Liste der Stolpersteine in Esslingen am Neckar

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In der Liste der Stolpersteine in Esslingen am Neckar werden die in Esslingen am Neckar vorhandenen Stolpersteine aufgeführt, die im Rahmen des Projekts des Künstlers Gunter Demnig verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
STEFAN ABROSSIMOV
JG. 1920
RUSSISCHER
ZWANGSARBEITER
FIRMA HIRSCHMANN
VERDACHT: SABOTAGE
ÖFFENTLICH GEHÄNGT
31. MAI 1944
Obertürkheimer Straße 64
Wohnlager
Stefan Abrossimov wurde am 12. Dezember 1919 in Merefa im Kreis Charkow in der Ukraine geboren. Er musste Zwangsarbeit in der Firma Hirschmann in Mettingen leisten und wohnte in einem Wohnlager für ausländische Gefangene. Er wurde der Sabotage beschuldigt, vermutlich wegen Diebstahls alter Treibriemen, die von Zwangsarbeitern als Schuhsohlen verwendet wurden, denn viele von ihnen hatten auch im Winter kein festes Schuhwerk. Fallweise dienten die Lederstücke auch am Schwarzmarkt als Tauschobjekte. Stefan Abrossimov wurde am 21. Mai 1944 um 17.25 Uhr im Alter von 24 Jahren öffentlich gehängt.[1]
HIER WOHNTE
LORE AKULEWITSCH
JG. 1921
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IM
BESETZTEN POLEN
Mülbergerstraße 146 Lore Akulewitsch wurde am 22. August 1921 als uneheliche Tochter einer jüdischen Mutter und eines katholischen Vaters geboren. Das Mädchen lebte zunächst in Baltmannsweiler und dann als Pflegekind der Familie Roos in Lichtenwald. Von 1928 bis 1937 war sie in der Wilhelmspflege, einem israelitischen Waisenhaus, untergebracht. Nach dem Ende der Schulzeit war sie Haustochter einer nicht-jüdischen Familie in Urbach. In den späten 1930er Jahren lebte Akulewitsch in Neu-Isenburg. 1942 wurde sie von Frankfurt am Main über Berlin nach Polen „zum Arbeitseinsatz“ verschleppt. Lore Akulewitsch kam im besetzten Polen ums Leben. Todestag und Todesort sind nicht bekannt.[2]
SOFIJA BELKINA
JG. 1867
RUSSISCHE
ZWANGSARBEITERIN
DEUTSCHE REICHSBAHN
LAGER ZIEGELEI
TOT 22.1.1945
Breslauer Straße 19 Sofija Belkina wurde 1867 in Kukujewo in der Sowjetunion geboren. Sie war eine Witwe und musste für die Deutsche Reichsbahn Zwangsarbeit verrichten und war im Ostarbeiter-Lager gegenüber der Ziegelei untergebracht. In dieser Barackensiedlung waren ab 1941 rund 100 russische Gefangene untergebracht. Sofija Belkina wurde 1941 oder 1942 nach Deutschland verschleppt. Über die Zeit ihrer Gefangenschaft ist nichts bekannt. Laut Sterbeurkunde ist sie am 22. Januar 1945 an „Altersschwäche“ verstorben.

Die Verlegung des Stolpersteins für Sofija Belkina geht auf das Engagement von Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasium im Schuljahr 2012/13 zurück.[3]

HIER WOHNTE
WALTRAUD BUCK
JG. 1939
EINGEWIESEN 1940
HEIL- UND PFLEGEANSTALT
WIESLOCH
ERMORDET 1941
Pliensaustraße 20 Waltraud Buck wurde am 4. März 1939 in Esslingen mit einer Hirnblutung geboren. Kurz nach der Geburt kam noch eine Magen-Darm-Infektion hinzu. Ihre Mutter begleitete sie anläßlich der Einweisung im November 1940 in die Heilanstalt Wiesloch und besuchte sie dort auch. Sie musste feststellen, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Tochter kontinuierlich verschlechterte. Am 25. April 1941 wurde das Mädchen im Alter von 2 Jahren durch eine Überdosis Luminal ermordet.[4]
HIER WOHNTE
UND LERNTE

DORIS EINSTEIN
JG. 1928
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET 1942
Mülbergerstraße 146 Doris Einstein wurde 1928 geboren, ermordet 1942 in Riga), wurde im Israelitischen Waisenhaus erzogen,[5] nachdem die jüdische Schule in Öhringen nach der Reichspogromnacht geschlossen worden war. Sie wurde am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert, wo sie im darauffolgenden Jahr ihr Leben verlor.[2]
HIER WOHNTE
FRITZ ERLANGER
JG. 1913
VERHAFTET
DACHAU 1941
DEPORTIERT 1941
RICHTUNG OSTEN
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Mülbergerstraße 146 Fritz Erlanger wurde 1913 geboren. Sie wurde 1941 verhaftet und deportiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Fritz Erlanger hatte als Lehrer im israelitischen Waisenhaus gearbeitet.
HIER WOHNTE
RUTH GOLD
JG. 1920
DEPORTIERT 1939
TARNOW
AUSCHWITZ
1944 RAVENSBRÜCK
ÜBERLEBT
Pliensaustraße 48 Ruth Gold wurde am 16. August 1920 als zweites Kind von Fanny und Peter Gold geboren. Ihre Eltern führten das Schuhhaus Gold in der Pliensau. Ruth Gold besuchte von 1931 bis 1937 die Mädchenrealschule in Esslingen. Sie wurde 1939 nach Polen abgeschoben und war dort in verschiedenen Ghettos und Konzentrationslagern interniert, darunter Tarnow, Auschwitz-Birkenau und das Frauen KZ Ravensbrück. Sie wurde sie am 3. Mai 1945 von der Roten Armee befreit.

Im August 1945 kehrte sie nach Esslingen zurück. Sie heiratete Moses Rontal, den Kantor der Jüdischen Gemeinde von Stuttgart. Das Ehepaar lebte später in Chicago, wo Ruth Rontal von 1963 bis 1985 als Sozialarbeiterin tätig war. Das Ehepaar besuchte 1984 mit einer Besuchergruppe Esslingen.[6]

HIER WOHNTE
LEOPOLD
GOLDSCHMIDT
JG. 1915
FLUCHT 1933
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Neckarstraße 82[5] Leopold Goldschmidt
HIER LERNTE
1925-1933

LEOPOLD
GOLDSCHMIDT
JG. 1915
FLUCHT 1933
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Leopold Goldschmidt war ein Schüler am heutigen Georgii-Gymnasium.[5]
HIER WOHNTE
MARTA
GOLDSCHMIDT
JG. 1918
FLUCHT 1936
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Neckarstraße 82[5] Marta Goldschmidt
HIER LERNTE
1929-1935

MARTA
GOLDSCHMIDT
JG. 1918
FLUCHT 1936
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Marta Goldschmidt war eine Schülerin am heutigen Georgii-Gymnasium. Sie konnte mit ihren Eltern nach Brasilien fliehen.[5]
HIER WOHNTE
THEKLA
GOLDSCHMIDT
GEB. NEUMANN
JG. 1885
FLUCHT 1936
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Neckarstraße 82[5] Thekla Goldschmidt, geborene Neumann (1885–)
HIER WOHNTE
WALTER
GOLDSCHMIDT
JG. 1882
FLUCHT 1936
BRASILIEN
ÜBERLEBT
Neckarstraße 82[5] Walter Goldschmidt (1882–)
HIER WOHNTE
HELENE GOTTHARD
JG. 1916
EINGEWIESEN 1940
'HEILANSTALT' GRAFENECK
ERMORDET 3.10.1940
Küferstraße 4 Helene Gotthard wurde am 8. März 1916 geboren und am 3. Oktober 1940 in Grafeneck ermordet. Sie war eine Tochter von Josef und Katharina Gotthard und wuchs in der Küferstraße 4 auf. Ab ihrem 14. Lebensjahr litt sie an Epilepsie, daher wurde sie nach dem Tod ihrer Mutter 1938 in der Anstalt Stetten untergebracht. Im September 1940 wurde sie nach Grafeneck „verlegt“, wo sie wahrscheinlich in der Gaskammer starb.[7]
HIER WOHNTE
BERTHA GUGENHEIM
JG. 1880
DEPORTIERT 1941
RIGA
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Schelztorstraße 17 Bertha Gugenheim wurde am 26. Oktober 1880 in Esslingen als zweites Kind von Gustav Gugenheim und Julie geb. Schottländer geboren. Sie hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Bertha war von Beruf Kontoristin, blieb unverheiratet und wohnte bis 1938 in der Schelztorstraße 17. Sie wurde am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert und vermutlich dort ermordet.[8]
HIER WOHNTE
FANNY HAMMEL
GESCH. PERLEN
JG. 1894
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET
Webergasse 15 Fanny Hammel, geschiedene Perlen[9][10]
HIER WOHNTE
ELISE HEINZMANN
JG. 1883
EINGEWIESEN 1935
HEILANSTALT WEINSBERG
'VERLEGT' 4.6.1940
GRAFENECK
ERMORDET 4.6.1940
'AKTION T4'
Mittlere Beutau Elise Heinzmann (1883-1940)
HIER WOHNTE
HERMANN KATZ
JG. 1880
AUSGEWIESEN 1938
POLEN
? ? ?
Mittlere Beutau Hermann Katz (1880–1938/45)
HIER WOHNTE
ROSA HILDE KATZ
JG. 1913
AUSGEWIESEN 1938
POLEN
? ? ?
Mittlere Beutau Rosa Hilde Katz (1913–1938/45)
HIER WOHNTE
SARAH KATZ
JG. 1886
AUSGEWIESEN 1938
POLEN
? ? ?
Mittlere Beutau Sarah Katz (1886–1938/45)
HIER WOHNTE
THEA KAUFMANN
JG. 1923
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 STUTTHOF
ERMORDET
Mülbergerstraße 146 Thea Kaufmann wurde 1923 geboren und 1944 oder 1945 im KZ Stutthof ermordet. Sie wurde im Israelitischen Waisenhaus erzogen,[5] nachdem sie 1933 ihren Vater verloren hatte. Sie stammte aus Berlichingen. Sie wurde am 1. Dezember 1941 von Stuttgart aus nach Riga deportiert und kam im KZ Stutthof um.[2]
ANDREJ KOWALIOW
JG. 1923
RUSSISCHER
ZWANGSARBEITER
DEUTSCHE REICHSBAHN
LAGER ZIEGELEI
TOT BEI BOMBENANGRIFF
20.10.1944
Breslauer Straße 19 Andrej Kowaliow (1923–1944), war ein russischer Zwangsarbeiter, der im Lager „Ziegelei“ festgehalten wurde.[5]
HIER WOHNTE
EUGEN FRIEDRICH
LAIBLE
JG. 1905
EINGEWIESEN 1940
'HEILANSTALT' GRAFENECK
ERMORDET 23.6.1940
Heugasse 31 Eugen Laible
Eine Zeichnung Eugen Laibles
wurde am 10. Juni 1905 geboren und am 23. Juni 1940 in Grafeneck ermordet. Er war das jüngste Kind des Küfermeisters Wilhelm Laible und seiner Ehefrau Maria. Er wuchs in der Heugasse 31 auf. 1921 begann er eine Lehre als Chemigraf beim Schreiber-Verlag. 1924 erlitt er bei einem Fahrradunfall eine Kopfverletzung, die bleibende Schäden hinterließ. Deshalb lebte er ab 1925 in der Heilanstalt Winnental. Am 3. Juni 1940 wurde er nach Grafeneck gebracht, wo er angeblich an einem Magengeschwür und Bauchfellentzündung starb.[11]
HIER WOHNTE
RUTH GOLD
JG. 1920
DEPORTIERT 1939
TARNOW
AUSCHWITZ
1944 RAVENSBRÜCK
ÜBERLEBT
Schwertmühle Nazar Lasarenko, geboren 1923, war ein russischer Zwangsarbeiter, der von der Gestapo erhängt wurde. Er war einer von rund 2.000 verschleppten Russen, die im Lager Schwertmühle unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht waren und oft bis zum Tod arbeiten mussten. Er wurde 1944 des Diebstahls eines Treibriemens bezichtigt und zum Tode verurteilt um ein Exempel zu statuieren. Andere russische Zwangsarbeiter wurden am 19. April 1944 gezwungen, Zeugen der Hinrichtung zu werden.[12]
HIER WOHNTE
RIKA LAUCHHEIMER
JG. 1872
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
RIGA
Landolinsgasse Rika Lauchheimer[13]
HIER WOHNTE
BORIS LEDERMANN
JG. 1923
FLUCHT 1941
BELGIEN
INTERNIERT 1941
KZ BREENDONK
TOT 22.9.1941
Richard-Hirschmann-Straße 17 Boris Ledermann
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1934 BIS 1939

BORIS LEDERMANN
JG. 1923
FLUCHT 1941
BELGIEN
INTERNIERT 1941
KZ BREENDONK
TOT 22.9.1941
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Boris Ledermann wurde um 1924 geboren und am 22. September 1941 in Antwerpen) ermordet. Boris Ledermann gehörte einer russischstämmigen Familie an und lebte zuletzt in der Ottilienstraße (heute: Richard-Hirschmann-Straße 17). Er wurde 1938 in der Johanneskirche konfirmiert und besuchte bis 1939 das Gymnasium in Esslingen, ehe die Familie nach Belgien zog. Nach dem Überfall der Nationalsozialisten auf Russland sollte Boris Ledermanns Vater verhaftet werden. Die Gestapo traf jedoch im Haus der Familie nur den Sohn an und verschleppte ihn ins KZ Breendonk, in dem er drei Monate lang festgehalten wurde. Der Totenschein wurde jedoch in einem Militärlazarett in Antwerpen ausgestellt.[14]
HIER WOHNTE
ANNE LIEBEL
JG. 1920
KINDERTRANSPORT 1936
NACH ENGLAND
ÜBERLEBT
Silcherstraße 11 Anne Liebel (1920-)[15]
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1930-1936

ANNE LIEBEL
JG. 1920
KINDERTRANSPORT 1936
NACH ENGLAND
ÜBERLEBT
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Anne Liebel wurde 1920) geboren.
Skulptur am Eingang zum Mörike-Gymnasium
Sie war die Tochter von Julie und Viktor Liebel. Sie nahm am evangelischen Religionsunterricht teil und wurde in der Johanneskirche konfirmiert. Bis 1936 besuchte sie die Mädchen-Mittelschule (jetzt: Mörike-Gymnasium), danach wurde sie von ihren Eltern nach England geschickt. Dort arbeitete sie in einer Fabrik in Leeds und holte an einer Abendschule das Abitur nach. Sie leistete Zivildienst in der Britischen Armee und kam 1945 mit der Civil Censorship Division der US Army nach Esslingen zurück. 1947 kehrte sie nach England zurück, 1948 reiste sie in die USA aus. Zusammen mit ihrem Bruder Georg ließ sie einen Gedenkstein für ihre Eltern auf dem Ebershaldenfriedhof aufstellen.[16]
HIER WOHNTE
GEORG LIEBEL
JG. 1916
FLUCHT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Silcherstraße 11 Georg Liebel
HIER LERNTE
1927 BIS 1936

GEORG LIEBEL
JG. 1916
FLUCHT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Georg Liebel wurde 1916 in Wien geboren. Er war der Sohn von Julie und Viktor Liebel. Er zog mit seiner Familie in seiner frühen Kindheit nach Esslingen. Er nahm am evangelischen Religionsunterricht teil und wurde in der Johanneskirche konfirmiert. 1936 legte er am späteren Georgii-Gymnasium das Abitur ab und immatrikulierte sich an der TH Stuttgart für den Studiengang Chemie. Dies war möglich, weil er als Sohn eines Frontkämpfers galt und evangelisch getauft war. 1938 wurde er aber wegen seiner jüdischen Herkunft zwangsexmatrikuliert. Im März 1939 gelangte er mit einem Studentenvisum nach England. Er setzte sein Studium in Leeds fort, bis er im Mai 1940 als feindlicher Ausländer nach Kanada deportiert wurde, wo er zwei Jahre als Kriegsgefangener verbrachte. Georg Liebel blieb in Kanada und gründete dort mit einer ebenfalls aus Deutschland geflohenen Frau eine Familie. Zusammen mit seiner Schwester Anne ließ er einen Gedenkstein für seine Eltern auf dem Ebershaldenfriedhof aufstellen.[17]
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JULIE LIEBEL
GEB. SUSSMANN
JG. 1889
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET 1942
Silcherstraße 11 Julie Liebel, geborene Sussmann, wurde um 1889 geboren und am oder nach dem 6. September 1942 in Polen ermordet. Sie heiratete 1913 Viktor Liebel, mit dem sie die Kinder Georg und Anne bekam. Die Familie lebte in Esslingen zunächst in der Ottilienstraße (heute:Richard-Hirschmann-Straße), ab 1928 in der Silcherstraße. Anfang 1939 musste Julie Liebel mit ihrem Ehemann und Sohn Georg nach Stuttgart ziehen. Zunächst waren sie in der Werastraße, ab 1941 im „Judenhaus“ Urbanstraße 116 untergebracht. Im Frühjahr 1942 wurde das Ehepaar Liebel nach Polen deportiert. Das letzte Lebenszeichen stammt vom 6. September 1942. Ein Gedenkstein mit englischsprachiger Inschrift auf dem Ebershaldenfriedhof erinnert an Julie Liebel und ihren Mann.[18][15]
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VIKTOR LIEBEL
JG. 1885
DEPORTIERT 1942
IZBICA
ERMORDET 1942
Silcherstraße 11 Viktor Liebel wurde 1885 in Nikolsburg in Mähren geboren und am oder nach dem 6. September 1942 in Polen ermordet. Er arbeitete als Diplom-Ingenieur ab 1912 bei der Maschinenfabrik Esslingen in der Abteilung Brückenbau. Liebel heiratete 1913 Julie Sussmann in Wien. Das Ehepaar wohnte in Esslingen zunächst in der Ottilienstraße (heute: Richard-Hirschmann-Straße) und ab 1928 in der Silcherstraße. 1938 wurde Viktor Liebel vier Wochen lang als „politischer Schutzhäftling“ im KZ Dachau interniert. Im Anschluss daran verlor er seine Arbeitsstelle. Viktor Liebel musste mit Frau und Sohn Anfang 1939 nach Stuttgart ziehen. Zunächst waren sie in der Werastraße, ab 1941 im „Judenhaus“ Urbanstraße 116 untergebracht. Ein Tiefbauunternehmer gab Viktor Liebel noch zeitweise Arbeit. Im Frühjahr 1942 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau nach Polen deportiert. Das letzte Lebenszeichen stammt vom 6. September 1942. Ein Gedenkstein mit englischsprachiger Inschrift auf dem Ebershaldenfriedhof erinnert an Viktor Liebel und seine Frau.[19][15]
HIER WOHNTE
WILHELM
FRIEDRICH LÖW
JG. 1906
EINGEWIESEN 1923
HEILANSTALT STETTEN
'VERLEGT' 12.11.1940
GRAFENECK
ERMORDET 12.11.1940
'AKTION T4'
Obere Beutau 3 Wilhelm Friedrich Löw, geboren am 11. Juni 1906 in Esslingen, ermordet am 12. November 1940 in Grafeneck, war ein Opfer der Aktion T4. 1923 wurde er in der Anstalt Stetten aufgenommen. Dort wurde er als geistig schwach, aber treu in der Arbeit in der Gärtnerei und im Haus beschrieben.[20] Am 12. November 1940 stand Wilhelm Friedrich Löw auf der Transportliste Nummer fünf aus Stetten. Der Versuch in Stetten, ihn aufgrund seiner Tätigkeit als Gartenhelfer von der Liste zu streichen, scheiterte. Er wurde von einem der grauen Busse aus Stetten abtransportiert und in Grafeneck ermordet.[21]
HIER WOHNTE
ILSE LÖWENTHAL
JG. 1919
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET
Obertorstraße 45 Ilse Löwenthal (1919-1941/44)[22]
HIER WOHNTE
JETTE LÖWENTHAL
GEB.WERTHEIMER
JG. 1873
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1.2.1943
Obertorstraße 45 Jette Löwenthal, geborene Wertheimer (1873-1943)[22]
JOHANN LUBELA
JG. 1915
RUSSISCHER
ZWANGSARBEITER
DEUTSCHE REICHSBAHN
LAGER ZIEGELEI
TOT BEI BOMBENANGRIFF
20.10.1944
Breslauer Straße 19 Johann Lubela (1915–1944), wurde im Lager „Ziegelei“ als Zwangsarbeiter festgehalten.[5]
HIER WOHNTE
ADOLF ERNST
MAIER
JG. 1905
EINGEWIESEN 1914
HEILANSTALT STETTEN
'VERLEGT' 10.9.1940
GRAFENECK
ERMORDET 10.9.1940
'AKTION T4'
Landolinstraße 8 Adolf Ernst Maier wurde am 29. Oktober 1905 in Esslingen geboren. Nach dem Tod seiner Eltern kam er 1908 in eine Pflegefamilie. 1914 wurde er in der Anstalt Stetten aufgenommen, da er sich nicht altersgerecht entwickelte.[23] Zeitweise war er in Mariaberg sowie in Zwiefalten in Einrichtungen untergebracht, bevor er 1930 in der Anstalt Stetten zurückkehrte. Adolf Ernst Maier wurde am 10. September 1940 mit dem ersten Transport aus Stetten nach Grafeneck deportiert und dort am selben Tag ermordet. Er war ein Opfer der Aktion T4.
HIER WOHNTE
MAGDALENE
MAIER-LEIBNITZ
JG. 1916
ZULETZT BEHANDELT IN
PRIV. HEILANSTALT
KENNENBURG
ZWISCHENANSTALT WEINSBERG
ERMORDET 22.4.1941 IN
'HEILANSTALT' HADAMAR
Deffnerstraße 5 Magdalene Maier-Leibnitz geboren 1916 in Esslingen; ermordet am 22. April 1941 in Hadamar), wurde als Tochter von Hermann Maier-Leibnitz im Kaisheimer Pfleghof geboren.[24] Ihr Bruder war der spätere Kernphysiker Heinz Maier-Leibnitz, ihr Onkel Reinhold Maier. Sie wuchs in der Deffnerstraße 5 auf, besuchte die Burgschule und ab 1926 das spätere Georgii-Gymnasium, bis sie diese Schule aus Krankheitsgründen 1932 verließ. Danach wurde sie an zwei reformpädagogischen Internatsschulen, darunter dem Internat Salem, unterrichtet und durchlebte mehrere Klinikhaufenthalte. Ab 1938 war sie in der Heilanstalt Kennenburg untergebracht. Die Diagnose Schizophrenie war verhängnisvoll für Magdalene Maier-Leibnitz: Schon 1939 verlangte das Stuttgarter Innenministerium eine Verlegung der Patientin, am 27. März 1941 kam Magdalene Maier-Leibnitz in Weinsberg an. Am 22. April desselben Jahres wurde sie in die Tötungsanstalt Hadamar abtransportiert und vergast. Der Familie gegenüber wurde behauptet, die junge Frau sei am 2. Mai 1941 an einer Lungenblutung gestorben.[25]
HIER LERNTE
1926 BIS 1932

MAGDALENE
MAIER-LEIBNITZ
JG. 1916
ZULETZT BEHANDELT IN
PRIV. HEILANSTALT
KENNENBURG
ZWISCHENANSTALT WEINSBERG
ERMORDET 22.4.1941 IN
'HEILANSTALT' HADAMAR
Lohwasen 1, Georgii-Gymnasium Magdalene Maier-Leibnitz siehe Magdalene Maier-Leibnitz
HIER LERNTE
1927-1934

ELLA MOSES
JG. 1916
FLUCHT 1939
ENGLAND
USA
ÜBERLEBT
Neckarstraße
Mörike-Gymnasium
Ella Moses war eine Schülerin am heutigen Mörike-Gymnasium in der Neckarstraße.[5]
HIER WOHNTE
CARLO SCHÖNHAAR
JG. 1924
FLUCHT 1934
PARIS
IM WIDERSTAND
VERHAFTET VON GESTAPO
KRIEGSGERICHT
HINGERICHTET 17.4.1942
BEI PARIS
Hindenburgstraße 48 Carlo Schönhaar war der Sohn von Eugen und Odette Schönhaar und wurde als Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten am 17. April 1942 in Paris erschossen.[14]
HIER WOHNTE
EUGEN SCHÖNHAAR
JG. 1898
VERHAFTET 1933
KZ ORANIENBURG
VON GESTAPO
ERSCHOSSEN 1.2.1934
IN BERLIN
Hindenburgstraße 48 Eugen Schönhaar
Gedenkstein in Berlin-Wannsee
wurde am 30. Oktober[26] 1898 geboren uns am 1. Februar 1934 in Berlin ermordet. Er war ein Sohn von Karl und Marie Schönhaar. Er wuchs in der Oberen Beutau 6 auf, war schon als Jugendlicher in der sozialistischen Jugend aktiv und absolvierte eine Lehre zum Eisendreher. Später war er Facharbeiter an der Maschinenfabrik Esslingen. 1916 wurde er wegen Teilnahme an einer illegalen Antikriegsdemonstration zu drei Monaten Haft verurteilt. 1917 wurde er an die Front geschickt, wo er verwundet wurde. Nachdem 1918 die KPD gegründet worden war, wurde er in dieser Partei aktiv. Ab 1920 gehörte er der Reichsführung der KJD an. Er wurde Redakteur der Jungen Garde und hatte führende Aufgaben in der Jugendinternationale, der Internationalen Arbeiterhilfe und dem Zentralkomitee der KPD in Berlin. Der Ehe mit seiner Frau Odette entstammt sein Sohn Carlo, der 1924 geboren und 1942 hingerichtet wurde. Ab 1920 wohnte die Familie in der Hindenburgstraße 48. Schönhaar organisierte nach der Machtübernahme der NSDAP antifaschistische Flugschriften. Er wurde am 11. November 1933 verhaftet und ins KZ Oranienburg gebracht. Am 1. Februar 1934 soll er auf dem Weg zum Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße „auf der Flucht erschossen“ worden sein.[27]
HIER WOHNTE
ODETTE SCHÖNHAAR
JG. 1901
FLUCHT 1934
PARIS
KONTAKT ZUM WIDERSTAND
VERHAFTET 1942
GESTAPOHAFT BERLIN
1942 RAVENSBRÜCK
BEFREIT / ÜBERLEBT
Hindenburgstraße 48 Odette Schönhaar war die Frau von Eugen Schönhaar und die Mutter von Carlo Schönhaar. Sie überlebte das Gestapogefängnis und den Aufenthalt im Konzentrationslager.[14]
Adresse Name Leben Bild
Mülbergerstraße 146 Margit Oppenheimer Margit Oppenheimer (* 1921 oder 1922[28] in Stuttgart) war eine Tochter des jüdischen Viehhändlers Moses Oppenheimer und seiner christlichen Ehefrau. Nach der Ehescheidung ihrer Eltern wuchs sie mit den Geschwistern beim Vater auf, der 1935 aufgrund der Nürnberger Rassegesetze verhaftet wurde, zwischenzeitlich zwar noch einmal freikam, aber 1939 im KZ Buchenwald starb. Die Kinder kamen nach der Scheidung in das israelitische Waisenhaus in Esslingen. Margit Oppenheimer arbeitete nach ihrer Schulentlassung als Hausmädchen in Neuffen, kehrte jedoch in den Ferien und bei anderen Gelegenheiten häufig in das Waisenhaus zurück, wo sie auch die Verwüstungen der Reichspogromnacht miterlebte. Eine Auswanderung nach Dänemark, wohin ihre ältere Schwester bereits gezogen war, gelang nicht mehr. Margit Oppenheimer begann deshalb eine Lehre in einem jüdischen Gärtnereibetrieb in Hannover, später arbeitete sie in einer Feuerbacher Gärtnerei. Margit Oppenheimer wurde im Mai 1943 deportiert. Sie kam nach Theresienstadt, wo auch ihr Bruder inhaftiert wurde, und meldete sich von dort aus zu einem Transport, um ihrem Verlobten, den sie in Theresienstadt kennengelernt hatte, folgen zu können. Dadurch geriet sie in das KZ Auschwitz, wo sie sich zu einem Arbeitstransport an die tschechoslowakische Grenze meldete. So gelangte sie nach Náchod und überlebte das Dritte Reich. Margit Oppenheimer traf nach Kriegsende ihre Mutter und ihren Bruder, nicht aber ihren Verlobten lebend wieder. Sie wanderte 1945 nach Palästina aus und heiratete später einen Jugendfreund aus dem Waisenhaus.[29]
Stolperstein für Margit Oppenheimer
Mülbergerstraße 146 Rolf Moritz Rosenfeld Rolf Moritz Rosenfeld (* 1929; † 1943 im KZ Auschwitz) war der Sohn einer alleinerziehenden, berufstätigen Mutter, die ihn in der Wilhelmspflege untergebracht hatte. Er wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1943 in Auschwitz getötet.[2]
Mülbergerstraße 146 Theodor Rothschild Theodor Rothschild (* um 1878; † 1944 im KZ Theresienstadt) war der Leiter des israelitischen Waisenheims in Esslingen und kam nach seiner Deportation im KZ Theresienstadt um.[30]
Stolperstein für Theodor Rothschild
Mülbergerstraße 146 Rosi Ruben, geb. Schul Rosi Ruben (geb. Schul, * 1915) war Erzieherin im israelitischen Waisenhaus. 1933 wurde sie nach Polen ausgewiesen. Von dort konnte sie nach England fliehen und überlebte so den Holocaust.[30]
Stolperstein für Rosi Ruben
Neckarstraße 85 Berthold Oppenheimer Berthold Oppenheimer (* um 1895; † wahrscheinlich 26. März 1942[31] in Riga) war ein Sohn des Viehhändlers Moritz Oppenheimer (1867–1927) und dessen Frau Rosalie, geb. Löwenthal (* 1870) und wuchs in Esslingen auf. Er führte nach dem Tod seines Vaters die Viehhandlung der Familie weiter. 1929 heiratete er Martha Rotschild aus Randegg. Aus der Ehe ging der 1930 geborene Sohn Martin hervor. Berthold Oppenheimer war der letzte Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Esslingen. Er wurde 1938 für einen Monat im KZ Dachau inhaftiert und musste danach Zwangsarbeit leisten. Im November 1941 wurde er mit Frau und Kind aus seiner Wohnung abgeholt und von Stuttgart aus nach Riga deportiert, wo er ermordet wurde.[32]
Stolperstein für Berthold Oppenheimer
Neckarstraße 85 Martha Oppenheimer Martha Oppenheimer (* um 1911; † wahrscheinlich 26. März 1942 in Riga)[31] war eine Tochter des Ehepaares Jakob und Adele Rotschild aus Randegg. Sie heiratete 1929 den Esslinger Viehhändler Berthold Oppenheimer, mit dem sie den Sohn Martin bekam. Im November 1941 wurde sie mit Mann und Kind aus ihrer Wohnung abgeholt und von Stuttgart aus nach Riga deportiert, wo sie ermordet wurde.[33]
Stolperstein für Martha Oppenheimer geb. Rothschild
Neckarstraße 85 Martin Oppenheimer Martin Oppenheimer (* 1930; † wahrscheinlich 26. März 1942 in Riga)[31] war der Sohn von Martha und Berthold Oppenheimer. Er wuchs in Esslingen auf, besuchte zunächst die Volksschule und dann den Unterricht im jüdischen Waisenhaus und wurde 1941 zusammen mit seinen Eltern nach Riga deportiert, wo er ermordet wurde.[34]
Stolperstein für Martin Oppenheimer
Obertorstraße 45 Ilse Löwenthal Ilse Löwenthal (* 5. März 1909; † nach dem 26. März 1942) war eine Tochter von Leopold und Jette Löwenthal. Sie arbeitete als Sekretärin im Israelitischen Waisenhaus und lebte im Haus ihrer Eltern. Am 1. Dezember 1941 wurde sie deportiert und danach ermordet; in einer Todeserklärung wurde als Todestag der 26. März 1942 angegeben.[35]
Stolpersteine vor dem Haus Obertorstraße 45
Obertorstraße 45 Jette Löwenthal Jette Löwenthal, geb. Wertheimer (* 22. August 1873; † im Frühjahr 1943 im KZ Theresienstadt) heiratete 1897 den Wirtshausbesitzer Leopold Löwenthal, der eine Handlung für chemisch-technische Produkte gründete. Nach seinem Tod im Jahr 1932 führte sie das Geschäft in der Obertorstraße weiter, bis es 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Sie wurde am 22. August 1942 über das KZ Tigerfeld nach Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 umkam. Die Angaben über ihr Todesdatum sind uneinheitlich.[36]
Eine Anzeige Leopold Löwenthals im Esslinger Adressbuch von 1904
Obertorstraße 45 Rosalie Oppenheimer Rosalie Oppenheimer, geb. Löwenthal (* 8. Dezember 1870; † wahrscheinlich 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez) war eine Tochter von Emma und Moritz Löwenthal. Sie heiratete Moritz Oppenheimer. Aus der Ehe ging der Sohn Berthold hervor. Nachdem sie zwangsenteignet worden war, lebte Rosalie Oppenheimer im Jüdischen Altersheim in Stuttgart. 1942 wurde sie deportiert. Nach Stationen im KZ Tigerfeld und in Theresienstadt kam sie im Vernichtungslager Maly Trostinec um.[37]
Das Grab Moritz Oppenheimers ist erhalten geblieben, an seine Frau erinnert keine Inschrift.
Rilkestraße 15 Josef Staropolski Josef Leon Staropolski (oder Starapolski, * 19. November 1855 in Kalvarija; † 18. September 1942 im KZ Theresienstadt) war von 1902 bis 1933 Vorbeter und Schächter der israelitischen Gemeinde in Esslingen. Er war unverheiratet und lebte zunächst in der Obertorstraße 28 und später im Erdgeschoss der Goethestraße (der heutigen Rilkestraße) 15. Am 7. Juli 1939 zog Staropolski, den die Malerin Dina Cymbalist porträtiert hatte, nach Herrlingen in das jüdische „Altersheim“, dessen erster männlicher Bewohner er damit wurde und das 1942 aufgelöst wurde. Die Bewohner wurden ins Schloss Oberstotzingen umgesiedelt und später deportiert.[38]
Strohstraße 28 Elsbeth Süsskind Elsbeth Süsskind wurde deportiert.[39]
Landolinstraße 8 Adolf Ernst Maier Adolf Ernst Maier (* 29. Oktober 1905 in Esslingen; † 10. September 1940 in Grafeneck) war ein Opfer der Aktion T4. Nach dem Tod seiner Eltern kam er 1908 in eine Pflegefamilie. 1914 wurde er in der Anstalt Stetten aufgenommen, da er sich nicht altersgerecht entwickelte.[40] Zeitweise war er in Mariaberg sowie in Zwiefalten in Einrichtungen untergebracht, bevor er 1930 erneut in der Anstalt Stetten aufgenommen wurde. Adolf Ernst Maier wurde am 10. September 1940 mit dem ersten Transport aus Stetten nach Grafeneck deportiert und dort ermordet.
Abt-Fulrad-Straße 3 Abraham Schweizer wurde am 3. Februar 1875 in Schopfloch bei Dinkelsbühl geboren und am 29. September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez[41] oder im Vernichtungslager Treblinka ermordet[42]) Er war der bislang einzige Rabbiner in Horb. Er absolvierte seine Schulzeit in Schwabach, an der Lateinschule in Esslingen und in Stuttgart und war nach seinem Studium und der Promotion bis 1913 in Weikersheim, danach bis 1936 in Horb als Rabbiner tätig. In der Reichspogromnacht verhaftet, kam er zunächst ins KZ Dachau, wurde wieder entlassen und 1941 nach Oberdorf am Ipf zwangsevakuiert. 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert, am 29. September desselben Jahres wurde er dann in ein Vernichtungslager transportiert und dort ermordet.[41]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Esslingen am Neckar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stolpersteine Guide: Wohnlager Obertürkheimer Straße 64, abgerufen am 21. Mai 2024
  2. a b c d Esslinger Stolpersteine 2013 auf www.alemannia-judaica.de
  3. Stolpersteine Guide: Ostarbeiter Lager der Deutschen Reichsbahn, abgerufen am 21. Mai 2024
  4. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Waltraud Buck, abgerufen am 21. Mai 2024
  5. a b c d e f g h i j k Max R., Marta und Leopold Goldschmidt, auf: www.georgii-gymnasium.de
  6. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Ruth Gold, abgerufen am 22. Mai 2024
  7. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 5 f.
  8. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Bertha Gugenheim, abgerufen am 22. Mai 2024
  9. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Familie Perlen, abgerufen am 22. Mai 2024
  10. Neuapostolische Kirche: 10 x 10 cm gegen das Vergessen: Neue Stolpersteine in Esslingen verlegt, abgerufen am 22. Mai 2024
  11. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 6
  12. Stolpersteine Guide: Ostarbeiterlager Schwertmühle, abgerufen am 23. Mai 2024
  13. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Rika Lauchheimer, abgerufen am 23. Mai 2024
  14. a b c Stolpern über ein Schülerschicksal (Memento vom 15. März 2012 im Internet Archive)
  15. a b c Stolpersteine Guide: Wohnhaus der Familie Liebel, abgerufen am 23. Mai 2024
  16. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 8–11
  17. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 8–11
  18. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 10 f.
  19. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 10 f.
  20. Archiv Diakonie Stetten e. V. Akte Wilhelm Friedrich Löw, Bericht der Hauseltern V03
  21. Stolpersteine Guide: Wohnhaus Wilhelm Friedrich Löw, abgerufen am 23. Mai 2024
  22. a b Stolpersteine Guide: Wohnhaus der Familie Löwenthal, abgerufen am 24. Mai 2024
  23. Archiv Diakonie Stetten e. V.; Akte Adolf Ernst Maier Blatt 5397
  24. So die Angabe auf der Homepage des Georgii-Gymnasiums. Hier wird der Kaisheimer Pfleghof nur als Geburtsort ihrer Schwester Susanne angegeben, während Magdalene in der Deffnerstraße geboren sein soll.
  25. Georgii-Gymnasium
  26. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 7
  27. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 7 f.
  28. So die Aufschrift auf dem Stolperstein.
  29. Zeichen der Erinnerung (Memento des Originals vom 6. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zeichen-der-erinnerung.org
  30. a b Jugendhilfe-aktiv
  31. a b c Eberhard Kögel, Habt ihr scho gedeild? Erinnerungen an den jüdischen Viehhandel in Esslingen, Esslingen 2006, ISBN 3-933231-37-X, S. 37
  32. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 3–5
  33. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 3
  34. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 3
  35. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 4 f.
  36. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 4 f.
  37. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Hermann Hägele (Red.): Esslinger Stolpersteine 2008. Denk-Zeichen e. V. Esslingen, Esslingen 2008, S. 4 f.
  38. Alemannia-Judaica (PDF-Datei; 194 kB)
  39. Buchladen Die Zeitgenossen
  40. Archiv Diakonie Stetten e. V.; Akte Adolf Ernst Maier Blatt 5397
  41. a b Andreas Ellinger, Zu Ehren des Rabbis Dr. Abraham Schweizer, in: www.neckar-chronik.de, 21. Oktober 2010 (Memento des Originals vom 19. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neckar-chronik.de
  42. Schweizers Biographie auf www.stolpersteine-stuttgart.de