Warema

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WAREMA Renkhoff SE

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Rechtsform Europäische Aktiengesellschaft (SE)
Gründung 1955
Sitz Marktheidenfeld (Unterfranken), Deutschland
Leitung Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende
Mitarbeiterzahl 5300 (2021)
Umsatz 690 Mio. Euro (2021)[1]
Website www.warema.de

Die Warema (formal „WAREMA Renkhoff SE“) ist ein europäischer Hersteller technischer Produkte für Sonnenschutz, Verdunklung und weiterer Produkte. Der Stammsitz ist in Marktheidenfeld.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1955 von Hans-Wilhelm Renkhoff, Karl-Friedrich Wagner und Hans-Wilhelm Bach[2] in Marktheidenfeld gegründet.[3] Warema steht für WAgner REnkhoff MArktheidenfeld.[4]

Nach dem Tod Karl-Friedrich Wagners im Jahre 1958 führte Hans-Wilhelm Renkhoff das Geschäft allein weiter. Das Produktprogramm wurde stetig erweitert.[5]

Das Unternehmen zog im Jahr 1961 an den heutigen Standort in Marktheidenfeld um.[4]

Die Unternehmensgruppe wurde 1992 in eine Holding umgewandelt und unter dem Namen Renkhoff AG weitergeführt.[6] Sie bestand aus den vier Gesellschaften Warema Renkhoff GmbH, Warema Sonnenschutz GmbH, Reko Kunststofftechnik und Maschinenbau GmbH sowie Reko electronic GmbH.[7]

1997 wurde das Produktspektrum um Markisen erweitert.[2]

Die Tochter des Unternehmensmitbegründers, Angelique Renkhoff-Mücke, führt das Unternehmen seit 1998.[5] 2001 wurde sie Vorstandsvorsitzende der Holding.[8] Ihr Vater war von 1999 bis 2006 Vorsitzender des Aufsichtsrats, bis er sich altersbedingt zurückzog. Im März 2011 verstarb Hans-Wilhelm Renkhoff im Alter von 84 Jahren.[9]

Im Jahr 2005 gründete Warema ein Tochterunternehmen im Raum Shanghai.[10]

2009 wurde die Unternehmensgruppe zur heutigen Warema Renkhoff SE umfirmiert, wobei SE für die europäische Rechtsform Societas Europaea steht.[4]

Mitarbeiterentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warema gehört zu den größten Arbeitgebern in der Region Main-Spessart.[11]

Von 45 Mitarbeitenden im Jahr 1958 steigerte sich die Zahl der Mitarbeitenden auf 780 im Jahr 1980, 2746 im Jahr 2010,[12][4] bis Februar 2022 insgesamt rund 5300 Mitarbeiter in der Warema Group.[1]

Umsatzentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresumsatz der Gruppe lag 1970 bei 16 Millionen € und überstieg im Jahr 2000 erstmals 200 Millionen €. 2006 wurde ein Umsatz von insgesamt 268 Millionen € erzielt. 2017 stieg der Umsatz auf 460 Millionen €.[13], 2021 lag er bei 690 Millionen Euro.[1]

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Produktprogramm umfasst den Sonnen-, Wind- und Wetterschutz, Steuerungssysteme sowie Kunststoff-Zulieferteile für Automobilindustrie und Medizintechnik, Maschinen und Werkzeuge. Warema beliefert vor allem den Fachhandel und stattet Großbauprojekte aus.[4] Die Unternehmenstochter Caravita produziert Sonnenschirme und Sonnensegel.[14]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Dach der Warema Renkhoff SE sind sechs hundertprozentige Tochterunternehmen zusammengefasst.

  • Warema Sonnenschutztechnik GmbH, Limbach-Oberfrohna: Das Unternehmen wurde 1992 im sächsischen Limbach-Oberfrohna gegründet.[15] Mitte 2018 waren hier mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt.[16] Hier werden innen und außen liegende Sonnenschutzanlagen hergestellt.[17]
  • Warema Kunststofftechnik und Maschinenbau GmbH, Marktheidenfeld: An diesem Stammsitz des Unternehmens produziert Warema für den eigenen Bedarf sowie als Zulieferer für die Autoindustrie und Medizintechnik.[18][19]
  • Warema International GmbH, Marktheidenfeld: Unter dieser 2004 gegründeten[20] Zwischenholding sind die sechs internationalen Tochtergesellschaften von Warema organisiert.[21][12] Warema betreibt insgesamt acht Produktionsstandorte (in Deutschland, Österreich, Frankreich, Niederlande, Ungarn, Slowakei und China) sowie 13 Vertriebsgesellschaften.[22]
  • Wings Professional Project GmbH, Lübeck: Das mittelständische Unternehmen ist seit Juli 2012 eine Tochter von Warema.[23] Schwerpunkt von Entwicklung und Produktion sind Hohlkörper- und Großlamellensysteme.[24]
  • Caravita GmbH, Gaimersheim, mit Caravita Europe, Slowakei: Der Hersteller von Sonnenschirmen und Sonnensegeln hat seinen Betriebsstandort in Gaimersheim bei Ingolstadt und wurde im April 2017 Teil der Warema-Gruppe.[25] Caravita stellt seit 1993 Produkte für Terrasse, Balkon und Garten her.[14][26]
  • Anwis, Włocławek, Polen: Seit dem 1. Januar 2019 ist der polnische Hersteller von außen- und innenliegendem Sonnenschutz Teil der WAREMA Group.[27] Die Firma Anwis wurde 1979 gegründet und ist sowohl im polnischen als auch im osteuropäischen Markt aktiv.[28]

Der Warema-Gruppe nahe steht die Hans-Wilhelm Renkhoff Stiftung. Sie wurde 1995 von Hans-Wilhelm Renkhoff gegründet. Sie fördert Forschung und Lehre an Hochschulen, soziale Projekte und Jugendarbeit.[29][30]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Joachim Spies: Warema glänzt: Rund zehn Prozent Wachstum in Pandemiezeiten. In: Main-Post. 1. Februar 2022, abgerufen am 27. Januar 2022.
  2. a b Martin Hogger: Warema und Marktheidenfeld: Wie beide miteinander groß wurden. In: Main-Post. 26. Februar 2020, abgerufen am 13. März 2021.
  3. Dieter Stevens Vorstandschef der Renkhoff AG. In: Main-Post. 7. April 1999.
  4. a b c d e Anja Müller: Chronik Angelique Renkhoff-Mücke – Chefsache Digitalisierung. Handelsblatt, 17. Januar 2018, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  5. a b Anja Müller: Die Schatten-Springerin. Handelsblatt, 17. Januar 2018, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  6. Ulf Böhringer: Warema-Sonnenschutztechnik unter einem Dach: Renkhoff AG. Weichen für neue Expansion. Marktheidenfelder Firmengruppe erhöhte Umsatz auf 242 Mio. DM. In: Nürnberger Nachrichten. 11. Oktober 1993.
  7. Warema mit Rekord beim Umsatz. In: Main-Post. 4. Juli 1998.
  8. Renkhoff baut Position aus. In: Main-Post. 22. Juni 2001.
  9. Andreas Brachs: Renkhoff gestorben: Vaterfigur, Freund und Förderer. mainpost.de, 11. März 2011, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  10. Warema im Reich der Mitte. Sonnenschutz bald auch made in China. In: Main-Post. 12. Dezember 2005.
  11. Ein wichtiger Arbeitsplatzmotor. In: Main-Post. 13. Mai 2016.
  12. a b Konzernabschlüsse zu den Geschäftsjahren 2005 bis 2016. In: Bundesanzeiger, abgerufen im Unternehmensregister am 16. Oktober 2018.
  13. Geschäftsbericht 2017. (PDF) Warema Renkhoff SE, 23. April 2018, S. 18, abgerufen am 16. Oktober 2018.
  14. a b Warema erweitert Palette um Produkte für Terrasse und Garten. In: Die Kitzinger. 5. April 2017, S. 21.
  15. Steffen Wagner: Schatten ohne Grenzen. Hochkonjunktur für Sonnenschutz-Firma. In: Leipziger Volkszeitung. 26. August 1997, S. 5.
  16. Johannes Pöhlandt: Sonnenschutz-Firma stattet namhafte Kunden aus. In: Chemnitzer Zeitung. 18. September 2018, S. 14.
  17. me-sachsen.de: Warema Sonnenschutztechnik GmbH. 29. Juli 2012, abgerufen am 17. Oktober 2018.
  18. Infotreff bei Warema: Jobbörse und Neuheiten. In: Main-Post. 23. Juli 2018, S. 25.
  19. warema-kunststofftechnik.de: WAREMA Kunststofftechnik. Abgerufen am 17. Oktober 2018.
  20. WAREMA Group: 60 Jahre Erfahrung – Meilensteine unserer Unternehmensgeschichte. Abgerufen am 17. Oktober 2018.
  21. WAREMA Group: Tochtergesellschaften der WAREMA International GmbH. Abgerufen am 17. Oktober 2018.
  22. Michael Deubert: 70 Jahre im Spiegel der Statistik. In: Main-Post. 24. August 2018, S. 21.
  23. Joachim Spies: Leben ist Veränderung. In: Main-Post. 2. Januar 2013.
  24. baulinks.de: Warema Gruppe um Professional Project GmbH erweitert. 29. Juli 2012, abgerufen am 17. Oktober 2018.
  25. WAREMA Renkhoff SE: Caravita GmbH - Sonnenschirme und Sonnensegel. Abgerufen am 3. Juli 2019 (deutsch).
  26. caravita.de: Caravita – Synonym für Qualität und Design. Abgerufen am 17. Oktober 2018.
  27. Warema übernimmt Anwis. In: BM Online. 27. Juni 2019, abgerufen am 12. Januar 2021.
  28. Joachim Spies: Warema Group: weltweites Wachstum um mehr als zwölf Prozent. In: Main-Post. 9. Juni 2020, abgerufen am 12. Januar 2021.
  29. Für Forschung und Lehre. In: Main-Post. 11. April 2014.
  30. WAREMA Group: Hans-Wilhelm Renkhoff. Abgerufen am 16. Oktober 2018.