Kupfer(I)-tellurid

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Allgemeines
Name Kupfer(I)-tellurid
Andere Namen

Dikupfertellurid

Summenformel Cu2Te
Kurzbeschreibung

bläulich schwarzer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12019-52-2
EG-Nummer 234-646-1
ECHA-InfoCard 100.031.484
PubChem 6914517
Wikidata Q4454241
Eigenschaften
Molare Masse 254,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

7,27 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1127 °C[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[1]

Brechungsindex

1,45 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​332
P: 261​‐​301+310​‐​304+340​‐​312​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Kupfer(I)-tellurid ist eine anorganische chemische Verbindung des Kupfers aus der Gruppe der Telluride. Neben dieser sind mit Rickardit Cu7Te5 und Vulcanit/Kupfer(II)-tellurid CuTe mindestens zwei weitere Kupfertelluride bekannt.

Kupfer(I)-tellurid kommt natürlich in Form des Minerals Weissit vor.

Gewinnung und Darstellung

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Kupfer(I)-tellurid kann durch Reaktion von Kupfer mit Tellur unter einer Schutzschicht von Natriumchlorid und Kaliumchlorid gewonnen werden.[3]

Kupfer(I)-tellurid ist ein graublauer, spröder Feststoff, der unlöslich in Wasser ist. Er besitzt bei Raumtemperatur eine hexagonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P6/mmm (Raumgruppen-Nr. 191)Vorlage:Raumgruppe/191 und den Gitterparametern a = 417 pm, c = 720 pm.[1][3] Bei Erhöhung der Temperatur zeigt die Verbindung bis zu einer Temperatur von 600 °C eine für ein Einphasensystem außergewöhnlich große Zahl von Umwandlungen.[4]

Das fast ausschließlich bei der elektrolytischen Kupferraffination im Anodenschlamm anfallende Kupfer(I)-tellurid wird zur Herstellung von Tellur verwendet. Der Anodenschlamm enthält neben Kupfer(I)-tellurid auch Silbertellurid und Gold(I)-tellurid.[5] Die Verbindung selbst ist eines der am häufigsten verwendeten leitenden Kontaktmaterialien für hocheffiziente Cadmiumtellurid-Solarzellen.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Datenblatt Copper(I) telluride, 99.5% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 12. April 2014 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 93rd Edition. CRC Press, 2012, ISBN 1-4398-8049-2, S. 4–61 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 983.
  4. Günter Harbeke: Zum Leitungsmechanismus im System Cu-Te. 1957, urn:nbn:de:gbv:084-12121913264.
  5. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 629.
  6. Kai-Ming Ho, Manh Cuong Nguyen, Jinho Choi, Cai-Zhuang Wang, Xin Zhao, Zhenyu Zhang: Crystal structure of Cu2Te predicted within adaptive genetic algorithm. 2013, S. 38011, bibcode:2013APS..MARR38011H.