Olympic-Klasse (2014)

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Olympic-Klasse
Suquamish
Suquamish
Schiffsdaten
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffsart Doppelendfähre
Reederei Washington State Ferries, Seattle
Bestellung November 2011
Entwurf Guido Perla & Associates, Seattle
Bauwerft Vigor Industrial, Seattle
Bauzeitraum 2012 bis 2018
Gebaute Einheiten 4
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 110,4 m (Lüa)
Breite 25,4 m
Seitenhöhe 7,5 m
Tiefgang (max.) 5,5 m
Vermessung 9292 BRZ / 3633 NRZ
 
Besatzung 12–14
Maschinenanlage
Maschine 2 × EMD-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 4.500 kW (6.118 PS)
Dienst­geschwindigkeit

14 kn (26 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 17 kn (31 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1400 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1500
Fahrzeugkapazität 144 PKW

Die Olympic-Klasse ist eine Klasse von Doppelendfähren der US-amerikanischen Reederei Washington State Ferries.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fähren wurden auf der US-amerikanischen Werft Vigor Industrial in Seattle gebaut.[1] Sie wurden hier als „144 Car Ferries“ bezeichnet.[2] Teile der Rümpfe und die Aufbauten wurden zugeliefert. Die Enden der Rümpfe wurden von Jesse Engineering in Tacoma, die Aufbauten für die ersten drei Fähren von Nichols Brothers Boat Builders in Freeland gefertigt.[3][4] Die Aufbauten für die vierte Fähre wurde von Jesse Engineering in Tacoma gefertigt.[5]

Die erste Einheit wurde im November 2011 bestellt. Der Bau der Fähren begann Anfang 2012.

Die Schiffe sind Teil des Flottenerneuerungsprogramms von Washington State Ferries. Die Fähren ersetzten Einheiten der Evergreen-State-Klasse.[6] Der Entwurf des Unternehmens Guido Perla & Associates in Seattle basiert auf der Issaquah-Klasse.[7][8][9] Die Baukosten beliefen sich auf 515,5 Mio. US-Dollar.[10]

Der Bau bis zu fünf weiterer Einheiten der Klasse ist vorgesehen.[11] Die Fähren sollen mit hybrid-elektrischem Antrieb ausgestattet werden.[12][13]

Außerdem sollen die vorhandenen Schiffe der Klasse mit einem hybrid-elektrischen Antrieb umgerüstet werden.[14]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe werden von zwei Zwölfzylinder-Dieselmotoren des Motorenherstellers Electro-Motive Diesel mit jeweils 2250 kW Leistung angetrieben.[4] Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf jeweils einen Verstellpropeller an den beiden Enden der Fähren. Für die Stromerzeugung stehen drei von Dieselmotoren des Motorenherstellers Detroit Diesel mit jeweils 300 kW Leistung bzw. Volvo Penta mit jeweils 340 kW Leistung[6] angetriebene Generatoren zur Verfügung.[7] Weiterhin wurde ein Notgenerator verbaut. Die Motoren sind in zwei Maschinenräumen an den beiden Enden der Fähren untergebracht.[3]

Auf dem Hauptdeck befindet sich ein durchlaufendes Fahrzeugdeck mit drei Fahrspuren sowie jeweils zwei weiteren Fahrspuren auf beiden Seiten der Fähren. Die seitlichen Fahrspuren sind mit jeweils einem weiteren Fahrzeugdeck mit zwei Fahrspuren überbaut. Die zusätzlichen Fahrzeugdecks sind über feste Rampen vom Hauptdeck aus zugänglich. Die maximale Durchfahrtshöhe auf dem Fahrzeugdeck beträgt rund 4,9 m.[15]

Oberhalb der Fahrzeugdecks befinden sich drei Decks. Auf dem Passagierdeck befinden sich die Einrichtungen für die Passagiere mit zwei Aufenthaltsräumen mit Sitzgelegenheiten an beiden Enden der Fähren sowie weitere Sitzgelegenheiten an den auf beiden Seiten befindlichen Durchgängen zwischen den beiden Aufenthaltsräumen. Außerdem ist auf diesem Deck ein Selbstbedienungsrestaurant mit Sitzgelegenheiten und eine Kombüse eingerichtet. Weiterhin stehen Getränke- und Snackautomaten zur Verfügung. Zwischen den beiden Aufenthaltsräumen für die Passagiere ist ein Aufenthaltsraum für Besatzungsmitglieder eingerichtet. An beiden Enden der Fähren befinden sich auf diesem Deck offene Decksbereiche ohne Sitzgelegenheiten.

Weitere Sitzgelegenheiten für Passagiere befinden sich auf dem über dem Passagierdeck gelegenen Sonnendeck. Hier ist an beiden Enden jeweils ein weiterer Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheiten eingerichtet. Außerdem befinden sich auf diesem Deck weitere offene Decksbereiche mit Sitzgelegenheiten. Im mittleren Bereich befinden sich auf diesem Deck vier Einzel- und sechs Doppelkabinen für die Schiffsbesatzung, ein weiterer Aufenthaltsraum für die Schiffsbesatzung sowie verschiedene technische Betriebsräume.

Auf dem darüberliegenden Brückendeck befindet sich an beiden Enden jeweils ein Steuerhaus. Weiterhin sind hier hinter dem Steuerhaus an einem Ende die Kapitänskammer und am anderen Ende ein Büro eingerichtet. Außerdem befinden sich auf diesem Deck weitere technische Betriebsräume.

Die Schiffe sind mit vier Schiffsevakuierungssystemen ausgerüstet.[16]

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympic-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Aufschwimmen
Ablieferung
Strecke
Tokitae[17] 98 9720160 29. März 2012
19. Juli 2013
Juni 2014
Mukilteo–Clinton
Samish[18] 102 9720251 8. März 2013
12. Mai 2014
März 2015
AnacortesSan Juan Islands
Chimacum[19] 104 9801770 9. Dezember 2014
8. Juli 2016
7. April 2017
Seattle–Bremerton
Suquamish[20] 144 9801782 10. Mai 2016
 
26. Juli 2018
Mukilteo–Clinton

Die Schiffe fahren unter der Flagge der Vereinigten Staaten. Heimathafen ist Seattle.

Benannt sind die Schiffe nach Indianerstämmen bzw. Worten aus deren Sprachen:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Olympic-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schiffsinfos/-plan (Memento vom 30. Oktober 2008 im Internet Archive) (PDF, 508 kB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vigor Seattle, Shipbuilding History. Abgerufen am 29. März 2022.
  2. 144 Car Ferries Vigor Industrial. Abgerufen am 29. März 2022.
  3. a b Brian Evert, Eric Morrison: Washington State Ferries Fleet Modernization Program.
  4. a b Nichols Bros. Boatbuilders, Shipbuilding History. Abgerufen am 29. März 2022.
  5. Superstructure for new Washington State ferry Suquamish to set sail Wednesday from Tacoma to Seattle, Vigor Industrial, 15. August 2017. Abgerufen am 29. März 2022.
  6. a b Ken Hocke: Washington State Ferries christens fourth Olympic class ferry, WorkBoat, 8. Januar 2018. Abgerufen am 29. März 2022.
  7. a b WSF develops Olympic class, Riviera Maritime Media, 15. Januar 2016. Abgerufen am 29. März 2022.
  8. MV Tokitae Ferry, Ship Technology, 9. August 2015. Abgerufen am 29. März 2022.
  9. Olympic Class Ferry, Guido Perla & Associates. Abgerufen am 29. März 2022.
  10. Ferries – Olympic Class (144-Car) Ferries (Memento vom 8. Juni 2019 im Internet Archive), Washington State Department of Transportation.
  11. Olympic Class Ferries, Washington State Department of Transportation (PDF, 910 kB). Abgerufen am 29. März 2022.
  12. Washington State Ferries – 2040 Long Range Plan, Washington State Department of Transportation, Januar 2019 (PDF, 15,2 MB). Abgerufen am 29. März 2022.
  13. Vigor taps ABB to help WSF’s move toward zero-emission fleet, WorkBoat, 4. Juni 2020. Abgerufen am 29. März 2022.
  14. Washington State Ferries, Vigor mark launch of hybrid-electric ferry build program, WorkBoat, 10. September 2019. Abgerufen am 29. März 2022.
  15. WSDOT Ferries Division Fleet Guide, Washington State Department of Transportation (PDF, 2 MB). Abgerufen am 29. März 2022.
  16. Tokitae specifications, Professional Mariner, 5. November 2014. Abgerufen am 29. März 2022.
  17. a b M/V Tokitae, Washington State Department of Transportation. Abgerufen am 29. März 2022.
  18. a b M/V Samish, Washington State Department of Transportation. Abgerufen am 29. März 2022.
  19. a b M/V Chimacum, Washington State Department of Transportation. Abgerufen am 29. März 2022.
  20. a b M/V Suquamish, Washington State Department of Transportation. Abgerufen am 29. März 2022.
  21. Tokitae, Evergreenfleet.com. Abgerufen am 29. März 2022.
  22. Samish, Evergreenfleet.com. Abgerufen am 29. März 2022.
  23. Chimacum, Evergreenfleet.com. Abgerufen am 29. März 2022.
  24. Suquamish, Evergreenfleet.com. Abgerufen am 29. März 2022.