Kaige

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unterer Teil der Spalte 18 (nach E. Tov) der Zwölfprophetenrolle vom Nahal Hever (8HevXII gr). Der Pfeil markiert das Tetragramm in paleo-hebräischer Schrift
Beziehungen verschiedener Manuskripte des AT untereinander Einzelne Buchstaben stehen für Siglen besonders prominenter Handschriften: א, α', A, B, Q. Daneben stehen die Abkürzungen MT und LXX. Die svg-Grafik zeigt weitere Details, wenn sie hinreichend groß dargestellt wird. Grundlage dieses Stemma ist die Urtext-Theorie von Paul de Lagarde, wie sie in der Encyclopaedia Biblica von 1899 referiert wurde.

Die Kaige oder auch Kaige-Revision ist eine Gruppe von Revisionen zur Septuaginta. Sie wurden geschaffen, um die Übersetzung mit dem protomasoretischen Hebräisch noch besser in Einklang zu bringen.[1] Der Name „Kaige“ rührt dabei von dem ständigen Gebrauch des altgriechisch καί γε [kai ge], deutsch ‚und eben‘ her, um das hebräisch וְגַם [wə gam] deutsch „und auch“ zu übersetzen. Die Bedeutung dieser Revisionen liegt in ihrem Status als Vorläufer für Aquila, Symmachus und Theodotion, wie auch in dem Licht, das sie auf die Quellen der Septuaginta werfen.[2]

Die einzelnen Charakteristika der Kaige wurden zuerst von Dominique Barthélemy in Bezug auf die Zwölfprophetenrolle vom Nachal Chever beschrieben.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jennifer Mary Dines: The Septuagint: Understanding the Bible and Its World. A&C Black, London 2004, ISBN 978-0-567-08464-4, S. 81–82.
  2. Timothy Michael Law: When God Spoke Greek: The Septuagint and the Making of the Christian Bible. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-934433-8, S. 76.
  3. Emanuel Tov: Textual Criticism of the Hebrew Bible. Fortress Press, Minneapolis 2011, ISBN 978-1-4514-0329-9, S. 143.