Buddleja coriacea

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Buddleja coriacea

Buddleja coriacea

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Tribus: Sommerfliedergewächse (Buddlejeae)
Gattung: Sommerflieder (Buddleja)
Art: Buddleja coriacea
Wissenschaftlicher Name
Buddleja coriacea
J.Rémy

Buddleja coriacea ist eine Pflanzenart der Gattung Sommerflieder (Buddleja) in der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Sie ist in den hoch gelegenen Puna-Regionen der Anden heimisch.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buddleja coriacea wächst als kleiner Baum mit gewundenem Stamm, der Wuchshöhen von 2 bis 8 Metern und einen Stammdurchmesser von 15 bis 60 Zentimetern erreicht.

Seine kleinen, orangefarbenen Blüten blühen von Januar bis Juli und die orangefarbenen Früchte reifen von Mai bis Juli.[1][2]

Trivialnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Quechua heißt diese Art puna kiswar oder qulli[3] und auf Aymara qulli.[4] Daher leitet sich die spanische Bezeichnung colle ab. Der Name Kiswar wird für verschiedene Buddleja-Arten verwendet, insbesondere aber für Buddleja incana.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buddleja coriacea wächst in den Anden (Bolivien und Südhälfte Perus) in Höhenlagen zwischen etwa 3000 und 5000 Meter, insbesondere in den Höhenzonen Puna und Suni nach Javier Pulgar Vidal.

Die Art wurde zur Zeit der Inka als Forstbaum angepflanzt (mallki im Gegensatz zu wild wachsenden Bäumen sach'a). Seitdem ist der Bestand durch Nutzung für Feuerholz, Bauholz und Überweidung stark zurückgegangen.[2]

Buddleja coriacea ist zusammen mit ebenfalls einheimischen Polylepis- und Escallonia-Arten, Schinus molle und Buddleja incana für Wiederaufforstungsmaßnahmen im Andenraum vorgesehen.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem harten Holz von Buddleja coriacea werden traditionell Werkzeuge hergestellt, darunter der "Fußpflug" (chakitaklla), aber auch Löffel und Kellen.[2]

Die Blätter werden – ähnlich wie die von Buddleja incana – traditionell für Umschläge bei Zahnschmerzen verwendet; ihr Aufguss dient als Diuretikum. Die orange-roten Blüten liefern einen natürlichen gelben Farbstoff.[2]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art Buddleja coriacea wurde 1847 erstmals vom französischen Botaniker Jules Ezechiel Rémy beschrieben und veröffentlicht[5].

Synonyme für Buddleja coriacea J.Rémy sind Buddleja buxifolia Kraenzl., Buddleja oblongifolia Rusby, Buddleja rhododendroides Kraenzl., Buddleja ususch Kraenzl., Buddleja utilis Kraenzl. [6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buddleja coriacea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Buddleja coriacea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  • GBIF-Datenbank: Buddleja coriacea. In: gbif.org. Abgerufen am 25. Februar 2023 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Yachay Wasi: Million Native Trees Campaign in the Peruvian Andes. (Memento des Originals vom 5. April 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yachaywasi-ngo.org
  2. a b c d Daniel W. Gade: Nature and culture in the Andes, 1999, P. 62: Deforestation and reforestation of the central andean highlands. The case of the Buddlejas.
  3. Qheswa simi hamut'ana kuraq suntur: Simi Taqe Qheswa - Español - Qheswa. Qusqu, Piruw 2006. p. 461: nach dortiger 5-Vokal-Schreibweise qolli
  4. perou.org: Diccionario Aymara - Español (Memento vom 20. November 2009 im Internet Archive)
  5. Annales des Sciences Naturelles, Botanique, sér. 3, 8, 1847, S. 226.
  6. Buddleja coriacea bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis