No New York

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No New York
Kompilation von verschiedenen Interpreten

Veröffent-
lichung(en)

November 1978

Label(s) Antilles Records

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

No Wave

Titel (Anzahl)

16

Länge

43:08

Besetzung Siehe Besetzung

Produktion

Brian Eno

Studio(s)

Big Apple Studio, New York City

No New York ist der Name eines Kompilationsalbums, das 1978 bei dem Plattenlabel Antilles von Brian Eno produziert wurde. Obwohl es Stücke von vier verschiedenen Gruppen enthielt, wird es als das definitive Album gesehen, das die New Yorker No-Wave-Bewegung der späten 1970er Jahre dokumentiert.

Der englische Musiker und Produzent Brian Eno kam 1978 nach New York, um das Master des zweiten Albums More Songs About Buildings and Food der Talking Heads fertigzustellen. In dieser Zeit fand das viertägige Underground-Rock Festival New York, New York statt, auf denen D.N.A., James Chance and the Contortions unter dem Namen Contortions, Mars und Teenage Jesus and the Jerks auftraten. Eno sah diese Auftritte und war von den Bands beeindruckt und kam zu der Überzeugung, dass diese Bewegung dokumentiert werden müsse. Er schlug daher vor, selbst ein No-Wave-Kompilationsalbum zu produzieren.[1]

Für die Aufnahmesessions verzichtete Eno im Wesentlichen auf seine typische Produktionsweise, die er für frühere Alben eingesetzt hatte. James Chance sagte später, dass die Contortions-Aufnahmen „völlig live im Studio, ohne Trennung der Instrumente, ohne Overdubs, einfach als Dokument“ („done totally live in the studio, no separation between the instruments, no overdubs, just like a document.“) stattfanden.[1]

Allerdings sagte Eno selbst in seiner berühmten Vorlesung The Studio as Compositional Tool (Das Studio als Kompositionswerkzeug): „In Helen Thormdale [sic!] auf dem No-New-York-Album setzte ich ein Echo auf den Klick der Gitarrenstimme und benutzte das, um die Kompression der gesamten Spur auszulösen, so dass es nach Hubschrauber klingt“.[2]

Veröffentlichung und Rezeption

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Quelle Bewertung
AllMusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Pitchfork SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]

No New York erschien 1978 auf dem Island-Label Antilles und schaffte es nicht in die Billboard Charts.[3] Ursprünglich waren die Liedtexte auf der Innenseite der Platteninnenhülle abgedruckt, so dass man sie zerreißen musste, um die Texte zu lesen.[5]

Der Creem-Kritiker Richard C. Walls beschrieb das Album als „die am grausamsten avantgardistische und am aggressivsten hässliche Musik, seit Albert Ayler damals über mein Hirn kotzte – war das 1964?“ und sagte: „Wenn Sie unerschrocken genug sind, um dieses Zeug hören zu wollen (eine Bekannte klagte nach drei Vierteln der ersten Seite, dass diese Musik schmerzhaft sei – sie meinte keine abstrakte Reaktion, ihr Gesicht war schmerzverzerrt), dann denken Sie daran, dass Antilles Records eine Abteilung von Island Records ist, und das ist nicht wirklich die Transamerica Corporation. Sie werden sich vermutlich etwas bemühen müssen, um das Album zu beschaffen, von selber wird es nicht kommen.“[6][7]

Das Album wurde 2005 von Lilith Records als LP und als CD wiederveröffentlicht. Die Besprechungen des Albums waren positiv. Todd Kristel von der Online-Musikdatenbank AllMusic gab dem Album 4½ von 5 Sternen und schrieb: „dieses bahnbrechende Album ist und bleibt das definitive Dokument der No-Wave-Bewegung in New York“, wiederholte aber auch die Aussage von Creem: „Einige Hörer werden von der Musik auf No New York fasziniert sein, während andere sie unerträglich finden werden.“[3]

Seite 1
Nr. Titel Autor Band Dauer
1. Dish It Out James Chance Contortions 3:17
2. Flip Your Face Chance Contortions 3:13
3. Jaded Chance Contortions 3:49
4. I Can’t Stand Myself James Brown, arr. Contortions Contortions 4:52
5. Burning Rubber Lydia Lunch Teenage Jesus and the Jerks 1:45
6. The Closet Lunch Teenage Jesus and the Jerks 3:53
7. Red Alert Lunch Teenage Jesus and the Jerks 0:34
8. I Woke Up Dreaming Lunch Teenage Jesus and the Jerks 3:10
Seite 2
1. Helen Fordsdale Nancy Arlen, China Burg, Mark Cunningham, Sumner Crane Mars 2:30
2. Hairwaves Arlen, Burg, Cunningham, Crane Mars 3:43
3. Tunnel Arlen, Burg, Cunningham, Crane Mars 2:41
4. Puerto Rican Ghost Arlen, Burg, Cunningham, Crane Mars 1:08
5. Egomaniac's Kiss Robin Crutchfield, Arto Lindsay D.N.A. 2:11
6. Lionel Crutchfield, Lindsay D.N.A. 2:07
7. Not Moving Crutchfield, Lindsay D.N.A. 2:40
8. Size Crutchfield, Lindsay D.N.A. 2:13

Teenage Jesus and the Jerks

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  • Lydia Lunch – Gitarre, Gesang
  • Gordon Stevenson – Bass
  • Bradley Field – Schlagzeug
  • Sumner Crane – Gitarre, Gesang
  • China Burg – Gitarre, Gesang
  • Mark Cunningham – Bass, Gesang
  • Nancy Arlen – Schlagzeug

Einzelnachweise

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  1. a b Reynolds, 2006. S. 58f.
  2. „On Helen Thormdale [sic!] from the No New York album (Antilles), I put an echo on the guitar part's click, and used that to trigger the compression on the whole track, so it sounds like helicopter blades.“ David Bass: PRO SESSION – The Studio As Compositional Tool.
  3. a b c „this seminal album remains the definitive document of New York's no wave movement … Some listeners may be fascinated by the music on No New York while others may find it unbearable.“ Todd Kristel: No New York. Allmusic, abgerufen am 12. Juni 2011.
  4. Review von Brandon Stosuy auf pitchfork.com (abgerufen am 17. November 2023)
  5. Brandon Stosuy: No New York. Pitchfork Media, 16. November 2005, archiviert vom Original am 9. September 2008; abgerufen am 12. Juni 2011.
  6. „I haven't heard so much ferociously avant-garde and aggressively ugly music since Albert Ayler puked all over my brain back in – what? – 64 … If you're intrepid enough to want to hear this stuff (a friend, 3/4 into the first side, complained that the music was painful – she wasn't referring to any abstract reaction, she was grimacing), be advised that Antilles is a division of Island Records, which ain't exactly Transamerica Corp. You'll probably have to make a little effort to procure it, because there's no way it's going to come to you.“
  7. Walls, Richard C.: No New York – Various Artists. In: Creem. April 1979, abgerufen am 12. Juni 2011.