Wikipedia:Hochschulprogramm/HTW Berlin, WS 2012/13/Auswertung

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Diese Auswertung incl. aller genannten Schlussfolgerungen und Anmerkungen ist das persönliche Resümee des Seminarleiters Andreas Paul und stellt nicht die offizielle Lesart von WMDE dar.

Vorbemerkung

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Glossar und verwendete Abkürzungen:


Das Seminar fand im Kontext des WP-Hochschulprogramms statt – entspricht aber nicht dem bisher üblichen Standard (verschiedene Details werden im folgenden Text benannt). Ein grundsätzlicher Unterschied zu den bisherigen Veranstaltungen ist die Zielgruppe: üblicherweise werden im Hochschulprogramm Dozenten angeleitet, um ihrerseits Studenten bei einer Mitarbeit in WP anzuleiten.
Das Hochschulprojekt an der htw wurde durch den Fachbereich „Bildung und Wissen“ realisiert. Zur Realisierung solcher Projekte gibt es ein Netzwerk freiwilliger Referenten. Eines der Ziele des Bereichs ist die Verbesserung von Vielfalt und Teilhabe in WP. An der htw-berlin sollte dies durch die direkte Anleitung von Frauen als Autorinnen erreicht werden.

Die htw-berlin bietet spezielle “Studiengänge für Frauen” an. Der Unterschied zu den anderen Studiengängen ist - abgesehen vom Offensichtlichen - die Komprimierung der wöchentlichen Studienzeit. Im Regelfall wird an 4 Tagen pro Woche studiert - und das jeweils von früh bis nachmittags. Auf diese Art soll den Frauen die Möglichkeit geboten werden, Studium, Kinder und/oder Arbeit vereinbaren zu können. Zusätzlich stehen noch kleine “Familienzimmer” zur Verfügung, Bsp. zur kurzzeitigen Kinderbetreuung (dieses wurde auch ausgenutzt).

Die htw-berlin hat diese Studiengänge besonders vermarktet. U.a. wurde eine Broschüre mit der Studiengangbeschreibung in die in Berlin am häufigsten gesprochenen Sprachen übersetzt.

Als Auswirkung gab es in diesem Studiengang einen hohen Anteil an Frauen aus Familien mit Migrationshintergrund oder ähnlichen Hintergründen. Grob geschätzt betraf das die Hälfte aller TN.

Das Wikipedia-Seminar fand im Rahmen des "Studiengangs für Frauen im Bereich Wirtschaft und Informatik" statt. Die Leistungsvoraussetzungen der Frauen war sehr unterschiedlich. Zur Illustration: 6 Frauen wußten bei Studienbeginn nicht, was “Copy&Paste” ist, bzw. wie es angewendet wird. Andere TN arbeiteten bereits in der Wirtschaft als Programmiererinnen.

Im Wintersemester 2012/2013 fand in der htw-berlin erstmalig ein spezieller seminaristischer Unterricht “wissenschaftliches Arbeiten“ statt (das Wikipedia-Seminar). TN waren ca. 40 Frauen des “Studiengangs für Frauen” - sie waren aufgeteilt in 2 Gruppen (je Montags und Donnerstags ca. 20 Frauen). Für jede Gruppe waren ca. 30 Unterrichtsstunden vorhanden, aufgeteilt in 90 Minuten pro Woche. Es bestand keine Anwesenheitspflicht für die Studentinnen. Bei den TN handelte es sich - bis auf wenige Ausnahmen - um Erstsemester.

Die Ziele dieses Unterrichtes waren
  • Vermittlung der Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
  • Unterschiede bei der wissenschaftlichen Arbeit zwischen WP und der Bachelorarbeit (Bsp. beim Urheberrecht)
  • praktische Umsetzung des Gelernten in WP durch die Erstellung eines eigenen WP-Artikels
  • Erlernen des kollaborativen Arbeitens
Ergänzendes Ziel

Methoden zur Steigerung der Vielfalt in WP ermitteln

  • Wie kann man die TN zur Mitarbeit in der WP motivieren?
  • Kollaboratives Arbeiten ist eine sehr junge Kulturtechnik. Wie läßt sich diese Kulturtechnik am besten vermitteln?
  • Welche nicht administrative Konfliktlösungen bieten sich für die TN an?
  • Was ist den Teilnehmerinnen beim Schreiben von WP-Artikeln wichtig?
  • Lassen sich die Ergebnisse des Seminars verallgemeinern?

Für die Durchführung dieses Seminars konnten auf der Referentenseite keine Frauen gewonnen werden, daher übernahmen Andreas Paul (Montags) und Michael Schlesinger (Donnerstags) je 1 Gruppe - zur Hospitation erklärte sich Martin bereit.

Der Grund dafür, das (nur) Männer ein Seminar für Frauen leiten, liegt wahrscheinlich am geringen Frauenanteil unter den Referenten.
Dazu kommt eine starke zeitliche Belastung (zur Verdeutlichung: 1 Unterrichtsstunden pro Woche heißt mindestens 4 Stunden zusätzliche Arbeit (Vor- und Nachbereitung des Seminarinhaltes mit der kompletten Neugestaltung inhaltlicher Details, (sehr viele) Berichte schreiben, ständige Präsenz in WP, Interviews vorbereiten, Kontakte im Netzwerk, Arbeitstreffen, … es gab ca. 900 E-Mails usw.).

Bereits in der 3. Seminarwoche gab es auf der WP-Diskussionsseite des Hochschulprogramms grundlegende Kritik seitens des WP-Benutzers:Zietz gegen den Referenten Michael Schlesinger, die ihn schließlich zum Rückzug bewegte. Beide Kurse wurden ab diesem Zeitpunkt von Andreas Paul übernommen.
Diese massive Kritik in der WP wurde von einigen TN sehr deutlich wahrgenommen und wirkte auf sie demotivierend. Die betroffene Gruppe (von Schlesinger) war dadurch ca. 4 Wochen lang deutlich unorganischer in ihrer Gruppendynamik. In Zahlen bedeutet das: Durchschnittlich waren pro Kurs immer ca. 10–15 TN anwesend; davon fühlte sich im Donnerstagskurs 1 TN massiv unter Druck gesetzt, 2 weitere TN hatten deutliche Irritationen, die anderen TN waren verwundert.
In den folgenden Wochen kam es – abweichend vom Lehrplan – zu zeitintensiven Gesprächen über das eigene Selbstverständnis (bspw. als spätere Wissenschaftlerin), über die Unterschiede von Mann und Frau bei der wissenschaftlichen Arbeit, über Konfliktlösungsstrategien gegenüber zu aggressiven Männern (wurde nicht bezüglich konkreter Personen besprochen, sondern als generelles “Angstthema”), über die Stärkung der eigenen Postition (in einer virtuellen Gemeinschaft usw.). Der konstruktive Teil dieser zusätzlichen Themen floss auch in den Seminarinhalt des Montagskurses ein.

Den TN wurden der Inhalt des Seminars mit 3 Schwerpunkten erläutert:

  • ausführliche Erklärung des Seminarinhaltes und des Punktesystems zur Bewertung der Arbeiten
  • WP-spezifische Eigenheiten wie das Recht auf Anonymität, das oft benutzte generische Maskulinum, sowie das Duzen in WP (das Duzen wurde auch im RL praktiziert)
  • Was ist kollaboratives Arbeiten?

Durchführung

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  • Ausführliche und mehrfache Ausarbeitung aller Facetten des wissenschaftlichen Arbeitens. Dafür wurde ausdrücklich nicht nur WP als Recherchequelle herangezogen. Außerdem gehörte dazu das Herausarbeiten aller wesentlichen Unterschiede zwischen WP und der Uni. Auch Übungen haben den Lerneffekt unterstützt (Bsp.: Beseitigung des essayartigen Stils in kollaborativer Arbeit)
  • Ausführliches Kennenlernen gruppendynamischer Prozesse. Darunter u.a. „Die Weisheit der Vielen“, Bewältigung technischer Probleme (Bsp: Bearbeitungskonflikt), selbstorganisierte Gruppenarbeit (Bsp: Löffelübung), verschiedene Kommunikationskanäle u.a.
  • Schreiben eines WP-Artikels. Die Grundvoraussetzung für alle war Literatur über ein zu wählendes Thema (Vorschläge waren Frauenbiografien, einige TN suchten nach Alternativen). Die Qualität von Literatur als Quelle wurde ausführlich besprochen. Danach gab es Einweisungen zu Gliederung, Inhalt und Form der Artikel.
  • Der Arbeitsrhythmus wurde jeder TN selbst überlassen. Als Vorschlag wurden sogenannte „Slowdays“ angeboten, was die meisten TN auch annahmen. „Slowday“ heißt: 90 Minuten Kurs, aber ohne Vortrag oder Unterricht in der Gruppe. Im Hintergrund lief immer leise Loungemusik und jede konnte in angenehmer Atmosphäre - in ihrem Tempo - an ihrem Artikel arbeiten. Manche TN zogen es vor, während der Slowdays die Schreibarbeiten in einem Textprogramm durchzuführen.
  • Individuelle Fragen wurden beim Slowday am Platz beantwortet. Von diesen Fragen gab es sehr viele: Bilder, Import, Übersetzungskriterien, Quellentauglichkeit, Relevanz, … Hier zeigte sich deutlich der Unterschied zwischen Theorie und Praxis: Αlle Themen wurden durch den Dozenten im Kurs angesprochen, aber die Detailfragen der TN kamen erst bei der Realisierung ihrer eigenen Artikel. Es war daher gut, dass fast immer zwei Personen helfen konnten (Andreas und Martin)
  • Wichtig bei der Durchführung des Seminars war das Betonen der positiven Aspekte der Arbeit in WP (Qualitätsverbesserung des Inhaltes durch kollaboratives Schreiben, Aufmerksamkeit auf die eigene Arbeit erhöhen – Bsp. durch „Schon gewußt“, usw.)
  • Viele TN verabredeten sich auch außerhalb der Seminarzeit, um wichtige Stationen ihrer Artikel (Bsp. das Verschieben in den ANR) gemeinsam zu erledigen (Bsp. am 7.1.13)

Das gesamte Seminar wurde begleitet von verschiedenen Wikipedianern (Bsp. Dorfbrunnen). Von 2 Wikipedianer wurde das Seminar besonders intensiv begleitet:

  • Martin: fast immer zur Hospitation, teilweise als Mentor, usw.
  • Schlesinger, als “virtueller” Seminarleiter in WP, usw.

Seminarziel für alle TN waren 100 Punkte. Dafür gab es verschiedene Möglichkeiten.

Die ursprüngliche TN-Liste umfasste 45 Namen. Davon haben sich 7 TN nie in WP oder dem Seminar blicken lassen (die allgemeine Einführungsveranstaltung ausgenommen). Von den restlichen 38 Namen schienen sich 6 TN relativ schnell vom Kurs abgemeldet zu haben, allerdings waren dazu zwischen Oktober 2012 und Februar 2013 keine Informationen zu bekommen.

Um die Anonymität zu wahren, folgen im weiteren nur ca.-Angaben. Von (den restlichen) 32 TN haben (das Seminar erfolgreich) abgeschlossen:

  • 2 TN mit der Note von ca. 3,0
  • 6 TN mit der Note von ca. 2,0
  • 16 TN mit der Note von ca. 1,0
  • 8 TN boten herausragende Leistungen (Eintrag auf “Schon gewusst”, Lesenswerter Artikel, umfangreiche Arbeit in WP außerhalb des eigenen Artikels, …)

Der Bewertungsstandard für diese Punkte hat sich an den Erfahrungswerten anderer Seminare orientiert.

Hier eine Auswahl der geleisteten Artikelarbeit.

Nachtrag: der Artikel Alykul_Osmonow hat es nach Bewertungsschluss noch als "Schon gewußt" - Artikel geschafft. Ungeachtet dessen - ein herzlicher Dank an das Autorenteam :-)

TN-Reaktionen

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Es gab verschiedene Arten der Seminarauswertung von Seitens der TN:

  • Feedbackbögen
  • detailierte mündliche Befragung
  • Reaktionen per Mail bzw. auf den Diskussionsseiten

Damit konnten ungefähr die Hälfte aller TN befragt werden. Bei allen Arten der Auswertung wurde darauf geachtet, das es keinen Interessenskonflikt gibt (sprich: die Punktebewertung war den TN bekannt, bevor die TN befragt wurden). Ausserdem wurde allen TN angeboten, ab 11.2.13 auf ebendieser Auswertungsseite mitzudiskutieren bzw. diese mit eigene Auswertungen zu ergänzen.

Die TN-Reaktionen ergaben folgendes Bild:

  • ca. 10% werden sehr wahrscheinlich mehr in Wikipedia machen
  • ca. 30% werden gelegentlich etwas machen
  • ca. 30% schwanken
  • ca. 30% hatten ein "einmaliges Gastspiel" in Wikipedia

Inhaltlich wurde folgendes gefragt:

  • "Bist du fit für Wikipedia?": überwiegend “Ja”
  • "Bist du mit der Stoffmenge (wissenschaftliches arbeiten) zurecht gekommen?": überwiegend “Ja”
  • "Bist du fit fürs kollaborative arbeiten?" : Alle “Ja”
  • "Kommst du mit der Kommunikation in Wikipedia zurecht?" überwiegend “Ja”
  • "Was können wir nächstes mal besser machen?" "Alles in Ordnung", "weitermachen", "nichts zu meckern", ...

TN-Schwierigkeiten

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Einige Schwierigkeiten gab es durch sprachliche Defizite. Diese hatten individuelle Merkmale:

  • Wortschatz (Umfang)
  • Muttersprache (einige TN waren keine Deutsch-Muttersprachlerinnen)
  • sprachliche Übung (essayartiger Stil, …)
  • inhaltlichen Differenzierung (ab wann ist ein Text abgeschrieben, ab wann eine eigene Formulierung)
  • formale Kommunikationsprobleme (Kern der Aussage darstellen können)
  • usw.

Die meisten Schwierigkeiten waren durch die ausreichende Zeit, die zur Verfügung stand, überwindbar. Die begleitenden Kommentare durch die Community waren dabei meist sehr konstruktiv. Wenn es zu schroffe Kommentare durch einzelne Wikipedinaner gab, reagierten wir individuell darauf (online und offline):

  • Entschärfung der Brisanz in der Kommunikation durch die Präsenz von Martin, Schlesinger und Andreas auf den Diskussionsseiten.
  • Konkretisierung des Problems gegenüber den Frauen, da diese (schroffe) Art der Kritik oft sehr kurz und pauschalisiert war.
  • („Hintergrund“-) Absprachen mit den betroffenen Frauen. Der Grundtenor war stets „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Das Seminar konnte in dieser Form nur realisiert werden, da es ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen den 3 Wikipedianern Martin, Schlesinger und Andreas gab. Selbst wenn eine einzelne Person genügend zeitlichen Aufwand in ein solches Seminarkonzept stecken würde; ohne das Zusammenspiel mit ein oder zwei „virtuellen“ Seminarleitern (in WP) ist das Seminarziel in der vorliegenden Form nicht erreichbar (40 Artikel & TN-Betreuung & Communityreaktion & Seminarrealisierung & Begleitung der Gruppendynamik).
Einzig die Vermischung der Funktion von Seminarleiter und Mentor (bei Martin) müßte überdacht werden.

Die Kommunikation mit der Community muß deutlich verbessert werden. Dazu gehört nicht nur Aufklärung über die Ziele des Seminars. Hierbei gibt es zahlreiche Probleme – Bsp.: Die Behandlung eines Problems innerhalb der Community hat ihre eigene Dynamik. Es kann intensive Projekt-Diskussionen, adminstrative Eingriffe, Meinungsbilder oder polemische Diskussionsformen geben. Diese Eigendynamik innerhalb der Community eignet sich i.d.R. kaum für Neulinge.

Im Allgemeinen läßt sich sagen, dass jeder neue Autor in WP seine eigenen, individuellen Probleme hat. Er bringt seine individuellen Stärken und Schwächen mit. Eine konzentrierte Begleitung aus Online- und Offlineaktivitäten kann das Verhältnis von Stärke und Schwäche positiv beeinflussen, so dass der neue Autor danach „auf eigenen Füßen stehen“ kann. Allerdings ist die jetzige WP-Struktur mit einer solchen Begleitung überfordert (siehe auch „Kontext“).

Thema: Persönlichkeit

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In WP gibt es nur „virtuelle“ Persönlichkeiten. Während ein Neuautor im RL einen bestimmten sozialen Status genießt, ist er am Anfang in WP einfach nur ein „Neuling“. Bei seinem WP-Start wird er meist nur mit den eigenen Fehlern konfrontiert und erlebt selten soziale Anerkennung. Ungefähr erst mit dem Sichterstatus erlebt der Neuautor seinen „sozialen Aufstieg“. Dieser zeigt sich dann in sehr vielen Details (Akzeptanz durch die Community, …). Erst an dieser Stelle besitzt die „virtuelle“ Persönlichkeit des Neuautors genügend eigene Kraft um sich alleine zu behaupten.

Vor diesem Zeitpunkt (Sichterstatus) hängt die „virtuelle“ Stärke des Autors von vielen Umständen ab:

  • natürlich von der eigenen Persönlichkeit im RL
  • aber auch mit der selbstorganisierten Struktur der Wikipedia
  • und dem Zufall, welchen Wikipedianern der Neuautor bei Fragen und Konflikten über den Weg läuft.

Die Chance des Neuautors, bis zum Sichterstatus durchzuhalten, hängt also auch von Zufallsfaktoren ab.

Eine Neulingsbegleitung, die diesem Umstand Rechnung trägt, dürfte die Erfolgsquote deutlich anheben. Einer der wichtigsten Faktoren muss hierbei eine Kombination aus Online- und Offlinebetreuung sein. Kern dieser Kombination ist eine deutliche Verbesserung und Erweiterung der Kommunikation (Neuautor, Community, …)

Thema: Gruppen

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Die WP-Community ist eine sehr große virtuelle Gemeinschaft – und damit sehr abstrakt. Es gibt viele Menschen, denen das zu abstrakt ist. Gerade bei Seminaren mit Frauen – wie diesem – habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele TN deutlich intensiver auf ein persönliches Gruppenerlebnis reagieren als auf ein virtuelles Gruppenerlebnis. Wenn die TN „Stück für Stück“ in die WP-Community eingeführt werden, können sie dort (in dieser Community) ihre eigene Nische entdecken. Dieses „Reinwachsen“ in die Community lässt sich durch die Zusammenarbeit mehrere Personen verstärken (im Fall des Seminars waren das Martin, Schlesinger, Andreas).

Thema: Inhaltliche Akzeptanz

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Der Inhalt eines Lemmas durchläuft sehr viele Veränderungen. Entscheidend für das „Überleben“ eines Lemmas sind 2 Faktoren:

  • formale Kriterien
  • die Akzeptanz durch die Community (gemeint ist, dass sich mehrere Autoren für die Pflege des Inhaltes verantwortlich fühlen – meist geschieht dies durch die Mitarbeit an diesem Lemma)

Fehlt einer der Faktoren, besteht die Gefahr einer Löschung (und damit persönlicher Frust, …).
Formale Kriterien lassen sich relativ einfach klären und können den Neuautoren leicht vermittelt werden. Ein Problem entsteht, wenn Neuautoren nur zeitlich befristet arbeiten (Bsp. saisonal) - dieses ist bei Neuautoren ein häufiger Fall.
Wenn die Artikelarbeit der Neuautoren nicht von der Community akzeptiert wird (sondern nur “den Besuch” einer Beleganfrage bekommt), besteht die Gefahr einer Löschung (Bsp. weil diese Beleganfrage nicht rechtzeitg beantwortet wird).

Ein Seminarleiter alleine kann das nur begrenzt ausgleichen, da mit jedem Seminar seine Beobachtungsliste deutlich anwächst. Die Akzeptanz durch die Community kann aber forciert werden - allerdings setzt dies die zielgerichtete Zusammenarbeit mehrerer Seminarleiter voraus (s.a. "Thema Gruppen").

Im Zusammenhang mit der Auswertung dieses Seminars ergeben sich viele Fragen. Exemplarisch diese Fragen:

  1. Die im Seminar praktizierte Art des Schreibens ist dicht am Thema „Paid editing“ ... Gibt es aus eurer Sicht irgendeinen Punkt, bei dem die im Seminar praktizierte Art des schreibens den ungeschriebenen Grundsätzen von WP (= freiwillig und ehrenamtliches schreiben) widerspricht?
  2. Sind Serminare speziell für Frauen eine Form der Diskriminierung (weil Bestätigung von Vorurteilen = “Frauen kommen nicht alleine klar”)? Oder sind sie sinnvolle Unterstützung für eine Autoren-Minderheit? Diese Frage gilt allgemein und speziell.
  3. Ist die Verwendung von (Spenden-) Geld für diese Art von Autorensuche sinnvoll?
  • Zum Verständnis: Wir sprechen hier über Grundsätzliches. Bisher war WP ein selbstorganisiertes Projekt, das ohne solche Impulse auskam.
  • Für das Geld selbst gibt es eine große Bandbreite an Einnahmen und Ausgaben. Hier spielt die Art der Rechnung (wer bezahlt den Computerraum am Veranstaltungsort) genauso eine Rolle wie: Welche zusätzlichen Fördergelder kann ich beantragen oder nach welchen Kriterien wird der Referent bezahlt? Aber das ist nicht der Kern der Frage (siehe „Grundsätzliches“).
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Die Seminar-TN können ihr eigenes Statement gerne HIER in diesem Kapitel "Diskussion" aufschreiben - oder wie alle anderen Wikipedianer auf der allgemeinen Diskussionsseite diskutieren.