Chermignac

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Chermignac
Chermignac (Frankreich)
Chermignac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente-Maritime (17)
Arrondissement Saintes
Kanton Thénac
Gemeindeverband Saintes - Grandes Rives - L’Agglo
Koordinaten 45° 41′ N, 0° 40′ WKoordinaten: 45° 41′ N, 0° 40′ W
Höhe 25–68 m
Fläche 13,43 km²
Einwohner 1.266 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 94 Einw./km²
Postleitzahl 17460
INSEE-Code
Website www.chermignac.fr

Bürgermeisteramt (Mairie)

Chermignac ist eine französische Gemeinde mit 1266 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Saintes und ist Mitglied im Gemeindeverband Saintes - Grandes Rives - L’Agglo. Die Einwohner werden Chermignacais und Chermignacaises genannt.

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde

Chermignac liegt in der ehemaligen Provinz Saintonge etwa sieben Kilometer südsüdwestlich von Saintes. Etwa drei Viertel der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, 18,6 % sind bewaldet.[1]

Umgeben wird Chermignac von den fünf Nachbargemeinden:

Pessines Saintes
Varzay (Berührungspunkt) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Rétaud Thénac

In der Gegend um Chermignac wurden Kleinfunde aus prähistorischer Zeit gemacht. In der Antike lag der Ort unweit einer Römerstraße. Im Mittelalter entstanden in der Umgebung mehrere Prioratskirchen – ob die Kirche von Chermignac dazugehörte oder von vornherein als aufwendig gestaltete Pfarrkirche konzipiert war, ist nicht überliefert. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts, während der Reblaus-Krise, machte Adolphe Ménudier auf seinem Gut bei Chermignac Versuche mit dem Pfropfen von traditionellen europäischen Weinschösslingen auf reblausresistente amerikanische Wurzelstöcke.

Bevölkerungsentwicklung

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Chermignac: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
736
1800
  
788
1806
  
708
1821
  
699
1831
  
788
1836
  
834
1841
  
800
1846
  
772
1851
  
785
1856
  
722
1861
  
736
1866
  
668
1872
  
730
1876
  
736
1881
  
721
1886
  
630
1891
  
600
1896
  
590
1901
  
598
1906
  
611
1911
  
581
1921
  
531
1926
  
522
1931
  
479
1936
  
484
1946
  
466
1954
  
437
1962
  
489
1968
  
556
1975
  
587
1982
  
862
1990
  
968
1999
  
1.015
2006
  
1.128
2013
  
1.269
2020
  
1.271
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2] INSEE ab 2006[3][4][5]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

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Kirche Saint-Quentin
  • Die einschiffige spätromanische Kirche Saint-Quentin stammt in wesentlichen Teilen aus dem ausgehenden 11. Jahrhundert; der Bau wurde jedoch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder verändert. Der seitlich an die Nordseite der Kirche angefügte – unten quadratische, oben oktogonale – Glockenturm mit seinen acht Schallöffnungen mit eingepasstem gotischem Maßwerk wird von einem kleineren Treppenturm begleitet und stammt wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert. Das nach außen fast fensterlos wirkende Mauerwerk mit seinen mächtigen – sicherlich erst später hinzugefügten – Strebepfeilern verleiht dem Bauwerk das Aussehen einer Wehrkirche – ein Eindruck, der durch das fehlende Halbrund der Apsis noch verstärkt wird. In den Bogenläufen (Archivolten) des Westportals finden sich neben Weinranken auch rein ornamentale und sogar einige figürliche Darstellungen – darunter diverse Mischwesen (Chimären), aber auch ein mit einem Schurzfell bekleideter Schmied, Hammer und Zange in den Händen haltend, ist zu sehen. Das Kirchenschiff wurde im 15. Jahrhundert mit einem Rippengewölbe versehen; vier eindrucksvolle romanische Konsolfiguren (Liebespaar, Denker, Akrobat und Hornbläser) haben sich – versteckt in der Taufkapelle – jedoch erhalten. Die Kirche steht seit dem Jahr 1906 unter Denkmalschutz und ist als Monument historique klassifiziert.[6]
Hosianna-Kreuz
  • Auf der Nordseite der Kirche befand sich ehemals der – später an den Ortsrand verlegte – Friedhof. Hier wurde im 15. Jahrhundert ein durch mehrere horizontale Gesimse gegliedertes Hosianna-Kreuz (croix hosannière) errichtet, das sich durch seinen abwechslungsreichen und sich nach oben mehrfach leicht verjüngenden Schaftaufbau mit einem oktogonalen Sockel, rundem Unterbau und zwei – von Eckdiensten begleiteten – quadratischen Oberteilen von den meisten seiner Art unterscheidet. Etwa auf Höhe der Schaftmitte finden sich vier von Baldachinen bekrönte Nischen; die ehemals wahrscheinlich dort angebrachten Figuren sind nicht erhalten. Ebenfalls ungewöhnlich ist das aufgesetzte lateinische Kreuz, dessen drei obere Arme spitz zulaufen und mit spätgotischem Blendmaßwerk geschmückt sind. Das Hosianna-Kreuz von Chermignac wurde ebenfalls im Jahr 1906 als Monument historique klassifiziert.[7]

Für die umliegenden Landgemeinden war Chermignac schon im Mittelalter als zentraler Markt- und Handwerksort von Bedeutung. Landwirtschaft und Weinbau sind auch heute aus dem Wirtschaftsleben des Ortes nicht wegzudenken: Chermignac liegt am westlichen Rand der Fins Bois des Weinbaugebietes Cognac. Seit den 1970er und 1980er Jahren ist der Tourismus (Vermietung von Ferienwohnungen) als Einnahmequelle hinzugekommen.

Die Autoroute A 10 „L’Aquitaine“ von Paris nach Bordeaux durchquert den östlichen Rand des Gemeinde mit einem Rastplatz aber ohne Anschlussstelle.

  • Le Patrimoine des Communes de la Charente-Maritime. Flohic Editions, Band 2, Paris 2002, ISBN 2-84234-129-5, S. 984–986.

Einzelnachweise

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  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 14. Februar 2024 (französisch).
  2. Notice Communale Chermignac. EHESS, abgerufen am 14. Februar 2024 (französisch).
  3. Populations légales 2006 Commune de Chermignac (17102). INSEE, abgerufen am 14. Februar 2024 (französisch).
  4. Populations légales 2013 Commune de Chermignac (17102). INSEE, abgerufen am 14. Februar 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2020 Commune de Chermignac (17102). INSEE, abgerufen am 14. Februar 2024 (französisch).
  6. Église Saint-Quentin, Chermignac in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Croix hosannière, Chermignac in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
Commons: Chermignac – Sammlung von Bildern