Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands

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Die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD) e. V. ist ein eingetragener Verein, in dem die Orgelsachverständigen (OSV) der Diözesen und Landeskirchen, der Religionsgemeinschaften (z. B. Freikirchen) und der staatlichen Behörden eingebunden sind. Sie ist das fachliche Gegenüber zum Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO).

Geschichte und Aufgaben der VOD[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands erfolgte als Arbeitskreis der Orgelsachverständigen im Jahr 1971 im Rahmen der zweiten Sitzung des Spieltisch-Normenausschusses, zu welcher der Bund Deutscher Orgelbaumeister die Orgelsachverständigen nach Loccum eingeladen hatte. Seit 1972 befindet sich in Karlsruhe die Geschäftsstelle der VOD. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erhielt die Zusammenführung der Orgelsachverständigen den heutigen Namen. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung 2022 in Erfurt wurde die Umwandlung in einen eingetragenen Verein (e. V.) beschlossen, in einer Satzung ist die Grundordnung der Vereinigung definiert. Der Vorstand wird bei den Mitgliederversammlungen der VOD gewählt. Als Selbstverständnis der VOD und im Sinne einer verdachtsfreien, fairen und neutralen Orgelsachberatung wurde ein Verhaltenskodex für Orgelsachverständige erstellt.

Zum Fachgebiet der Vereinigung zählen einerseits Angebote zur Aus- und Fortbildung von Orgelsachverständigen, die Erstellung von Arbeitshilfen für Kirchenleitungen und Gemeinden und die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit "pro organo". Dazu koordiniert seit 2011 die VOD den sog. Deutschen Orgeltag.[1] Andererseits umfasst das Ausbildungs- und Tagungsangebot einwöchige Grund- und Aufbaukurse, die als Grundlage für die Tätigkeit von Orgelsachverständigen dienen, ebenso Fachkurse zu bestimmten orgelbautechnischen Fragestellungen, Studientagungen zur Erforschung des Orgelbaus in einer bestimmten Region sowie Arbeitstagungen, die in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit dem Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO) durchgeführt werden und sich Schwerpunktthemen widmen.[2]

Tagungen und Tagungsinhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1971 Loccum: Bildung des Vorstandes des Arbeitskreises
  • 1973 Achern: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern, Bestätigung/Wahl des Vorstandes
  • 1974 Heidenheim
  • 1976 Fulda: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern
  • 1977 Lübeck
  • 1978 Rottenburg
  • 1979 Mönchengladbach: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern
  • 1980 Ludwigsburg: Kurse zur Ausbildung von Orgelsachverständigen
  • 1981 Fürstenfeldbruck
  • 1982 Paderborn: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern
  • 1983 Rendsburg
  • 1985 Pforzheim-Hohenwart: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern
  • 1986 Norden
  • 1987 Giengen: mit Kurs
  • 1987 Mainz
  • 1988 Göttingen/Osteel/Wies: mit Kursen
  • 1990 Bamberg: gemeinsame Tagung mit Orgelbauern
  • 1992 Memmingen: Orgellandschaft Oberschwaben
  • 1993 Naumburg: Auswege der Orgelerhaltung
  • 1994 Güstrow: Orgellandschaft Mecklenburg
  • 1995 Wiesbaden-Naurod: „Alles aus einer Hand?“ – Das Spannungsfeld zwischen Eigenproduktion und Zulieferbetrieb
  • 1996 Dahme: Orgellandschaft Niederlausitz
  • 1997 Ostheim vor der Rhön: Orgellandschaft Thüringen, Orgelmuseen, Öffentlichkeitsarbeit
  • 1998 Bad Herrenalb, gemeinsame Tagung mit BDO: „...würde ich morgen ein Örgelchen pflanzen“ – Größte Kleinorgelausstellung im 20. Jhd. in Deutschland
  • 1999 Montenau (Belgien): Orgelbau im ostbelgischen Gebiet deutscher Sprache
  • 2000 Worphausen (Bremen), gemeinsame Tagung mit BDO: „... damit alles Hand und Fuß hat“ – Orgelspieltischnormen
  • 2001 Goslar: Herausforderung ungeliebte Orgel
  • 2002 Naumburg: Forschung und Dokumentation als Grundlagen für Restaurierung und Stilkopie
  • 2003 Trier, gemeinsame Tagung mit BDO und Bauamtsleitern: Orgel frontal – Gestaltungsformen der Gegenwart / Ausstellung „Mein bestes Stück“
  • 2004 Hamburg-Blankenese: „Original oder originell“ – Rezeption der Orgelbewegung
  • 2005 Essen: Orgel – Strukturwandel – Ruhrgebiet
  • 2006 Roggenburg, gemeinsame Tagung mit BDO: Von der Renovierung zur Restaurierung – Orgelüberarbeitungen im Wandel der Zeit
  • 2007 Drübeck: Orgellandschaft Ostharz / Orgelsicherung und Orgelkonservierung
  • 2008 Heilsbronn: „Ad fontes“ – Auf der Suche nach authentischen Klangbildern
  • 2009 Speyer: „Klangintentionen“ – DER InTONateur MACHT DIE MUSIK
  • 2010 Mecklenburg-Vorpommern: Die Orgel – ein (un)bezahlbares Kulturgut?
  • 2011 Berlin: Praxis des Orgelsachverständigen
  • 2012 Durlach: Elektropneumatik im Orgelbau
  • 2013 Wien: „Original oder Fälschung“ – Die virtuelle Orgel – nur billiger Ersatz oder sogar besser als das Original?
  • 2014 Köln, gemeinsame Tagung mit BDO: „Bach, Bornefeld, BUS“ – Technische Herausforderung und musikalische Anforderung im neuzeitlichen Orgelbau.
  • 2015 Traunstein: „Kunst oder Krempel“ – Prekäre Orgelrestaurierungsfragen
  • 2016 Aurich: „Kopieren vs. kapieren“ – Norddeutsche Barockorgeln als Vorbilder des Neobarock.
  • 2017 Ludwigshafen: „Strom im Fluß“ – Elektrische Sicherheit bei Orgeln.
  • 2018 Hamburg, gemeinsame Tagung mit BDO: „Kulturerbe im AufWind“ – Orgel und Öffentlichkeit.
  • 2019 Erfurt: „Miss UNESCO und die Dorfschönheiten“ – Landorgeln im 21. Jahrhundert.
  • 2022 Münster, gemeinsame Tagung mit BDO: „Wertvolles Kulturerbe Orgel“ – Was ist es UNS wert?
  • 2023 Waldkirch: „Selbst spielen oder Selbstspiel?“ – Automatisierte Orgelmusik damals und heute.

Aus- und Fortbildung für Orgelsachverständige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die VOD bildet in Kursen auch Orgelsachverständige (OSV) aus, wobei sich die Kurse sowohl an designierte Orgelsachverständige (Ausbildung) als auch an bereits amtierende Orgelsachverständige (Fortbildung) sowie an Dekanats- und Regionalkantoren wenden. Es gibt einen Gesamtkurs, der sich in mehrere Werkwochen gliedert. Nach zusätzlichen Ausbildungsleistungen und einer weiteren Prüfung wird als Gütesiegel für Mindeststandards im Orgelsachverständigenwesen das Zertifikat "Zertifizierter Orgelsachverständiger (VOD)" / "Zertifizierte Orgelsachverständige (VOD)" verliehen.

Auf der Webseite der VOD werden die jeweils aktuellen Ausbildungstermine mit den Ausbildungsorten und den Anmeldemöglichkeiten bekanntgegeben.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Orgeltag [1]
  2. Der Vorstand der VOD, sowie Angebote zur Aus- und Fortbildung von Orgelsachverständigen [2]
  3. Aus- und Fortbildung für Orgelsachverständige [3]