„Epitheliales Zelladhäsionsmolekül“ – Versionsunterschied

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Das '''epitheliale Zelladähsiosmolekül''' kurz ''EpCAM'' ist ein [[Protein]], das auf der [[Zellmembran|Zelloberfläche]] von verschiedenen [[Epithel|Epithelzellen]] zu finden ist (s.a. [[Zelladhäsionsmolekül]]) <ref>http://edoc.ub.uni-muenchen.de/4337/1/Fix_Peter.pdf</ref>.
Das '''epitheliale Zelladähsiosmolekül''' ({{enS}} ''epithelial cell adhesion molecule'', EpCAM) ist ein [[Oberflächenprotein]] und [[Zelladhäsionsmolekül]], das auf der [[Zellmembran|Zelloberfläche]] von verschiedenen [[Epithel|Epithelzellen]] zu finden ist und unter anderem [[Zell-Zell-Kontakt]]e vermittelt.<ref>Peter Fix: ''Untersuchung zur Regulation des epithelialen Zelladhäsionsmoleküls EpCAM.'' Dissertation an der LMU München, 2005. [http://edoc.ub.uni-muenchen.de/4337/1/Fix_Peter.pdf PDF].</ref> EpCAM ist ein Zielmolekül bei der [[Krebstherapie]] mit [[Antikörper|Antikörpern]] bei [[maligne|bösartigen]] [[Geschwulst|Geschwulsten]] von Epithelzellen.<ref>http://www.fresenius-biotech.de/cps/rde/xchg/SID-CC829B9B-94813673/bt-corporate_de/hs.xsl/99-418.htm</ref>
Es ist ein Zielmolekül bei der spezifischen [[Krebstherapie]] mit [[Antikörper|Antikörpern]] bei [[maligne|bösartigen]] [[Geschwulst|Geschwulsten]] von diesen Zelltypen<ref>http://www.fresenius-biotech.de/cps/rde/xchg/SID-CC829B9B-94813673/bt-corporate_de/hs.xsl/99-418.htm</ref>.


===== Vorkommen =====
== Eigenschaften ==
EpCAM findet man an der [[Basalmembran|basolateralen]] Zelloberfläche von [[hochprismatisch|hoch-]] oder [[isoprismatisch|isoprismatischen]] Epithelzellen wie z. B. den Zellen der [[Magen]]-[[Darm]][[schleimhaut]], der [[Gallengang|Gallengänge]], der Schleimhaut der [[Harnblase]], der [[Bronchien]], aber auch im Follikelepithel der [[Schilddrüsenfollikel#Histologie|Schilddrüse]]. Auf [[Plattenepithel|Plattenepithelien]] wie der Haut oder der Schleimhaut des Mundes ist es nicht zu finden.
EpCAM findet man an der [[Basalmembran|basolateralen]] Zelloberfläche von [[hochprismatisch|hoch-]] oder [[isoprismatisch|isoprismatischen]] Epithelzellen wie z. B. den Zellen der [[Magen]]-[[Darm]][[schleimhaut]], der [[Gallengang|Gallengänge]], der Schleimhaut der [[Harnblase]], der [[Bronchien]], aber auch im Follikelepithel der [[Schilddrüsenfollikel#Histologie|Schilddrüse]]. Auf [[Plattenepithel|Plattenepithelien]] wie der Haut oder der Schleimhaut des Mundes ist es nicht zu finden.


Bei sich schnell teilenden Zellen wird es häufiger gebildet. Das ist teilweise physiologisch so in der [[Embryonalentwicklung]], allerdings auch bei sich in der Regel schnell vermehrenden Tumorzellen. Bei Tumorzellen kann EpCam auch auftreten, obwohl es bei den Zellen, aus denen der Tumor hervorgeht, nicht gebildet wird, wie z. B. bei [[Plattenepithelkarzinom|Plattenepithelkarzinomen]]. Damit stellt EpCAM ein tumorspezifisches Antigen für manche Tumore dar, was zur genauen Diagnose dieser Tumore als auch für eine spezifische Therapie genutzt wird. Für den [[monoklonal|monoklonalen]] Antikörper [[Catumaxomab]] ist EpCAM das Zielmolekül.
Bei sich schnell teilenden Zellen wird es vermehrt gebildet. Dies erfolgt teilweise physiologisch so in der [[Embryonalentwicklung]], allerdings auch bei sich in der Regel schnell vermehrenden Tumorzellen. Bei Tumorzellen kann EpCam auch auf Zelltypen [[Genexpression|gebildet]] und an der Zelloberfläche vorgefunden werden, die normalerweise kein EpCAM bilden, wie z. B. bei [[Plattenepithelkarzinom|Plattenepithelkarzinomen]]. Damit stellt EpCAM ein Tumor-assoziiertes [[Antigen]] für manche Tumore dar, was zur genauen Diagnose dieser Tumore als auch für eine spezifische Therapie genutzt wird. Bei Tumorzellen geht eine verminderte [[Genexpression]] vom EpCAM mit einer höheren [[Metastase]]nrate einher. Für den [[monoklonal|monoklonalen]] Antikörper [[Catumaxomab]] ist EpCAM das Zielmolekül.


===== Funktion =====
== Funktion ==
EpCAM-Moleküle sind [[transmembranär]]e Moleküle. Der extrazelluläre Teil eines Molekül geht mit dem extrazellulären Anteil eines anderen Molküls eine Bindung ein. Deswegen wird EpCAM auch als [[homophil]]es Zelladhäsionsmolekül bezeichnet. Dabei kann die Bindung mit Molkülen derselben Zelle als auch einer Nachbarzelle stattfinden.
EpCAM-Moleküle sind [[transmembranär]]e Moleküle. Der extrazelluläre Teil eines Molekül geht mit dem extrazellulären Anteil eines anderen RpCAM-Molküls eine Bindung ein. Deswegen wird EpCAM auch als homophiles (gleichbindendes) Zelladhäsionsmolekül bezeichnet. Dabei kann die Bindung mit Molkülen derselben Zelle als auch einer Nachbarzelle stattfinden. Der [[intrazellulär]]e Anteil eine EpCAM bindet dabei an Proteine des [[Zytoskelett]]s.
Der [[intrazellulär]]e Anteil eine EpCAM bindet dabei an Proteine des [[Zytoskelett]].


Eine Mutation des EpCAM verantwortlich für das Krankheitsbild der [[Intestinale_epitheliale_Dysplasie|Intestinalen epithelialen Dysplasie]] (synonym ''tufting enteropathy''). Bei dieser seltenen Erkrankung kommt es wenige Tage nach der Geburt zu nicht therapierbaren wässrigen Durchfällen durch die veränderten Darmschleimhautzellen mit der Notwendigkeit der parenteralen Ernährung.<ref>O. Goulet, J. Salomon, F. Ruemmele, N. P. de Serres, N. Brousse: ''Intestinal epithelial dysplasia (tufting enteropathy).'' In: ''Orphanet journal of rare diseases.'' Band 2, 2007, S.&nbsp;20, {{ISSN|1750-1172}}. {{DOI|10.1186/1750-1172-2-20}}. PMID 17448233. {{PMC|1878471}}.</ref>
Bei Tumorzellen geht eine verminderte [[Expression]] vom EpCAM mit einer höheren [[Metastase]]nrate einher.

Desweiteren ist eine Mutation des EpCAM verantwortlich für das Krankheitsbild der '''[[Intestinale_epitheliale_Dysplasie|Intestinalen epithelialen Dysplasie]]'''. Bei dieser seltenen Erkrankung kommt es wenige Tage nach der Geburt zu nicht therapierbaren wässrigen Durchfällen durch die veränderten Darmschleimhautzellen mit der Notwendigkeit der parenteralen Ernährung<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1878471/</ref>.


== Einzelnachweise ==
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Version vom 1. Januar 2014, 23:57 Uhr

Das epitheliale Zelladähsiosmolekül (englisch epithelial cell adhesion molecule, EpCAM) ist ein Oberflächenprotein und Zelladhäsionsmolekül, das auf der Zelloberfläche von verschiedenen Epithelzellen zu finden ist und unter anderem Zell-Zell-Kontakte vermittelt.[1] EpCAM ist ein Zielmolekül bei der Krebstherapie mit Antikörpern bei bösartigen Geschwulsten von Epithelzellen.[2]

Eigenschaften

EpCAM findet man an der basolateralen Zelloberfläche von hoch- oder isoprismatischen Epithelzellen wie z. B. den Zellen der Magen-Darmschleimhaut, der Gallengänge, der Schleimhaut der Harnblase, der Bronchien, aber auch im Follikelepithel der Schilddrüse. Auf Plattenepithelien wie der Haut oder der Schleimhaut des Mundes ist es nicht zu finden.

Bei sich schnell teilenden Zellen wird es vermehrt gebildet. Dies erfolgt teilweise physiologisch so in der Embryonalentwicklung, allerdings auch bei sich in der Regel schnell vermehrenden Tumorzellen. Bei Tumorzellen kann EpCam auch auf Zelltypen gebildet und an der Zelloberfläche vorgefunden werden, die normalerweise kein EpCAM bilden, wie z. B. bei Plattenepithelkarzinomen. Damit stellt EpCAM ein Tumor-assoziiertes Antigen für manche Tumore dar, was zur genauen Diagnose dieser Tumore als auch für eine spezifische Therapie genutzt wird. Bei Tumorzellen geht eine verminderte Genexpression vom EpCAM mit einer höheren Metastasenrate einher. Für den monoklonalen Antikörper Catumaxomab ist EpCAM das Zielmolekül.

Funktion

EpCAM-Moleküle sind transmembranäre Moleküle. Der extrazelluläre Teil eines Molekül geht mit dem extrazellulären Anteil eines anderen RpCAM-Molküls eine Bindung ein. Deswegen wird EpCAM auch als homophiles (gleichbindendes) Zelladhäsionsmolekül bezeichnet. Dabei kann die Bindung mit Molkülen derselben Zelle als auch einer Nachbarzelle stattfinden. Der intrazelluläre Anteil eine EpCAM bindet dabei an Proteine des Zytoskeletts.

Eine Mutation des EpCAM verantwortlich für das Krankheitsbild der Intestinalen epithelialen Dysplasie (synonym tufting enteropathy). Bei dieser seltenen Erkrankung kommt es wenige Tage nach der Geburt zu nicht therapierbaren wässrigen Durchfällen durch die veränderten Darmschleimhautzellen mit der Notwendigkeit der parenteralen Ernährung.[3]

Einzelnachweise

  1. Peter Fix: Untersuchung zur Regulation des epithelialen Zelladhäsionsmoleküls EpCAM. Dissertation an der LMU München, 2005. PDF.
  2. http://www.fresenius-biotech.de/cps/rde/xchg/SID-CC829B9B-94813673/bt-corporate_de/hs.xsl/99-418.htm
  3. O. Goulet, J. Salomon, F. Ruemmele, N. P. de Serres, N. Brousse: Intestinal epithelial dysplasia (tufting enteropathy). In: Orphanet journal of rare diseases. Band 2, 2007, S. 20, ISSN 1750-1172. doi:10.1186/1750-1172-2-20. PMID 17448233. PMC 1878471 (freier Volltext).