„Kontaktthermometer“ – Versionsunterschied

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[[Bild:kontth.jpg|thumb|250px|Einstellbares Kontaktthermometer (0…100 °C); eingestellt wird mit einem aufgesetzten [[Dauermagnet]]en. Länge 300 mm]]
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[[Bild:kontaktth.jpg|thumb|250px|in einen Aluminiumblock eingeklebtes Kontaktthermometer mit fester Schalttemperatur (75 °C)]]
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[[Bild:Kontaktthspiral.jpg|thumb|Kontaktthermometer mit festen Schalttemperaturen 40 und 42 °C]]'''Kontaktthermometer''' sind [[Quecksilber]]-[[Flüssigkeitsthermometer]], die mittels in die Quecksilbersäule ragender [[elektrischer Kontakt]]e als [[Temperaturschalter]] ausgebildet sind.
[[Bild:Kontaktthspiral.jpg|thumb|Kontaktthermometer mit festen Schalttemperaturen 40 und 42&nbsp;°C]]'''Kontaktthermometer''' sind [[Quecksilber]]-[[Flüssigkeitsthermometer]], die mittels in die Quecksilbersäule ragender [[elektrischer Kontakt]]e als [[Temperaturschalter]] ausgebildet sind.<ref name="Prof. Dr. rer. nat. habil. Dieter Geschke, Dr. rer. nat. Peter Kirsten, Doz. Dr. rer. nat. Manfred Krötzsch, Dr. rer. nat. Wolfgang Schenk, Prof. Dr. rer. nat. habil. Herbert A. Schneider, Dr. rer. nat. Heinz Schulze">{{Literatur| Autor=Prof. Dr. rer. nat. habil. Dieter Geschke, Dr. rer. nat. Peter Kirsten, Doz. Dr. rer. nat. Manfred Krötzsch, Dr. rer. nat. Wolfgang Schenk, Prof. Dr. rer. nat. habil. Herbert A. Schneider, Dr. rer. nat. Heinz Schulze | Titel=Physikalisches Praktikum | Verlag=Springer-Verlag | ISBN=978-3-322-97619-2 | Jahr=2013 | Online={{Google Buch | BuchID=MCyfBgAAQBAJ | Seite=105 }} | Seiten=105 }}</ref>


Kontaktthermometer waren früher oft ein Bestandteil von [[Temperaturregler]]n oder -überwachungen und können kleine Lasten (z.&nbsp;B. eine Aquariumheizung, heute ersetzt durch die [[Stabheizung]], oder etwa 0,1&nbsp;Ampere bei 230&nbsp;Volt Wechselspannung) direkt schalten. Zum Schalten größerer Lasten wurden sie oft mit Schaltverstärkern, z.&nbsp;B. mit einem thermischen [[Quecksilberschalter]] ergänzt.
Kontaktthermometer waren früher oft ein Bestandteil von [[Temperaturregler]]n oder -überwachungen und können kleine Lasten (z.&nbsp;B. eine Aquariumheizung, heute ersetzt durch die [[Stabheizung]], oder etwa 0,1&nbsp;Ampere bei 230&nbsp;Volt Wechselspannung) direkt schalten. Zum Schalten größerer Lasten wurden sie oft mit Schaltverstärkern, z.&nbsp;B. mit einem thermischen [[Quecksilberschalter]] ergänzt.


Kontaktthermometer wurden für feste oder für einstellbare Schalttemperaturen hergestellt. Für feste Temperaturen sind zwei Drähte als Kontakte in das Glas der [[Kapillare]] eingeschmolzen. Für einstellbare Temperaturen ragt der obere der Drähte von oben in die Kapillare hinein und ist durch einen im hermetisch abgeschlossenen Glasgehäuse untergebrachten Spindeltrieb verstellbar. Die Verstellung erfolgt von außen durch einen drehbaren Dauermagneten, dessen Feld wie eine [[Magnetkupplung]] durch das Glas wirkt.
Kontaktthermometer wurden für feste oder für einstellbare Schalttemperaturen hergestellt. Für feste Temperaturen sind zwei Drähte als Kontakte in das Glas der [[Kapillare]] eingeschmolzen. Für einstellbare Temperaturen ragt der obere der Drähte von oben in die Kapillare hinein und ist durch einen im hermetisch abgeschlossenen Glasgehäuse untergebrachten Spindeltrieb verstellbar. Die Verstellung erfolgt von außen durch einen drehbaren Dauermagneten, dessen Feld wie eine [[Magnetkupplung]] durch das Glas wirkt. Die Ilmenauer Firma Juchheim meldete im Jahr 1926 das erste Glaskontaktthermometer zum Patent an, mit dem variable Temperatureinstellungen über verstellbare Metallfäden möglich waren<ref name="Rüdiger Kramme">{{Literatur| Autor=Rüdiger Kramme| Titel=Medizintechnik - Verfahren - Systeme - Informationsverarbeitung | Verlag=Springer-Verlag | ISBN=978-3-662-48771-6 | Jahr=2016 | Online={{Google Buch | BuchID=48eSDQAAQBAJ | Seite=733 }} | Seiten=733 }}</ref>.



Heute sind Kontaktthermometer durch elektronische Temperatursensoren und -regler abgelöst worden.
Heute sind Kontaktthermometer durch elektronische Temperatursensoren und -regler abgelöst worden.
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Vorteile sind die visuelle Erkennbarkeit der Ist- und der Schalttemperatur sowie der im Vergleich zu anderen hilfsenergielosen Temperaturschaltern sehr genaue Schaltpunkt, der nur wenig hysteresebehaftet ist.
Vorteile sind die visuelle Erkennbarkeit der Ist- und der Schalttemperatur sowie der im Vergleich zu anderen hilfsenergielosen Temperaturschaltern sehr genaue Schaltpunkt, der nur wenig hysteresebehaftet ist.

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Thermometer]]
[[Kategorie:Thermometer]]

Version vom 17. Mai 2017, 22:22 Uhr

Einstellbares Kontaktthermometer (0…100 °C); eingestellt wird mit einem aufgesetzten Dauermagneten. Länge 300 mm
in einen Aluminiumblock eingeklebtes Kontaktthermometer mit fester Schalttemperatur (75 °C)
Kontaktthermometer mit festen Schalttemperaturen 40 und 42 °C

Kontaktthermometer sind Quecksilber-Flüssigkeitsthermometer, die mittels in die Quecksilbersäule ragender elektrischer Kontakte als Temperaturschalter ausgebildet sind.[1]

Kontaktthermometer waren früher oft ein Bestandteil von Temperaturreglern oder -überwachungen und können kleine Lasten (z. B. eine Aquariumheizung, heute ersetzt durch die Stabheizung, oder etwa 0,1 Ampere bei 230 Volt Wechselspannung) direkt schalten. Zum Schalten größerer Lasten wurden sie oft mit Schaltverstärkern, z. B. mit einem thermischen Quecksilberschalter ergänzt.

Kontaktthermometer wurden für feste oder für einstellbare Schalttemperaturen hergestellt. Für feste Temperaturen sind zwei Drähte als Kontakte in das Glas der Kapillare eingeschmolzen. Für einstellbare Temperaturen ragt der obere der Drähte von oben in die Kapillare hinein und ist durch einen im hermetisch abgeschlossenen Glasgehäuse untergebrachten Spindeltrieb verstellbar. Die Verstellung erfolgt von außen durch einen drehbaren Dauermagneten, dessen Feld wie eine Magnetkupplung durch das Glas wirkt. Die Ilmenauer Firma Juchheim meldete im Jahr 1926 das erste Glaskontaktthermometer zum Patent an, mit dem variable Temperatureinstellungen über verstellbare Metallfäden möglich waren[2].


Heute sind Kontaktthermometer durch elektronische Temperatursensoren und -regler abgelöst worden. Bei geringen Ansprüchen sind auch Temperaturschalter, u. a. mit Bimetallen eine Alternative.

Nachteile von Kontaktthermometern sind deren Zerbrechlichkeit sowie das enthaltene Quecksilber.

Vorteile sind die visuelle Erkennbarkeit der Ist- und der Schalttemperatur sowie der im Vergleich zu anderen hilfsenergielosen Temperaturschaltern sehr genaue Schaltpunkt, der nur wenig hysteresebehaftet ist.

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. rer. nat. habil. Dieter Geschke, Dr. rer. nat. Peter Kirsten, Doz. Dr. rer. nat. Manfred Krötzsch, Dr. rer. nat. Wolfgang Schenk, Prof. Dr. rer. nat. habil. Herbert A. Schneider, Dr. rer. nat. Heinz Schulze: Physikalisches Praktikum. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-97619-2, S. 105 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Rüdiger Kramme: Medizintechnik - Verfahren - Systeme - Informationsverarbeitung. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-662-48771-6, S. 733 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).