St. Lukas (Bindersleben)

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Die Kirche in Bindersleben (2018)
Blick durchs Kirchenschiff
Deckengemälde

Die Kirche St. Lukas ist die Hauptkirche des Erfurter Ortsteils Bindersleben. Sie gehört zum Evangelischen Kirchenkreis Erfurt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Kirche geht auf das späte Mittelalter zurück. 1491 (Bauinschrift) wurde der Westturm errichtet. Er weist Kreuzstockfenster im obersten Geschoss, darüber einen offenen, durch mit Maßwerk verzierte Brüstungen eingefassten Umgang sowie einen gotischen Spitzhelm auf.

Das Kirchenschiff mit seinem dreiseitig polygonalen Ostabschluss wurde in den Jahren 1737 bis 1743 errichtet. Es hat geschmückte Portalanlagen mit Bekrönungen an Nord-, Süd- und Westseite und gerahmte Segmentbogenfenster mit plastischer Verzierung im Scheitel.

1960 wurde die Nutzung der Kirche wegen Bauschäden aufgegeben. Nach der „Wende“ 1990 wurden Wiederherstellungsarbeiten begonnen und 2003 im Wesentlichen abgeschlossen. Danach wurde die Renovierung der historischen Volckland-Orgel geplant. Hierzu gründete sich 2009 ein Förderverein.

Seit 2016 ist die Kirche Spielort des Projektes Sommerkonzerte in Erfurter Dorfkirchen des Kammermusikvereins Erfurt.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einheitliche Ausstattung im Inneren stammt im Wesentlichen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, wenige ältere Stücke stammen aus dem Vorgängerbau. Zu nennen sind:

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volckland-Orgel

Die Orgel mit 24 Registern auf zwei Manualen und Pedal, mit mehrteiligem Prospekt wurde 1751–1755 durch Franciscus Volckland erbaut. Sie wurde in den Jahren 1856 und 1931 repariert und teilweise in der Disposition geändert. Nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und einer Wiederherstellung 1948 wurde die Orgel in den Jahren 2011–2018 durch Jehmlich Orgelbau Dresden restauriert.[1][2] Die Disposition lautet:[3]

I Hauptwerk CD–c3
Quintathön 16′
Principal 08′ (2018)
Gedackt 08′
Flûte Travers 08′
Viola di Gamba 08′
Octave 04′
Quinta 03′
Octave 02′
Sexta 135 (2018)
Mixtur VI 0(2′)
Cymbel IV (12′)
II Oberwerk CD–c3
Musicir Gedackt 8′
Quintathön 8′
Principal 4′ (2018)
Nachthorn 4′
Quinta 3′
Octave 2′ (2015)
Sexta 135 (2015)
Mixtur IV (1′)
Glockenspiel g–c3
Pedal CD–c1
Violonbaß 16′
Subbaß 16′
Octavbaß 08′
Violon 08′ (2018)
Posaune 16′ (2018)
  • Koppeln: Manual-Coppel, Pedal-Coppel
  • Nebenregister und Spielhilfen: Tremulant

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dehio-Vereinigung: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Thüringen. Bearb. von Achim Hubel und Stephanie Eißing. Dt. Kunstverlag, Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 780.
  • Wilhelm von Tettau: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Erfurt und des Erfurter Landkreises. Hendel-Verlag, Halle (Saale) 1890.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Lukas – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auf der Website der Stiftung Orgelklang. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  2. „Die Musik bringt unser tiefstes Inneres zum Ausdruck“ – Volckland-Orgel erklang gestern erstmals wieder in der Kirche St. Lukas in Bindersleben. Thüringer Allgemeine, 24. September 2018, abgerufen am 3. Dezember 2018.
  3. Informationen auf orgbase.nl mit Disposition. Abgerufen am 19. Oktober 2019.

Koordinaten: 50° 58′ 26,4″ N, 10° 56′ 54,8″ O