Regius Professor of Medicine (Oxford)

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Der Regius Professor of Medicine ist eine Regius Professur für Medizin an der Universität Oxford, die von Heinrich VIII. 1546 eingerichtet wurde (gleichzeitig mit den Regius Professuren für Jura, Theologie, Hebräisch und Griechisch). Früher wurde sie als Regius Professor of Physic bezeichnet, nach der alten englischen Bezeichnung für Arzt.

Die Regius Professur für Medizin galt in Oxford nicht immer als die wichtigste Medizin-Professur.[1]:353 ff. Als 1801 Christopher Pegge zum Regius Professor ernannt wurde, lobte ihn ein Kollege für seine noble Erscheinung und höflichen Umgangsformen.[1]:353 ff. Dieses Lob qualifizierte er aber dann schnell, indem er Pegges Nachfolger, John Kidd beschrieb als in allen Dingen geradeheraus und ohne Täuschung und als ersten Mediziner nannte, der immer auf die Perücke und den breitkrempigen Hut verzichtete und nie den Stock mit goldenem Ende trug.[1]:353 ff.

Liste der Regius Professoren für Medizin in Oxford

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Name Namenszusatz von bis Anmerkung
John Warner[2]:35–36[3][4] D.M. 1546 1554 Warner hatte vor seiner Lehrtätigkeit als Kaplan in Beckhampton gearbeitet.[5] Der Name von John wird in anderen Dokumenten auch als Waren oder Warren angegeben.[4] Der Oxford University Calender 1835 gibt als Antrittsjahr 1535 an.[2]:35–36
Thomas Frauncis[2]:35–36[6] (c.1519–1574) B.Med., D.Med., Ch. Ch. 1554 1561 Abweichende Schreibweisen für den Namen lauten auf Frances oder Francis.[6] Frauncis war Leibarzt von Elisabeth I.[6] Außerdem war er Provost des Queen’s College.[2]:35–36
Walter Bayley[2]:35–36 (1529–1593) 1561 1582 Der Name des Fellows des New College wird alternativ auch als Baily angegeben.[2]:35–36
Anthony Aylworth[2]:35–36[7] (gestorben 1619) B.A., M.A., B.Med., D.Med. 1582 1597 Aylworth war auch Arzt von Elisabeth I.[7] Sein Name wurde in verschiedenen Schreibweisen überliefert, darunter auch Anthony Alworth und Aleworthe.[7]
Bartholomew Warner[2]:35–36[3] (1556–1619) 1597 1612 Warnar ist eine andere Schreibweise von Warners Namen.[3]
Thomas Clayton[2]:35–36[8] (1575–1647) M.A., B.Med., D.Med. 1612 1647 1617 wurde die Leitung des Hospitals von Ewelme und 1623 die Tomlins Praelectorstelle für Anatomie als zusätzliche Aufgabengebiete durch König Jakob I. ergänzt.[2]:35–36
Thomas Clayton[2]:35–36[8][9]:542 ff. (c. 1611–1693) M.A., B.Med., D.Med. 1647 1665 1661 wurde Clayton geadelt.[8] Außerdem war Clayton der Leiter (Warden) des Merton Colleges.[2]:35–36
James Hyde (1618–1681)[9]:542 ff.[10]:xc[11][12] 1665 1681 Neben der Professur leitete Hyde auch Magdalen Hall.[2]:35–36
John Luffe[9]:542 ff.[13][14] (1647–1698) B.Med., D.Med. 1681[14] 1698[14] Luffe war erst Mitglied von Trinity College, später dann von St Mary Hall.[2]:35–36
Thomas Hoy (geboren 1659)[15][1]:353 D.M. 1698 1718 Hoy war Fellow von St John’s College.[2]:35–36
Joshua Lasher[2]:35–36[1]:353[16] D.M. 1718 1729
William Beauvoir[2]:35–36[1]:353[17] D.M. 1729 1730 Der Oxford University Calender von 1835 gibt den Namen als Beauvoix an und erklärt, dass dieser ein Fellow des New Colleges war.[2]:35–36 Beauvoir verstarb nur wenige Monate nachdem er die Professur angetreten hatte.[17]
William Woodforde[18][1]:353[19] 1730 1758 Woodford (abweichende Schreibweise) war der Sohn des Klerikers und Dichters Samuel Woodford (1636–1700).[18] Der Oxford University Calender von 1835 führt Woodforde nicht auf. Evan Pitt, ein Protegee des Duke of Marlborough wurde als Nachfolger von Woodforde benannt, verstarb aber, bevor er das Amt antreten konnte.[20]:27 Der Oxford University Calender 1835 führt den Hinweis fälschlicherweise bei William Beauvoir (s. o.) auf.[2]:35–36
John Kelly[2]:35–36[1]:353 D.M. 1759 1772
William Vivian[2]:35–36[1]:353 D.M. 1772 1801 Vivian war Fellow von Corpus Christi College.[2]:35–36
Christopher Pegge[2]:35–36[21][22] M.D. 1801 1822 Pegge war erst Fellow von Oriel College, später von Christ Church.[2]:35–36
John Kidd[2]:35–36[23][22] D.M. 1822 1851 Kidd war Mediziner, Geologe und Chemiker und gilt neben William Thomas Brande und Alexander Garden als einer der Entdecker des Naphthalins, dessen Bezeichnung auf Kidd zurückgeht.[24]
James Adey Ogle[23][25][26] M.D., F.R.C.P. 1851 1857 Ogles Schwiegersohn war Regius Professor of Divinity, ebenfalls in Oxford.[26] Neben medizinischer Lehre befasste sich Ogle auch mit den Prüfungsregeln und war ein früher Advokat wissenschaftlicher Kriterien in den Prüfungen.[26]
Henry Wentworth Acland[27][28][25][29] Baronet, K.C.B., M.D. 1858[27] 1894
John Scott Burdon-Sanderson[30][29][31] Esq., M.D., D.C.L., D.Sc., LL.D. 1895 1904 Bis 1895 war Burdon-Sanderson Waynflete Professor of Physiology an der gleichen Universität.[29]
William Osler[31][32][33] Esq., F.R.S., D.Sc. 1905 1919 Der Kanadier Osler war der erste nicht-britische Inhaber des Lehrstuhls. Er gilt bis heute im englischsprachigen Raum als der Vater der modernen Medizin.
Archibald Edward Garrod[33][34] K.C.M.G., M.D. 1920 1927
Edward Farquhar Buzzard[34][35] K.C.V.O., M.D., F.R.C.P. 1928 1943
Arthur William Mickle Ellis[35][36] Esq., O.B.E., M.A., D.M., F.R.C.P. 1943
Arthur Duncan Gardner[36][37] Esq., M.A., D.M., F.R.C.S., L.R.C.P. 1948 1954
George White Pickering[37] Esq., M.A., M.D., F.R.C.P., M.R.C.S. 1956 1968
William Richard Shaboe Doll[38] O.B.E., F.R.S., D.M., M.D., F.R.C.P., D.Sc. 1969 1979
Henry Harris[38] F.R.C.P. 1979 1992
David John Weatherall[39] KBE, FRS, FMedSci 1992 2000 Der Molekulargenetiker und Mediziner (Hämatologie, Pathologie) hatte seit 1974 als Nuffield Professor in Oxford gelehrt. Das von ihm 1989 gegründete Institut für Molekulargenetik wurde nach seiner Emeritierung in Weatherall Institute of Molecular Medicine umbenannt.
John Irving Bell[40] GBE[41], FMedSci, HonFREng, F.R.S.,[42] 2002 Nach einem Studium an der University of Oxford setzte Bell seine Ausbildung in London und an der Stanford University in den USA fort.[42] In Stanford interessierte er sich für Immunologie und Genetik mit einer Spezialisierung auf die Vorgänge, die Autoimmunerkrankungen begünstigen.[42] 2008 wurde er für seine Leistungen geadelt (GBE) und zum Fellow der Royal Society berufen.[42]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Bericht anlässlich der 104. jährlichen Versammlung der British Medical Association in Oxford; Juli 1936; The Sections: Summary of Proceedings; vom 15. August 1936; Section of History of Medicine, Friday, July 24th; PMC 2457169 (freier Volltext).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y The Oxford University Calendar 1835; W. Baxter for J. H. Parker und H. Slatter.
  3. a b c Waad-Warwright auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 24. Mai 2016.
  4. a b Eintrag zu John Warner auf www.british-history.ac.uk; abgerufen am 17. Mai 2016.
  5. Parishes: Avebury auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 20. Mai 2016.
  6. a b c Flooke-Fyrmin auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 27. Mai 2016.
  7. a b c Appleyard-Azard auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 27. Mai 2016.
  8. a b c Chocke-Colepeper auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 27. Mai 2016.
  9. a b c Nicholas Tyacke (1997) Seventeenth-century Oxford, Clarendon Press.
  10. Anthony à Wood (1813) Athenæ Oxonienses: An Exact History of All the Writers and Bishops who Have Had Their Education in the University of Oxford. To which are Added, the Fasti Or Annals, of the Said University, Band 1; F. C. & J. Rivington.
  11. James Hyde (1618–1681) auf http://www.oxfordhistory.org.uk; abgerufen am 23. Oktober 2016.
  12. Entry Book: December 1672, 16-31 auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 23. Oktober 2016.
  13. Merton College auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 19. Mai 2016.
  14. a b c Lloyd-Lytton auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 27. Mai 2016.
  15. Charles John Robinson, Hoy, Thomas im Dictionary of National Biography, 1885-1900, Volume 28 auf Wikisource.
  16. Labdon-Ledsam auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 25. Mai 2016.
  17. a b William Beauvoir (1681–1730) auf http://www.oxfordhistory.org.uk; abgerufen am 23. Oktober 2016.
  18. a b Gerald le Grys Norgate; Woodford, Samuel im Dictionary of National Biography, 1885-1900, Volume 62 auf Wikisource.
  19. William Woodforde (1679–1758) auf http://www.oxfordhistory.org.uk; abgerufen am 23. Oktober 2016.
  20. A. H. T. Robb-Smith; The Life and Times of Dr. Richard Frewin (1681-1761): Medicine in Oxford in the Eighteenth Century; Niederschrift der fünfzehnten Gideon de Laune Lecture von A. H. T. Robb-Smith an die Worshipful Society of Apothecaries of London am 19. April 1972.
  21. Norman Moore, Pegge, Christopher im Dictionary of National Biography, 1885-1900, Volume 44 auf Wikisource.
  22. a b William Alexander Greenhill, Kidd, John, in Dictionary of National Biography, 1885-1900, Volume 31 auf Wikisource.
  23. a b Mitteilung über die Ernennung von James Adey Ogle zum Regius Professor of Physic an der University of Oxford in der London Gazette vom 31. Oktober 1851.
  24. Naphtalene; Article Id: WHEBN0001387182 in World Heritage Encyclopedia; abgerufen am 23. Oktober 2016.
  25. a b Mitteilung über die Ernennung von Henry Wentworth Acland zum Regius Professor of Physic an der University of Oxford in der London Gazette vom 6. November 1857.
  26. a b c William Munk, James Adey Ogle; auf der Webseite des Royal College of Physicians (http://nunksroll.rcplondon.ac.uk@1@2Vorlage:Toter Link/nunksroll.rcplondon.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.); abgerufen am 23. Oktober 2016.
  27. a b The University Press auf www.British-History.ac.uk; abgerufen am 18. Mai 2016.
  28. D’Arcy Power, Acland, Henry Wentworth im Dictionary of National Biography, 1901 supplement auf Wikisource.
  29. a b c Mitteilung über die Ernennung von John Scott Burdon-Sanderson zum Regius Professor of Physic an der University of Oxford in der London Gazette vom 4. Februar 1895.
  30. Francis Gotch, Burdon-Sanderson, John Scott im Dictionary of National Biography, 1912 supplement auf Wikisource.
  31. a b Mitteilung über die Ernennung von William Osler zum Regius Professor of Physic an der University of Oxford in der London Gazette vom 14. Oktober 1904.
  32. Charles G. Roland, OSLER, Sir WILLIAM im Dictionary of Canadian Biography, Volume XIV (1911-1920); abgerufen am 26. Oktober 2016.
  33. a b Mitteilung über die Ernennung von Archibald Edward Garrod zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 18. März 1920.
  34. a b Mitteilung über die Ernennung von Edward Farquhar Buzzard zum Regius Professor of Medicine der Oxford University in der London Gazette vom 6. Januar 1928.
  35. a b Mitteilung über die Ernennung von Arthur William Mickle Ellis zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 30. April 1943.
  36. a b Mitteilung zur Ernennung von Arthur Duncan Gardner zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 3. August 1948.
  37. a b Mitteilung über die Ernennung von George White Pickering zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 12. Oktober 1956.
  38. a b Mitteilung der Ernennung von Henry Harris zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 4. Oktober 1979.
  39. Mitteilung zur Ernennung von David John Weatherall zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette vom 7. Oktober 1992.
  40. Mitteilung zur Ernennung von John Irving Bell zum Regius Professor of Medicine an der University of Oxford in der London Gazette mit Wirkung vom 31. Dezember 2002.
  41. Mitteilung zur Ernennung von John Iring Bell zum Knight Grand Cross in der London Gazette vom 31. Dezember 2014.
  42. a b c d Matt Brooks: Sir John Bell: who is the Regius Professor and member of government vaccine taskforce - and why does he think life will be normal by spring? In: The Scotsman - News you can trust since 1817. 10. November 2019, abgerufen am 29. Juli 2021 (englisch).