Malang

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Kota Malang
Malang
Malang (Indonesien)
Malang (Indonesien)
Malang
Koordinaten 7° 58′ S, 112° 38′ OKoordinaten: 7° 58′ S, 112° 38′ O

Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Indonesien
Geographische Einheit Java
Provinz Jawa Timur
Fläche 111,1 km²
Einwohner 866.477 (2021)
Dichte 7.800,5 Ew./km²
Telefonvorwahl (+62) 341
Website malangkota.go.id (id)
Politik
Wali Kota Sutiaji
Partei Partai Demokrat
Rathaus (Balai Kota Malang)

Malang belegt Platz 17 der bevölkerungsreichsten Städte des Landes und ist zudem neuntgrößte Stadt der indonesischen Insel Java. Sie befindet sich im Ostteil der Insel und nahezu im Zentrum der Provinz.

Malang ist komplett vom gleichnamigen Regierungsbezirk umgeben. Zur Zeit der Asienkrise blieb die Stadt weitgehend von den Auswirkungen verschont und konnte sich ungehindert entwickeln. Während der niederländischen Kolonialzeit und aufgrund der Nähe zum Hafen von Surabaya war Malang ein beliebtes Reiseziel bei in Indonesien lebenden Europäern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtgröße von Malang beträgt 111,08 km². Östlich der Stadt befindet sich ein ausgedehntes Vulkanmassiv, u. a. mit dem Vulkan Bromo als einer Touristenattraktion und dem Semeru, dem höchsten Berg Javas. Beide Vulkane sind aktiv, Ascheeruptionen des Semeru erfolgen mehrmals stündlich.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Malang ist verwaltungstechnisch in fünf Distrikte (Kecamatan) aufgeteilt. Ende 2021 betrug Bevölkerungsstand durch Fortschreibung:

  • Blimbing 189.581 Einw.
  • Klojen 100.871
  • Kedungkandang 207.056
  • Sukun 201.528
  • Lowokwaru 167.441

Die Kecamatan gliedern sich weiter in 57 Dörfer urbanen (städtischen) Charakters (Kelurahan).[1]

Administrative Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Code2 Kecamatan
Distrikt
Ibu Kota
Verwaltungssitz
Fläche
(km²)
Volkszählung 20201 Anzahl der
Kelurahan6
Kelurahan

(Verwaltungssitz in kursiv)

Einwohner3 0Dichte40 Sex Ratio5
35.73.01 Blimbing Arjosari 17,77 182.331 10.260,6 98,9 11 Arjosari, Balearjosari, Blimbing, Bunulrejo, Jodipan, Kesatrian, Pandanwangi, Polehan, Polowijen,
Purwantoro, Purwodadi
35.73.02 Klojen Gadingkasri 8,83 94.112 10.658,2 95,3 11 Bareng, Gadingasri, Kasin, Kauman, Kiduldalem, Klojen, Oro-Oro Dowo, Penanggungan,
Rampal Celaket, Samaan, Sukoharjo
35.73.03 Kedungkandang000 Buring 39,89 207.428 5.200,0 100,9 12 Arjowinangun, Bumiayu, Buring, Cemorokandang, Kedungkandang, Kotalama, Lesanpuro, Madyopuro,
Mergosono, Sawojajar, Tlogowaru, Wonokoyo
35.73.04 Sukun Bandungrejosari 20,97 196.300 9.361,0 99,9 11 Bakalankrajan, Bandulan, Bandungrejosari, Ciptomulyo, Gadang, Karangbesuki, Kebonsari, Mulyorejo,
Pisangcandi, Sukun, Tanjungrejo
35.73.05 Lowokwaru Tulusrejo 22,60 163.639 7.240,7 98,2 12 Dinoyo, Jatimulyo, Ketawanggede, Lowokwaru, Merjosari, Mojolangu, Sumbersari, Tasikmadu,
Tlogomas, Tulusrejo, Tunggulwulung, Tunjungsekar
35.73 Kota Malang 110,06 843.810 7.666,8 99,1 57
1 
Volkszählung 2020 (Sensus Penduduk) Stichdatum: 29. Mai 2020[2]
2 
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi - Kemendagri. Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik - BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[3]
3 
Einwohnerzahl am Stichtag. Quelle: Dalam Angka 2021[4]
4 
Bevölkerungsdichte (Einw. pro km²)
5 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Männer auf 100 Frauen (errechnet: M*100/F)
6 
Kelurahan - urbanes Dorf

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Malang
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 24 24,1 24 24 23,9 23,2 22,4 23,2 23,6 24,3 24,3 23,8 23,7
Mittl. Tagesmax. (°C) 28,5 28,5 28,5 28,7 29 28,8 28,4 29,3 29,8 30,2 29,5 28,5 29
Mittl. Tagesmin. (°C) 19,6 19,7 19,5 19,3 18,9 17,7 16,5 17,1 17,5 18,5 19,2 19,1 18,5
Niederschlag (mm) 334 307 292 173 132 77 47 26 43 106 225 326 Σ 2088
Regentage (d) 19 18 17 12 9 7 4 3 4 4 7 15 Σ 119
T
e
m
p
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a
t
u
r
28,5
19,6
28,5
19,7
28,5
19,5
28,7
19,3
29
18,9
28,8
17,7
28,4
16,5
29,3
17,1
29,8
17,5
30,2
18,5
29,5
19,2
28,5
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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77
47
26
43
106
225
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: [1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte von Malang geht zurück bis ins 8. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert wurde Malang zunächst in die Region Mataram eingegliedert und später von den Niederländern kolonisiert. 1879 wurde Malang an das Netzwerk der Eisenbahnlinie von Java angeschlossen, dieses trieb die Industrialisierung weiter voran. Es gab auch kürzere Privatstrecken in die Umgebung. Die wachsende Bevölkerung stellte die Regierung vor neue Probleme, im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach bezahlbaren Wohnungen für die Bevölkerung.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2021 lebten in Malang 866.477 Einwohner, 431.201 Männer und 435.276 Frauen, die Bevölkerungsdichte betrug zu dieser Zeit 7.800,5 Einwohner pro km². Die Wachstumsrate liegt bei 3,9 % pro Jahr. In Malang leben zum größten Teil Javaner und Maduraner, ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung besteht aus arabischen und chinesischen Nachkommen. Die größte Sprachgruppe in Malang ist das Javanische.

Ende 2021 bekannten sich 90,28 % der Bevölkerung zum Islam, 9,08 % zum Christentum (47.698 Protestanten, 31.034 Katholiken). Buddhisten, Hindus und Konfuzianer erreichten zusammen nur 0,64 % der Bevölkerung. Familienstand: 44,95 % ledig, 46,78 % verheiratet, 2,65 % geschieden sowie 5,62 % verwitwet.[1]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Universität Brawijaya, die Merdeka-Universität und die Wirtschaftshochschule STIEKN Jaya Negara haben in Malang ihren Sitz.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malang bietet viele unterschiedliche touristische Attraktionen. Dazu gehören die traditionellen Wayang-Aufführungen und die Nähe zu den berühmten Tempeln des Singhasari-Reichs aus dem 13. Jahrhundert.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Malang ist der erstklassige Fußballverein Arema Malang beheimatet, der seine Spiele im 42.000 Zuschauer fassenden Kanjuruhan-Stadion austrägt[5], das aber außerhalb der Stadt in Kepanjen liegt. Am 1. Oktober 2022 kam es dort bei einem Erstligaspiel gegen den Rivalen Persebaya Surabaya durch Ausschreitungen mit mindestens 135 Toten zu einer der verheerendsten Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.[6][7][8][9][10][11][12][13]

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Candi Singosari

Etwa 12 km nördlich von Malang steht das synkretisch hindu-buddhistische Heiligtum Candi Singhasari (auch Candi Singosari geschrieben), das dem Gott Shiva geweiht war. Es sollte das Grabdenkmal werden für den 1292 bei einer Palastrevolution ermordeten König Kertanagara, den letzten und bedeutendsten Herrscher der Singhasari-Dynastie – Großvater von Tribhuwana Wijayattungga Dewi. Mit dem König wurden auch die Priester umgebracht, deren eine Inschrift von 1351 gedenkt. Zwar wurde der eigentliche Tempel vollendet, aber die Bildhauereien konnten nicht fertiggestellt werden. Auf einem niedrigen quadratischen Podium erhebt sich im Turm die kubische Cella, die durch vier Vorbauten zum griechischen Kreuz erweitert ist. Ein zweiter Würfel darüber trägt das dreistufige Dach, von dem nur zwei Stufen erhalten sind. Von den Kultbildern im Inneren existiert nur noch Agastya, der göttliche Lehrer, der auf Java große Verehrung genoss. Auf dem großen freien Platz im Westen stehen zwei mächtige, keulenbewehrte Dvarapalas. Sie sind ebenso Furcht erregend mit vorquellenden Augen gestaltet wie die Kala-Köpfe über den Türen und Scheintüren des Tempels.

Candi Jago

Im etwa 25 km östlich gelegenen Städtchen Tumpang steht Candi Jago, ein zwischen 1268 und 1280 errichteter Tempel. Es ist das Grabmal für Vishnuvardhana, den Vater von Kertanagara. Das Heiligtum ist in drei Terrassen angelegt, auf denen sich der eigentliche Tempelturm mit der Hauptcella erhebt. In ihr waren drei Statuen, die auf dem Gelände gefunden worden waren und nun teilweise im Nationalmuseum in Jakarta zu sehen sind: Hauptstatue war Amoghapāśa Lokeśvara, umgeben vom Bodhisattva Sudhana und Cyamatara (einer indonesischen Form der Shyama-Tara). Die in der Cella praktizierten Riten beinhalteten die Waschung der Hauptstatue. Das dafür verwendete Wasser wurde in einer durch die Sockelkante gebildeten Schale gesammelt und danach in zwei gemeißelten Abflussrinnen ausgeleitet. Der reiche Reliefschmuck außen weist buddhistische wie hinduistische Elemente auf. Vier Bänder laufen an den Terrassen rund um den Tempel und schildern zum einen lehrhafte Fabeln, zum anderen Szenen aus Mahabharata und Ramayana. Die sehr flach wirkenden Figuren erinnern, auch in Ausdruck, Kostümierung und Haartracht, an die Schattenfiguren des Wayang-Spiels.

Candi Kidal

Wenige Kilometer südwestlich von Tumpang steht der Candi Kidal im Dorf Rejokidal. Der schlanke Tempel typisch ostjavanischer Baukunst ist das Mausoleum für den 1240 verstorbenen König Anushapati, den zweiten Singhasari-Herrscher. Das Podium des 1260 erbauten, hinduistischen Heiligtums ist an drei Seiten mit Reliefs geschmückt. Im Norden trägt Garuda eine weibliche Gottheit, wahrscheinlich Sri, die dem Milchozean entstiegene Gemahlin Vishnus. Im Osten ist Garuda mit dem das „Wesen der Unsterblichkeit“ enthaltenden Gefäß zu sehen. Im Süden ist die für das „Quirlen des Milchozeans“ bedeutsame Schlange (Vasuki) abgebildet. Eine Treppe auf der Westseite führt zum Turm, der die Cella mit einer heute nicht mehr vorhandenen Statue beherbergt. Besonders schön ausgearbeitet sind die Kala-Köpfe über den Portalen und Nischen.

Circa 17 km nördlich von Malang befindet sich der buddhistische Stupa-Tempel Candi Sumberawan.

Malang ist zudem erster Ausgangspunkt vieler Touren in die umliegenden Dörfer im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark, von wo aus etwa touristisch genutzte Vulkane wie der Bromo erreicht werden können.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier geboren:

Hier gestorben:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jacques Dumarçay: The Temples of Java. Oxford University Press, Singapore 1989, S. 63–73 (The Temples of the Singosari Kings), ISBN 0-19-582595-0.
  • Heimo Rau: Indonesien. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1982, S. 181–185, ISBN 3-17-007088-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Malang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Visualisasi Data Kependudukan. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  2. Jumlah dan distribusi Penduduk - Badan Pusat Statistik (indonesisch/englisch)
  3. Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme Sistem Informasi Geografis BPS
  4. Kota Malang Dalam Angka 2021. In: Badan Pusat Statistik Kota Malang. Abgerufen am 18. Mai 2022 (indonesisch, englisch).
  5. Deutsche Trainer-Legende: „Wir wurden von gepanzerten Wagen weggefahren“. 2. Oktober 2022, abgerufen am 3. Oktober 2022.
  6. Chris Barrett, Karuni Rompies: Police, officials detained as Indonesia stadium disaster toll rises. 25. Oktober 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022 (englisch).
  7. Mohammad Naufal Ardiansyah: Bertambah Satu, Korban Tragedi Stadion Kanjuruhan Jadi 133 Orang | TIMES Indonesia. Abgerufen am 18. Oktober 2022 (indonesisch).
  8. antaranews.com: Bertambah satu, korban tragedi Kanjuruhan jadi 132 orang. 11. Oktober 2022, abgerufen am 16. Oktober 2022 (indonesisch).
  9. Widhia Arum Wibawana: Jumlah Korban Kanjuruhan Terbaru: Total 714 Orang Termasuk 131 Tewas. Abgerufen am 16. Oktober 2022 (indonesisch).
  10. Mulia Budi: Update Data Korban Tragedi Kanjuruhan: 131 Orang Meninggal, 547 Luka. Abgerufen am 10. Oktober 2022 (indonesisch).
  11. Süddeutsche Zeitung: Opferzahl bei Stadion-Panik in Malang auf 133 gestiegen. Abgerufen am 4. Oktober 2022.
  12. Stanley Widianto, Stefanno Sulaiman, Yuddy Cahya Budiman: Indonesia soccer stampede kills 125 after police use tear gas in stadium. In: Reuters. 2. Oktober 2022 (reuters.com [abgerufen am 3. Oktober 2022]).
  13. Ein Überblick über die Katastrophen in Fussball-Stadien. Abgerufen am 3. Oktober 2022.