„Psychrometrie“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Quelle||Dieser Artikel}}
{{Quelle||Dieser Artikel}}
Als '''Psychrometrie''' (von griechisch "psychros" kalt und "metron" Maß) wird die [[Luftfeuchte|Feuchtebestimmung]] durch vergleichende Temperaturmessung mit zwei [[Thermometer]]n (dem Psychrometer) bezeichnet. Von den zwei Thermometern befindet sich das eine in dem Milieu der zu bestimmenden Feuchte (Raumfeuchte), das andere an demselben Ort bei Dampfsättigung befindet. Die Feuchte ergibt sich aus der Temperaturdifferenz in Abhängigkeit von der Raumtemperatur unter Berücksichtigung einer Gerätekonstante.<ref name="Tibor Müller">{{Literatur| Autor=Tibor Müller | Titel=WÖrterbuch und Lexikon der Hydrogeologie Deutsch Englisch | Verlag=Springer-Verlag | ISBN=978-3-642-58514-2 | Jahr=2013 | Online={{Google Buch | BuchID=xYAGBgAAQBAJ | Seite=254 }} | Seiten=254 }}</ref>
'''Psychrometrie''' ist die Thermodynamik der [[Luftfeuchtigkeit|feuchten]] [[Luft]]. Alle Zustände feuchter Luft lassen sich als Gas-Dampf-Gemisch von trockener Luft (wird als "Gas" bezeichnet) und [[Wasserdampf]] (wird als "Dampf" bezeichnet) darstellen. Das Gas-Dampf-Gemisch besteht also aus kondensierenden und nicht-kondensierenden Komponenten und verhält sich, wie auch seine beiden Komponenten, bei den in der Meteorologie und der Klimatechnik (Raumlufttechnik) typischen Randbedingungen bezüglich Temperatur und Druck ähnlich wie [[Ideales Gas|ideale Gase]].


Alle Zustände feuchter Luft lassen sich als Gas-Dampf-Gemisch von trockener Luft (wird als "Gas" bezeichnet) und [[Wasserdampf]] (wird als "Dampf" bezeichnet) darstellen. Das Gas-Dampf-Gemisch besteht also aus kondensierenden und nicht-kondensierenden Komponenten und verhält sich, wie auch seine beiden Komponenten, bei den in der Meteorologie und der Klimatechnik (Raumlufttechnik) typischen Randbedingungen bezüglich Temperatur und Druck ähnlich wie [[Ideales Gas|ideale Gase]].
Darstellen lassen sich die Zustände und Zustandsänderungen der feuchten Luft im h-x-Diagramm ([[Enthalpie]] vs. Dampfbeladung der Luft). In Deutschland wird hauptsächlich das [[Mollier-Diagramm]] verwendet, während in den USA das Carrier-Diagramm Anwendung findet. Beim Mollier-Diagramm wurde das betrachtete Gebiet der mit Wasserdampf ungesättigten Luft durch Drehung der Abszisse des Koordinatensystems vergrößert. Die Drehung wurde so vorgenommen, dass die [[Isotherme]] für Null Grad Celsius gerade zur Waagerechten wird. Die Enthalpielinien verlaufen dementsprechend nicht waagerecht, sondern verlaufen mit Gefälle der Steigung, die der Verdampfungswärme von Wasser bei Null Grad Celsius entspricht. Im Diagramm sind neben den Isothermen auch die [[relative Luftfeuchte]] und die [[Dichte]] des Luftgemisches als Parameter eingetragen.


Darstellen lassen sich die Zustände und Zustandsänderungen der feuchten Luft im h-x-Diagramm ([[Enthalpie]] vs. Dampfbeladung der Luft). In Deutschland wird hauptsächlich das [[Mollier-Diagramm]] verwendet, während in den USA das [[Carrier-Diagramm]] Anwendung findet. Beim Mollier-Diagramm wurde das betrachtete Gebiet der mit Wasserdampf ungesättigten Luft durch Drehung der Abszisse des Koordinatensystems vergrößert. Die Drehung wurde so vorgenommen, dass die [[Isotherme]] für Null Grad Celsius gerade zur Waagerechten wird. Die Enthalpielinien verlaufen dementsprechend nicht waagerecht, sondern verlaufen mit Gefälle der Steigung, die der Verdampfungswärme von Wasser bei Null Grad Celsius entspricht. Im Diagramm sind neben den Isothermen auch die [[relative Luftfeuchte]] und die [[Dichte]] des Luftgemisches als Parameter eingetragen.
Im Mollierdiagramm lassen sich Mischungsvorgänge zweier Luftströme, Erwärmung eines Luftstromes, Kühlung von Luft mit und ohne Entfeuchtung sowie Befeuchtung durch Wasserverdunstung oder Dampf darstellen.

Im Mollier-Diagramm lassen sich Mischungsvorgänge zweier Luftströme, Erwärmung eines Luftstromes, Kühlung von Luft mit und ohne Entfeuchtung sowie Befeuchtung durch Wasserverdunstung oder Dampf darstellen.


Als ein Beispiel für die praktische Anwendung der Psychrometrie sei die Bestimmung der [[Luftfeuchtigkeit]] über die Temperaturdifferenz zweier [[Thermometer]] genannt. Ein solches Messgerät nennt man [[Psychrometer]].
Als ein Beispiel für die praktische Anwendung der Psychrometrie sei die Bestimmung der [[Luftfeuchtigkeit]] über die Temperaturdifferenz zweier [[Thermometer]] genannt. Ein solches Messgerät nennt man [[Psychrometer]].
Zeile 17: Zeile 19:
*[[Wasserdampf]]
*[[Wasserdampf]]
*[[Luftfeuchtigkeit]]
*[[Luftfeuchtigkeit]]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Meteorologie]]
[[Kategorie:Meteorologie]]

Version vom 24. August 2018, 23:19 Uhr

Als Psychrometrie (von griechisch "psychros" kalt und "metron" Maß) wird die Feuchtebestimmung durch vergleichende Temperaturmessung mit zwei Thermometern (dem Psychrometer) bezeichnet. Von den zwei Thermometern befindet sich das eine in dem Milieu der zu bestimmenden Feuchte (Raumfeuchte), das andere an demselben Ort bei Dampfsättigung befindet. Die Feuchte ergibt sich aus der Temperaturdifferenz in Abhängigkeit von der Raumtemperatur unter Berücksichtigung einer Gerätekonstante.[1]

Alle Zustände feuchter Luft lassen sich als Gas-Dampf-Gemisch von trockener Luft (wird als "Gas" bezeichnet) und Wasserdampf (wird als "Dampf" bezeichnet) darstellen. Das Gas-Dampf-Gemisch besteht also aus kondensierenden und nicht-kondensierenden Komponenten und verhält sich, wie auch seine beiden Komponenten, bei den in der Meteorologie und der Klimatechnik (Raumlufttechnik) typischen Randbedingungen bezüglich Temperatur und Druck ähnlich wie ideale Gase.

Darstellen lassen sich die Zustände und Zustandsänderungen der feuchten Luft im h-x-Diagramm (Enthalpie vs. Dampfbeladung der Luft). In Deutschland wird hauptsächlich das Mollier-Diagramm verwendet, während in den USA das Carrier-Diagramm Anwendung findet. Beim Mollier-Diagramm wurde das betrachtete Gebiet der mit Wasserdampf ungesättigten Luft durch Drehung der Abszisse des Koordinatensystems vergrößert. Die Drehung wurde so vorgenommen, dass die Isotherme für Null Grad Celsius gerade zur Waagerechten wird. Die Enthalpielinien verlaufen dementsprechend nicht waagerecht, sondern verlaufen mit Gefälle der Steigung, die der Verdampfungswärme von Wasser bei Null Grad Celsius entspricht. Im Diagramm sind neben den Isothermen auch die relative Luftfeuchte und die Dichte des Luftgemisches als Parameter eingetragen.

Im Mollier-Diagramm lassen sich Mischungsvorgänge zweier Luftströme, Erwärmung eines Luftstromes, Kühlung von Luft mit und ohne Entfeuchtung sowie Befeuchtung durch Wasserverdunstung oder Dampf darstellen.

Als ein Beispiel für die praktische Anwendung der Psychrometrie sei die Bestimmung der Luftfeuchtigkeit über die Temperaturdifferenz zweier Thermometer genannt. Ein solches Messgerät nennt man Psychrometer.

Hierbei wird eines der Thermometer mit Wasser befeuchtet (Feuchtkugel-Thermometer = wet bulb). Durch Verdunstung wird das Thermometer abgekühlt. Die Abkühlung ist umso stärker, je niedriger die relative Luftfeuchte ist. (genügende Luftbewegung vorausgesetzt)

Beispiel

Bei einer Temperatur von 30 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit wird das Feuchtkugel-Thermometer auf 22 °C abgekühlt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Tibor Müller: WÖrterbuch und Lexikon der Hydrogeologie Deutsch Englisch. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58514-2, S. 254 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).