Diskussion:Schöpferische Zerstörung

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Tut mir leid, aber das klingt ein wenig wie der Blödsinn: "Ohne das Böse kann das Gute nicht existieren"

Und genauso ist der Unsinn zu verstehen, man müsse zerstören um neues zu erschaffen. Wozu dann noch Gesetzte? Wozu neues erschaffen, wenn es doch wieder zerstört wird? Die meisten Menschen sind dazu geneigt für die Ewigkeit zu erschaffen, nur der Tor der nicht an Morgen denkt, führt Krieg mit anderen, weil der Krieg in ihm selbst ist, zerstört sein Habe, um diese durch andere wieder aufbauen zu lassen.


Der wesentliche Denkfehler Schumpeters ist, dass er von einer kreativen nützlichen schöpferischen Zerstörung ausgeht, das heißt fast alle Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die Wirtschaft Gesetzen unterliegt die Stärker sind als der Willen der Akteure. Es kann aber wie in allen Systemen "Radikale" geben die das System zu beherrschen beginnen und die keine schöpferische sondern eine destruktive Zerstörung ausüber was verschieden Gründe ( Fremdeinfluss oder Ideologie ) haben kann. Johann


Schumperters Wirtschaftstheorie ist insofern zu verstehen, als die "böse Zerstörung" ja nicht "absichtlich" durchgeführt wird, sondern sie sich völlig unwillkürlich im Zuge der Neuerung (die zwangsläufig für größeres Wachstum steht) ergibt.

Schöpferische Zerstörung

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Mit der schöpferische Zerstörung ist eben kein Krieg gemeint.

Tatsächlich geht es um die Rolle des innovativen Wirtschaftsmenschen bzw. Unternehmers, der in der Lage ist, (für kurze Zeit freilich nur) den Markt zu überlisten, und so gegenüber der Konkurrenz ein Monopolstellung einnimmt. Die vorhergehende Wirtschaftsstruktur des Marktes wird dabei natürlich solange ge- bzw. zestört bleiben, bis auch der innovative Wirtschafter wieder von diesem eingeholt wird. Tatsächlich kann man die Bedeutung des Begriffes "schöpferische Zerstörung" anhand dialektischer Kategorien veranschaulichen, d. h. bei Schumpeter derselbe Denkfehler (siehe oben den Beitrag v. Johann) vorliegt, wie auch bei Hegeln. Das Fortschreiten der Wirtschaft in dem Schumpeterschen Denkmodell ist also dialektisch zu begreifen: Der "ideale Wirtschaftsmensch", der kreative Unternehmer, wird bei Schumpeter nämlich voraussetzungslos gedacht (wie auch die Hegelschen Setzungen der Dialektik eigentlich auch voraussetzungslos sind, um dann in Gegensätzen immer weiter Fortzuschreiten). Das Moment des "Innovativen" ist bei Schumpeter der Wirtschaft immanent, es muss da überhaupt nicht um eine wirkliche Innovation handeln, sondern um die Vermittlung derselben, d. h. das sogar irgend einem beliebigen Wirtschaftsgut die Bedeutung des Innovativen zufällt. Der Wirtschafter, der diese Bedeutung zu geben vermag, hat den Markt tatsächlich überlistet und steht über ihm. Schumpeter zeichnet damit ein Bild des Wirtschafters und somit auch des Marktes, wie es uns heutzutage allüberall begegnet.

Garibaldo Garibaldi

Schöpferische Zerstörung und Marx

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Keine Theoriefindung, s. [www.google.de/#hl=de&spell=1&q=schöpferische+Zerstörung+Marx&sa=X&ei=9Z6bUO<T8JoSC4ATw04CIBw&sqi=2&ved=0CB4QvwUoAA&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&fp=4b3e161ac76bd714&bpcl=37643589&biw=1440&bih=679] --FelMol (Diskussion) 13:08, 8. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Bezug zu Marx wirkt konstruiert

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Marx ging es um Klassenkampf, Kommunismus, Planwirtschaft, die Überwindung der gesamten bestehenden Ordnung. Schumpeter fungiert innerhalb eines bestehenden marktwirtschaftlichen Systems.

--62.226.95.64 01:35, 28. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

„Schöpferische Zerstörung“ maßlos überschätzt und falsch interpretiert

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Ist die auf zwei Worte creative destruction reduzierte Interpretation des rund 600 Seiten umfassenden Werkes Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie nicht vielleicht mit der Neuedition zu überprüfen? Das so überschriebene 7. Kapitel umfaßt nur sechseinhalb Seiten (10. deutschsprachige Auflage und erste vollständigen Übersetzung von Joseph A. Schumpeters Capitalism, Socialism and Democracy mit einer Einführung von Heinz D. Kurz. Tübingen 2020 S. 103-109) und darin kommen die Worte „schöpferische Zerstörung“ nur zweimal vor und sonst nirgends in Schumpeters Schriften. Sie stehen hier zusammenfassend für den ständigen „Prozeß einer industriellen Mutation […], der unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.“ (ebd. S. 106). Und genau in diesem Sinne ist im 8. Kapitel dann mehrfach vom „Prozeß der schöpferischen Zerstörung“ (z.B. ebd. S. 115, 130, 136) die Rede. Die interpretierende Literatur hat Schumpeters Begriff der Innovation als creative destruction umgedeutet. Schumpeters Interesse gilt aber der Variation und Kombination von Produktivvermögen, der Umwertung von Arbeitsarten und der Entstehung von Neuem. Er legt den Schwerpunkt auf „schöpferisch“ und nicht auf „zerstörerisch“. In interessiert nicht die Krise, sondern creativ responses (Joseph A. Schumpeter: The Creative Response in Economic History. In: Journal of Economic History. Vol. 7 (1947), Nr 2, auch in: Essays of J. A. Schumpeter, ed. by R. V. Clemence. Cambrigde/Mass. 1951). Schumpeter unterscheidet zwischen normalen und abnormalen wirtschaftlichen Anpassungen. Er betont immer wieder diesen Unterschied (Joseph A. Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Leipzig 1911 S. 452ff; 4. (geänderte) Auflage Berlin 1934 S. 366ff; The Theory of Economic Development. Cambrigde/Mass. 1934 p. 252ff; Bussiness Cycles. Vol. I, New York 1939 p. 150). Bei letzteren weist er darauf hin, daß diese im Entwicklungsprozeß „funktionslos“ seien – zerstörerisch – und durch wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen, Paniken und soziale, nationale wie internationale Auseinandersetzungen verursacht sind, nicht durch immanente ökonomische Ursachen. Es ist generell erstaunlich, "dass bei der inflationären Verwendung des Begriffs ‚Innovation‘ der Ökonom Schumpeter als Vater der Innovationstheorie in betrieblichen und volkswirtschaftlichen Gestaltungsfragen ein Schattendasein führt. [… Dagegen fehlt d]ie Wortwendung ‚schöpferische Zerstörung‘ […] in kaum einem Vortrag eines digital-transformatorischen ‚Experten‘ unserer Tage." (Gunnar Sohn: Wenn Volkswirtschaften in Routine ersticken. In Hans Frambach u.a. (Hg.): Schöpferische Zerstörung und der Wandel des Unternehmertums. Zur Aktualität von Joseph A. Schumpeter. Marburg 2019 S. 520) Niemand scheint sich die Mühe zu machen, die Werke von Schumpeter zu lesen, bemängelten Jochen Röpke und Olaf Stiller (Joseph A. Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung hg. und ergänzt um eine Einführung von Jochen Röpke und Olaf Schiller. Berlin 2006 S. IX). --Lothar W. Pawliczak (Diskussion) 18:18, 3. Feb. 2023 (CET)Beantworten