Franz Zedtwitz

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Franz Xaver Graf von Zedtwitz (* 12. März 1906 in Wien; † 22. Juni 1942 bei Sewastopol) war ein deutscher Zoologe und Schriftsteller.

Franz Zedtwitz war der Sohn des Grafen Franz Joseph von Zedtwitz und dessen Ehefrau Gertrud Freiin von Suttner. Franz Zedtwitz war von 1915 bis 1920 Schüler des Jesuitengymnasiums Stella Matutina in Feldkirch. Er absolvierte ein Studium der Zoologie und promovierte 1929 an der Universität Berlin mit einer Arbeit über Langschwanz- und Wühlmäuse zum Doktor der Philosophie. Er heiratete Ilse Woit; das Ehepaar hatte drei Kinder. Zedtwitz lebte als Schriftsteller in Krugsreuth bei Asch im Sudetenland.

Neben zoologischen Werken verfasste Franz Zedtwitz erzählende Tier- und Jagdbücher. Seinen größten Erfolg erzielte er mit dem 1940 erschienenen Roman Feldmünster, in dem der dezidierte Jesuitengegner Zedtwitz seine Schulzeit in Feldkirch verarbeitete. Das Buch erschien im von der SS betriebenen Nordland-Verlag, erlebte bis 1943 mehrere Nachauflagen und galt in nationalsozialistischen Kreisen als Pflichtlektüre im Kampf gegen den Jesuitenorden.[1] Eine Intention des Verfassers zur Unterstützung dieser Ideologie geht allerdings aus dem Romantext nicht hervor – hier liegt ein klassischer Entwicklungsroman vor.

Franz Zedtwitz, der auch als Kriegsberichterstatter wirkte, kam 1942 bei Kämpfen an der Ostfront ums Leben.

  • Vergleichend-messende Untersuchungen an Muriden und Arvicoliden, Jena 1929
  • Erzgebirgsjäger, Neudamm 1930
  • Quer durch die Tierwelt, Berlin 1932
  • Vogelkinder der Waikariffe, Berlin 1933
  • Schwingen über Feld und Flur, Berlin 1935
  • Wunderbare kleine Welt, Berlin 1935
  • Bergwild, Berlin 1936
  • Tiergeschichten, Berlin 1936
  • Die deutsche Tierwelt, Berlin 1937
  • Die Gemse, Leipzig 1937
  • Tiere der Heimat, Asch 1937
  • Zaubervoller Balkan, Berlin 1937
  • Aquarium, Terrarium und Vogelbauer, Berlin 1938
  • Erlebte Natur, Berlin 1938
  • Im Banne der Pole, Berlin 1938
  • Gams in ihrer Bergheimat, Berlin-Lichterfelde 1939
  • Kamerad Tier, Berlin 1939 (zusammen mit Curt Strohmeyer)
  • Der Pelzjäger, Stuttgart 1939
  • Der Untergang des Sonnenreiches, Verlag Buchmeister, Berlin 1939
  • Feldmünster. Roman aus einem Jesuiteninternat, Berlin 1940. Neuausgabe Berlin 2019. pdf ISBN 978-3-945980-36-1
  • Die rote Sippe, Stuttgart 1940
  • Charakterbilder aus der deutschen Tierwelt, Stuttgart 1941
  • Mein grünes Jahr, Berlin 1941
  • Der wilde Jäger, Berlin 1944
  • Der graue Nachtschreck, Stuttgart 1951
  • Der Teufelsbock, Stuttgart 1954
  • Bernhard Fabian: Handbuch deutscher historischen Buchbestände in Europa. Band 2, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1997. S. 101 (online)

Einzelnachweise

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  1. Vgl.: Herbert Märzhäuser: Die Darstellung von Mönchtum und Klosterleben im deutschen Roman des zwanzigsten Jahrhunderts. Frankfurt/Main u. Bern: P. Lang 1977. (= Würzburger Hochschulschriften zur neueren deutschen Literaturgeschichte. 1.) ISBN 3-261-00281-7. S. 303 f.; Klaus Johann: Grenze und Halt: Der Einzelne im „Haus der Regeln“. Zur deutschsprachigen Internatsliteratur. Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2003. (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte. 201.) ISBN 978-3-8253-1599-3. S. 513 f.