„Ersthelfer-Alarmierungssystem“ – Versionsunterschied

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Der Begriff '''Ersthelfer-Alarmierungssystem''' umfasst alle technischen Mittel und deren Zusammenwirken zur Alarmierung von qualifizierten [[Ersthelfer]]n in medizinischen Notfällen. Je nach Ausgestaltung des Ersthelfersystems kommen verschiedene Technologien zum Einsatz.
Der Begriff '''Ersthelfer-Alarmierungssystem''' umfasst alle technischen Mittel und deren Zusammenwirken zur Alarmierung von qualifizierten [[Ersthelfer]]n in medizinischen Notfällen. Je nach Ausgestaltung des Ersthelfersystems kommen verschiedene Technologien zum Einsatz.


Üblicherweise werden smartphone-basierte Lösungen genutzt, weshalb Ersthelfer-Alarmierungssysteme häufig auch vereinfachend als "Ersthelfer-App" bezeichnet werden. Hierbei können potentielle Helfer positionsabhängig über ihr Smartphone alarmiert werden.
Üblicherweise werden smartphone-basierte Lösungen genutzt, weshalb Ersthelfer-Alarmierungssysteme häufig auch vereinfachend als "Ersthelfer-App" bezeichnet werden. Das Smartphone ermöglicht eine regelmäßige Ortung, potentielle Helfer können hierbei also positionsabhängig über ihr alarmiert werden.


== Bekannte Systeme ==
== Bekannte Systeme ==
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* PulsePoint (hauptsächlich USA)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pulsepoint.org/ |titel=offizielle PulsePoint Website |zugriff=2017-08-22 |sprache=en}}</ref>
* PulsePoint (hauptsächlich USA)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pulsepoint.org/ |titel=offizielle PulsePoint Website |zugriff=2017-08-22 |sprache=en}}</ref>


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* SMSLivräddare (Schweden)<ref name=":1" />


* Ticino Cuore (Schweiz)<ref name=":0">{{Literatur |Autor=R. Stroop, B. Strickmann, H. Horstkötter, T. Kuhlbusch, H.-R. Hartweg |Titel=Smartphone-basierte First-Responder-Alarmierung „Mobile Retter“ |Sammelwerk=Der Notarzt |Band=31 |Nummer=05 |Datum=2015-10 |ISSN=0177-2309 |Seiten=239–245 |Online=http://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-0035-1552700 |DOI=10.1055/s-0035-1552700 |Abruf=2017-08-22}}</ref>
* Ticino Cuore (Schweiz)<ref name=":0">{{Literatur |Autor=R. Stroop, B. Strickmann, H. Horstkötter, T. Kuhlbusch, H.-R. Hartweg |Titel=Smartphone-basierte First-Responder-Alarmierung „Mobile Retter“ |Sammelwerk=Der Notarzt |Band=31 |Nummer=05 |Datum=2015-10 |ISSN=0177-2309 |Seiten=239–245 |Online=http://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-0035-1552700 |DOI=10.1055/s-0035-1552700 |Abruf=2017-08-22}}</ref>
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Bei verschiedenen zeitkritischen Notfallbildern ist es von essenzieller Wichtigkeit für das [[Outcome]] des Patienten, dass dieser ohne Zeitverzögerung qualifizierte Hilfe erhält. Prominentes Beispiel ist der Herzkreislauf-Stillstand. Hier ist pro Minute Therapieverzögerung mit einer Verringerung der Überlebenswahrscheinlichkeit um ca. 10 % zu rechnen.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolph W. Koster, Michael A. Baubin, Leo L. Bossaert, Antonio Caballero, Pascal Cassan |Titel=European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010 Section 2. Adult basic life support and use of automated external defibrillators |Sammelwerk=Resuscitation |Band=81 |Nummer=10 |Datum=2010-10-01 |ISSN=0300-9572 |Seiten=1277–1292 |Online=http://www.resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(10)00435-1/fulltext |DOI=10.1016/j.resuscitation.2010.08.009 |Abruf=2017-07-10}}</ref> Wird bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes Hilfe geleistet, so ist mit einer deutlichen Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit zu rechnen.<ref>{{Literatur |Autor=Ingela Hasselqvist-Ax, Gabriel Riva, Johan Herlitz, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg |Titel=Early Cardiopulmonary Resuscitation in Out-of-Hospital Cardiac Arrest |Sammelwerk=New England Journal of Medicine |Band=372 |Nummer=24 |Datum=2015-06-10 |Seiten=2307–2315 |Online=http://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1405796 |DOI=10.1056/nejmoa1405796 |Abruf=2017-07-10}}</ref>
Bei verschiedenen zeitkritischen Notfallbildern ist es von essenzieller Wichtigkeit für das [[Outcome]] des Patienten, dass dieser ohne Zeitverzögerung qualifizierte Hilfe erhält. Prominentes Beispiel ist der Herzkreislauf-Stillstand. Hier ist pro Minute Therapieverzögerung mit einer Verringerung der Überlebenswahrscheinlichkeit um ca. 10 % zu rechnen.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolph W. Koster, Michael A. Baubin, Leo L. Bossaert, Antonio Caballero, Pascal Cassan |Titel=European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010 Section 2. Adult basic life support and use of automated external defibrillators |Sammelwerk=Resuscitation |Band=81 |Nummer=10 |Datum=2010-10-01 |ISSN=0300-9572 |Seiten=1277–1292 |Online=http://www.resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(10)00435-1/fulltext |DOI=10.1016/j.resuscitation.2010.08.009 |Abruf=2017-07-10}}</ref> Wird bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes Hilfe geleistet, so ist mit einer deutlichen Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit zu rechnen.<ref>{{Literatur |Autor=Ingela Hasselqvist-Ax, Gabriel Riva, Johan Herlitz, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg |Titel=Early Cardiopulmonary Resuscitation in Out-of-Hospital Cardiac Arrest |Sammelwerk=New England Journal of Medicine |Band=372 |Nummer=24 |Datum=2015-06-10 |Seiten=2307–2315 |Online=http://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1405796 |DOI=10.1056/nejmoa1405796 |Abruf=2017-07-10}}</ref>


In Deutschland liegt beispielsweise die Laienreanimationsquote nur bei ca. 35 % – sprich nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung leistet bei einem Herzkreislauf-Stillstand dem Betroffenen auch tatsächlich Hilfe.<ref>Auswertung des [[Reanimationsregister|deutschen Reanimationsregisters]]</ref> Der Rettungsdienst ist im deutschen Mittel jedoch erst nach ca. 8,5 Minuten vor Ort.<ref>{{Literatur |Autor=Behrendt, Holger, |Titel=Leistungen des Rettungsdienstes 2012/13 : Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 2012 und 2013 |Verlag=Wirtschaftsverl. NW, Verl. für neue Wissenschaft |Ort=Bremerhaven |Datum=2015 |ISBN=978-3-95606-177-6}}</ref> Es besteht also ein deutliches sogenanntes therapiefreies Intervall, zwischen Auftreten des Notfalls und dem Beginn qualifizierter Hilfsmaßnahmen.
In Deutschland liegt beispielsweise die Laienreanimationsquote nur bei ca. 35 % – sprich nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung leistet bei einem Herzkreislauf-Stillstand dem Betroffenen auch tatsächlich Hilfe.<ref>Auswertung des [[Reanimationsregister|deutschen Reanimationsregisters]]</ref> Der Rettungsdienst ist im deutschen Mittel jedoch erst nach ca. 8,5 Minuten vor Ort.<ref>{{Literatur |Autor=Behrendt, Holger, |Titel=Leistungen des Rettungsdienstes 2012/13 : Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 2012 und 2013 |Verlag=Wirtschaftsverl. NW, Verl. für neue Wissenschaft |Ort=Bremerhaven |Datum=2015 |ISBN=978-3-95606-177-6}}</ref> Es besteht also ein deutliches sogenanntes therapiefreies Intervall, zwischen Auftreten des Notfalls und dem Beginn qualifizierter Hilfsmaßnahmen - die Hilfsmaßnahmen beginnen quasi immer zu spät.


Das gemeinsame Ziel aller Ersthelfer-Alarmierungssysteme ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls in zeitkritischen Notfallsituationen. Hierzu werden zufällig in der Nähe befindliche Freiwillige an den Notfallort alarmiert um dort schnell und qualifiziert Hilfe zu leisten. So kann bei der Nutzung eines Ersthelfer-Alarmierungssystems eine deutliche Erhöhung der vor Eintreffen des Rettungsdienstes begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen beobachtet werden.<ref>{{Literatur |Autor=Mattias Ringh, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg, Martin Jonsson, David Fredman |Titel=Mobile-Phone Dispatch of Laypersons for CPR in Out-of-Hospital Cardiac Arrest |Sammelwerk=New England Journal of Medicine |Band=372 |Nummer=24 |Datum=2015-06-10 |Seiten=2316–2325 |Online=http://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1406038 |DOI=10.1056/nejmoa1406038 |Abruf=2017-07-10}}</ref>
Das gemeinsame Ziel aller Ersthelfer-Alarmierungssysteme ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls in zeitkritischen Notfallsituationen. Hierzu werden zufällig in der Nähe befindliche Freiwillige an den Notfallort alarmiert um dort schnell und qualifiziert Hilfe zu leisten. So kann bei der Nutzung eines Ersthelfer-Alarmierungssystems eine deutliche Erhöhung der vor Eintreffen des Rettungsdienstes begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen beobachtet werden.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Mattias Ringh, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg, Martin Jonsson, David Fredman |Titel=Mobile-Phone Dispatch of Laypersons for CPR in Out-of-Hospital Cardiac Arrest |Sammelwerk=New England Journal of Medicine |Band=372 |Nummer=24 |Datum=2015-06-10 |Seiten=2316–2325 |Online=http://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1406038 |DOI=10.1056/nejmoa1406038 |Abruf=2017-07-10}}</ref> Die Systeme leisten so einen Beitrag zu einem stärker gemeinschaftsfokussierten Ansatz, den der [[European Resuscitation Council|ERC]] als Schlüsselelement zur Verbesserunge des Überlebens von Herzkreislauf-Stillständen außerhalb des Krankenhauses sieht.<ref>{{Literatur |Autor=Koenraad G. Monsieurs, Jerry P. Nolan, Leo L. Bossaert, Robert Greif, Ian K. Maconochie |Titel=European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2015 |Sammelwerk=Resuscitation |Band=95 |Seiten=1–80 |DOI=10.1016/j.resuscitation.2015.07.038 |Online=http://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0300957215003500 |Abruf=2017-10-24}}</ref>


Ersthelfer-Alarmierungssysteme werden sinnvollerweise an die örtliche [[Einsatzleitstelle|Rettungsleitstelle]] angebunden, sodass die Ersthelfer ohne Zeitverzögerung mit den Einsatzkräften des Rettungsdienstes alarmiert werden können. Hierzu stehen verschiedene Schnittstellen der Leitstellensoftware zur Verfügung.
Ersthelfer-Alarmierungssysteme werden sinnvollerweise an die örtliche [[Einsatzleitstelle|Rettungsleitstelle]] angebunden, sodass die Ersthelfer ohne Zeitverzögerung mit den Einsatzkräften des Rettungsdienstes alarmiert werden können. Hierzu stehen verschiedene Schnittstellen der Leitstellensoftware zur Verfügung.

Ein wissenschaftlicher Nachweis der Verbesserung der Überlebensrate bei Herzkreislauf-Stillständen steht aus. Untersuchungen eines in Stockholm eingesetzten Systems konnten keine signifikante Verbesserung feststellen. Gleichwohl wurde hierbei ein System verwendet, das auf triangulations-basierter Ortung der Nutzer basiert. Zudem setzte das System auf den Einsatz von zuvor Laien - die Qualität der Herzlungenwiderbelebungen wurde nicht unersucht.<ref name=":1" /><ref>{{Literatur |Autor=M. P. Müller, M. Fischer, H. Genzwürker, A. Henninger, B. W. Böttiger |Titel=Smartphonebasierte Alarmierung von Ersthelfern bei der Reanimation |Sammelwerk=Notfall + Rettungsmedizin |Band=19 |Nummer=6 |Datum=2016-09-01 |Seiten=466–467 |ISSN=1434-6222 |DOI=10.1007/s10049-016-0220-3 |Online=https://link.springer.com/article/10.1007/s10049-016-0220-3 |Abruf=2017-10-24}}</ref> Modernere Systeme, wie die in Deutschland eingesetzten nutzen genauere, GPS-basierte Ortungstechnologie, ermöglichen also ggf. einen engeren Alarmierungsradius. Einige der Systeme setzen zudem statt auf Laienhelfer auf das ohnehin bereits in der Bevölkerung vorhandene Potential ausgebildeter Helfer.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 24. Oktober 2017, 13:58 Uhr

Der Begriff Ersthelfer-Alarmierungssystem umfasst alle technischen Mittel und deren Zusammenwirken zur Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern in medizinischen Notfällen. Je nach Ausgestaltung des Ersthelfersystems kommen verschiedene Technologien zum Einsatz.

Üblicherweise werden smartphone-basierte Lösungen genutzt, weshalb Ersthelfer-Alarmierungssysteme häufig auch vereinfachend als "Ersthelfer-App" bezeichnet werden. Das Smartphone ermöglicht eine regelmäßige Ortung, potentielle Helfer können hierbei also positionsabhängig über ihr alarmiert werden.

Bekannte Systeme

Ersthelfer-Alarmierungssysteme sind international verbreitet. Die folgende Liste zeigt einen Überblick über die bekanntesten Systeme.

  • corhelp3r
  • FirstAED (hauptsächlich Dänemark)
  • GoodSam (hauptsächlich UK)
  • Meine Stadt Rettet
  • Mobile Retter[1]
  • PulsePoint (hauptsächlich USA)[2]
  • SMSLivräddare (Schweden)[3]
  • Ticino Cuore (Schweiz)[1]
  • United Hatalah (Israel, semiprofessionell)[1]

In Deutschland aktiv sind Systeme von corhelp3r, Meine Stadt Rettet und Mobile Retter. Implementierungen von FirstAED befinden sich im Aufbau.

Hintergrund

Bei verschiedenen zeitkritischen Notfallbildern ist es von essenzieller Wichtigkeit für das Outcome des Patienten, dass dieser ohne Zeitverzögerung qualifizierte Hilfe erhält. Prominentes Beispiel ist der Herzkreislauf-Stillstand. Hier ist pro Minute Therapieverzögerung mit einer Verringerung der Überlebenswahrscheinlichkeit um ca. 10 % zu rechnen.[4] Wird bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes Hilfe geleistet, so ist mit einer deutlichen Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit zu rechnen.[5]

In Deutschland liegt beispielsweise die Laienreanimationsquote nur bei ca. 35 % – sprich nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung leistet bei einem Herzkreislauf-Stillstand dem Betroffenen auch tatsächlich Hilfe.[6] Der Rettungsdienst ist im deutschen Mittel jedoch erst nach ca. 8,5 Minuten vor Ort.[7] Es besteht also ein deutliches sogenanntes therapiefreies Intervall, zwischen Auftreten des Notfalls und dem Beginn qualifizierter Hilfsmaßnahmen - die Hilfsmaßnahmen beginnen quasi immer zu spät.

Das gemeinsame Ziel aller Ersthelfer-Alarmierungssysteme ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls in zeitkritischen Notfallsituationen. Hierzu werden zufällig in der Nähe befindliche Freiwillige an den Notfallort alarmiert um dort schnell und qualifiziert Hilfe zu leisten. So kann bei der Nutzung eines Ersthelfer-Alarmierungssystems eine deutliche Erhöhung der vor Eintreffen des Rettungsdienstes begonnenen Wiederbelebungsmaßnahmen beobachtet werden.[3] Die Systeme leisten so einen Beitrag zu einem stärker gemeinschaftsfokussierten Ansatz, den der ERC als Schlüsselelement zur Verbesserunge des Überlebens von Herzkreislauf-Stillständen außerhalb des Krankenhauses sieht.[8]

Ersthelfer-Alarmierungssysteme werden sinnvollerweise an die örtliche Rettungsleitstelle angebunden, sodass die Ersthelfer ohne Zeitverzögerung mit den Einsatzkräften des Rettungsdienstes alarmiert werden können. Hierzu stehen verschiedene Schnittstellen der Leitstellensoftware zur Verfügung.

Ein wissenschaftlicher Nachweis der Verbesserung der Überlebensrate bei Herzkreislauf-Stillständen steht aus. Untersuchungen eines in Stockholm eingesetzten Systems konnten keine signifikante Verbesserung feststellen. Gleichwohl wurde hierbei ein System verwendet, das auf triangulations-basierter Ortung der Nutzer basiert. Zudem setzte das System auf den Einsatz von zuvor Laien - die Qualität der Herzlungenwiderbelebungen wurde nicht unersucht.[3][9] Modernere Systeme, wie die in Deutschland eingesetzten nutzen genauere, GPS-basierte Ortungstechnologie, ermöglichen also ggf. einen engeren Alarmierungsradius. Einige der Systeme setzen zudem statt auf Laienhelfer auf das ohnehin bereits in der Bevölkerung vorhandene Potential ausgebildeter Helfer.

Einzelnachweise

  1. a b c R. Stroop, B. Strickmann, H. Horstkötter, T. Kuhlbusch, H.-R. Hartweg: Smartphone-basierte First-Responder-Alarmierung „Mobile Retter“. In: Der Notarzt. Band 31, Nr. 05, Oktober 2015, ISSN 0177-2309, S. 239–245, doi:10.1055/s-0035-1552700 (thieme-connect.de [abgerufen am 22. August 2017]).
  2. offizielle PulsePoint Website. Abgerufen am 22. August 2017 (englisch).
  3. a b c Mattias Ringh, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg, Martin Jonsson, David Fredman: Mobile-Phone Dispatch of Laypersons for CPR in Out-of-Hospital Cardiac Arrest. In: New England Journal of Medicine. Band 372, Nr. 24, 10. Juni 2015, S. 2316–2325, doi:10.1056/nejmoa1406038 (nejm.org [abgerufen am 10. Juli 2017]).
  4. Rudolph W. Koster, Michael A. Baubin, Leo L. Bossaert, Antonio Caballero, Pascal Cassan: European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010 Section 2. Adult basic life support and use of automated external defibrillators. In: Resuscitation. Band 81, Nr. 10, 1. Oktober 2010, ISSN 0300-9572, S. 1277–1292, doi:10.1016/j.resuscitation.2010.08.009 (resuscitationjournal.com [abgerufen am 10. Juli 2017]).
  5. Ingela Hasselqvist-Ax, Gabriel Riva, Johan Herlitz, Mårten Rosenqvist, Jacob Hollenberg: Early Cardiopulmonary Resuscitation in Out-of-Hospital Cardiac Arrest. In: New England Journal of Medicine. Band 372, Nr. 24, 10. Juni 2015, S. 2307–2315, doi:10.1056/nejmoa1405796 (nejm.org [abgerufen am 10. Juli 2017]).
  6. Auswertung des deutschen Reanimationsregisters
  7. Behrendt, Holger,: Leistungen des Rettungsdienstes 2012/13 : Analyse des Leistungsniveaus im Rettungsdienst für die Jahre 2012 und 2013. Wirtschaftsverl. NW, Verl. für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2015, ISBN 978-3-95606-177-6.
  8. Koenraad G. Monsieurs, Jerry P. Nolan, Leo L. Bossaert, Robert Greif, Ian K. Maconochie: European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2015. In: Resuscitation. Band 95, S. 1–80, doi:10.1016/j.resuscitation.2015.07.038 (elsevier.com [abgerufen am 24. Oktober 2017]).
  9. M. P. Müller, M. Fischer, H. Genzwürker, A. Henninger, B. W. Böttiger: Smartphonebasierte Alarmierung von Ersthelfern bei der Reanimation. In: Notfall + Rettungsmedizin. Band 19, Nr. 6, 1. September 2016, ISSN 1434-6222, S. 466–467, doi:10.1007/s10049-016-0220-3 (springer.com [abgerufen am 24. Oktober 2017]).