„Flicker (Astronomie)“ – Versionsunterschied

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Version vom 11. Mai 2014, 10:39 Uhr

Der Begriff Flicker beschreibt in der Stellarphysik stochastische Helligkeitänderungen von Sternen mit Perioden von weniger als 8 Stunden. Die Helligkeitsänderungen bei sonnenähnlichen Sternen werden durch akustische Schwingungen ähnlich der 5 Minuten Periode der Sonne sowie Änderungen im granularen Netzwerk hervorgerufen. Mit Hilfe des Frequenzspektrums der kurzfristigen Helligkeitsänderung können fundamentale Eigenschaften der Sterne mit hoher Genauigkeit abgeleitet werden.

Ursache

Sonnenähnliche Sterne transportieren in ihrer Photosphäre die Energie überwiegend mittels Konvektion. Dadurch steigen Gasblasen auf und werden am Dichtesprung beim Übergang zur Chromosphäre reflektiert. In der Folge laufen Dichtewellen in den Stern und ihre Überlagerung führt zu einem charakterischen Frequenzspektrum der Dichtewellen. Daneben kommt es zu Helligkeitsänderungen aufgrund des Auftauchens und Absteigens von Granulen in der Photosphäre der sonnenähnlichen Sterne.

Anwendung

In Abhängigkeit mit dem Spektraltyp nimmt die Tiefe der Konvektionszone zu und mit ihr ändert sich die Geschwindigkeit der aufsteigenden Konvektionszellen. Indirekt kann daraus die Oberflächenbeschleunigung der Sterne abgeleitet werden, die sich wiederum aus den fundamentalen Größen Masse und Radius zusammengesetzt ist. Neben der Asteroseismologie ist die Analyse des Flickern der Sterne eine Möglichkeit zur Bestimmung der absoluten Parameter der Sterne durch photometrische Messungen. Die Genauigkeit der aus Flickern abgeleiteten Oberflächenbeschleunigung liegt bei 25 Prozent und ist damit genauer als bei spektroskopischen Beobachtungen.

Begriffabgrenzung

Der ähnliche Begriff Flickering beschreibt in der Astrophysik kurzfristige Helligkeitsschwankungen in der Größenordnung von Sekunden, die bei der Akkretion von Materie auf einen kompakten Stern entstehen.

Literatur

  • Fabienne A. Bastien, Keivan G. Stassun, Joshua Pepper: Larger Planet Radii Inferred from Stellar "Flicker" Brightness Variations of Bright Planet Host Stars. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2014, arxiv:1405.0940v1.
  • David M. Kipping, Fabienne A. Bastien, Keivan G. Stassun, William J. Chaplin, Daniel Huber, Lars A. Buchhave: FLICKER AS A TOOL FOR CHARACTERIZING PLANETS THROUGH ASTERODENSITY PROFILING. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2014, arxiv:1403.5264v1.
  • STELLAR GRANULATION AS THE SOURCE OF HIGH-FREQUENCY FLICKER IN KEPLER LIGHT CURVES. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1312.5928v1.
  • Fabienne A. Bastien, Keivan G. Stassun, Gibor Basri, Joshua Pepper: An observational correlation between stellar brightness variations and surface gravity. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1308.4728v1.