„Parakristall“ – Versionsunterschied
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Ein '''Parakristall''' ist eine teilkristalline Substanz, die zwar eine gewisse Nahordnung (Kristallstruktur) aufweist, im Gegensatz zu einem [[Kristall]] aber keine mehr oder weniger perfekte Fernordnung. |
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Das kann beispielsweise ein Kristall sein, bei dem sich die periodische Ordnung durch Erhitzung in Auflösung befindet. Die Anordnung der Atome verschwindet dabei nicht sprunghaft. Ein anderes Beispiel sind [[Polymer]]e mit kristallinen und amorphen Bereichen. |
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⚫ | „Die Elektronendichteverteilung in irgendeinem Stoff entspricht immer dann derjenigen eines Parakristalls, wenn man jedem Baustein dieses Stoffes einen Idealpunkt zuordnen kann derart, dass die Abstandsstatistik dieser Idealpunkte von jedem beliebigen Bezugsidealpunkt dieselbe ist und die Elektronenkonfiguration jedes Bausteins um seinen Indealpunkt statistisch unabhaengig von derjenigen der Nachbarbausteine erfolgt. Ein Baustein entspricht dann dem stofflichen Inhalt einer Zelle dieses „verwackelten“ Raumgitters, das selbst als Parakristall anzusprechen ist.“ <ref> |
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Beugungsexperimente an solchen Stoffen liefern typischerweise sehr unscharfe Bilder. |
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⚫ | [[Rolf Hosemann]] definiert einen ''idealen Parakristall''': „Die Elektronendichteverteilung in irgendeinem Stoff entspricht immer dann derjenigen eines Parakristalls, wenn man jedem Baustein dieses Stoffes einen Idealpunkt zuordnen kann derart, dass die Abstandsstatistik dieser Idealpunkte von jedem beliebigen Bezugsidealpunkt dieselbe ist und die Elektronenkonfiguration jedes Bausteins um seinen Indealpunkt statistisch unabhaengig von derjenigen der Nachbarbausteine erfolgt. Ein Baustein entspricht dann dem stofflichen Inhalt einer Zelle dieses „verwackelten“ Raumgitters, das selbst als Parakristall anzusprechen ist.“ <ref>Rolf Hosemann: ''Der ideale Parakristall und die von ihm gestreute kohaerente Roentgenstrahlung'', Zeitschrift fuer Physik 128 (1950), S. 465-492</ref> |
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== Literatur == |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 2. September 2016, 17:49 Uhr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8e/Icon_tools.svg/40px-Icon_tools.svg.png)
Ein Parakristall ist eine teilkristalline Substanz, die zwar eine gewisse Nahordnung (Kristallstruktur) aufweist, im Gegensatz zu einem Kristall aber keine mehr oder weniger perfekte Fernordnung.
Das kann beispielsweise ein Kristall sein, bei dem sich die periodische Ordnung durch Erhitzung in Auflösung befindet. Die Anordnung der Atome verschwindet dabei nicht sprunghaft. Ein anderes Beispiel sind Polymere mit kristallinen und amorphen Bereichen.
Beugungsexperimente an solchen Stoffen liefern typischerweise sehr unscharfe Bilder.
Rolf Hosemann definiert einen idealen Parakristall': „Die Elektronendichteverteilung in irgendeinem Stoff entspricht immer dann derjenigen eines Parakristalls, wenn man jedem Baustein dieses Stoffes einen Idealpunkt zuordnen kann derart, dass die Abstandsstatistik dieser Idealpunkte von jedem beliebigen Bezugsidealpunkt dieselbe ist und die Elektronenkonfiguration jedes Bausteins um seinen Indealpunkt statistisch unabhaengig von derjenigen der Nachbarbausteine erfolgt. Ein Baustein entspricht dann dem stofflichen Inhalt einer Zelle dieses „verwackelten“ Raumgitters, das selbst als Parakristall anzusprechen ist.“ [1]
Die Wörter „paracystallinity“ und „paracrystal“ gehen auf Friedrich Rinne und das Jahr 1933 zurueck.[2]
Literatur
Richard Glocker: Materialprüfung mit Röntgenstrahlen: Unter besonderer Berücksichtigung der Röntgenmetallkunde. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-87421-5, S. 565– (google.com).