Earth for all

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Earth for all (auch earth4all) ist eine internationale Initiative, die untersucht, wie die Grundbedürfnisse für alle Menschen innerhalb der planetaren Grenzen der Erde noch in diesem Jahrhundert gedeckt werden können.[1]

Der Auftrag kam vom Club of Rome. Die Ergebnisse sind in Buchform erschienen, Herausgeber ist ebenfalls der Club of Rome, eine der Präsidentinnen des Club of Rome ist die Projektleiterin und Hauptautorin (Sandrine Dixson-Decleve).[2] Der Originaltitel ist „Earth for All – A Survival Guide for Humanity“. Es ist ein weiterer Bericht an den Club of Rome. Zusätzlich wurden begleitende tiefergehende Beiträge (earth4all deep dive) erstellt. Diese sind auf der homepage des Club of Rome abrufbar.[3] Insgesamt dauerte das Projekt (die Studie) zwei Jahre, mit den vorbereitenden Arbeiten über 10 Jahre.

Club of Rome

Thematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thematisch geht es um globale Probleme und um globale Lösungen: Hunger und Armut abschaffen, Ungerechtigkeit zwischen den Staaten verringern, Ungleichheit innerhalb der Staaten reduzieren, Geschlechtergerechtigkeit weltweit herstellen und gleichzeitig Klimaschutz, nachhaltige Landwirtschaft, Schutz der Umwelt, langfristige Nachhaltigkeit in allen Sektoren umsetzen. Alle diese Themen werden systemdynamisch betrachtet, da sie sich gegenseitig dynamisch beeinflussen.

Methodik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Experten aus verschiedenen Wissenschaften haben Konzepte entwickelt und testeten sie mit Computersimulationsmodellen.

Ziel ist es, ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen und trotzdem nachhaltig die planetaren Grenzen zu beachten.

Earth for all konzentriert sich auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt. Die Analyse besteht aus zwei sich ergänzenden Methoden: Die Transformational Economics Commission (TEC) hat wirtschaftliche Konzepte entwickelt und die systemdynamischen Computersimulationsmodelle Earth4All haben diese Konzepte in ihren Auswirkungen langfristig getestet. Die Modelle ermöglichten dem Team, die verschiedenen wirtschaftlichen Konzepte und alle Maßnahmen zu überprüfen. Es gibt ein globales Modell und ein komplexeres Modell, das die Entwicklungen in 10 unterschiedlichen Weltregionen und deren Wechselwirkungen erfasst.

Diese Modelle wurden zuerst erprobt mit Daten und Berechnungen für vergangene Jahrzehnte und ergaben ausreichend genaue Übereinstimmungen mit den realen Daten. Die Modelle berechnen nicht die Zukunft, sondern Wahrscheinlichkeiten von Entwicklungen, die eintreten, wenn wir als Menschheit heute dies oder jenes tun.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit den earth for all Modellen sind verschiedene Szenarien modellierbar, zwei davon werden genauer analysiert: Szenario eins ist quasi weiter wie bisher, genannt „too little too late“. Szenario zwei ist der Vorschlag der Expertenkommission, genannt „giant leap“ oder deutsch „der große Sprung“.

Im Szenario eins wird die absolute Armut länger anhalten, die Ungleichheit wird sich sogar noch vertiefen, es wird zu mehr sozialen Spannungen und Klimaproblemen kommen. Kriege und „failed states“ werden wahrscheinlicher. Staaten werden in den Autoritarismus abgleiten. Weil nationale und regionale Spannungen zunehmen, wird es immer schwieriger, die Klima- und Wirtschaftskrisen zu lösen. Die Menschheit wird nicht untergehen, die Lebensbedingungen werden aber gravierend schlechter werden.

Szenario zwei analysiert die Auswirkungen, wenn fünf „Kehrtwendungen“ gemacht werden, um eine humane Zukunft für alle zu ermöglichen. Für jede Kehrtwende werden drei Empfehlungen genannt, die erste ist jeweils im bestehenden System möglich, die zweite ist bereits weitreichender, die dritte ist erst durch einen grundlegenden Paradigmenwechsel realisierbar.

Kehrtwende 1: Armut überwinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierbei geht es um die extreme Armut in einkommensschwachen Ländern, um Ungerechtigkeiten zwischen den Staaten. Ziel ist ein BIP pro Person von mindestens 15000 US-Dollar. Die drei Empfehlungen sind:

  1. Der Internationale Währungsfonds sollte jährlich neue „Sonderziehungsrechte“ in Höhe von einer Billion USD schaffen und einkommensschwachen Ländern (mit Einkommen <10000 USD pro Person) für die Schaffung grüner Arbeitsplätze zusätzliche Mittel aus nicht genutzten Sonderziehungsrechten zuweisen.
  2. Einkommensstarke Länder und die Welthandelsorganisation (WTO) sollten den lokalen Schutz junger Industrien ermöglichen und eine nachhaltige Expansion der Exporte in einkommensschwachen Ländern fördern. Die WTO sollte den Verzicht auf Rechte des geistigen Eigentums für patentierte Technologien, die für die öffentliche Gesundheit und die Energiewende notwendig sind, ermöglichen.
  3. Einkommensstarke Länder sollten die Schulden einkommensschwacher Länder erlassen und ein tragfähiges System zum Schuldenerlass für alle schuldengeplagten Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen schaffen.

Insbesondere der dritte Punkt stößt auf heftigen Widerstand bei den Gläubigern.

Kehrtwende 2: Ungleichheit abbauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier geht es um Ungerechtigkeiten innerhalb der Staaten. In den meisten Regionen der Welt ist die Ungleichheit von Jahrzehnt zu Jahrzehnt größer geworden. Vielerorts verfügen die 10 % der Reichsten über 50 % des nationalen Einkommens. Dies ist ein Rezept für zutiefst dysfunktionale, polarisierte Gesellschaften.[4]

Ziel ist eine Verringerung der Ungleichheit, die reichsten 10 % erhalten weniger als 40 % des nationalen Einkommens.

Hier sind die drei Empfehlungen zum Thema innerstaatliche Ungleichheit:

  1. Eine stärkere progressive Besteuerung für Einzelpersonen und große Unternehmen sowie die Schließung internationaler Schlupflöcher sind für die Bekämpfung der destabilisierenden Ungleichheit und des überbordenden Kohlenstoff- und Biosphärenverbrauchs absolut notwendig.
  2. Die Arbeitnehmer müssen gestärkt werden. Regierungen sollten Gesetze erlassen, um die Rechte von Arbeitnehmern und Gewerkschaften zu stärken. In einer Zeit großen Wandels benötigen Arbeitnehmer sowohl Schutz als auch die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu entwickeln.
  3. Regierungen sollten Bürgerfonds einführen, um allen Bürgern in der Form einer universellen Grunddividende ihren fairen Anteil am nationalen Reichtum und den globalen Gemeingütern zukommen zu lassen.

Mit Bürgerfonds ist gemeint, dass jeder Mensch eine Grunddividende erhält für die globalen Gemeingüter. Unternehmen beispielsweise bezahlen für Treibhausgasemissionen, für Waldrodungen oder Ressourcenverbrauch. Das Geld wird dann an alle gleichmäßig verteilt. Dieses Prinzip würde zusätzlich alle Arten von Umweltverschmutzung verringern und den Raubbau an der Natur verhindern, beispielsweise die Überfischung der Meere.

Kehrtwende 3: Frauen befähigen und stärken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier geht es um Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen und Mädchen. Ziel ist die vollständige Gleichstellung der Geschlechter in Bezug auf Handlungsfähigkeit, Rechte, Ressourcen und Macht in Recht und Beruf.

Ziel ist volle Gleichstellung der Geschlechter auf der ganzen Erde in Bezug auf Vertretung, Rechte, Ressourcen und Macht in Recht und Beschäftigung.

Diesbezüglich sind die drei Empfehlungen:

  1. Alle Regierungen gewährleisten die Rechte von Frauen und Mädchen auf Bildung.
  2. Alle Unternehmen und öffentliche Gremien erreichen Geschlechterparität in Führungspositionen.
  3. Alle Regierungen garantieren einen universellen sozialen Schutz und führen angemessene universelle Rentensysteme ein.

Bei der Gleichstellung der Geschlechter sind die Männer und die Religionen relevante Hindernisse.

Kehrtwende 4: Ernährungssysteme umgestalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel ist ein nachhaltiges Nahrungsmittelsystem für alle und innerhalb der Grenzen des Planeten. Alle Menschen müssen gesund ernährt werden und gleichzeitig muss die Biodiversität erhalten und die Natur geschützt werden.

Earth for all empfiehlt:

  1. Mindestens die Hälfte des Ackerlandes soll bis zum Jahr 2030 in eine regenerative und nachhaltige Landwirtschaft umgewandelt werden. Widersinnige Subventionen, Handels- und Beschaffungspraktiken sollen abgeschafft werden.
  2. Techniken für gesündere Böden und nachhaltigere und regenerative Formen der Landwirtschaft sollen gefördert werden.
  3. Der Wechsel zu gesunder Ernährung, die die Grenzen des Planeten respektiert, soll für alle ermöglicht werden.

Hindernisse sind hier Partikularinteressen von Leuten, die vom Status quo profitieren.

Kehrtwende 5: Energiewende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel ist netto null Treibhausgas-Emissionen bis 2050. Diesbezügliche Empfehlungen sind:

  1. Die auf fossilen Brennstoffen beruhenden Energiesysteme und deren Subventionen sofort abschaffen und in saubere und effiziente Energielösungen umwandeln.
  2. Elektrifizierung bei gleichzeitig größerer Effizienz soll Energie sparen, den Verbrauch von Ressourcen senken und die Luftverschmutzung reduzieren.
  3. Die Investitionen in erneuerbare Energien mit Speicherkapazität und damit verbundener Infrastruktur soll auf über eine Billion USD pro Jahr verdreifacht werden. Alle Regierungen sollen den Zugang zu sauberen Energien sichern und die Schwächsten vor Energiearmut schützen.[5]

Die sogenannte Öl-Lobby ist hier ein wesentliches Hindernis.

Notwendige Änderungen im Wirtschaftssystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird dargestellt, wie sich das Wirtschaftssystem verändert hat, im Lauf der Jahrhunderte und ganz besonders im Lauf der letzten Jahrzehnte. Die Finanzflüsse im jetzigen System werden analysiert und aufgezeigt, dass sie soziale und ökologische Krisen erzeugen und immer weiter verstärken. Daher muss die Zielsetzung des Wirtschaftssystems weg vom BIP wieder zu mehr Gemeinwohl, zu qualitativem Wachstum. Es kommt drauf an WAS wächst. Es gibt bereits mehrere Konzepte für eine Gemeinwohl-Ökonomie. Ganz besonders muss das globale Finanzsystem umgestaltet werden.

Aufruf zum Handeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Initiative Earth for all versteht sich in erster Linie als Empfehlung an die Regierungen der Welt. Zusätzlich will die Initiative eine möglichst große Kooperation von Regierungen, Parteien, internationalen Organisationen, Konzernen, Betrieben, NGOs und Bürgern für die Transformation in die empfohlene Richtung. Die gute Nachricht steht bereits in der Einleitung, ein menschenwürdiges und nachhaltiges Leben ist für alle Menschen möglich und machbar.[6]

Autoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptautoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sandrine Dixson-Declève (Expertin für Energiepolitik, Co-Präsidentin des Club of Rome, Projektleitung earth4all)
  • Owen Gaffney[7] (Nachhaltigkeitsforschung, Transformationsprozesse, Mitbegründer des Future Earth Media Lab)
  • Jayati Ghosh (indische Ökonomin, Spezialgebiete: Weltwirtschaft, Arbeitsmuster in einkommensschwachen Ländern, Makroökonomie und Gender)
  • Jorgen Randers (Hochschullehrer, Zukunftsforscher, Klimaforscher, Szenariotechnik und Systemdynamik)
  • Johan Rockström (sozio-ökologischer Resilienzforscher, Spezialgebiete: Agrarwissenschaft, Bodenkunde, Hydrologie, globale Stoffkreisläufe, planetare Grenzen, Klimafolgenforschung)
  • Per Espen Stoknes (Umweltpsychologie, Wirtschaftspsychologie, Klima- und Umweltstrategien, Energiesysteme)

Beitragende Autoren und Mitglieder der 21st Century Transformational Economics Kommission (TEC)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochrangige Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Disziplinen haben Konzepte erarbeitet, weiterentwickelt und diese zu einem funktionierenden Gesamtsystem zusammengefügt:

  • Anders Wijkman (TEC, war Co-Präsident des Club of Rome, Mitglied der Schwedischen Königlichen Akademie der Wissenschaften, Abgeordneter des Europäischen Parlaments, beigeordneter Generalsekretär der Vereinten Nationen)[8]
  • Hunter Lovins (TEC, Professorin für Wirtschaftswissenschaften, Juristin, Soziologin und Politikwissenschaftlerin, Gründerin der Organisation Natural Capitalism Solutions)
  • Mamphela Ramphele (Co-Präsidentin des Club of Rome, TEC, südafrikanische Ärztin, ehemalige Politikerin und Geschäftsfrau)
  • Ken Webster (TEC, führender Experte für Kreislaufwirtschaft)[9]
  • Nafeez Ahmed (TEC, Forschung zu systematischen Bedingungen von Gewalt im großen Stil, genocide studies)
  • Lewis Akenji (TEC, Arbeitsschwerpunkt nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum)[10]
  • Sharan Burrow (TEC, Arbeitsschwerpunkt Partizipation von Frauen und Arbeitnehmerrechte)
  • Robert Costanza (TEC, Professor für ökologische Ökonomie)
  • David Collste (Wirtschaftswissenschaftler, Nachhaltigkeitswissenschaftler)[11]
  • Emmanuel Faber (TEC, Manager, Vorsitzender des International Sustainability Standards Board)
  • Lorenzo Fioramonti (TEC, Hochschullehrer, ehemaliger Bildungsminister in Italien, wissenschaftlicher Arbeitsschwerpunkt soziale Ungleichheit)
  • Eduardo Gudynas (TEC, Biologe, Forschung zu Umweltgerechtigkeit)
  • Andrew Haines (TEC, Prof. für public health)
  • Gaya Herrington (TEC, Wirtschaftswissenschaftlerin, Umweltforschung)
  • Garry Jacobs (TEC, CEO der World Academy of Art & Science, CEO der World University Consortium)
  • Till Kellerhoff (Programmdirektor des Club of Rome)
  • Karthik Manickam
  • Anwesh Mukhopadhyay
  • Jane Kabubo-Mariara (TEC, Wirtschaftswissenschaftlerin aus Kenia, Schwerpunkt Nachhaltigkeit, Bildung, Frauenförderung und Wirtschaftsentwicklung in Afrika)[12]
  • David Korten (TEC, Wirtschaftswissenschaftler, gründete das People-Centered Development Forum)
  • Nigel Lake (Unternehmens- und Politikberatung, Mitbegründer von ESGX)[13]
  • Masse Lo (CEO vom Institute of Leadership for Development, Experte für Umwelt und Nachhaltigkeitsentwicklung im Senegal)[14]
  • Chandran Nair (TEC, CEO von Global Institute For Tomorrow)
  • Carlota Perez (TEC, entwickelte das Konzept der techno-ökonomischen Paradigmenwechsel und ihre Theorie der great surges, einer Weiterentwicklung der Kondratjew-Zyklen)
  • Kate Pickett (TEC, Gesundheitswissenschaftlerin)
  • Janez Potočnik (TEC, Co-Vorsitzender des International Resource Panel des Umweltprogramm der Vereinten Nationen)
  • Otto Scharmer (TEC, Vorsitzender des MIT IDEAS-Programms für branchenübergreifende Innovation)
  • Stewart Wallis (TEC, Direktor der New Economics Foundation)
  • Ernst Ulrich von Weizsäcker (TEC, Umweltwissenschaftler und Politiker, ehemaliger Co-Präsident des Club of Rome)
  • Richard Wilkinson (TEC, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaftler)

Datensynthese, Systemanalyse und Modell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die systemdynamischen Modelle, die Datensynthese und die Analysen waren folgende Personen verantwortlich:

Jorgen Randers, Ulrich Golüke, David Collste, Sarah Mashhadi, Sarah Cornell, Per Espen Stoknes, Jonathan Donges, Dieter Gerten, Jannes Breier, Luana Schwarz, Ben Callegari und Johan Rockström

Begleitende tiefergehende Beiträge (deep dive)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tiefergehenden Beiträge stammen von Nafeez Ahmed, Shouvik Chakraborty, Anuar Sucar Diaz Ceballos, Debamanyu Das, Jayati Ghosh, Gaya Herrington, Adrina Ibnat Jamilee Adiba, Nigel Lake, Masse Lô, Chandran Nair, Rebecca Nohl, Sanna O’Connor, Julia Okatz, Kate Pickett, Janez Potočnik, Mamphela Ramphele, Otto Scharmer, Anders Wijkman, Richard Wilkinson, Jorgen Randers und Ken Webster.

Ziele und Querverbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zielsetzung der Initiative ist eine humane und nachhaltige Welt. Die Studie belegt, dass dies möglich ist und zeigt konkrete politische Maßnahmen auf. Es geht nur mit einer Transformation der Wirtschaft hin zu einer Gemeinwohl-Ökonomie (wellbeing economy). Die Ziele decken sich weitgehend mit den Nachhaltigkeitszielen der UN.[15] Ebenso decken sich die Ziele mit verschiedenen Konzepten, beispielsweise mit der Donut-Ökonomie von Kate Raworth[16]. Ähnliche Ansätze sind die wachstumskritische Bewegung (auch Postwachstumsbewegung, engl. degrowth movement), das grüne Wachstum, die ökologische Ökonomie und andere kritischen Bewegungen.[17] Auch die wellbeing economy alliance arbeitet in diese Richtung.[18] Das Besondere an der Studie von earth4all ist die Ausarbeitung der Konzepte von hochrangigen Wissenschaftler und die Testung mit systemdynamischen Simulationsmodellen.

Einschränkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die politischen Systeme und deren Probleme sind nicht berücksichtigt, beispielsweise Diktaturen, Kriege und andere destruktiven Kräfte. Sehr wohl aber werden systemische Faktoren berücksichtigt, die Gewalt und soziale Spannungen fördern.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Landwirtschaft und im Energiesektor werden nicht ausreichen, um auf netto null Treibhausgas-Emissionen zu kommen. Es bleibt auch die Frage offen, wie die Reichen und Mächtigen dazu bewogen werden können, auf ihre Privilegien zu verzichten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühere Berichte an den Club of Rome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmt wurde der Club of Rome durch Die Grenzen des Wachstums:

Auf Deutsch:

  • Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Aus dem Amerikanischen von Hans-Dieter Heck. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1972, ISBN 3-421-02633-5; Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973, ISBN 3-499-16825-1.

Der Club of Rome hat viele weitere sogenannte Berichte an den Club of Rome publiziert zu den globalen Problemen der Welt. Nach 20[19], 30[20] und 40 Jahren gab es jeweils updates zu den Prognosen. Im Jahr 2012 stellte Jørgen Randers, der bereits bei der ersten Publikation von 1972 unter den Autoren gewesen war, bei einer Veranstaltung des Club of Rome eine abermals erneuerte Prognose unter dem Titel 2052: A Global Forecast for the Next Forty Years vor.[21]

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie. 6. Auflage. Carl Hanser Verlag, München 2018, ISBN 978-3-446-25845-7, S. 416.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Earth for all Zusammenfassung. In: earth for all. Club of Rome, abgerufen am 24. Juni 2023.
  2. Sandrine Dixson-Declève et al.: Earth for All - ein Survivalguide für unseren Planeten. Der neue Bericht an den Club of Rome, 50 Jahre nach »Die Grenzen des Wachstums«. Hrsg.: Club of Rome. oekom, München 2022, ISBN 978-3-96238-387-9.
  3. Publikationen des earth4all Projektes. Club of rome, abgerufen am 1. Juli 2023.
  4. Earth for All: A Survival Guide for Humanity – Ein neuer Bericht an den Club of Rome. Club of Rome, abgerufen am 25. Juni 2023.
  5. earth4all. Club of Rome, abgerufen am 26. Juni 2023.
  6. Sandrine Dixon-Decleve et al.: earth for all - ein survivalguide für unseren Planeten. Hrsg.: Club of Rome. 3. Auflage. oekom, München 2022, ISBN 978-3-96238-387-9, S. 18 ff.
  7. Owen Gaffney. In: futureearth.org. Abgerufen am 26. Juni 2023.
  8. Anders Wijkman. Abgerufen am 12. Juli 2023.
  9. Ken Webster. Innovation Roundtable, abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  10. Dr. Lewis Akenji. hot or cool, abgerufen am 12. Juli 2023.
  11. Curriculum Vitae David Collste (PhD). Stockholm Resilience Centre, abgerufen am 12. Juli 2023.
  12. Kabubo-Mariara, Jane. Environment for Development, abgerufen am 13. Juli 2023.
  13. Long-term thinking + Action = Lasting impact. Abgerufen am 13. Juli 2023.
  14. Strategic Planning and Foresight in Africa in Response to COVID-19. Abgerufen am 17. September 2023.
  15. Ziele für nachhaltige Entwicklung. In: Agrenda 2023, SDGs. Vereinte Nationen, abgerufen am 25. Juni 2023.
  16. Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie. Hrsg.: Hanser. Hanser, München, ISBN 978-3-446-27814-1, S. 416.
  17. Wirtschaftlicher Systemwandel. In: earth4all. Club of Rome, Projekt earth4all, abgerufen am 1. Juli 2023.
  18. for an economy in service of life. Wellbeing Economy Alliance, abgerufen am 1. Juli 2023.
  19. Donella Meadows, Dennis Meadows, Jørgen Randers: Die neuen Grenzen des Wachstums. Die Lage der Menschheit: Bedrohung und Zukunftschancen. DVA, ISBN 978-3-421-06626-8.
  20. Donella Meadows, Jorgen Randers, Dennis Meadows: Limits to Growth - The 30-Year Update. Chelsea Green Publishing Co, ISBN 978-1-931498-58-6, S. 368.
  21. Publikationen der Initiative earth4all. In: offizielle Website der eart4all Initiative. Abgerufen am 13. Juli 2023.