„Lebensmittelklarheit.de“ – Versionsunterschied

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Die [[Website]] '''Lebensmittelklarheit.de''' ist eine öffentliche Informations- und Austauschplattform der [[Verbraucherzentrale]]n, auf der die Konsumenten seit Juli 2011 insbesondere über solche Produkte der [[Lebensmittel]]branche aufgeklärt werden sollen, deren Aufmachung und Kennzeichnung [[Täuschung|täuschenden]] oder irreführenden Charakter besitzen.<ref>[http://www.lebensmittelklarheit.de/cps/rde/xchg/lebensmittelklarheit/hs.xsl/1047.htm Website: ''Über lebensmittelklarheit, Idee und Ziele''] abgerufen am 8.August 2011</ref>
Die [[Website]] '''Lebensmittelklarheit.de''' ist eine öffentliche Informations- und Austauschplattform der [[Verbraucherzentrale]]n, auf der die Konsumenten seit Juli 2011 insbesondere über solche Produkte der [[Lebensmittel]]branche aufgeklärt werden sollen, deren Aufmachung und Kennzeichnung [[Täuschung|täuschenden]] oder irreführenden Charakter besitzen.<ref>[http://www.lebensmittelklarheit.de/cps/rde/xchg/lebensmittelklarheit/hs.xsl/1047.htm Website: ''Über lebensmittelklarheit, Idee und Ziele''] abgerufen am 8.August 2011</ref>


== Finanzierung ==
In den ersten zwei Jahren wird dieses Internetportal mit insgesamt 775.000 Euro durch das [[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz]] im Rahmen der Initiative ''Klarheit und Wahrheit'' gefördert.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2011/07/2011-07-20-mehr-lebensmittelklarheit-im-netz.html | autor=REGIERUNG ONLINE - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | hrsg=www.bundesregierung.de | titel=Mehr Lebensmittelklarheit im Netz | zugriff=2011-07-23}}</ref>
In den ersten zwei Jahren wird dieses Internetportal mit insgesamt 775.000 Euro durch das [[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz]] im Rahmen der Initiative ''Klarheit und Wahrheit'' gefördert.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2011/07/2011-07-20-mehr-lebensmittelklarheit-im-netz.html | autor=REGIERUNG ONLINE - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | hrsg=www.bundesregierung.de | titel=Mehr Lebensmittelklarheit im Netz | zugriff=2011-07-23}}</ref>
Träger des Projektes sind der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentrale [[Hessen]].
Träger des Projektes sind der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentrale [[Hessen]].


== Funktion ==
Konsumenten, die sich von bestimmten Lebensmitteln getäuscht oder irregeführt sehen, bietet die Website die Möglichkeit, über ein Onlineformular (oder alternativ direkt bei einer Verbraucherzentrale) die erkannten mutmaßlichen Mängel der Produktkennzeichnung im Portal offenzulegen.
Konsumenten, die sich von bestimmten Lebensmitteln getäuscht oder irregeführt sehen, bietet die Website die Möglichkeit, über ein Onlineformular (oder alternativ direkt bei einer Verbraucherzentrale) die erkannten mutmaßlichen Mängel der Produktkennzeichnung im Portal offenzulegen.


Ziel der Website ist insbesondere, über diesen Internetweg in der Öffentlichkeit für mehr ''Wahrheit und Klarheit'' in der Lebensmittelbranche zu sorgen und einen zielführenden, transparenten Dialog zwischen Endverbrauchern und Erzeugern herzustellen.
Ziel der Website ist insbesondere, über diesen Internetweg in der Öffentlichkeit für mehr ''Wahrheit und Klarheit'' in der Lebensmittelbranche zu sorgen und einen zielführenden, transparenten Dialog zwischen Endverbrauchern und Erzeugern herzustellen.

==Wirkung==
Eine Analyse der Verbrauchermeldungen auf „Lebensmittelklarheit.de“ von Ende März 2012 ergab, dass von den bis dahin 204 eingegangenen Produktmeldungen die meisten das äußere Erscheinungsbild der Verpackung sowie Angaben zu Zutaten, Zusatzstoffen und Imitaten betrafen. Etwa 26 % betrafen die Größe, Positionierung oder Formulierung von Kennzeichnungselementen, etwa 8 % Angaben zu „Natur + Region“. Zu „Kinder-/Sportler-
nahrung“ und „Gesundheit“ gab es demgegenüber nur einzelne Meldungen.

Das Portal ordnete knapp 12 % der gemeldeten Produkte in die Kategorie „erlaubt“ als nicht zu beanstandend ein. Fast alle Hersteller (96 %) antworteten auf Anfragen des Verbraucherportals, 40 % änderten ihre Kennzeichnung oder kündigten dies an.

Die Studie kommt zu dem Fazit, dass das Portal Hersteller zu Feedback und Änderungen der Produktkennzeichnung motiviere. Zudem würden die Meldungen Unzufriedenheit der Verbraucher mit Kennzeichnungselementen aufzeigen, die derzeit als rechtlich zulässig eingestuft sind. Eine verbraucherorientierte Anpassung macher Vorgaben sei zielführend.<ref>{{Literatur | Autor=Jeanette Loos und Deborah Braun | Titel=Die neue Macht der Konsumenten? Einfluss von Verbraucherportalen auf die Verpackungsgestaltung im Lebensmittelbereich | Herausgeber=S. Hoffmann et al. | Sammelwerk=Angewandtes Gesundheitsmarketing | Jahr=2012 | DOI=10.1007/978-3-8349-4035-3_13}}</ref>


==Kritik==
==Kritik==

Version vom 22. Februar 2013, 14:20 Uhr

Logo

Die Website Lebensmittelklarheit.de ist eine öffentliche Informations- und Austauschplattform der Verbraucherzentralen, auf der die Konsumenten seit Juli 2011 insbesondere über solche Produkte der Lebensmittelbranche aufgeklärt werden sollen, deren Aufmachung und Kennzeichnung täuschenden oder irreführenden Charakter besitzen.[1]

Finanzierung

In den ersten zwei Jahren wird dieses Internetportal mit insgesamt 775.000 Euro durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Initiative Klarheit und Wahrheit gefördert.[2] Träger des Projektes sind der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentrale Hessen.

Funktion

Konsumenten, die sich von bestimmten Lebensmitteln getäuscht oder irregeführt sehen, bietet die Website die Möglichkeit, über ein Onlineformular (oder alternativ direkt bei einer Verbraucherzentrale) die erkannten mutmaßlichen Mängel der Produktkennzeichnung im Portal offenzulegen.

Ziel der Website ist insbesondere, über diesen Internetweg in der Öffentlichkeit für mehr Wahrheit und Klarheit in der Lebensmittelbranche zu sorgen und einen zielführenden, transparenten Dialog zwischen Endverbrauchern und Erzeugern herzustellen.

Wirkung

Eine Analyse der Verbrauchermeldungen auf „Lebensmittelklarheit.de“ von Ende März 2012 ergab, dass von den bis dahin 204 eingegangenen Produktmeldungen die meisten das äußere Erscheinungsbild der Verpackung sowie Angaben zu Zutaten, Zusatzstoffen und Imitaten betrafen. Etwa 26 % betrafen die Größe, Positionierung oder Formulierung von Kennzeichnungselementen, etwa 8 % Angaben zu „Natur + Region“. Zu „Kinder-/Sportler- nahrung“ und „Gesundheit“ gab es demgegenüber nur einzelne Meldungen.

Das Portal ordnete knapp 12 % der gemeldeten Produkte in die Kategorie „erlaubt“ als nicht zu beanstandend ein. Fast alle Hersteller (96 %) antworteten auf Anfragen des Verbraucherportals, 40 % änderten ihre Kennzeichnung oder kündigten dies an.

Die Studie kommt zu dem Fazit, dass das Portal Hersteller zu Feedback und Änderungen der Produktkennzeichnung motiviere. Zudem würden die Meldungen Unzufriedenheit der Verbraucher mit Kennzeichnungselementen aufzeigen, die derzeit als rechtlich zulässig eingestuft sind. Eine verbraucherorientierte Anpassung macher Vorgaben sei zielführend.[3]

Kritik

Von Vertretern der Ernährungswirtschaft sowie der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) wurde die Website als moderner Internetpranger eingeschätzt.[4]

Der Deutsche Konsumentenbund kritisierte, dass unklar sei, wer konkret darüber entscheide, welche Produkte dort genannt würden. Ein System der Rechenschaft und Verantwortlichkeit sei aber erforderlich, wenn das Projekt mit Steuergeldern finanziert werde. Zudem sei nicht ersichtlich, warum die Verbraucherzentrale nicht gerichtlich gegen irreführende Angaben vorgehe, obwohl sie dies könnte.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website: Über lebensmittelklarheit, Idee und Ziele abgerufen am 8.August 2011
  2. REGIERUNG ONLINE - Presse- und Informationsamt der Bundesregierung: Mehr Lebensmittelklarheit im Netz. www.bundesregierung.de, abgerufen am 23. Juli 2011.
  3. Jeanette Loos und Deborah Braun: Die neue Macht der Konsumenten? Einfluss von Verbraucherportalen auf die Verpackungsgestaltung im Lebensmittelbereich. In: S. Hoffmann et al. (Hrsg.): Angewandtes Gesundheitsmarketing. 2012, doi:10.1007/978-3-8349-4035-3_13.
  4. DH - Der Handel. Das Wirtschaftsmagazin für Handelsmanagement: Lebensmittelklarheit.de ist online - aber nicht erreichbar. www.derhandel.de, abgerufen am 23. Juli 2011.
  5. Konsumentenbund kritisiert "Prangerportal" der Verbraucherzentrale, abgerufen 30. Juli 2011.