„Wissensmanagementsystem“ – Versionsunterschied

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Ein '''Wissensmanagementsystem''' ([[Englische Sprache|engl.]]: ''Knowledge Management System'') ist ein Informations- und Kommunikationssystem im Sinne eines Anwendungssystems oder einer [[Informations- und Kommunikationstechnologie|IKT]]-Plattform. Das System kombiniert und integriert verschiedene Funktionen für den strukturierten und kontextualisierten Umgang mit explizitem und implizitem Wissen sowie für organisationsinternes und -externes Wissen. Damit werden Netzwerke und Wissenslebenszyklen organisationsweit oder für jenen Teil der Organisation unterstützt, der von einer [[Wissensmanagement]]-Initiative fokussiert wird. (Maier 2007)
Ein '''Wissensmanagementsystem''' ([[Englische Sprache|engl.]]: ''Knowledge Management System'') ist ein Informations- und Kommunikationssystem im Sinne eines Anwendungssystems oder einer [[Informations- und Kommunikationstechnologie|IKT]]-Plattform. Das System kombiniert und integriert verschiedene Funktionen für den strukturierten und kontextualisierten Umgang mit explizitem und implizitem Wissen sowie für organisationsinternes und -externes Wissen. Damit werden Netzwerke und Wissenslebenszyklen organisationsweit oder für jenen Teil der Organisation unterstützt, der von einer [[Wissensmanagement]]-Initiative fokussiert wird. (Maier 2007)


Das gesamte Wissen einer Organisation wird dabei so verstanden, dass [[Daten]] und [[Information]]en in Rechnern, auf Papier oder in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden sind, die zum Gesamtwissen der Organisation gehören und allen anderen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden sollten. Der Fokus liegt dabei auf der geeigneten Präsentation von Wissen im Unterschied zu reinen Daten oder Einzelinformationen.
Das gesamte Wissen einer Organisation wird dabei so verstanden, dass [[Daten]] und [[Information]]en in Rechnern, auf Papier oder in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden sind, die zum Gesamtwissen der Organisation gehören und allen anderen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden sollten. Der Fokus liegt dabei auf der geeigneten Präsentation von Wissen im Unterschied zu reinen Daten oder Einzelinformationen.


Derartige Systeme haben ihren Ursprung in großen [[Unternehmensberater|Beratungsunternehmen]], die ein Interesse daran haben, nicht für jeden Kunden und jedes neue [[Projekt]] das „Rad neu erfinden zu müssen“. Seitdem sind derartige Systeme in fast jeden Industriezweig eingedrungen.
Derartige Systeme haben ihren Ursprung in großen [[Unternehmensberater|Beratungsunternehmen]], die ein Interesse daran haben, nicht für jeden Kunden und jedes neue [[Projekt]] das „Rad neu erfinden zu müssen“. Seitdem sind derartige Systeme in fast jeden Industriezweig eingedrungen.
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** Collaboration: Kompetenzmanagement, Community Spaces
** Collaboration: Kompetenzmanagement, Community Spaces
** Learning: Kurse erstellen, verwalten, Tutoring
** Learning: Kurse erstellen, verwalten, Tutoring
* ''Integrationsdienste'': Teilnehmerintegration (identity management), [[Semantische Integration|semantische Integration]] (ontologies semantic web), Funktions- und Prozessintegration (Web Services, Orchestration)
* ''Integrationsdienste'': Teilnehmerintegration (identity management), [[semantische Integration]] (ontologies semantic web), Funktions- und Prozessintegration (Web Services, Orchestration)
* ''Infrastrukturdienste'': Dienste für die Speicherung, Zugriff, Nachrichtenaustausch und Sicherheit
* ''Infrastrukturdienste'': Dienste für die Speicherung, Zugriff, Nachrichtenaustausch und Sicherheit
* ''Quellen'': Intranet/Extranet, DMS-Dokumente u. Dateien aus Office-Systemen, Dateien aus RDBMS, TPS, Data Warehouses, Personal Information Management, Inhalte aus Internet, WWW, Newsgroups, Daten aus externen Online-DB
* ''Quellen'': Intranet/Extranet, DMS-Dokumente u. Dateien aus Office-Systemen, Dateien aus RDBMS, TPS, Data Warehouses, Personal Information Management, Inhalte aus Internet, WWW, Newsgroups, Daten aus externen Online-DB
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== Beispiele ==
== Beispiele ==
[[Pharmaunternehmen]] benötigen den Zugang zu unterschiedlichen [[Biotechnologie]]-[[Datenbank]]en, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können.
[[Pharmaunternehmen]] benötigen den Zugang zu unterschiedlichen [[Biotechnologie]]-[[Datenbank]]en, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können.


Beispiele für Knowledge Management-Systeme:
Beispiele für Knowledge Management-Systeme:
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur|Autor=Ronald Maier|Titel=Knowledge Management Systems : Information and Communication Technologies for Knowledge Management|Auflage=3rd|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2007|ISBN=978-3-540-71407-1}}
* {{Literatur|Autor=Ronald Maier|Titel=Knowledge Management Systems: Information and Communication Technologies for Knowledge Management|Auflage=3<sup>rd</sup>|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2007|ISBN=978-3-540-71407-1}}
* {{Literatur|Autor=Ronald Maier, Thomas Hädrich, René Peinl|Titel=Enterprise Knowledge Infrastructures|Auflage=2nd|Verlag=Springer|Ort=Berlin/Heidelberg/New York|Jahr=2009|ISBN=978-3540897675}}
* {{Literatur|Autor=Ronald Maier, Thomas Hädrich, René Peinl|Titel=Enterprise Knowledge Infrastructures|Auflage=2<sup>nd</sup>|Verlag=Springer|Ort=Berlin/Heidelberg/New York|Jahr=2009|ISBN=978-3-540-89767-5}}
* {{Literatur|Herausgeber=Norbert Gronau|Titel=Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement : Ein aktueller Überblick|Verlag=GITO-Verlag|Ort=Berlin|Jahr=2009|ISBN=9783940019776|}}
* {{Literatur|Herausgeber=Norbert Gronau|Titel=Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement: Ein aktueller Überblick|Verlag=GITO-Verlag|Ort=Berlin|Jahr=2009|ISBN=978-3-940019-77-6}}
* {{Literatur|Autor=S. Dilz, A. Kalisch|Titel=Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement|Sammelwerk=Anwendungen und System für das Wissensmanagement|Verlag=GITO-Verlag|Ort=Berlin|Jahr=2004|ISBN=3-936771-13-8}}
* {{Literatur|Autor=S. Dilz, A. Kalisch|Titel=Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement|Sammelwerk=Anwendungen und System für das Wissensmanagement|Verlag=GITO-Verlag|Ort=Berlin|Jahr=2004|ISBN=3-936771-13-8}}
* {{Literatur|Autor=G. Riempp|Titel=Integrierte Wissensmanagement-Systeme : Architektur und praktische Anwendung|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2004|ISBN=3540204954}}
* {{Literatur|Autor=G. Riempp|Titel=Integrierte Wissensmanagement-Systeme: Architektur und praktische Anwendung|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=2004|ISBN=3-540-20495-4}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.thielsch.org/download/holling_2006.pdf Usability von Wissensmanagementsystemen] (PDF-Datei; 295 kB)
* [http://www.thielsch.org/download/holling_2006.pdf Usability von Wissensmanagementsystemen] (PDF; 295 kB)
* [http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/semantische-technologien-und-auswirkung-auf-informations-und-wissensmanagementsysteme/ Semantische Technologien und Auswirkung auf Informations- und Wissensmanagementsysteme]
* [http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/semantische-technologien-und-auswirkung-auf-informations-und-wissensmanagementsysteme/ Semantische Technologien und Auswirkung auf Informations- und Wissensmanagementsysteme]



Version vom 15. Februar 2015, 15:32 Uhr

Ein Wissensmanagementsystem (engl.: Knowledge Management System) ist ein Informations- und Kommunikationssystem im Sinne eines Anwendungssystems oder einer IKT-Plattform. Das System kombiniert und integriert verschiedene Funktionen für den strukturierten und kontextualisierten Umgang mit explizitem und implizitem Wissen sowie für organisationsinternes und -externes Wissen. Damit werden Netzwerke und Wissenslebenszyklen organisationsweit oder für jenen Teil der Organisation unterstützt, der von einer Wissensmanagement-Initiative fokussiert wird. (Maier 2007)

Das gesamte Wissen einer Organisation wird dabei so verstanden, dass Daten und Informationen in Rechnern, auf Papier oder in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden sind, die zum Gesamtwissen der Organisation gehören und allen anderen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden sollten. Der Fokus liegt dabei auf der geeigneten Präsentation von Wissen im Unterschied zu reinen Daten oder Einzelinformationen.

Derartige Systeme haben ihren Ursprung in großen Beratungsunternehmen, die ein Interesse daran haben, nicht für jeden Kunden und jedes neue Projekt das „Rad neu erfinden zu müssen“. Seitdem sind derartige Systeme in fast jeden Industriezweig eingedrungen.

Klassifikation von Wissensmanagementsystemen

  • Integrative Wissensmanagementsysteme
  • Interaktive Wissensmanagementsysteme

Architektur von Wissensmanagementsystemen

Architekturmodell nach Maier (2004)

  • Zugangsdienste: Integration in Arbeitsumfeld, Transformation für diverse Applikationen und Geräte
  • Personalisierungsdienste: Person, Prozess, Projekt- oder Rollenorientierte Portale
  • Wissensdienste
    • Entdecken: Suchen, visualisieren, navigieren
    • Publizieren: Strukturieren, Kontextualisieren
    • Collaboration: Kompetenzmanagement, Community Spaces
    • Learning: Kurse erstellen, verwalten, Tutoring
  • Integrationsdienste: Teilnehmerintegration (identity management), semantische Integration (ontologies semantic web), Funktions- und Prozessintegration (Web Services, Orchestration)
  • Infrastrukturdienste: Dienste für die Speicherung, Zugriff, Nachrichtenaustausch und Sicherheit
  • Quellen: Intranet/Extranet, DMS-Dokumente u. Dateien aus Office-Systemen, Dateien aus RDBMS, TPS, Data Warehouses, Personal Information Management, Inhalte aus Internet, WWW, Newsgroups, Daten aus externen Online-DB

Architekturmodell nach Dilz und Kalisch (2004)

  • Schnittstellen: Knowledge-Portal
  • Anwendungen: E-Learning, Skill-Management, Cognitive Process Support, Knowledge Mapping, Community, Collaboration, Best Practice Applications, etc.
  • Dienste: Collaboration, Discovery, Document, Publishing, Template
  • Taxonomie: Kategorisierung/Indexierung
  • Informationsmanagement: Knowledge-Repositories (Templates, Metadaten, Content, Benutzer, Rechteverwaltung etc.)
  • Quellen: Texte im Dateisystem, Internet/Intranet, Personen-Verzeichnisse, E-Mail, Datenbanken, Dokumentenarchive, Audio-Visuelle-Daten

Beispiele

Pharmaunternehmen benötigen den Zugang zu unterschiedlichen Biotechnologie-Datenbanken, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können.

Beispiele für Knowledge Management-Systeme:

Siehe auch

Literatur

  • Ronald Maier: Knowledge Management Systems: Information and Communication Technologies for Knowledge Management. 3rd Auflage. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-71407-1.
  • Ronald Maier, Thomas Hädrich, René Peinl: Enterprise Knowledge Infrastructures. 2nd Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2009, ISBN 978-3-540-89767-5.
  • Norbert Gronau (Hrsg.): Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement: Ein aktueller Überblick. GITO-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-940019-77-6.
  • S. Dilz, A. Kalisch: Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement. In: Anwendungen und System für das Wissensmanagement. GITO-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936771-13-8.
  • G. Riempp: Integrierte Wissensmanagement-Systeme: Architektur und praktische Anwendung. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-20495-4.