Mitteldorf (Igensdorf)

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Mitteldorf
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 49° 37′ 23″ N, 11° 14′ 18″ O
Höhe: 338 m ü. NHN
Einwohner: 466 (2016)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09192
Der Igensdorfer Gemeindeteil Mitteldorf
Der Igensdorfer Gemeindeteil Mitteldorf

Mitteldorf ist ein im Erlanger Albvorland gelegenes fränkisches Dorf, das zum Markt Igensdorf gehört.

Die Ortsmitte von Mitteldorf befindet sich etwas mehr als einen halben Kilometer ostnordöstlich von Igensdorf und liegt auf einer Höhe von 338 m ü. NHN.[2] Mitteldorf ist ein Gemeindeteil des im südwestlichen Oberfranken gelegenen Marktes Igensdorf.[3]

Die erste schriftliche Erwähnung von Mitteldorf war 1109, als der Ort in einer päpstlichen Urkunde genannt wurde.[4] Gegen Ende des Mittelalters befand sich die Ortschaft im Eigentum des zur Kurpfalz gehörenden Klosters Weißenohe, unter dessen Landeshoheit es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verblieb.[5][6] Die Hochgerichtsbarkeit über das außerhalb des Ortes gelegene Flurgebiet hatte in diesen drei Jahrhunderten das 1503 eingerichtete nürnbergische Pflegamt Hiltpoltstein.[7] Als nach der Ächtung des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. (des sogenannten Winterkönigs) die Oberpfalz als Lehen an Kurbaiern übergeben wurde, wirkte sich das auch auf die Machtverhältnisse in Mitteldorf aus; der Ort wurde wie der gesamte Weißenoher Klosterbesitz bairisch.[8] Dem Kloster war es gegenüber dem Hiltpoltsteiner Pflegamt gelungen, für seine Besitzungen die Limitierte Cent durchzusetzen. Damit übte die klösterliche Verwaltung die Hochgerichtsbarkeit innerhalb des Dorfes (inner Etters) aus, ebenso die Dorf- und Gemeindeherrschaft.[7] Mitteldorf wurde im Jahr 1803 entsprechend den im Haupt-Landes-Grenz- und Purifikationsvergleich mit dem Königreich Preußen vereinbarten Bedingungen an das preußische Ansbach-Bayreuth übergeben und damit später ein Bestandteil des Eschenauer Straßendistrikts, einer Korridorverbindung, mit der die beiden geografisch voneinander getrennten Teile dieses Territoriums über eine Militärstraße miteinander verbunden wurden.[9][10][11] Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde das Dorf zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[12] Mit dem käuflichen Erwerb dieses Fürstentums im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern wurde Mitteldorf wieder bayerisch.[13]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Mitteldorf mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Bestandteil der Ruralgemeinde Igensdorf.[14]

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird hauptsächlich durch die Bundesstraße 2 hergestellt, die den Ort von Süden her kommend durchquert und in nordnordöstlicher Richtung nach Weißenohe weiterführt. Im Südosten des Dorfes zweigt die Staatsstraße St 2236 ab, die Mitteldorf mit Igensdorf verbindet. Unmittelbar nördlich dieser Abzweigung befindet sich ein Haltepunkt der Gräfenbergbahn. Dieser liegt zwar im Ortsbereich von Mitteldorf, wird von der Deutschen Bahn aber als „Igensdorf“ bezeichnet.

Sehenswürdigkeiten

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Bauernhaus an der Bayreuther Straße

In Mitteldorf befinden sich zwei denkmalgeschützte Bauernhäuser, die beide aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen.

Commons: Mitteldorf (Igensdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 54, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  2. Geografische Lage von Mitteldorf im BayernAtlas, abgerufen am 6. Juni 2019
  3. Mitteldorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. Juni 2019.
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales  – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 148.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  7. a b Ingomar Bog: Forchheim. S. 70.
  8. Ingomar Bog: Forchheim. S. 19.
  9. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  10. Hanns Hubert Hofmann: Zwischen Macht und Recht. Der Eschenauer Straßendistrikt zwischen Preußen, Kurpfalzbayern und der Reichsstadt Nürnberg (1805/1806). In: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg e.V. (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 53. Selbstverlag des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1965, S. 13–59 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 6. Juni 2019]).
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 776.
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  13. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  14. Ingomar Bog: Forchheim. S. 119.