Wilhelm Weingart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wilhelm Weingart, 1933

Wilhelm Weingart (* 4. September 1856 in Hildburghausen, Thüringen; † 31. August 1936 in Georgenthal, Thüringen) war ein deutscher Unternehmer in der Porzellanindustrie und Amateurbotaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Weing.

Wilhelm Weingart wurde als Sohn eines Porzellanfabrikanten in Hildburghausen geboren. Seine Ausbildung zum Techniker war auf die Übernahme der seit 1822 im Familienbesitz befindlichen Fabrik ausgerichtet.

Seine besondere Vorliebe galt seit frühester Kindheit jedoch der Botanik, insbesondere Kakteen interessierten ihn. Auf Grund seiner finanziellen Unabhängigkeit konnte er sich sehr bald eine große Sammlung aufbauen und wurde als Sachkenner auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Diese Leidenschaft teilte er mit seinem lebenslangen Freund Friedrich Bödeker.

Am 19. Juli 1885 heiratete er die aus Hofsberg (Thüringen) stammende Luci Frieda Panse. Ein Jahr später wurde sein Sohn Wilhelm Reinholt Weingart geboren, der später als Ingenieur und Direktor der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwerder bekannt wurde.

Am 2. Juli 1894 wurde der „Techniker Wilhelm Weingart in Nauendorf bei Ohrdruf“ in die Deutsche Kakteen-Gesellschaft (DKG) aufgenommen.[1]

Dedikationsnamen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst ein Jahr nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren die Gattung Weingartia von Erich Werdermann veröffentlicht.[2] Weitere Arten wie Mammillaria weingartiana und Leptocereus weingartianus wurden ebenfalls nach ihm benannt.

Seine über 40 Jahre währende Mitgliedschaft in der DKG führte auch zu einer Vielzahl von in in- und ausländischen Periodika dokumentierten Forschungsarbeiten. Besondere Verdienste kommen ihm bei der Erforschung der Cereen zu.[3]

  • Alwin Berger: Kakteen. Anleitung zur Kultur und Kenntnis der wichtigsten eingeführten Arten. Eugen Ulmer, Stuttgart 1929.
  • Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Birkenhäuser, Norderstedt 2004, ISBN 3-540-00489-0, S. 256.
  • Ludwig Schnorr von Carolsfeld: Porzellan der europäischen Fabriken des 18. Jahrhunderts. Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8460-3392-0.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Karl Hirsch: Aus der Gesellschaft der Kakteenfreunde. In: Monatsschrift für Sukkulentenkunde, 4. Jahrgang 1894, S. 114. (online)
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5. (doi:10.3372/epolist2018)
  3. Bruno Dölz: Nachruf Wilhelm Weingart. In: Kakteenkunde, Jahrgang 1936, Heft 10, S. 181.