Diskussion:Biografie: Ein Spiel

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Review vom 7. bis 28. Dezember 2008[Quelltext bearbeiten]

Biografie: Ein Spiel ist ein Theaterstück des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das 1967 entstand und am 1. Februar 1968 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde. 1984 legte Frisch eine überarbeitete Neufassung vor. Das von Frisch als Komödie bezeichnete Stück greift eines seiner zentralen Themen auf: die Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Menschen, seine Identität zu verändern.

Hallo, ich stelle heute gleich einen Max-Frisch-Doppelpack ins Review und würde mich über Anmerkungen, Korrekturen und Verbesserungen freuen. Die beiden Artikel sind erst im letzten Monat entstanden und sozusagen noch ganz „frisch“. Vielleicht lassen sich durch ein gemeinsames Review ja die gern beschworenen Synergien heben. Viele Grüße! --Magiers 16:38, 7. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Krächzens Senf[Quelltext bearbeiten]

Hallo. Ich mach mal einen zaghaften Anfang. Zuvor möchte ich kundtun, dass ich weder Germanist noch Theaterwissenschaftler noch sonstwas in die Richtung bin, aber durchaus meine, mich mit Literatur gewinnbringend über die bloße Lektüre hinaus beschäftigen zu können. Ich kenne das Stück von Frisch nicht und habe den Artikel gerade zum ersten Mal gelesen. Der Atikel ist sehr dicht und inhaltsreich, scheint fundiert und tiefgründig zu sein. Der Aufbau ist in Ordnung, alle wichtigen Dinge zu einem literarishen Werk bzw. Theaterstück sind ausgewogen vorhanden. Selbstverständlich kann ich nicht beurteilen, ob innerhalb der Abschnitte alle wichtigen Aspekte genannt sind.

Mein größtes Problem ist, dass ich den Artikel für sehr schwer verständlich halte. Die Interpretation gibt mir mehr vage Ahnung als handfestes Wissen. Das mag an meinem beschränkten und bisher eher kurzen Zugang zum Thema liegen. Wenn du allerdings Allgemeinverständlichkeit (hier gerne OMA-tauglichkeit) anstrebst, dann solltest du versuchen, deutlicher, einfacher und klarer zu werden. Ausführungen wie: Die Spielsituation, die die Freiheit der Änderung ermöglichen soll, verhindert sie gleichzeitig. Denn das Spiel beruht auf bereits Erlebtem, ist ein „Erinnerungsspiel“. Aus dem Bewusstsein der eigenen Erfahrung heraus ist Kürmann der kreative Prozess, sich eine neue Biographie zu erschaffen, unmöglich. Die Fixierung Kürmanns auf Antoinette ist beliebig. Doch Kürmann erfindet sie sich als Schicksal, weil er es nicht ertragen könnte, ohne Schicksal zu sein. kenne ich von mir befreundeten Literaturwissenschaftlern. Die reden und formulieren so, ganz klar und wissen dann auch, was gemeint ist. Der "normale" Leser aber vielleicht nicht. Krächz 15:45, 8. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Hallo Krächz,
danke für Deine Rückmeldung. Ich kann Dir verraten, dass ich auch nichts von alledem bin sondern auch nur ein Literatur-Endverbraucher. ;o) Das Problem am Abschnitt "Interpretation" ist, dass ich hier ja Sekundärliteratur verwende, und gerade der von Dir zitierte Abschnitt beruht auf Walter Schmitz, der auch im Original so formuliert, dass man ihn sehr genau lesen muss. Dazu destilliere ich da die m.E. wichtigsten Gedanken in einen kleinen Abschnitt, der dann natürlich leicht gedrängt wird. Ich habe aber mal versucht, das etwas umzuformulieren, und werde was die Verständlichkeit angeht, nochmal über den ganzen Artikel gehen. Was mich dabei besonders interessieren würde: ist vor allem der Interpretationsabschnitt schwer verständlich oder auch der Rest des Artikels? Dort haben ja weniger Literaturwissenschaftler „mitgeschrieben“, d.h. da bin ich für die Formulierungen alleine verantwortlich.
Viele Grüße! --Magiers 20:57, 8. Dez. 2008 (CET)Beantworten
Hallo Magiers. Die anderen Teile sind besser verständlich. Alleine die Handlung ist etwas chaotisch, was sicher auch an der unchronologischen Handlung liegt, aber vielleicht kriegst du da auch noch etwas Zug bzw. Fäden roter Farbe hinein.
Manchmal werden angesprochene Dinge erst viel später klar. Zb die "Dramaturgie der Permutation" in der Einleitung wird erst später erklärt, suggeriert aber durch den eigentlich wenig hilfreichen Link auf Permutation, man könne das hier schon einordnen. Im ersten Satz der Rezeption sollte gleich dabei stehen, dass mit dem "Rückzug ins Privatleben" des Autors Rückzug gemeint ist und nicht etwa allegemein eine Wandlung der Gesellschaft zum Apolitischen.
(Insgesamt gefällt mir das schon ganz gut, lustig fand ich, dass sich mein Eindruck durch die Rezeptionisten bestätigte, dass Frisch als Autor durch die Wirren des Entstehens des Stücks samt Chaos vor der Premiere, seiner Unzufriedenheit und der zweiter Fassung in den 80ern auch gewissermaßen schicksalbestimmt sei und nicht anders könne.)
Bin gespannt, wenn es hier Reviews gibt, die mehr zum Inhalt des Artikels sagen können. Krächz 21:27, 8. Dez. 2008 (CET)Beantworten
Stimmt, die Handlung war etwas verrupft. Das fällt einem selbst nicht so auf, weil mir ja die Zusammenhänge klar sind. Ich habe mal versucht etwas mehr Kausalität zwischen die Teile zu bringen. Mit der Einleitung tue ich mich allerdings schwer: die „Dramaturgie der Permutation“ wird ja gleich anschließend erklärt, der Link, woher das Wort Permutation eigentlich kommt, ist m.E. schon notwendig, auch wenn er in ein ganz anders Fachgebiet führt. Eine Möglichkeit wäre, diesen theoretischen Teil zu Frischs Absichten ganz aus der Einleitung zu nehmen, aber eigentlich finde ich ihn interessanter als zum Beispiel den Inhalt dort mehr auszubreiten. Frisch nennt ja Kürmanns Biografie selbst banal.
Ich bin natürlich auch gespannt auf weitere Stimmen. :o) Gruß --Magiers 20:18, 9. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Lesenswert-Diskussion vom 28.12.2008 bis 4.1.2009 (erfolgreich)[Quelltext bearbeiten]

Biografie: Ein Spiel ist ein Theaterstück des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das 1967 entstand und am 1. Februar 1968 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde. 1984 legte Frisch eine überarbeitete Neufassung vor. Das von Frisch als Komödie bezeichnete Stück greift eines seiner zentralen Themen auf: die Möglichkeit oder Unmöglichkeit des Menschen, seine Identität zu verändern.

Nachdem es im Review zu keinen Anmerkungen mehr kam, stelle ich den in den letzten zwei Monaten entstandenen Max-Frisch-Doppelpack jetzt hier zur Wahl. Mit Montauk folgt der zweite Artikel gleich im Anschluss. Viele Grüße! --Magiers 01:07, 28. Dez. 2008 (CET)Beantworten

  • Spannende Aufarbeitung eines Werks, das sich zwangsläufig gegen die eigene Intention auflehnt und sowieso „verschissen“ hatte, weil´s zur falschen Zeit kam. Gemessen an dem, was darüber geschrieben wurde, ist das hier ausgewogen, dicht und voll zufriedenstellend informativ, gut geschrieben sowieso, also: Pro --DieAlraune 11:35, 29. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Lesenswert. Ich kenn das Stück nicht, der Text macht aber den Charakter des Dramas und vor allem die charakteristische Thematik des Widerspruchs von "Schicksal" und freier Variation sehr deutlich, deren Widerspiegelung in Aufführungspraxis, Kritik und Textgeschichte sehr schön gezeigt wird. Ich hätte gern noch eine bessere Vorstellung davon, wie das sprachlich-rhetorisch umgesetzt ist. Die in den letzten Jahrzehnten fruchtbar gewordene strukturelle literaturwissenschaftliche Betrachtung (etwa nach Clemens Lugowski) scheint wie für das Werk gemacht (sie hat im Fokus gerade die Zwangsläufigkeit vs. "vordergründige" Motivation von Handlungen); gibts von denen nichts zu diesem Werk? Dies nur als Idee, von der ich nicht weiß, ob sie was bringt ... --Mautpreller 18:07, 30. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Danke schon mal für die Stimmen und Anmerkungen. Zu Mautpreller: ich werde mal schauen, was sich zur Sprache noch finden lässt. Vielleicht lässt sich noch ein ganzer Absatz zur Form zusammentragen. Mit Clemens Lugowski als Stichwort bin ich jetzt etwas überfordert. :o) Kannst Du mir da noch etwas mehr unter die Arme greifen, in welche Richtung die Betrachtung gehen soll? Oder umgekehrt: es gibt ja nicht viel Sekundärliteratur zum Stück. Aber Landfester - pdf-Datei öffnen und De Groot - in Auszügen sind ja online einsehbar. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal reinschauen, ob etwas davon in Deine Richtung geht? Gruß --Magiers 00:44, 31. Dez. 2008 (CET)Beantworten
Es scheint vor allem Untersuchungen zu Homo faber im Zshg mit Lugowskis und Cassirers Konzepten zu geben (Mythos, mythisches Analogon, "Motivation von hinten"). Schade. Richtig einlesen dazu kann ich mich nicht.--Mautpreller 13:28, 31. Dez. 2008 (CET)Beantworten
  • Lesenswert. Danke für diesen umfassenden, gründlich recherchierten, angemessen belegten und flüssig geschriebenen Artikel über eins der „kleineren“ Werke Max Frischs. Interessant, dass Regisseur Noelte ausgerechnet alles politische eliminieren wollte, wo anscheinend der „Rest der Welt“ das Stück zu unpolitisch fand – weiß man da mehr über die Hintergründe? Sah er in dem Stück evtl. Motive für politisches Engagement diskreditiert? Viele Grüße --Thomas Schultz 21:42, 3. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Fast überall wird eigentlich nur von „Differenzen“ zwischen Frisch und Noelte gesprochen. Der verlinkte Zeitungsartikel des Spiegels ist also das Ausführlichste, was ich zu dem Thema gefunden habe. Dort steht ja ganz konkret, dass Noelte Kürmanns Entlassung wegen seines KP-Eintritts „nicht plausibel“ fand. Ob das eher künstlerische Differenzen waren, die sich an einer konkreten Frage aufgehängt haben, oder wirklich politische Einflußnahme, wie es Frisch verärgert im Tagebuch darstellte, ist schwer zu sagen. Jedenfalls hat Frisch den Eintrag in der veröffentlichten Version des Tagebuchs gestrichen. Gruß --Magiers 22:25, 3. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Der Artikel in dieser Version ist Lesenswert mit 4 Pro-Stimmen. --Vux 12:06, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten