Habsburger im Elsass

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorderösterreichische Regierung in Ensisheim

Die Habsburger waren schon früh im Elsass, in der Gegend des Harthwaldes, um Ottmarsheim, begütert. Es war alter Familienbesitz, die Heimat der späteren österreichischen Dynastie. Zu diesen Allodialgütern fügte die Landgrafschaft des Oberelsass, die den Habsburgern 1135 übertragen wurde, neue Gebiete hinzu. Diese lagen vermutlich in der Gegend um Ensisheim und teilweise um Landser, vielleicht auch in der Colmarer Gegend (Herrschaft Landsberg). Dazu kamen Vogteirechte über das Kloster Murbach, über das dem Bischof von Straßburg gehörige Obermundat um Rufach und Sulz sowie über verschiedene Klöster.

Den bedeutendsten territorialen Zuwachs erhielten die Habsburger durch die Heirat des Erzherzogs Albrecht II. des Weisen mit Johanna, der letzten Gräfin von Pfirt (1324). So kam der ganze westliche Sundgau bis jenseits Delle, Belfort, Rougemont an die Habsburger. Ein großes, vom Rhein zur Burgundischen Pforte, vom Jura zur Thur reichendes habsburgisches Gebiet war entstanden, ein Gebiet, in dem nur Mülhausen die österreichische Herrschaft nicht anerkannte. Die Habsburger, die nördlich der Thur noch die Herrschaften Isenheim und Bollweiler, bei Colmar jene von Landsberg und im Unterelsass das Weiler Tal besaßen, waren so die größten Territorialherren im oberen Elsass bis zum Westfälischen Frieden 1648. Nur während fünf Jahren gehörte dieses Gebiet nicht den Habsburgern, sondern war an Karl den Kühnen, den mächtigen Herzog von Burgund, verpfändet (1469–1474). Der habsburgische Besitz war eingeteilt in eine Reihe von Herrschaften, die nach 1648 als französische Seigneuries bis zur Revolution 1789 bestehen sollten. Umfangreicher Besitz war als Lehen an den vorderösterreichischen Adel ausgegeben, der zumeist zu beiden Seiten des Rheins begütert war und der breisgauischen Ritterschaft angehörte.

Die Verwaltung der habsburgischen Territorien im Oberelsass, der Landvogtei im Sundgau, oblag dem Obervogt in Ensisheim, dem vier Vögte in Landser, Altkirch, Pfirt und Thann unterstanden. Weiterhin gehörten noch die Grafschaften Belfort und Frohberg (Montjoie) sowie einige kleinere Herrschaften zum Sundgau. In Ensisheim wurde eine Regierung (Regiment unserer vorderen Lande in Oberelsass) eingesetzt, 1523 erließ Erzherzog Ferdinand erste nähere Instruktionen. Ein Landvogt fungierte als Oberhaupt, unterstützt von Statthalter, Kanzler, Kammerprokurator und vier anderen Räten. Die vorderösterreichische Regierung und Kammer blieben immer den oberösterreichischen Hofbehörden in Innsbruck unterstellt. Zu diesem Regiment gehörten die vier Länder Elsass, Sundgau, Breisgau und Schwarzwald. Im Nordgau des Elsass, der Landgrafschaft Elsass, besaßen die Habsburger die Herrschaften Hohlandsberg, Hohkönigsburg, das Weilertal und vor allem die wirtschaftlich und politisch bedeutende Landvogtei Hagenau.


Elsass im Jahre 1789

Landvogtei Sundgau (Landgraviat de Haute-Alsace, Comté du Sundgau)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1135 fiel die Landgrafschaft im oberen Elsass, räumlich gleich mit der Grafschaft Sundgau, an die Grafen von Habsburg. Während des Dreißigjährigen Krieges emigrierten die meisten Adelsfamilien nach Basel oder nach Solothurn, ins württembergische Mömpelgard (Montbéliard) und das fürstbischöflich-baslerische Pruntrut (Porrentruy) und leisteten einem Aufruf der Regentin von Vorderösterreich, Erzherzogin Claudia de’ Medici, zum Heeresdienst gegen die Schweden keine Folge. Als einzige schlossen sich die Waldner von Freundstein ihren schwedischen Konfessionsverwandten an und wurden dafür 1637 mit dem Entzug ihrer Lehen bestraft, was sie jedoch mit Gelassenheit hinnehmen konnten, denn bereits 1640 wurden ihnen dieselben Lehen erneut übertragen, allerdings diesmal vom französischen König. Daraufhin leisteten weitere Familien im selben Jahr – mithin acht Jahre vor Friedensschluss – den serment de fidelité au roi vor dem französischen Kommandanten der Festung Breisach (Reinach[1], Andlau, Wessenberg, Landenberg, Eptingen, Reich von Reichenstein, Pfirt und Truchsess von Rheinfelden)[2]. Im Westfälischen Frieden trat Österreich alle Besitzungen im Elsass und im Sundgau an Frankreich ab; die vorderösterreichische Regierung wurde nach Freiburg im Breisgau verlegt. König Ludwig XIV. von Frankreich vergab die großen Vogteien (Bailliages) an den französischen Hochadel. Altkirch, Ferrette, Thann, Belfort, Rosemont, Delle und Issenheim fügte er 1658 dem aus dem Herzogtum Rethel gebildeten Duché de Mazarin[3] zu. Das Herzogtum war für den einflussreichen Kardinal Jules Mazarin errichtet worden, der es 1661 unmittelbar vor seinem Tode seiner Nichte Hortensia Mancini als Hochzeitsgabe vermachte, unter der Bedingung, dass ihr Ehemann den Namen Mazarin annahm und somit zum Duc de Mazarin wurde. Nach mehreren Erbschaften geriet das Herzogtum 1777 an Louise d’Aumont Mazarin, Duchesse de Valentinois durch ihre Heirat mit Honoré de Grimaldi, Duc de Valentinois und Erbprinz von Monaco[4]. Die Obervogtei Ensisheim (Grand Bailliage d’Ensisheim) und die Lehen für die Festungen Landskron, Hüningen und Fort-Louis behielt der König in seinem persönlichen Besitz. Die übrigen Lehen blieben oft bei denselben Adligen wie zuvor unter österreichischer Oberhoheit; es wechselte lediglich der Lehensherr.

Vogtei Ensisheim (Grand Bailliage d’Ensisheim)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ensisheim war im Urbar von 1303 verzeichnet und wurde 1389 an Wernher von Rodersdorf verpfändet, 1412 an Friedrich von Huse, danach an Heinrich von Rodersdorf, 1453 an Werner Hadmannsdorffer, 1469 an Bernhard von Gilgenberg, Vogt zu Heiligkreuz, Sohn Rudolfs von Ramstein (des Letzten seines Geschlechts). Nach 1648 behielt der König von Frankreich Ensisheim als persönlichen Besitz.

  • Stadt Ensisheim (Ville d’Ensisheim)
  • Lehen
    • Herr von Hattstatt[5] (1713 an M. de Klinglin[6])
Matthias Merian, Ensisheim 1663
Wappen von Stadt und Vogtei Ensisheim

Herrschaft Landser (Seigneurie de Landser)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landser war im Urbar von 1303 verzeichnet, 1350 verpfändet an Ulrich von Rodersdorf, 1359 an Dietrich von Huse, 1411 an Burkhart Münch von Landskron, 1454 an Thüring II. und Thüring III. von Hallwyl, 1470 an Truchsess von Wolhusen, 1529 an Graf von Ortenberg, 1568 Rückkauf durch Österreich. 1645 verlieh König Ludwig XIV. die Herrschaft Landser an Barthélemy und Jean-Henry Herwart. Die beiden Söhne des vermögenden Lyoner Bankiers Daniel Herwart erhielten diese Grundherrschaft als Sicherheit für die enormen Geldsummen, die sie der französischen Krone bei der Übernahme der Weimarischen Armee zur Verfügung gestellt hatten. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 emigrierten die calvinistischen Familienangehörigen nach London und vererbten die Herrschaft über einen La Tour du Pin 1775 als Kondominium an die Comtesses de Senozan[15] und de Périgord[16] sowie den Marquis de Miramon[17] und den Marquis de Veynes[18].

  • Amt Ober-Landser (Haut-Landser)
  • Amt Nieder-Landser (Bas-Landser)
  • Lehen
    • Herr von Landenberg[19] (nach 1648 als Kondominium an M. de Landenberg und die Comtesses de Senozan und de Périgord sowie den Marquis de Miramon und den Marquis de Veynes)
Herrschaft Landser im Elsass

Herrschaft Altkirch (Seigneurie d’Altkirch)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altkirch kam 1324 durch Erbschaft an Herzog von Österreich, verpfändet 1437 an Heinrich von Ramstein (Sohn des Basler Bürgermeisters Cuntzmann von Ramstein), 1469 an Konrad von Ramstein und dessen Schwiegersohn Lazarus von Andlau, 1503 an Graf Rudolf von Sulz, wenig später an die Fugger[29]. Nach 1648 gehörte Altkirch zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Altkirch – Musée sundgauvien
Schloss Reinach in Hirtzbach
St. Morandus 1900

Grafschaft Pfirt (Comté de Ferrette)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grafschaft Pfirt kam 1324 durch Erbschaft an Herzog von Österreich, damit war der Name Sundgau für die Grafschaft Pfirt mit Zubehör – vor allem Altkirch, Thann und Rotenberg – im Gebrauch, verpfändet 1443 an Peter von Mörsberg, später an Christoph von Rechberg[42] (aus einem Geschlecht Kärntens, der in der Geschichte Rheinfeldens während des Feldzugs der Basler gegen diese Stadt eine bedeutende Rolle gespielt hatte und damals Hauptmann von Säckingen war), danach an Reich von Reichenstein[43], danach an Fugger. Nach 1648 gehörte Ferrette zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Wappen der Grafschaft Pfirt

Herrschaft Thann (Seigneurie de Thann)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thann kam 1324 durch Erbschaft an den Herzog von Österreich. Die Stadt war seit der Mitte des 14. Jahrhunderts befestigt und erhielt zahlreiche Vorrechte und Freiheiten. 1379 befreite König Wenzel Thann von jeder fremden Gerichtsbarkeit, 1387 gab Erzherzog Albrecht der aufblühenden Stadt das Münzrecht. Thann besaß ein eigenes Siegel sowie das Marktrecht, außerdem war es Legestadt d. h. es war ein Niederleg für die Aufbewahrung des Geldes der Habsburger. 1366 hatte Österreich die Engelsburg an den Basler Bürger Johann von Wallbach verpfändet. 1445 erhielt Markwart von Baldegg die Herrschaft Thann pfandweise. Dieser Markwart hat in der Geschichte Rheinfeldens eine bedeutende Rolle gespielt. 1461 wurde Heinrich Reich von Reichenstein aus dem angesehenen Basler Geschlecht Pfandherr von Thann. Er war in österreichischen Diensten gestanden und hatte den Habsburgern treu gedient. Sein Bruder Peter erwarb im selben Jahr die Landskron. Als der Sundgau an Karl den Kühnen kam, wurde er Vogt von Laufenburg und Pfandherr von Thann. Nach 1648 gehörte Thann zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Thann, Ruine Engelsburg

Grafschaft Beffort (Comté de Belfort)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beffort (Belfort) kam 1350 durch Erbschaft an den Herzog von Österreich. Die Herrschaft Belfort mit der Terre d'Assise war Eigentum der Johanna von Mömpelgard, der Gattin des Grafen Ulrich II. von Pfirt. Sie nahm 1347 zu Altkirch eine Teilung des väterlichen Erbes unter ihre vier Töchter vor, die ihrer Ehe mit Ulrich II. von Pfirt (1299) und dem Markgrafen Hesse von Baden (1325) entsprossen waren. Die Gattin des Herzogs Albrecht von Österreich, Johanna von Pfirt erhielt neben einigen anderen Lehen die Herrschaft Rosenfels. Ihre jüngere Schwester Ursula, die den Grafen Hugo von Hohenberg geheiratet hatte, kam in den Besitz eines Teils von Belfort, Offemont und mehrerer Ortschaften des Meiertums Pfeffingen mit Pérouse. Adelheid, Markgräfin von Baden, erhielt den anderen Teil von Belfort. Margareta von Baden wurde ausgestattet mit Blumenberg und Héricourt. 1350 erwarb Herzog Albrecht den Teil, den Ursula erhalten hatte, verpfändet 1407 an Bernhard von Thierstein, 1449 an Erkinger von Heimenhofen, 1452 an Peter von Mörsberg, 1553 an Graf von Ortenburg, bald darauf von den Habsburgern eingelöst. Nach 1648 gehörte Belfort zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Herrschaft Granweiler (Seigneurie de Grandvillars)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschlecht derer von Granweiler besaß diese Gegend als österreichisches Lehen, doch später kam sie an die Herren von Andlau. Im Jahre 1342 verlieh Johanna von Pfirt Ritter Heinrich von Granweiler das Lehen gleichen Namens, die Stadt samt der Burg sowie alles, was dazu gehörte. Nach 1648 wurde Grandvillars an die Erben des Marquis de Pezeux vergeben.

  • 1708 wurde ein Lehen für M. de Bassinière geschaffen, 1759 an François-Bernardin Noblat:

Herrschaft Münsterol im Besitz des Herrn von Reinach (Seigneurie de Montreux)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehensträger der Herrschaft waren die Herren von Münsterol, die sich 1458 in zwei Linien teilten. Das Gebiet der älteren Linie fiel 1497 an die Herren von Reinach (Linie in Montreux), jenes der jüngeren Linie zuerst an Mörsberg, dann an die Herren von Bollweiler und 1608 an die Reinach (Linie in Foussemagne[66]). Auch nach 1648 verblieb Montreux bei M. de Reinach.

  • Standesherrschaft des Hauses Österreich (Seigneurie particulière de la Maison d‘Autriche)

Herrschaft Rosenfels (Val de Rosemont)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenfels 1347 zu Österreich, verpfändet an Ulmann von Pfirt, 1352 an Peter von Bollweiler, 1363 an Margareta von Baden, dann an den Herren von Rodersdorf, 1398 an Peter von Kly, Herr von Goldenfels zu Pruntrut, 1447 an Erkinger von Heimenhofen, 1457 an Friedrich von Staufenberg, noch 1457 an Graf Rudolf von Sulz im Klettgau, zuletzt an Peter von Mörsberg, 1550 löste Habsburg die Pfänder aus. Nach 1648 gehörte Rosemont zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Herrschaft Blumenberg (Seigneurie de Florimont)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blumenberg wurde 1361 an Markgräfin Margareta von Baden verpfändet, die das Pfand ihrer gleichnamigen Tochter, Gattin des Grafen Gottfried von Leiningen, hinterließ. Die Herzöge Albrecht und Leopold von Österreich nahmen das Pfand zurück, 1368 an Johann von Walbach, Basler Bürger, Pfandinhaber von Ensisheim, Sennheim, Masmünster, Rotenberg und des Thanner Schlosses, danach an Markgräfin Adelheid von Baden, Gattin des Grafen Walraf von Thierstein, 1399 erneuert für Thierstein. 1406 nahmen Leopold IV. und Katharina das Pfand zurück, jedoch 1421 erneut an Thierstein., 1457 an Markwart von Stein, Vogt zu Mömpelgard, 1496 an Bernhard von Reinach, 1560 an Freiherr von Bollweiler, 1617 an Fugger, da Margarethe von Bollweiler den Johann Ernst von Fugger geheiratet hatte. Die Fugger behielten das Pfand bis 1672, danach gelangte Florimont an M. de Barbaud und schließlich an M. de Ferrette.

Herrschaft Tattenried (Seigneurie de Delle)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tattenried war im Urbar von 1303 verzeichnet, verpfändet 1417 an Thuring von Ramstein, später Ulmann von Pfirt und Heinrich von Rodersdorf, 1443 an Konrad von Mörsberg. Belfort, Tattenried, Rosenfels und Isenheim sollten nur gemeinsam eingelöst werden können. Nach 1648 gehörte Delle zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

  • Lehen
    • Herr von Landenberg (auch nach 1648 bei M. de Landenberg)
  • Abtei Kaltenbrunn (Abbaye de Froidefontaine, nach 1648 an Collège royal de Colmar)

Grafschaft Frohberg (Comté de Montjoie)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das waldreiche Jurabergland am Doubs wurde von den Österreichern als Lehen Frohberg den Herren Tullier-Frohberg vergabt. Im Sundgau waren die Frohberg belehnt mit Bruebach und Heimersdorf, sie hatten ein Schloss in Hirsingen und weitgehende Rechte in Grosne.

Herrschaft Rotenberg (Seigneurie de Rougemont)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotenberg kam 1324 durch Erbschaft an Herzog von Österreich. Verpfändet 1356 an Graf Johann von Habsburg, der sich nach Rotenberg benannte, 1363 an den Basler Bürger Johann von Walpach, Irene von Neuenburg, Gattin des Grafen von Hohenberg[68] blieb aber Pfandherrin, Ursula von Habsburg-Rotenberg heiratete Graf Rudolf III. von Sulz, Vogt von Altkirch. Dieser erhielt auch das Pfand Rotenberg. 1581 kaufte Johann Caspar von Jestetten die Herrschaft Rotenberg, während die Grafen von Sulz die Herrschaft Jestetten übernahmen. Die Regierung von Vorderösterreich erkannte die Abmachung nicht an und nahm 1609 das Pfand zurück. 1629 an Johann Caspar von Stadion[69], Großmeister des Deutschen Ordens, und an dessen Bruder Johann Christoph, Rat der Regierung und Vogt der Herrschaft Landser, verpfändet. Die Stadion behielten Rotenberg bis 1694, danach kam Rougemont an Nicolas Chalon du Blé, bekannt als Maréchal d'Uxelles. Nach seinem Tode 1730 erwarb Conrad-Alexandre de Rothenbourg, französischer Botschafter an den Höfen von Spanien und von Preußen, der 1735 verstarb, die Seigneurie de Rougemont. Er verband die Herrschaft mit seinem Besitz Masevaux und vererbte die Seigneuries unies de Rougemont et Masevaux seiner Schwester, die mit Nicolas-Joseph, Comte de Vaudrey und Baron de Saint-Rémy, verheiratet war. Ihre Tochter Jeanne-Octavie vermählte sich mit einem Marquis de Rosen und brachte die Vereinigten Herrschaften in die Ehe ein. Schließlich kamen Rougemont und Masevaux an den Prince de Broglie, Generalgouverneur der Trois-Évêchés, der drei Bistümer Metz, Toul und Verdun sowie des Elsass[70].

  • Meiertum Phaffans (Pfeffingen)
  • Kloster St. Nicolas (St. Claus)

Herrschaft Masmünster (Seigneurie de Masevaux)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Masmünster wurde 1357 an den Basler Bürger Johann von Walbach verpfändet, 1385 an Graf Konrad IV. von Freiburg, 1417 an Hans von Lupfen, Herr von Hohnack, österreichischer Landvogt im Elsass und Obervogt in Thann, 1468 an die Herren von Masmünster, 1572 an die Herren von Bollweiler, nach deren Aussterben an die Fugger. Von den Schweden im Dreißigjährigen Krieg vertrieben, wurden die Fugger durch den Vertrag von Münster 1648 in der Herrschaft bestätigt und verkauften Masevaux 1680 an den Maréchal de camp Conrad von Rosen, Comte de Bollwiller. Mit der Zustimmung von König Ludwig XIV. wurde der Besitz in ein Lehen umgewandelt. Conrad von Rosen verkaufte die Herrschaft 1684 an seinen Schwiegersohn Nicolas-Frédéric de Rothenbourg; auf diesen folgte sein Sohn, Conrad-Alexandre, der französischer Botschafter an den Höfen von Spanien und von Preußen war und 1735 verstarb, nachdem er auch die Herrschaft Rougemont erworben und mit Masevaux verbunden hatte. Er vererbte die Seigneuries unies de Rougemont et Masevaux seiner Schwester, die mit Nicolas-Joseph, Comte de Vaudrey und Baron de Saint-Rémy, verheiratet war. Ihre Tochter Jeanne-Octavie vermählte sich mit einem Marquis de Rosen und brachte die Vereinigten Herrschaften in die Ehe ein. Schließlich kamen Rougemont und Masevaux an den Prince de Broglie (→ Herrschaft Rotenberg).

  • Oberes Meiertum (Basse-Mairie)
  • Unteres Meiertum (Haute-Mairie)

Vogtei Sennheim (Bailliage de Cernay)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sennheim wurde 1366 an den Basler Bürger Johann von Walbach verpfändet. 1385 kam das Pfand an Graf Egon VII. von Freiburg, den Gatten Verenas von Neuenburg. Dieses Pfand war ein Teil der Morgengabe ihrer Tochter Anna, der Schwester des Grafen Konrad IV. von Freiburg, Herrn von Neuenburg (1395). Anna heiratete nach dem Tod Adelheids von Lichtenberg den verwitweten Markgrafen Rudolf III. von Rötteln-Sausenberg (1344–1428). Ihr Sohn Wilhelm von Hachberg hatte Sennheim 1439 in Pfandbesitz, als diese Vogtei als Morgengabe an Rudolf III. kam, bestand der andere Teil der Morgengabe in der Feste Istein, doch kam diese Feste später an Burkhard Münch von Landskron, den künftigen Pfandherren von Landser. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die Herrschaft im Besitz der Herren von Pfirt-Sennheim-Blumenberg. 1731 kam Cernay mit Steinbach als Kondominium an die MM. de Gohr, de Clebsattel und de la Touch.

Herrschaft Isenheim (Seigneurie d’Issenheim)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorf und Schloss Isenheim waren lange Zeit in den Händen der Herren von Huse, ursprünglich aus dem oberen Tal der Lauch, die sie 1351 vom Haus Österreich empfangen hatten. Sie nannten sich auch Huse-Isenheim. Verpfändet 1432 an Volker von Sulzbach, 1460 an die Herren von Schauenburg. Kurz danach Isenheim und Ingelsot an Peter von Mörsberg. Nach 1648 gehörte Issenheim zum Duché de Mazarin (→ Einleitung) und wurde 1777 an den Duc de Valentinois vergeben.

Herrschaft Bollweiler (Seigneurie de Bollwiller)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bollweiler gelangte aus dem Besitz der Abtei Murbach an die Habsburger. Die Herrschaft gehörte zunächst den Herren von Bollweiler, die 1454 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurden. Das Geschlecht wurde mächtig durch seinen Eintritt in den Dienst Österreichs. Der bedeutendste Vertreter des Geschlechts war Nikolaus, ein namhafter Kriegsmann und Verwalter (gestorben 1588), der auch das Weilertal und die Hohkönigsburg sowie die Pfandherrschaften Blumenberg und Masmünster erhalten hatte. Mit Rudolf starb 1617 das Geschlecht im Mannesstamme aus; dessen Tochter brachte den stattlichen Besitz der Freiherren von Bollweiler durch Heirat an die Grafen von Fugger. Das große Renaissanceschloss, anfangs eine Wasserburg, steht noch. 1680 wurde Bollwiller an den Marschall Conrad von Rosen vergeben, der den Titel Comte de Bollwiller führte und auch Masevaux erwerben konnte. Bollwiller gelangte mit Rougemont und Masevaux Ende des 18. Jahrhunderts an den Prince de Broglie (→ Herrschaft Rotenberg).

Landgrafschaft Elsass (Landgraviat d’Alsace)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herrschaft Hohlandsberg (Seigneurie de Haut-Landsbourg)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landsberg (später Hohlandsberg) war im Urbar von 1303 verzeichnet und gehört zu den ältesten Besitzungen der Habsburger im Elsass. Im 14. Jahrhundert war die Herrschaft an die Herren von Rappoltstein verpfändet. 1415 verlieh sie König Sigismund den Grafen von Lupfen, deren Erben sie an den Feldhauptmann Lazarus von Schwendi 1563 verkauften. Sein Schloss steht in Kienzheim. Durch die Herrschaft Hohlandsberg verlief die alte Verkehrsstraße über Kaysersberg und die Vogesen in das Herzogtum Lothringen. 1681 entzog Ludwig XIV. Franz von Schwendi wegen seiner zu großen Nähe an das Kaiserhaus das Lehen und übertrug Haut-Landsbourg an den Baron de Montclar. Nach seinem Tod 1690 fiel die Herrschaft an dessen Schwiegersohn, den Oberst Marquis de Rebé. 1693 gelangte das Erbe über seine Tochter Marie-Josephine an ihren Ehemann, Generalleutnant und Gouverneur von Belfort Marquis du Bourg. Nach dem Tod des Marquis du Bourg 1712 ging Haut-Landsbourg in den Besitz der Stadt Colmar über.

Herrschaft Hohkönigsburg (Seigneurie de Haut-Koenigsbourg)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Unterelsass besaßen die Habsburger die Herrschaft Hohkönigsburg. Die Burg sperrte den Eingang in das Markircher und das Weilertal und überragte die ganze Ebene von Colmar bis Schlettstadt. 1479 hatte Kaiser Friedrich III. die Grafen Oswald und Wilhelm von Thierstein mit der Hohkönigsburg belehnt, sie verblieb in dieser Familie bis zum Erlöschen. 1533 durch Ferdinand I. dem Herren von Sickingen[71] verpfändet, im 17. Jahrhundert an den Herren von Bollweiler, dann 1616 an deren Erben, die Fugger. 1770 wurde Haut-Koenigsbourg an M. de Boug vergeben.

Herrschaft Weilertal oder Albrechtstal (Seigneurie de Villé)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Albrechtstal (später Weilertal) war im Urbar von 1303 verzeichnet und wurde 1314 durch Friedrich den Schönen und dessen Bruder Leopold an die Herren von Müllenheim verpfändet, Anfang des 16. Jahrhunderts an den königlichen Rat Schaubert, 1554 durch Ferdinand I. an Nikolaus von Bollweiler und 1616 an die Erben dieses Geschlechts, die Fugger. Nach 1648 wurde Villé an M. de Choiseul-Meuse vergeben.

Landvogtei Hagenau (Grand Bailliage de Haguenau)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anschluss an einen Krieg des Kurfürsten von der Pfalz um die niederbayerische Erbschaft gelang es König Maximilian I. 1504, die Reichslandvogtei Hagenau an das Reich zu übernehmen. Freiherr Kaspar von Mörsberg und Belfort wurde zum Unterlandvogt (1511 Hans Jakob von Mörsberg und Belfort) ernannt, doch erst nach einiger Zeit, nach einer Einigung der Städte in Schlettstadt, auch anerkannt. Bei der Übernahme der Landvogtei hatte sich der Kaiser wenig um alte pfälzische Pfandausschreibungen gekümmert, doch stellte er nach einigen Jahren die Rückzahlung von 80 000 Gulden dem Kurfürsten in Aussicht und betonte 1510, dass er als Erzherzog von Österreich die Landvogtei pfandweise innehabe. Erst 1520 konnte die Pfandsumme durch Karl V. und Ferdinand beglichen werden. 1558 löste Ferdinand die Landvogtei aus den Händen der Pfalzgrafen. Unterlandvogt wurde Hans Diebold Waldner von Freundstein, der 1561 durch Nikolaus Freiherr von Bollweiler ersetzt wurde. Er blieb bis 1588. 1564 wurde Erzherzog Ferdinand II. (Bruder Kaiser Maximilians II.) Oberlandvogt, 1595 Kaiser Rudolf II., 1605 Erzherzog Maximilian III., 1618 Erzherzog Leopold V. Dieser starb 1632 und wurde wegen des Schwedenkrieges nicht ersetzt. Mit ihm war die Landvogtei dem Reich und den Habsburgern verloren gegangen; mit den Steinen der Kaiserpfalz Hagenau ließ Vauban die Festung Fort-Louis erbauen. Nach 1648 wurde Haguenau an M. de Choiseul-Stainville vergeben.

Der Reichslandvogt (Grand-Bailli) hatte auch die Oberaufsicht über die zehn Reichsstädte im Elsass, die seit 1354 die als Zehnstädtebund oder Décapole bezeichnete Vereinigung geschlossen hatten. Er leitete die Versammlungen der Vertreter der Städte, die mehrmals jährlich in Hagenau, Colmar, Schlettstadt oder auch in der nicht zur Décapole gehörenden Reichsstadt Straßburg stattfanden. Die zehn Reichsstädte widersetzten sich anfänglich den Beschlüssen des Westfälischen Friedens, mussten aber 1662 dennoch den Treueid auf den König von Frankreich leisten. Die zehn Städte der Décapole von Nord nach Süd:

Musée alsacien de Haguenau, ehemalige Kanzlei der Landvogtei
  • Baum, Wilhelm: Die Habsburger in den Vorlanden 1386–1486. Krise und Höhepunkt der habsburgischen Machtstellung in Schwaben am Ausgang des Mittelalters, Wien 1993.
  • Grasser, Jean-Paul und Traband, Gérard: Haguenau, in: Bernard Vogler (Hrsg.): La Décapole. Dix villes d'Alsace alliées pour leurs libertés 1354–1679, Strasbourg 2009, 39–68.
  • Kreutter, Franz: Geschichte der k. k. vorderösterreichischen Staaten: aus Urkunden, gleichzeitigen Geschichtsschreibern und andern reinsten Quellen gezogen / von einem Kapitular des Reichsstifts St. Blasi im Schwarzwalde, St. Blasien 1790.
  • Metz, Friedrich (Hrsg.): Vorderösterreich, Eine geschichtliche Landeskunde, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1967, mit Aufsätzen zu sämtlichen Territorien Vorderösterreichs.
  • Nuss, Philippe: Les Habsbourg en Alsace dès origines à 1273. Recherche pour une histoire de l'Alsatia Habsburgica, Altkirch 2002.
  • Pelzer, Erich: Der elsässische Adel im Spätfeudalismus. Tradition und Wandel einer regionalen Elite zwischen dem Westfälischen Frieden und der Revolution (1648–1790), München 1990.
  • Franz Quarthal und Gerhard Faix (Hrsg.): Die Habsburger im deutschen Südwesten. Neue Forschungen zur Geschichte Vorderösterreichs, Stuttgart 2000.
  • Speck, Dieter: Kleine Geschichte Vorderösterreichs, Karlsruhe 2010.
  • Stintzi, Paul: Die Habsburger im Elsass, in: Friedrich Metz (Hrsg.): Vorderösterreich, Eine geschichtliche Landeskunde, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1967, 505–564.
  • Vogler, Bernard (Hrsg.): La Décapole. Dix villes d'Alsace alliées pour leurs libertés 1354–1679, Strasbourg 2009, mit Aufsätzen zu allen Städten des Zehnstädtebundes.
  • Zotz, Thomas: Die Habsburger, in: Matthias Puhle und Claus-Peter Hasse (Hrsg.): Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806. Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters. Essays, Dresden 2006, 385–398.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die Familie stellte im 18. Jahrhundert zwei Fürstbischöfe von Basel und der französischen Armee fast ein komplettes Offizierkorps, so dass der überlieferte Ausspruch Ludwigs XIV. zu Madame de Maintenon bei der Vorstellung eines Reinach den Kern der Sache mindestens teilweise trifft: "Madame, voyez ici M. de Reinach, sa famille me fournit plus d'officers gentilshommes que toute la Basse-Bretagne, qui est pourtant une de mes grandes provinces" (Pelzer, Der elsässische Adel, 63 f. (→ Literatur))
  2. Vgl. Pelzer, Der elsässische Adel, 18 f. (→ Literatur)
  3. Vgl. Pelzer, Der elsässische Adel, 235 ff. (→ Literatur)
  4. Die Fürsten von Monaco führen noch heute die Titel Duc de Mazarin, Comte de Ferrette, de Belfort, de Thann et de Rosemont, Baron d’Altkirch, Seigneur d’Issenheim.
  5. Die Hattstatt waren von 1476 bis 1491 auch Teilherren in Riegel und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  6. Jean-Baptiste de Klinglin war Prätor in Straßburg. Die Klinglin gehörten auch der breisgauischen Ritterschaft an.
  7. Die Grafen von Schauenburg waren Teilherren in Riegel, besaßen die Herrschaften Lichteneck, Kirchhofen und Neuershausen und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  8. Die Rathsamhausen waren Teilherren in Riegel und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  9. Die Andlau waren Teilherren in Riegel, besaßen die Herrschaft Bellingen, Hugstetten und Buchheim und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. In den Breisgau emigrierten nach der Französischen Revolution Zweige der Andlau-Homburg. Dorthin kamen auch die aus dem Fürstbistum Basel vertriebenen Andlau-Birseck.
  10. Seßlehen des Vogts von Ensisheim
  11. Seigneurie particulière du Bailli d'Ensisheim
  12. Standesherrschaft der Stadt Ensisheim
  13. Seigneurie particulière de la Ville d'Ensisheim
  14. Lehen der Herren von Pfirt, zu Beginn des 14. Jahrhunderts an Österreich, als Unterlehen an die Herren von Masmünster
  15. On connaissait Senozan pour ces moines templiers, mais pas pour ses comtesses. Et pourtant, deux des Dames de Senozan ont été des figures marquantes de l’histoire locale. La plus illustre fut Anne Nicole de Lamoignon de Malesherbes. Elle était fille de Guillaume de Lamoignon, chancelier de France du Roi Louis XV, et sœur de Guillaume-Chrétien de Lamoignon de Malesherbes, ministre d’Etat et avocat du roi Louis XVI. Elle devient comtesse de Senozan en 1735, par son mariage avec Jean Antoine Olivier de Senozan, président au parlement de Paris et conseiller du roi. Arrêtée en novembre 1793, elle est morte sous la guillotine du tribunal révolutionnaire, à 75 ans. Elle a accompagné à la mort, Elizabeth de Bourbon, sœur du roi Louis XVI. Sa petite-fille, Sabine Olivier de Senozan a connu le même sort. Fille d’Antoine François Olivier de Senozan, capitaine de cavalerie, et de Claude de Vienne, elle était l’épouse d’Archambaud de Talleyrand-Périgord, lieutenant général des Armées du Roi et frère de Talleyrand. Inculpée de conspiration par le tribunal du 8 thermidor an 2, elle est exécutée le 26 juillet 1794. (Journal de Saône-et-Loire, 18. Januar 2016)
  16. Gabriel Marie de Talleyrand-Périgord (1726–1797), comte de Grignols et baron de Mareuil, grand d'Espagne, dernier gouverneur de Picardie, fut autorisé par le roi Louis XV à porter le titre de comte de Périgord à partir de 1768, après qu'a été reconnue la filiation de sa maison avec celle des anciens comtes de Périgord de la maison de Charroux-Talleyrand. Il était l'oncle du célèbre ministre du 1er Empire et de la Restauration : Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord (Wikipédia français, Liste des comtes de Périgord.).
  17. Aleyandre-Emmanuel de Cassagnes de Beaufort stammte aus der Rouergue und wurde von König Ludwig XV. 1768 durch den Besitz von Pesteils in der Auvergne zum Marquis erhoben, dennoch nannte er sich nach dem Familiengut in der Rouergue de Miramon. (Pelzer, der elsässische Adel, 101, → Literatur). Im Nobiliaire universel de France ist er als Marquis de Miramon, marquis de Pesteils et du Cayla, comte de Paulhac, baron de La Roque, Foulholes, Giou et Yolet, co-seigneur de la baronnie de Landser, de la Hart et de Huningue en Alsace bezeichnet. (Bd. XIV, Paris 1818, S. 229)
  18. Jean-Baptiste de Veynes stammte aus der Dauphiné, wo ihm die Seigneurie Bourg-lès-Valence gehörte. 1694 erhob König Ludwig XIV. Bourg-lès-Valence zum Marquisat, woraufhin sich de Veyne in der Folgezeit nach dieser Grundherrschaft nannte (Pelzer, der elsässische Adel, 100f., → Literatur).
  19. Die Landenberg gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  20. Die Eptingen gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  21. Die Grafen von Frohberg gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  22. vorher im Besitz der Herren von Huse
  23. vorher im Besitz der Herren von Huse
  24. Die Reinach besaßen die Herrschaft Munzingen und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  25. 1694 endgültige Investitur
  26. durch Heirat 1483 von Reinach erworben
  27. Die Waldner gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  28. Wegen Felonie wurden der Familie von der kaiserlichen Regierung 1637 alle Lehen entzogen. 1639 protestierte Hanns Conrad von Flachslanden vergeblich bei der französischen Regierung gegen die Verleihung von Huningue an den calvinistischen Kaufmann aus Lyon, Jean Henry d'Herwart (Pelzer, der elsässische Adel, 19 f., → Literatur). 1679 zog Ludwig XIV. das Lehen an sich und ließ die Festung Huningue von Vauban errichten. Die Bevölkerung wurde ins neugegründete Village-Neuf umgesiedelt.
  29. Die Grafen von Fugger besaßen in mehreren Linien zahlreiche Herrschaften in Schwäbisch Österreich: Kirchberg/Iller, Weißenhorn, Marstetten, Pfaffenhofen, Wullenstetten, Obenhausen, Untersulmetingen, Markt Biberbach, Wald, Urmarzhofen, Hausen und Stetten.
  30. Schloss der Herren von Berkheim, seit dem 14. Jahrhundert der Herren von Huse, 1495 an von Thierstein, 1523 an Grafen von Ortenburg.
  31. Die Herren von Pfirt waren Teilherren in Riegel, besaßen die Herrschaften Biengen mit Krozingen, Falkensteig und Dietenbach und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. In den Breisgau emigrierten nach der Französischen Revolution Zweige der Pfirt.
  32. Carspach gehörte den Freiherren von Pfirt-Carsbach, die zwei Burgen im Dorf besaßen.
  33. Die Zu Rhein gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  34. Wasserschloss der Herren von Flachslanden, später von Hadmannsdorf, ab 1538 von Reinach.
  35. Schloss der Herren von Heidweiler, später von Mörsberg, dann von Waldner, ab 1486 von Reinach, die sich in einem Zweig nach Heidweiler nannten.
  36. Schloss der Herren von Hirzbach, ab 1538 Hauptschloss der Herren von Reinach, der Ort 1728 im Tausch gegen Brebotte und Anteil an Rosemont vom Herzog von Mazarin erhalten.
  37. Besitz der Herren von Flachslanden, später von Hadmannsdorf, ab 1538 von Reinach.
  38. Wasserschloss der Herren von Hagenbach, Peter von Hagenbach war burgundischer Vogt und wurde in Breisach hingerichtet.
  39. Die Schönau besaßen die Herrschaften Wehr und Zell und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. In den Breisgau emigrierten nach der Französischen Revolution Zweige der Schönau.
  40. St. Morand, seit 1105 Cluniazenser-Priorat, wurde von den Grafen von Pfirt und den Habsburgern reich ausgestattet, Der heilige Morandus wurde zu einem Hausheiligen der Habsburger; Reliquien kamen in den Stephansdom zu Wien, Erzherzog Friedrich schenkte dem Priorat eine silberne Reliquienbüste. 1626 gaben die Habsburger das Priorat den Freiburger Jesuiten.
  41. Habsburg übte die Vogtei über Gottestal aus. Saint-Morand übte die Aufsicht über das Cluniazenserpriorat Gottestal aus.
  42. Die Rechberg besaßen im Breisgau die Herrschaft Elzach von 1459 – 1544.
  43. Die Reich von Reichenstein besaßen die Herrschaft Inzlingen und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. Mit den Freiherren von Rotberg verwandt, stellten die Freiherren Reich von Reichenstein Fürstbischöfe von Basel und waren zeitweise Besitzer der Meersburg am Bodensee.
  44. Die Flachslanden besaßen die Herrschaft Neuershausen-Statzenturm und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  45. Wasserschloss der Herren von Flachslanden.
  46. Die Wessenberg besaßen die Herrschaften Feldkirch und Dachswangen und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. Humprecht von Wessenberg war seit 1651 Statthalter der vorderösterreichischen Regierung zu Freiburg. Ignaz Heinrich von Wessenberg war nach 1789 Generalvikar des Bistums Konstanz.
  47. Schloss der Herren von Eptingen.
  48. Schloss der Herren von Eptingen.
  49. Schloss der Herren von Eptingen.
  50. Schloss der Herren von Eptingen.
  51. Die Rotberg besaßen die Herrschaft Bamlach und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  52. Kloster Feldbach war 1145 von Graf Friedrich I. von Pfirt als Hauskloster und Grablege gegründet worden, 1621 kam es an die Ensisheimer Jesuiten.
  53. Bedeutende Zisterzienserabtei, die erste auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches, gegründet 1123, von den Habsburgern sehr begünstigt.
  54. Schweighausen war ein Lehen der Hack von Schweighausen, 1572 an die Herren von Waldner.
  55. Kingersheim und Wittenheim hängen in ihrer Geschichte eng mit dem Kloster Schönensteinbach zusammen. Kingersheim hatte eine Wallfahrt zum heiligen Adelphus. Die Linie Andlau-Kingersheim starb 1783 aus.
  56. Kingersheim und Wittenheim hängen in ihrer Geschichte eng mit dem Kloster Schönensteinbach zusammen. Wittenheim besaß ein Schloss, das Eigen war der Ritter von Wittenheim, später der Herren von Huse. Diese gaben es den Habsburgern und empfingen es als Lehen zurück. Als solches kam es an die Erben derer von Huse, an die von Andlau, die es bis zur Revolutionszeit besaßen und sich in einer Linie nach Wittenheim benannten.
  57. Michelbach war ein Lehen der Hack von Schweighausen, Ende des 15. Jahrhunderts der Herren von Reinach.
  58. Die Rinck von Baldenstein besaßen die Herrschaft Neuershausen-Statzenturm und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. Wohl auf eine Heiratsverbindung geht seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts die zweite Neuershäuser Grundherrschaft hervor, als 1601 die Grundherrschaft von Lichtenfels an die Edlen von Flachslanden zu Dürmenach und an Volmar zu Bischen, 1619 von diesen an Hans Jakob Rinck von Baldenstein, Fürstbischöflich Baselscher Geheimer Rat, ging. Nach der Französischen Revolution kamen auch die aus dem Fürstbistum Basel vertriebenen Rinck nach Neuershausen. 1820 wurde der zweite Neuershäuser Herrensitz, der sog. Statzenturm, als Stammgut der Familie Rinck von Baldenstein eingetragen und befand sich 1901 im Besitz der Familie.
  59. Wittelsheim war ein Lehen der Herren von Hagenbach. 1756 versuchte der Basler Bischof Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein das vakante Lehen dem bischöflichen Kammeramt einzuverleiben, was ihm jedoch von der französischen Regierung verweigert wurde. Schließlich wurde der Bruder des Bischofs, Luce-Xavier Rinck de Baldenstein nach erfolgter Naturalisation mit Wittelsheim belehnt – jedoch als Vasall der Krone.
  60. Cluniazenserpriorat Enschingen, 1477 mit Saint-Morand vereinigt.
  61. Verpfändet 1421 an Hans Volker von Sulzbach, die sich nach Ingelsot benannten, 1530 an Pankraz von Zschaffoy, 1583 an den Kanzler der Fürstabtei Murbach, Theobald Mägerer, verkauft.
  62. Die Seigneurie wurde 1483 durch Heirat erworben.
  63. François-Bernardin Noblat, geboren am 20. Mai 1714 in Belfort, gestorben am 17. Juni 1792 in Sevenans, Seigneur de Sevenans, de Morvillars und weiterer Orte, war ein französischer Advokat, Kriegskommissar, Unterdelegierter der Intendance d'Alsace, Vogt und Propst (bailli et prévôt royal) von Belfort, königlicher Rat im Conseil souverain d'Alsace. König Ludwig XV. beauftragte ihn mit der Festlegung der neuen Grenzen am Rhein und zur Schweiz; er schuf die nach ihm benannte « limite Noblat » als neue Rheingrenze.
  64. François-Bernardin Noblat (1714–1792) gründete die Herrschaft Sevenans nach einem Gebietstausch 1768 mit der Duchesse de Mazarin. Zur Herrschaft gehören die Orte Sevenans, Moval und Leupe. Noblat errichtete in Sevenans ein Schloss.
  65. Die Klinglin gehörten der breisgauischen Ritterschaft an.
  66. Johann von Reinach zu Foussemagne und Rappach war Großprior des Johanniterordens in Heitersheim.
  67. Schloss und Stadt Elikurt (Héricourt) waren 1396 an Leopold III. von Habsburg gefallen und standen bis im ausgehenden 15. Jahrhundert unter österreichischer Herrschaft.
  68. Die Grafschaft Hohenberg bildete eine der vier Grafschaften von Schwäbisch Österreich und war von 1488 bis 1610 an die Grafen von Zollern, von 1614–1675 an die Freiherren von Hohenberg, von 1702–1763 an die Freiherren von Ulm für 411 000 Gulden verpfändet. Rottenburg war Direktorialstadt für Hohenberg.
  69. Die Grafen von Stadion besaßen in zwei Linien die Herrschaften Emerkingen und Warthausen in Schwäbisch Österreich.
  70. In Straßburg erinnert die Place de Broglie an sein Amt im Elsass.
  71. Die Sickingen besaßen die Herrschaft Wiesneck mit Ebnet und gehörten der breisgauischen Ritterschaft an. Ferdinand Hartmann von Sickingen war um 1700 Ritterstandspräsident. 1763 führte Reichsfreiherr Ferdinand Sebastian von Sickingen, den Titel Herr zu Ebnet, Hohenburg, Orschweiler, Wiesneck und auf dem Schwarzwald, Erbherr der Reichsherrschaft Landstuhl, Mit-Teilherr zu Riegel und Littenweiler. Freiherr Ferdinand Sebastian von Sickingen-Hohenburg zu Ebnet (1714–1772) war k.k. vorderösterreichischer Ritterstandspräsident und Regimentsrat.