Ginga Tetsudō no Yoru

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Film
Titel 銀河鉄道の夜
Ginga Tetsudō no Yoru
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 113 Minuten
Stab
Regie Gisaburō Sugii
Drehbuch Minoru Betsuyaku
Produktion
Musik Haruomi Hosono
Kamera Yasuo Maeda

Ginga Tetsudō no Yoru (jap. 銀河鉄道の夜), auch bekannt unter dem englischen Titel Night on the Galactic Railroad (dt. „Nacht auf der galaktischen Bahnlinie“), ist ein Anime-Film aus dem Jahr 1985. Regie bei dem Fantasyfilm führte Gisaburō Sugii.

Der Film handelt von zwei Jungen, die in einem Zug eine surreale Reise durch das Universum erfahren und basiert auf Kenji Miyazawas gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1927. Größter Unterschied zwischen dem Roman und dem Anime ist, dass fast alle Figuren als Katzen dargestellt sind, was auf die Mitarbeit des Manga-Zeichners Hiroshi Masumura zurückzuführen ist, der in seinen Comic-Umsetzungen der Werke Kenji Miyazawas ebenfalls auf Katzenfiguren zurückgreift, was wiederum auf Miyazawas Märchen Neko no jimusho („Das Büro der Katzen“) zurückgeht.

Der Junge Giovanni (gesprochen von Mayumi Tanaka) muss in einer Druckerei arbeiten und Zeitungen austragen, damit die arme Familie etwas Geld hat. Seine Mutter ist krank und sein Vater verschwunden, er sei in die nördliche See gereist, sagt man. In der Schule wird Giovanni deswegen von allen bis auf Campanella (gesprochen von Chika Sakamoto) geärgert. Campanellas Vater und Giovannis Vater sind seit ihrer Kindheit gut befreundet.

Das Centauros-Fest zu Ehren der Sterne findet statt und scheinbar ist die ganze Stadt auf den Beinen. Giovanni geht nachts zu einem abgeschiedenen Anwesen, um die Milch für seine Mutter zu holen, die der Milchmann an dem Tag nicht gebracht hat, wird jedoch abgewimmelt. Er solle später wiederkommen. Er legt sich auf eine Wiese und schaut in die Sterne, als plötzlich ein Zug aus dem All herunterkommt und neben ihm hält. Giovanni steigt ein, außer ihm scheint sich jedoch niemand in dem Gefährt zu befinden. Aus dem Nichts taucht Campanella auf und erzählt ihm, dass außer ihm keiner der Mitschüler es in den Zug geschafft habe.

An der Schwanenstation macht der Zug für zwanzig Minuten halt und die beiden beschließen auszusteigen. Auf dem Bahnhof ist niemand. Giovanni und Campanella gehen durch eine Tür und eine lange Steintreppe hinunter und kommen in eine kleine Stadt, sehen Walnüsse von doppelter Größe und treffen auf Forscher, die fossile Steine ausgraben. Auf dem Rückweg zum Bahnhof stellen sie fest, dass die Stadt zu Stein geworden ist und sie zerfällt. Im Zug sieht Giovanni die mitgenommene Walnuss an; sie zerfällt zu Staub.

Ein Vogelfänger reist für eine Station mit dem Zug mit und setzt sich neben Giovanni und Campanella, die ihm mitteilen, sie wollten bis zum Ende des Universums. Ein zweiter Vogelfänger taucht auf, der erste steigt bei der nächsten Station aus und die beiden Jungen können ihm beim Fangen von Reihern beobachten. Der erste Vogelfänger befindet sich danach wieder im Zug und ein Blinder tritt ein. Sie führen ihn zu einer Sprechanlage, aus der er eine Nachricht entnimmt. Eine Frau wiederholt die Worte.

Ein Schaffner will die Tickets der Mitfahrenden sehen. Es stellt sich heraus, dass Giovanni ein sehr seltenes, besonderes Ticket hat, das man normalerweise in der dritten Dimension erwirbt. Der erste Vogelfänger verschwindet, obwohl Giovanni und Campanella noch mehr mit ihm gesprochen hätten. Sie sind nun neben dem zweiten Vogelfänger die einzigen Reisenden.

Drei Menschenkinder setzen sich neben die beiden. Sie waren auf einem Schiff, das gegen einen Eisberg gefahren ist und dann sank. Rettungsboote gab es nicht genug und so beschloss der älteste der drei, dass die drei sich nicht auf eines der wenigen Rettungsboote retten sollten, sondern ihr Glück bei Gott finden sollten. Das Menschenmädchen erzählt eine Geschichte über Skorpione, im Fenster erblicken das Mädchen und Giovanni eine Szene aus Giovannis Kindheit und fahren später am Dorf Centauros vorbei. Die Menschenkinder und Giovanni und Campanella freunden sich an. Die drei steigen an einer Station aus, die dem Himmel in christlicher Vorstellung gleicht.

Nur mehr Campanella und Giovanni sind im Zug. Sie wollen, dass ihre Zugfahrt noch ewig andauert und wissen nicht, wohin sie eigentlich fahren. Im Fenster erblicken sie ein Loch im Universum. Campanella vermutet, dass seine Mutter dort sei. Gerade, als Giovanni davon spricht, dass sie für immer zusammen bleiben sollen, geht Campanella weg und steigt aus dem Zug aus und verschwindet in der Dunkelheit. Giovanni ist alleine im Zug und schreit weinend Campanellas Namen.

Giovanni befindet sich wieder auf der Wiese, auf der er vom Zug abgeholt wurde. Er holt nun die Milch für seine Mutter ab. In der Stadt trifft er auf einen Mitschüler, der ihm erzählt, ein anderer Mitschüler sei beim Centauros-Festival in den Fluss gefallen, Campanella sei ihm hinterhergesprungen und habe ihn gerettet. Campanella selbst ist jedoch im Fluss verschollen und die Suche nach ihm gestaltet sich wegen der Dunkelheit der Nacht schwer. Giovanni läuft zum Fluss. Nach 45 Minuten gibt man die Suche auf. Er schaut zu den Sternen hinauf und meint, er weiß, dass Campanella dort oben ist.

Ginga Tetsudō no Yoru spielt in einer fiktiven Welt, in der Esperanto gesprochen wird. Deswegen sind alle Schilder und Texte in dem Film in dieser Sprache. Der Film hat den Untertitel Nokto de la Galaksia Fervojo.

Beim Mainichi Eiga Concours im Jahr 1985 gewann der Film Ōfuji-Noburō-Preis, der zu Ehren des Animators Noburō Ōfuji an künstlerisch wertvolle Animationsfilme vergeben wird.

In der Anime Encyclopedia verglichen Helen McCarthy und Jonathan Clements den Anime mit Leiji Matsumotos Ginga Tetsudō 999. Sie lobten die Regie und die Musik und lobten, der Zug und die jeweiligen Stationen seien „so reich und glaubhaft wie jeder Schauplatz in der realen Welt“. Weiterhin schrieben sie, „die poetische Schönheit der Symbolik“ würde sich mit dem genannten Reichtum verbinden, „um der langen Reise ein kraftvolles, emotionales Gewicht zu verliehen“.[1]

Einzelnachweise

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  1. Helen McCarthy, Jonathan Clements: The Anime Encyclopedia. Revised & Expanded Edition. S. 448.