„Apnoe-Hypopnoe-Index“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Angabe zum "zentr SAS" entf da in dieser Form falsch, es wurde lediglich Angabe z "zentralen Schlafapnoe bei Cheyne-Stokes-Atmung", einer von vielen Unterarten benannt.
Text neu geschrieben, Berechnungsgrundlage erklärt; bisherige Tabelle entf wie im Text erklärt. Nicht über sich überschneidende Wertebereiche wundern, siehe Text!
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Apnoe-Hypopnoe-Index''' (AHI) bezeichnet in der [[Schlafmedizin]] die durchschnittliche Anzahl von [[Apnoe]]- und [[Hypopnoe]]-Episoden pro Stunde Schlaf. Er ist ein Hinweis auf die Schwere einer „Schlafbezogenen Atmungsstörung“ und wird auch bei der Kontrolle von Therapieerfolgen verwendet.
{| class="wikitable float-right"
|+ Einteilung
|-
!AHI nach <ref name='Wantke'> {{cite journal | title = Beatmungstherapie bei Schlafapnoe, Indikation und Auswirkung auf internistische Erkrankungen – ein Minireview | journal = Journal für Kardiologie | date = 2008 | last = Wantke, F. | volume = 15 | issue = 11-12 | pages = 364-368| id = | url = http://www.kup.at/kup/pdf/7593.pdf | format = pdf | accessdate = 2012-06-02}}</ref>
!AHI nach <ref name='LL Schlaf'></ref> <ref>Peter Hannemann: ''Schlafapnoe-Syndrom''. Oesch Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-0350-5008-0.</ref>
!AHI nach <ref name='Verse'> {{cite journal | title = Operative Therapie der Obstruktion bei schlafbezogenen Atmungsstörungen | journal = Dtsch Arztebl Int | date = 2011 | last = Verse, T | coauthors = Hörmann, K | volume = 108 | issue = 13 | pages = 216-21| id = {{doi | 10.3238/arztebl.2010.0216}} | url = http://www.aerzteblatt.de/callback/image.asp?id=41565 | accessdate = 2012-06-02}}</ref>
!Schweregrad
|-
| ≤5 || <5 || <5 || normal
|-
| 6 – 10 || 5 – 14 || 5 – 20 || leicht
|-
| 11 – 19 || 15 – 29 || 21 – 39 || mittelschwer
|-
| ≥20 || ≥30 || ≥40 || schwer
|-
|}
Der '''Apnoe-Hypopnoe-Index''' (AHI) bezeichnet die durchschnittliche Anzahl von [[Apnoe]]- und [[Hypopnoe]]-Episoden je geschlafener Stunde. Der Index ist ein Marker für die Schwere eines [[Schlafapnoe-Syndrom]]s.


== Berechnung des AHI ==
Es gibt keine einheitliche Einteilung (s. Tabelle li.). Ein AHI von unter 5 gilt allgemein als normal, gemäß den aktuellen [[Medizinische Leitlinie|S3-Leitlinie]] ''Nicht erholsamer Schlaf / Schlafstörung'' besteht ein leichtes Schlafapnoe-Syndrom bei einem AHI unter 15, mittelschwer unter 30 und schwer bei 30 und höher.<ref name='LL Schlaf'> {{cite journal | title = Nicht erholsamer Schlaf / Schlafstörung | journal = Somnologie | date = 2009 | last = Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) | volume = 13 | pages = 4-160| id = {{doi | 10.1007/s11818-009-0430-8 }} | url = http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/063-001l.pdf | format = pdf | accessdate = 2012-08-13}}</ref>
Zur Ermittlung des AHI wird die Summe aus der Anzahl von Apnoen und Hypopnoen gebildet, mit 60 multipliziert und durch die Gesamtschlafzeit („Total sleep time“, einer Angabe in Minuten) dividiert.<ref name="Scoring2007">{{Literatur | Autor=Conrad Iber, Sonia Ancoli-Israel, Andrew L. Chesson, Stuart F. Quan | Herausgeber=American Academy of Sleep Medicine | Titel=The AASM Manual for the Scoring of Sleep and Associated Events: Rules, Terminology, and Technical Specifications | Verlag=AASM | Ort=Westchester, Ill. | Jahr=2007 }}</ref> Die Anzahl der respiratorischen Ereignisse Apnoe (Atemaussetzer) und Hypopnoe (Zeiten mit vermindertem Atemfluss) werden im [[Schlaflabor]] bei einer Untersuchung mittels [[Polysomnographie]] ermittelt.


== Verwendung des AHI ==
''Siehe auch:'' [[Polysomnographie]]
Für die Diagnose bestimmter „Schlafbezogener Atmungsstörungen“ wie dem [[Schlafapnoe-Syndrom|Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom]] (OSAS) werden neben weiteren Merkmalen bestimmte Werte für den AHI festgeschrieben.

Bei der Kontrolle der Therapie wird festgestellt, ob durch die Behandlung die Zahl der fraglichen respiratorischen Ereignisse entsprechend gesenkt wird.

== Schweregrad nach AHI ==
Es gibt keine einheitliche Einteilung des Schweregrads unter Verwendung des AHI.<ref name="Praxis2009">{{Literatur | Autor = Boris A. Stuck, Joachim T. Maurer, Michael Schredl, Hans-Günter Weeß | Titel = Praxis der Schlafmedizin: Schlafstörungen bei Erwachsenen und Kindern | Jahr = 2009 | Verlag = Springer | Ort = Heidelberg | ISBN = 978-3-540-88699-0 | Seiten = 125 }}</ref> Die [[American Academy of Sleep Medicine|Amerikanischen Gesellschaft für Schlafmedizin]] (AASM), die für die Ermittlung des AHI detaillierte Vorgaben veröffentlicht hat, gibt hinsichtlich des Schweregrads eines OSAS als Abstufung an:
* „Mild“: AHI 5-15,
* „Moderate“: AHI 15-30,
* „Severe“: AHI größer 30
und kombiniert die Aussage mit Hinweisen auf die Einschlafneigung tagsüber in bestimmten Situationen.

Nach der [[Medizinische Leitlinie|Medizinischen Leitlinie]] „Nicht erholsamer Schlaf - Schlafstörungen“ wird ein OSAS „ab einem AHI >15 und <30“ als mittelgradig, und „ab einem AHI >30 als schwer eingestuft“.<ref name="S3Schlaf">{{AWMF|http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/063-001.html|Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen|S3|Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)|2009}}</ref>

Andere Autoren verwenden Bezeichnungen wie leicht, mittelschwer und schwer und ziehen Grenzen bei einem AHI von 20 oder 40 oder verwenden mathematisch-technisch präziser erscheinende Grenzen mit Formulierungen wie „kleiner gleich“ ohne eine Überschneidung der Bereiche. Angesichts des Umstands, dass Therapieempfehlungen nicht nur am Schweregrad hängen und die Messergebnisse von Nacht zu Nacht ohnehin Schwankungen unterliegen, ist dies jedoch nicht erheblich.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 17. Februar 2013, 17:05 Uhr

Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) bezeichnet in der Schlafmedizin die durchschnittliche Anzahl von Apnoe- und Hypopnoe-Episoden pro Stunde Schlaf. Er ist ein Hinweis auf die Schwere einer „Schlafbezogenen Atmungsstörung“ und wird auch bei der Kontrolle von Therapieerfolgen verwendet.

Berechnung des AHI

Zur Ermittlung des AHI wird die Summe aus der Anzahl von Apnoen und Hypopnoen gebildet, mit 60 multipliziert und durch die Gesamtschlafzeit („Total sleep time“, einer Angabe in Minuten) dividiert.[1] Die Anzahl der respiratorischen Ereignisse Apnoe (Atemaussetzer) und Hypopnoe (Zeiten mit vermindertem Atemfluss) werden im Schlaflabor bei einer Untersuchung mittels Polysomnographie ermittelt.

Verwendung des AHI

Für die Diagnose bestimmter „Schlafbezogener Atmungsstörungen“ wie dem Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) werden neben weiteren Merkmalen bestimmte Werte für den AHI festgeschrieben.

Bei der Kontrolle der Therapie wird festgestellt, ob durch die Behandlung die Zahl der fraglichen respiratorischen Ereignisse entsprechend gesenkt wird.

Schweregrad nach AHI

Es gibt keine einheitliche Einteilung des Schweregrads unter Verwendung des AHI.[2] Die Amerikanischen Gesellschaft für Schlafmedizin (AASM), die für die Ermittlung des AHI detaillierte Vorgaben veröffentlicht hat, gibt hinsichtlich des Schweregrads eines OSAS als Abstufung an:

  • „Mild“: AHI 5-15,
  • „Moderate“: AHI 15-30,
  • „Severe“: AHI größer 30

und kombiniert die Aussage mit Hinweisen auf die Einschlafneigung tagsüber in bestimmten Situationen.

Nach der Medizinischen Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf - Schlafstörungen“ wird ein OSAS „ab einem AHI >15 und <30“ als mittelgradig, und „ab einem AHI >30 als schwer eingestuft“.[3]

Andere Autoren verwenden Bezeichnungen wie leicht, mittelschwer und schwer und ziehen Grenzen bei einem AHI von 20 oder 40 oder verwenden mathematisch-technisch präziser erscheinende Grenzen mit Formulierungen wie „kleiner gleich“ ohne eine Überschneidung der Bereiche. Angesichts des Umstands, dass Therapieempfehlungen nicht nur am Schweregrad hängen und die Messergebnisse von Nacht zu Nacht ohnehin Schwankungen unterliegen, ist dies jedoch nicht erheblich.

Einzelnachweise

  1. Conrad Iber, Sonia Ancoli-Israel, Andrew L. Chesson, Stuart F. Quan: The AASM Manual for the Scoring of Sleep and Associated Events: Rules, Terminology, and Technical Specifications. Hrsg.: American Academy of Sleep Medicine. AASM, Westchester, Ill. 2007.
  2. Boris A. Stuck, Joachim T. Maurer, Michael Schredl, Hans-Günter Weeß: Praxis der Schlafmedizin: Schlafstörungen bei Erwachsenen und Kindern. Springer, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-88699-0, S. 125.
  3. S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). In: AWMF online (Stand 2009)