Wolfgang Ommerborn

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Wolfgang Ommerborn (* 30. März 1952 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Sinologe und Romanautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ommerborn absolvierte zunächst eine Handwerkerlehre, arbeitete einige Zeit als Sachbearbeiter und legte nach dem Besuch des Abendgymnasiums in Gelsenkirchen das Abitur ab. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Sinologie und Philosophie sowie mit einem DAAD-Stipendium am Spracheninstitut in Peking Modernes Chinesisch und an der Universität Nanjing Chinesische Philosophie und Klassisches Chinesisch.[1]

Nach dem Abschluss des Magisterstudiums 1983 an der Universität Bochum wurde er 1987 zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich im Jahr 1994 in Sinologie.[1] Ab 1984 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lektor und Lehrbeauftragter unter anderem an der Universität Bochum, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Universität Witten/Herdecke und der Universität zu Köln. Im Jahr 2000 hatte er eine Lehrstuhlvertretung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahr 2000 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor durch den Rektor der Ruhr-Universität Bochum. Von 2000–2002 und 2009–2011 vertrat Ommerborn den Lehrstuhl für Politik Ostasiens an der Ruhr-Universität Bochum. Außerdem übernahm er im Jahr 2008 eine Gastprofessur an der Philosophischen Fakultät der East China Normal University in Shanghai.[1]

Ommerborn arbeitete in verschiedenen Forschungsprojekten mit, darunter Das Buch Mengzi im Kontext der Menschenrechtsfrage (Fritz Thyssen Stiftung) und Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa (Käte-Hamburger-Kolleg). Seine Forschungsschwerpunkte sind die chinesische Philosophie und politisches Denken in China.[1] Er beschäftigte sich besonders mit dem Neokonfuzianismus.

Ommerborn veröffentlichte neben seinen wissenschaftlichen Publikationen auch Romane mit Bezug zur chinesischen Kultur und Geschichte.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geistesgeschichtliche Forschung in der VR China. Die gegenwärtige Bewertung des Zhu Xi (1130–1200) und seiner Konzeption von Li und Qi. Studienverlag Brockmeyer, Bochum 1987, ISBN 3-88339-614-1.
  • Die Einheit der Welt. Die Qi-Theorie des Neo-Konfuzianers Zhang Zai (1020–1077). Grüner Verlag, Amsterdam/Philadelphia 1996, ISBN 90-6032-344-0.
  • Der Traum des Schmetterlings. Taoistische Weisheit. Aus dem Chinesischen übersetzt und herausgegeben von Wolfgang Ommerborn. Benziger Verlag, Düsseldorf/Zürich 2000, ISBN 3-545-20183-X
  • als Hrsg. mit Oskar Fahr, Konrad Wegmann: Politisches Denken Chinas in alter und neuer Zeit. Lit Verlag, Münster 2000, ISBN 3-8258-2874-3.
  • als Hrsg. mit Heiner Roetz, Konrad Wegmann: Menschenrechte. Rechte und Pflichten in Ost und West. Lit Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-8258-5449-3.
  • Philosopher Kings and Sage Kings. Idea of Rulership and its Philosophical Basis in the Political Theories of Plato and Neo-Confucianism, Berlin/Bochum/London/Paris 2006. ISBN 978-3-89966-214-6.
  • als Hrsg.: Jinsilu – Aufzeichnungen des Nachdenkens über Naheliegendes. Übersetzung aus dem Chinesischen von Wolfgang Ommerborn. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main/Leipzig 2008, ISBN 978-3-458-70009-8.
  • mit Gregor Paul, Heiner Roetz: Das Buch Mengzi im Kontext der Menschenrechtsfrage. 2 Bde., Lit Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-643-11154-8.
  • Zwischen Sakralem und Säkularem. Bedeutung und Entwicklung religiöser Begriffe und Praktiken in China bis zur Han-Zeit (206 v.u.Z.–220). Projektverlag, Bochum/Freiburg 2012, ISBN 978-3-89733-268-3.
  • Die rechte Lehre und die falschen Lehren. Konfuzianische Yuanjiao-Texte aus der Qing-Zeit. Projektverlag, Bochum/Freiburg 2013, ISBN 978-3-89733-279-9.
  • Selbstbehauptung im Zeichen der Dialektik der Säkularisierung. Neukonfuzianismus und die Frage nach der Religiosität des Konfuzianismus. Projektverlag, Bochum/Freiburg 2014, ISBN 978-3-89733-343-7.
  • Neo-Konfuzianisches Herrscherideal und politische Wirklichkeit in der Südlichen Song-Dynastie (1127–1279). Moral und Macht. Zhu Xis Memoranden aus dem Jahr 1194 und die Politik am Kaiserhof. Projektverlag, Bochum/Freiburg 2020, ISBN 978-3-89733-519-6.
  • Konfuzianisches Selbstverständnis und die Rezeption des Konfuzianismus in Europa bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Projektverlag, Bochum/Freiburg 2021, ISBN 978-3-89733-541-7
  • Philosophisches und politisches Denken im Konfuzianismus der Song-Zeit (960–1279). Projektverlag, Bochum/Freiburg 2024, ISBN 978-3-89733-603-2.
  • Philosophisches und politisches Denken im Konfuzianismus der Ming-Zeit (1368–1644) und Qing-Zeit (1644–1911). Projektverlag, Bochum/Freiburg 2024, ISBN 978-3-89733-604-9.

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Untergang der Himmlischen Hauptstadt. Ein Roman zum Taiping-Aufstand in China im 19. Jahrhundert. Europäischer Universitätsverlag, Berlin/Bochum/Paris 2006. ISBN 978-3-89966-167-5
  • Zhulingu – Das Bambuswaldtal. Ein Roman zur Philosophie und Kultur des alten China. Europäischer Universitätsverlag, Berlin/Bochum/London/Paris 2006. ISBN 978-3-89966-166-8
  • Dunkles Wasser – Heller Mond. Das Leben des Philosophen Li Zhuowu. Roman. Neobooks, Berlin 2022. ISBN 978-3-7549-5605-2
  • Der Tote an der Jade-Brücke. Eine Kriminalgeschichte aus dem alten China. Roman. Neobooks, Berlin 2022. ISBN 978-3-7549-6849-9
  • Mord im Pavillon der Unsterblichkeit. Eine Kriminalgeschichte aus dem alten China. Roman, Neobooks, Berlin 2023. ISBN 978-3-7575-1410-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Prof. Dr. Wolfgang Ommerborn. In: Ruhr-Universität Bochum. Abgerufen am 20. September 2020.