„Isoliertraverse“ – Versionsunterschied

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Eine '''Isoliertraverse''' ist eine [[Ausleger (Energietechnik)|Traverse]] eines Freileitungsmastes, die zugleich die Funktion des [[Isolator]]s übernimmt. Sie wird wie jede Traverse unmittelbar am Mast befestigt.<ref name="Kießling-Freileitungen">{{Literatur | Autor=Friedrich Kießling, Peter Nefzger, Ulf Kaintzyk | Titel=Freileitungen: Planung, Berechnung, Ausführung | Auflage=5 | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg, New York | Jahr=2001 | ISBN=9783540422556 | Seiten=241 }}</ref>
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Eine '''Isoliertraverse''' ist eine [[Ausleger (Energietechnik)|Traverse]] eines Freileitungsmastes, die zugleich die Funktion des [[Isolator]]s übernimmt. Sie wird wie jede Traverse unmittelbar am Mast befestigt. Isoliertraversen ermöglichen den Bau sehr kompakter Leitungen, sie haben aber den Nachteil, dass windbedingte Schwingungen erhöht die Leiterseile belasten, da diese nicht auspendeln können. Auch ist bei Masten mit Isoliertraverse prinzipiell kein Zugang zur Mastspitze ohne Betriebsunterbrechung möglich. Isoliertraversen sind in den USA weit verbreitet. Sie werden in Deutschland nur in Sonderfällen eingesetzt, zum Beispiel für 110-kV-Leitungen auf Holzmasten nach dem [[PORTRA-System]].
=== Bauformen ===
Eine typische Bauform besteht aus zwei geraden Isolatoren: Ein Langstabisolator ist an einem Ende direkt am Mast oder an einer sehr kurzen Traverse eingespannt und führt schräg nach unten vom Mast weg. An seinem Ende ist das Leiterseil befestigt. Ein zweiter Isolator, Stützer genannt, ist in horizontaler Richtung zwischen Leiterseil und Mast montiert. Der Langstab steht dabei unter Zugspannung, der Stützer typischerweise unter Druckspannung. <ref name="Papailiou">{{Literatur | Autor=Konstantin O. Papailiou, Frank Schmuck | Titel=Silikon-Verbundisolatoren: Werkstoffe, Dimensionierung, Anwendungen | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin, Heidelberg, New York | Jahr=2011 | ISBN= 9783642238130 | Seiten=102 }}</ref>

Es gibt auch Bauformen mit nur einem Isolator. Dieser muss dann allerdings wegen der aufzunehmenden mechanischen Spannungen sehr robust gebaut sein.<!-- Bei der Rhätischen Bahn im 66 kV-Versorgungsnetz (s. u.) ist so etwas verbaut. Hier sind allerdings die Mastabstände relativ gering. Oberleitungsmasten stehen typischerweise 60 m voneinander entfernt. -->

=== Eigenschaften ===
Isoliertraversen sind gegenüber herkömmlichen Metalltraversen mit hängend verbauten Isolatoren erhöhten mechanischen Belastungen ausgesetzt.<!-- keine Quellenangabe, aber selbstverstänlich, insbesondere die Druckspannungen stellen wohl eine Herausforderung dar. --> Daher konnten sie erst nach Fortschritten in der Isolierstoff-Entwicklung realisiert werden.<ref name="Kießling-Freileitungen"/>

Freileitungen mit Isoliertraversen erfordern geringere Masthöhen und vor allem erheblich geringere überspannte Flächen und Trassenbreiten.<ref name="Kießling-Freileitungen"/> Somit wird der Bau sehr kompakter Leitungen ermöglicht.
Isoliertraversen haben aber den Nachteil, dass windbedingte Schwingungen erhöht die Leiterseile belasten, da diese nicht auspendeln können. Auch ist bei Masten mit Isoliertraverse prinzipiell kein Zugang zur Mastspitze ohne Betriebsunterbrechung möglich.

=== Anwendung ===
Isoliertraversen sind in den USA weit verbreitet.<!-- Quelle? --> Sie werden in Deutschland nur in Sonderfällen eingesetzt, zum Beispiel für 110-kV-Leitungen auf Holzmasten nach dem [[PORTRA-System]]. In der Schweiz hat die [[Rhätische Bahn]] Teile ihres 66-kV-Versorgungsnetzes auf Isoliertraversen, die an verlängerten [[Oberleitung|Oberleitungsmasten]] angebracht sind, verlegt.

== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Freileitungstechnik]]
[[Kategorie:Freileitungstechnik]]

Version vom 30. März 2013, 22:39 Uhr

Isoliertraverse einer 110-kV-Freileitung.[1]

Eine Isoliertraverse ist eine Traverse eines Freileitungsmastes, die zugleich die Funktion des Isolators übernimmt. Sie wird wie jede Traverse unmittelbar am Mast befestigt.[2]

Bauformen

Eine typische Bauform besteht aus zwei geraden Isolatoren: Ein Langstabisolator ist an einem Ende direkt am Mast oder an einer sehr kurzen Traverse eingespannt und führt schräg nach unten vom Mast weg. An seinem Ende ist das Leiterseil befestigt. Ein zweiter Isolator, Stützer genannt, ist in horizontaler Richtung zwischen Leiterseil und Mast montiert. Der Langstab steht dabei unter Zugspannung, der Stützer typischerweise unter Druckspannung. [3]

Es gibt auch Bauformen mit nur einem Isolator. Dieser muss dann allerdings wegen der aufzunehmenden mechanischen Spannungen sehr robust gebaut sein.

Eigenschaften

Isoliertraversen sind gegenüber herkömmlichen Metalltraversen mit hängend verbauten Isolatoren erhöhten mechanischen Belastungen ausgesetzt. Daher konnten sie erst nach Fortschritten in der Isolierstoff-Entwicklung realisiert werden.[2]

Freileitungen mit Isoliertraversen erfordern geringere Masthöhen und vor allem erheblich geringere überspannte Flächen und Trassenbreiten.[2] Somit wird der Bau sehr kompakter Leitungen ermöglicht. Isoliertraversen haben aber den Nachteil, dass windbedingte Schwingungen erhöht die Leiterseile belasten, da diese nicht auspendeln können. Auch ist bei Masten mit Isoliertraverse prinzipiell kein Zugang zur Mastspitze ohne Betriebsunterbrechung möglich.

Anwendung

Isoliertraversen sind in den USA weit verbreitet. Sie werden in Deutschland nur in Sonderfällen eingesetzt, zum Beispiel für 110-kV-Leitungen auf Holzmasten nach dem PORTRA-System. In der Schweiz hat die Rhätische Bahn Teile ihres 66-kV-Versorgungsnetzes auf Isoliertraversen, die an verlängerten Oberleitungsmasten angebracht sind, verlegt.

Einzelnachweise

  1. Hinweis: Es handelt sich hier nicht um die typische Bauform einer Isoliertraverse, sondern um das PORTRA-System.
  2. a b c Friedrich Kießling, Peter Nefzger, Ulf Kaintzyk: Freileitungen: Planung, Berechnung, Ausführung. 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2001, ISBN 978-3-540-42255-6, S. 241.
  3. Konstantin O. Papailiou, Frank Schmuck: Silikon-Verbundisolatoren: Werkstoffe, Dimensionierung, Anwendungen. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2011, ISBN 978-3-642-23813-0, S. 102.