Taiwanologie

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Die Taiwanologie[1][2] (auch Taiwanstudien[2] oder Taiwanwissenschaften[3]) ist eine Arealwissenschaft, die sich mit der Erforschung und Lehre der Geschichte, Politik, Gesellschaft, Sprachen, Kultur, Literatur und Kunst (z. B. Film) Taiwans beschäftigt.

Verglichen mit beispielsweise der Japanologie ist sie ein relativ junges Forschungsgebiet. Die Anzahl der Publikationen ist seit 1985 stark angestiegen.[4] In diesem Zeitraum war Taiwan durch soziale, ökonomische und politische Umwandlungen gekennzeichnet,[4] die unter anderem die Aufhebung des Kriegsrechts, das Ende der Diktatur unter Chiang Kai-shek und dessen Sohn, Demokratisierung und die erste Präsidentenwahl umfassen.

Geschichte der Taiwanologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Taiwanologie wurde 1995 von Stéphane Corcuff geprägt, aber Studien zu Taiwan existierten schon seit langem.[5] Nach dem Ende der 50-jährigen Herrschaft der Nationalchinesen wurden im 2000er an vielen Universitäten Taiwans Institute für Taiwanologie, taiwanische Literaturwissenschaft, taiwanische Sprachen und taiwanische Kultur gegründet.[6] Außerhalb Taiwans wurde im Jahr 1999 an der School of Oriental and African Studies der Universität London in Großbritannien das erste englischsprachige Masterstudium für Taiwanologie eingerichtet.[7] Bei der Förderung der Taiwanstudien hat Academia Sinica, die Nationale Akademie der Wissenschaften von Taiwan, auch eine wichtige Rolle gespielt. Da wurde 2004 das Institut für taiwanische Geschichte gegründet und im Jahr 2012 hat Academia Sinica den ersten Weltkongress der Taiwanstudien organisiert. Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Vereine für Taiwanologie wie z. B. European Association of Taiwan Studies mit dem Sitz in Tübingen[8] und North American Taiwan Studies Association.

Forschungszentren und Lehrstühle für Taiwanologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Vereinigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • European Association of Taiwan Studies (EATS), 2004 gegründet
  • North American Taiwan Studies Association (NATSA), 1995 gegründet

Wissenschaftliche Konferenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der erste Weltkongress der Taiwanstudien (2012)
  • Der zweite Weltkongress der Taiwanstudien (2015)
  • Der dritte Weltkongress der Taiwanstudien (2018)
  • North American Taiwan Studies Association 2018 Annual Conference

Wissenschaftliche Fachzeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Taiwan Research Quarterly, Xiamen-Universität
  • Taiwan Studies, Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften
  • Routledge Research on Taiwan Series
  • Studia Formosiana
  • Taiwan Papers
  • Taiwan Historical Research, Academia Sinica
  • Vienna Taiwan Studies Series

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gilles Guiheux (2001). Taiwan, les richesses d’une nation Vingtième Siècle. Revue d’histoire, 71: 13-24.
  2. a b "Ein neuer Blick auf Taiwan" Taiwan Heute (2012)
  3. Taiwan Fellowship-Stipendium (Außenministerium Taiwans)
  4. a b Yih-Jye Hwang (2015). Taiwan, Taiwan Studies, and Taiwanese Identity EATS Newsletters, 6.
  5. Stéphane Corcuff (2010). Étudier Taiwan. Ontologie d’un laboratoire-conservatoire.
  6. National Museum of Taiwan Literature
  7. Center of Taiwan Studies
  8. European Association of Taiwan Studies