Samarium(II)-chlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Samarium(II)-chlorid
_ Sm2+ 0 _ Cl
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 900,9 pm, b = 756,2 pm, c = 450,7 pm[1]

Allgemeines
Name Samarium(II)-chlorid
Andere Namen

Samariumdichlorid

Verhältnisformel SmCl2
Kurzbeschreibung

dunkelbrauner Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13874-75-4
EG-Nummer 237-631-8
ECHA-InfoCard 100.034.196
PubChem 6393953
Wikidata Q4498238
Eigenschaften
Molare Masse 221,27 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

3,69 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

850 °C[2]

Siedepunkt

1310 °C[2]

Löslichkeit

löslich in Tetrahydrofuran[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Samarium(II)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Samariums aus der Gruppe der Chloride und kristallisiert in der PbCl2-Struktur.

Gewinnung und Darstellung

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Samarium(II)-chlorid kann durch Reduktion von Samarium(III)-chlorid mit Samarium im Vakuum bei 800 bis 900 °C oder Wasserstoff bei 350 °C gewonnen werden, wobei jedoch letztere Reaktion lange Reaktionszeiten erfordert und unerwünschte Nebenreaktionen auftreten.[2]

Auch die Darstellung durch Reduktion des Samarium(III)-chlorid mit Zink in einem Schmelzfluss aus Zink(II)-chlorid bei 500 °C ist möglich.[2]

Die Verbindung lässt sich auch durch Reduktion mit Lithium-Naphthalin gewinnen.[6] Andere Reduktionsmittel wie Natrium oder Magnesium[7] können ebenfalls verwendet werden.

Samarium(II)-chlorid ist ein dunkelbrauner Feststoff. Die Verbindung ist äußerst hygroskopisch und kann nur unter sorgfältig getrocknetem Schutzgas oder im Hochvakuum aufbewahrt und gehandhabt werden. An Luft oder bei Kontakt mit Wasser geht er unter Feuchtigkeitsaufnahme in Hydrate über, die aber instabil sind und sich mehr oder weniger rasch unter Wasserstoff-Entwicklung in Oxidchloride verwandeln. Die Verbindung besitzt eine Kristallstruktur vom Blei(II)-chlorid-Typ.[2] Oberhalb von 680 °C existiert auch eine kubische Modifikation.[4]

Samarium(II)-chlorid wird (wie auch Samarium(II)-iodid und Samarium(II)-bromid) in der organischen Chemie zum Beispiel für Pinakol-Kupplungsreaktionen verwendet.[8]

Einzelnachweise

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  1. G. Meier und Th. Schleid: The metallothermic reduction of several rare-earth trichlorides with lithium and sodium. In: Journal of the Less-Common Metals 116, 1986, S. 187–197, doi:10.1016/0022-5088(86)90228-6.
  2. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 1081.
  3. William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 0-412-30120-2, S. 2903 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  6. Kurt Rossmanith: Herstellung der klassischen Seltenerd(II)-chloride in Lösung. In: Monatshefte für Chemie. 110, 1979, S. 109–114, doi:10.1007/BF00903752.
  7. Advances in Inorganic Chemistry and Radiochemistry. Academic Press, 1977, ISBN 0-08-057869-1, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. David J. Procter, Robert A. Flowers, Troels Skrydstrup: Organic Synthesis Using Samarium Diiodide: A Practical Guide. Royal Society of Chemistry, 2010, ISBN 1-84755-110-6, S. 157 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).