (kit.edu [abgerufen am 3. November 2021]).
  4. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell, Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg an der Havel. Teil: Fortsetzung und Ergänzung 2., 1914 - 1945. Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. In: Verein Ehemaliger Zöglinge d. Ritterakademie zu Brandenburg a. H (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis III von IV. Zögling-RA Lubbert v. Boehn 2056. Druck Gerhard Heinrigs, Köln, Brandenburg (Havel) 1971, S. 160 f. (d-nb.info [abgerufen am 3. November 2021]).