„Maximalpuls“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Xeltok (Diskussion | Beiträge)
+Vorlage
Zeile 24: Zeile 24:


== Vergleich von verschiedenen Berechnungsverfahren ==
== Vergleich von verschiedenen Berechnungsverfahren ==
Vergleiche verschiedener Berechnungsverfahren mit dem eigentlichen Maximalpuls von Sportlern zeigen, dass die oft verwendete Faustformel die maximale Herzrate von Menschen die jünger als 40 jahre sind oft über- und bei Menschen die älter als 40 Jahre sind oft unterschätzt<ref>[http://dx.doi.org/10.1016/S0735-1097(00)01054-8 Tanaka et al.: Age-predicted maximal heart rate revisited] ''Journal of the American College of Cardiology - Volume 37, Issue 1, January 2001, Pages 153–156''</ref>. Eine durch lineare [[Ausgleichsrechnung|Regression]] ermittelte Gleichung berechnet den Maximalpuls wie folgt:
Vergleiche verschiedener Berechnungsverfahren mit dem eigentlichen Maximalpuls von Sportlern zeigen, dass die oft verwendete Faustformel die maximale Herzrate von Menschen die jünger als 40 jahre sind oft über- und bei Menschen die älter als 40 Jahre sind oft unterschätzt.<ref>Tanaka et al.: ''Age-predicted maximal heart rate revisited.'' In: Journal of the American College of Cardiology - Volume 37, Issue 1, January 2001, Pages 153–156, {{doi|10.1016/S0735-1097(00)01054-8}}.</ref> Eine durch lineare [[Ausgleichsrechnung|Regression]] ermittelte Gleichung berechnet den Maximalpuls wie folgt:


Maximalpuls = 208 - 0.7 x Lebensalter (in Jahren).
Maximalpuls = 208 - 0.7 x Lebensalter (in Jahren).

Version vom 24. April 2015, 22:01 Uhr

Die maximale Herzschlagfrequenz (auch: Maximalpuls) ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute, die ein Mensch bei größtmöglicher körperlicher Anstrengung erreichen kann. Die maximale Herzschlagfrequenz ist eine individuelle Größe, die von Alter, Geschlecht, genetischer Veranlagung, Trainingszustand und Tagesform (u.a. Hormonhaushalt) abhängt und große Abweichungen vom Durchschnitt aufweist[1]. Der individuelle Maximalpuls kann (in den meisten Fällen) durch entsprechende Ausdauerbelastung ergometrisch bestimmt werden. Anhand von Formeln erfolgt die Bestimmung des Maximalpulses nur annähernd und ist nur dann zu empfehlen, wenn z. B. aufgrund gesundheitlicher Risiken keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Faustregel

Als Faustregel zur Bestimmung des eigenen Maximalpulses gilt die Formel:

Maximalpuls = 220 - Lebensalter (in Jahren).

Diese Formel wurde im Verlauf der Geschichte verschiedenen Quellen zugeordnet. Es wird angenommen, dass sie erstmals von William Haskell und Samuel Fox veröffentlicht wurde. Oft weichen die Werte um 10 bis 30 Schläge nach oben oder unten ab, denn neben dem Alter hängt der Maximalpuls auch von Verfassung, Veranlagung und Trainingszustand und externen Faktoren ab.

Weitere Formeln

Sally Edwards

Von Sally Edwards wurden Formeln entwickelt, die auch das Geschlecht und das Körpergewicht berücksichtigen[2]:

Männer: Maximalpuls = 214 - (0,5 • Lebensalter (in Jahren)) - (0,11 × Körpergewicht (in Kilogramm))
Frauen: Maximalpuls = 210 - (0,5 • Lebensalter (in Jahren)) - (0,11 × Körpergewicht (in Kilogramm))

Winfried Spanaus

Im Jahr 2000 wurden von Winfried Spanaus[3] mit Hilfe von Tests mit über 600 Probanden neue geschlechtsspezifische Formeln für trainierte Sportlerinnen und Sportler entwickelt:

Männer: Maximalpuls = 223 - (0,9 × Lebensalter (in Jahren))
Frauen: Maximalpuls = 226 - (1,0 × Lebensalter (in Jahren))

Auch bei dieser Formel treten immer noch Abweichungen von bis zu 10 Schlägen nach oben und unten auf.

Vergleich von verschiedenen Berechnungsverfahren

Vergleiche verschiedener Berechnungsverfahren mit dem eigentlichen Maximalpuls von Sportlern zeigen, dass die oft verwendete Faustformel die maximale Herzrate von Menschen die jünger als 40 jahre sind oft über- und bei Menschen die älter als 40 Jahre sind oft unterschätzt.[4] Eine durch lineare Regression ermittelte Gleichung berechnet den Maximalpuls wie folgt:

Maximalpuls = 208 - 0.7 x Lebensalter (in Jahren).

Der berechnete Maximalpulse kann jedoch beim einzelnen Menschen um mehrere 10 Schläge pro Minute von dem tatsächlichen Maximalpuls abweichen.

Eine weitere Untersuchung des berechneten und des tatsächlichen Maximalpulses bei jungen Sportlern im Alter von 9 bis 18 Jahren ergab, dass keine der Berechnungsverfahren genaue Resultate lieferte.[5] Der Autor empfiehlt u.a. die o.g. Formel von Tanaka et al. zu benutzen wenn man Übertraining vermeiden möchte.

Einzelnachweise

  1. Robert A. Robergs, Roberto Landwehr: The surprising history of the HRmax=220-age equation. Journal of Exercise Physiologyonline, Vol. 5, No. 2, May 2002
  2. Sally Edwards (1992): Leitfaden zur Trainingskontrolle. Meyer & Meyer : Aachen
  3. Winfried Spanaus: Herzfrequenzkontrolle im Ausdauersport. Aachen: Meyer und Meyer, 2002; zugl.: Düsseldorf, Univ., Diss., 2000 ISBN 3-89124-851-2
  4. Tanaka et al.: Age-predicted maximal heart rate revisited. In: Journal of the American College of Cardiology - Volume 37, Issue 1, January 2001, Pages 153–156, doi:10.1016/S0735-1097(00)01054-8.
  5. Nikolaidis: Age-predicted vs. measured maximal heart rate in young team sport athletes Nigerian Medical Journal 2014 Volume 55 Issue 4 Pages 314-320

Weblinks