Portal:Kernenergie/Artikel des Monats

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Die Operation Crossroads war die zweite Kernwaffentestoperation der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Sie umfasste zwei Nukleartests auf dem Bikini-Atoll im amerikanischen Treuhandgebiet Pazifische Inseln im Sommer 1946, jeder mit einem TNT-Äquivalent von 23 kT: Test Able war eine am 1. Juli 1946 von einer Boeing B-29 abgeworfene und in 158 Metern Höhe über der Lagune gezündete Mk.3-Implosionsbombe, Test Baker war eine Unterwasserzündung einer baugleichen Bombe in 27 Metern Tiefe und erfolgte am 25. Juli 1946. Ein dritter geplanter Test, Charlie, sollte am 1. März 1947 in noch größerer Tiefe stattfinden, wurde jedoch abgesagt.

An der Operation Crossroads waren insgesamt über 42.000 Soldaten, die meisten davon Angehörige der US-Marine, und zivile Wissenschaftler beteiligt, 149 Begleitschiffe und insgesamt 100 Zielschiffe sowie 156 Flugzeuge. Die beiden Kernwaffentests waren die ersten Tests, die vor den Augen der Weltöffentlichkeit stattfanden. Über einhundert Reporter waren anwesend, ebenso militärische und wissenschaftliche Beobachter aus aller Welt, darunter auch aus der Sowjetunion. ... weiterlesen


Die Entdeckung der Kernspaltung im Dezember 1938 am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin ist eines der bedeutendsten und folgenreichsten Ereignisse in der Geschichte der Naturwissenschaften. Bei der Bestrahlung von Uran mit Neutronen entstanden Spaltprodukte des Urans, unter anderem Barium. Dieses entscheidende Ergebnis eines kernphysikalischen und radiochemischen Experiments wurde von Otto Hahn und seinem Assistenten Fritz Straßmann gefunden und bewiesen.

Hahn und Straßmann wiesen mit Hilfe spezieller chemischer Trenn- und Analysenverfahren nach, dass es sich bei den beobachteten Reaktionsprodukten um in der Natur nicht vorkommende radioaktive Bariumisotope handelte. Es kam bei den Versuchen offenbar zu einem „Zerplatzen“ des Atomkerns, das sie sich nicht erklären konnten. In interdisziplinärer Zusammenarbeit wurde dieses Ergebnis im Januar 1939 durch Lise Meitner und Otto Frisch kernphysikalisch erklärt. ... weiterlesen

Das Orion-Projekt hatte das Ziel, ein nukleares Pulstriebwerk als Antrieb für Raumschiffe zu entwickeln. Das Konzept dabei ist, ein Raumschiff mit nuklearen Pulstriebwerk durch eine Reihe von Atombombenexplosionen anzutreiben, die jeweils im Abstand von nur wenigen Metern hinter dem Heck des Raumschiffes stattfinden. Geschützt durch einen massiven Schutzschild und ein Stoßdämpfersystem, „reitet“ das Raumschiff auf den Schockwellen der Explosionen.

Ein nukleares Pulstriebwerk nach dem Orion-Prinzip vereint einen hohen spezifischen Impuls mit einem hohen Schub. Das Orion-Projekt startete 1957, blieb jedoch aufgrund knapper finanzieller Mittel immer auf der Stufe einer Machbarkeitsstudie stehen. Es wurde 1965 aus politischen Gründen und wegen des 1963 in Kraft getretenen Vertrages zum Verbot von Nuklearwaffentests abgebrochen. ... weiterlesen

Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) liegt südlich von Schweinfurt beim unterfränkischen Grafenrheinfeld am linken Mainufer. Baubeginn war 1974 durch die Bayernwerk AG, die Inbetriebnahme erfolgte am 9. Dezember 1981. Es handelt sich um einen Druckwasserreaktor der dritten Generation („Vor-Konvoi“-Anlage) mit einer elektrischen Bruttoleistung von 1345 Megawatt. Die jährliche Stromproduktion beläuft sich durchschnittlich auf über zehn Milliarden Kilowattstunden.

Betreiber ist die E.ON Kernkraft GmbH mit Sitz in Hannover. Das Kernkraftwerk hat zwei weithin sichtbare Kühltürme mit einer Höhe von jeweils 143 Metern. Auf dem Gelände befindet sich ein Informationszentrum. Ein am Standort neu erbautes Zwischenlager für abgebrannte Kernbrennelemente ging am 1. März 2006 in Betrieb. ... weiterlesen

Der Forschungsreaktor Haigerloch war eine deutsche Kernreaktor-Versuchsanlage, die während der Endphase des Zweiten Weltkriegs Anfang 1945 in einem Felsenkeller im hohenzollerischen Haigerloch gebaut wurde. In diesem letzten Großversuch des Uranprojekts mit dem Namen B8 wurde eine nukleare Kettenreaktion durch Neutronenbeschuss von Uran in schwerem Wasser herbeigeführt und beobachtet. Eine kritische nukleare Kettenreaktion wurde nicht erreicht, die Anlage war auch nicht für einen Betrieb im kritischen Zustand ausgelegt. Spätere Berechnungen ergaben, dass der Reaktor etwa die eineinhalbfache Größe hätte haben müssen, um kritisch zu werden.

Die Anlage wurde am 23. April 1945 von der US-amerikanischen Spezialeinheit Alsos gefunden und demontiert, die verwendeten Materialien wurden in die Vereinigten Staaten ausgeflogen. Heute befindet sich am ehemaligen Standort des Reaktors das Atomkeller-Museum. ... weiterlesen

Februar 2010

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Das Kernkraftwerk THTR-300 (Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktor) war ein heliumgekühlter Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop (Nordrhein-Westfalen) mit einer elektrischen Leistung von 300 Megawatt. Er wurde 1983 in Betrieb genommen und im September 1989 endgültig stillgelegt. Der THTR-300 diente als Prototyp für Hochtemperaturreaktoren (HTR). Die Errichtung kostete 2,05 Milliarden Euro. Stilllegung und der sichere Einschluss bis mindestens 2027 kosten 425 Millionen Euro.

Bei einem Thorium-Hochtemperaturreaktor ist Thorium-232 in tennisballgroßen Graphitkugeln eingebettet (daher auch Kugelhaufenreaktor), die von Helium als Reaktorkühlmittel gekühlt werden. Aus Thorium-232 entsteht durch Neutroneneinfang der Kernbrennstoff Uran-233. Anfangs muss dennoch etwas Uran-233 oder ein anderer Kernbrennstoff vorhanden sein, damit die Reaktion beginnen kann. ... weiterlesen