„Naturreservat Barsa-Kelmes“ – Versionsunterschied

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Das '''Naturreservat Barsa-Kelmes''' ([[russische Sprache|russisch]] {{lang|ru|Барсакельмесский заповедник / ''Barsakelmeski sapowednik''}}, [[Kasachische Sprache|kasachisch]] {{lang|kk|Барсакелмес қорығы / ''Barsakelmes Qoryghy''}}) ist ein Naturreservat in [[Kasachstan]] im Bereich des [[Aralsee]]s. Es schützt die ehemalige Aralsee-Insel [[Barsakelmes]] und umfasst auch weite umliegende Bereiche des heute trockenen Seebodens. Es umfasst mittlerweile 106.000 ha und ist heute stark von der Austrocknung des Aralsees geprägt. Die Trockengebiete des Reservates werden unter anderem von [[Asiatischer Esel|Halbesel]]n, [[Saiga-Antilope]]n und [[Kropfgazelle]]n bewohnt.
Das '''Naturreservat Barsa-Kelmes''' ({{ruS|Барсакельмесский заповедник|Barsakelmeski sapowednik}}, {{kkS-Cyrl|Барсакелмес қорығы|Barsakelmes Qoryghy}}) ist ein Naturreservat in [[Kasachstan]] im Bereich des [[Aralsee]]s. Es schützt die ehemalige Aralsee-Insel [[Barsakelmes]] und umfasst auch weite umliegende Bereiche des heute trockenen Seebodens. Es umfasst mittlerweile 106.000 ha und ist heute stark von der Austrocknung des Aralsees geprägt. Die Trockengebiete des Reservates werden unter anderem von [[Asiatischer Esel|Halbeseln]], [[Saiga-Antilope]]n und [[Kropfgazelle]]n bewohnt.


==Lage==
== Lage ==
Barsa-Kelmes wurde im Jahr 1939 als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet liegt im Gebiet des Aralsees und umfasst Bereiche, die einst unterhalb des Wasserspiegels lagen, heute aber trocken liegen. Es setzt sich aus zwei Clustern zusammen, einem um die ehemalige Insel Barsakelmes und einem um die einstigen Inseln Kaskakulan und Uzun-Kair. Ursprünglich umfasste es lediglich die ehemaligen Insel Barsakelmes. Im Jahr 2006 wurde das Gebiet verzehnfacht und umfasst heute auch weitere ehemalige Inseln sowie trockengefallene Bereiche. Es erstreckt sich mittlerweile über 106.000 ha.<ref name="Dimeyeva">L. A. Dimeyeva, N. P. Ogar, Z. Alimbetova und S. W. Breckle: ''Nature Conservation in the Aral Sea Region: Barsa-Kelmes as an Example.'' Ecological Studies, 2012, Volume 218, Part 3, 315-341 ([http://www.springerlink.com/content/w61146075341652t/ online link])</ref>
Barsa-Kelmes wurde im Jahr 1939 als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet liegt im Gebiet des Aralsees und umfasst Bereiche, die einst unterhalb des Wasserspiegels lagen, heute aber trocken liegen. Es setzt sich aus zwei Clustern zusammen, einem um die ehemalige Insel Barsakelmes und einem um die einstigen Inseln Kaskakulan und Uzun-Kair. Ursprünglich umfasste es lediglich die ehemaligen Insel Barsakelmes. Im Jahr 2006 wurde das Gebiet verzehnfacht und umfasst heute auch weitere ehemalige Inseln sowie trockengefallene Bereiche. Es erstreckt sich mittlerweile über 106.000 ha.<ref name="Dimeyeva">{{Literatur |Autor=L. A. Dimeyeva, N. P. Ogar, Z. Alimbetova, S. W. Breckle |Titel=Nature Conservation in the Aral Sea Region: Barsa-Kelmes as an Example|Sammelwerk=Ecological Studies |Band=218|Nummer=Teil 3 |Verlag=Springer Berlin Heidelberg |Ort=Berlin / Heidelberg |Datum=2011 |ISBN=978-3-642-21116-4 |Seiten=315–341 |DOI=10.1007/978-3-642-21117-1_14}}</ref>


== Vegetation ==
== Vegetation ==
Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Trockensteppen. Die ehemaligen Seegebiete tragen heute auch salzige Sümpfe und Sanddünen.<ref name="Dimeyeva"/>
Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Trockensteppen. Die ehemaligen Seegebiete tragen heute auch salzige Sümpfe und Sanddünen.<ref name="Dimeyeva" />


==Tierwelt==
== Tierwelt ==
Bedeutende Großtiere des Reservates sind Halbesel, Kropfgazellen und Saigaantilopen. Diese Huftiere wurden ursprünglich auf Barsa-Kelmes angesiedelt, als das Gebiet als Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Im Jahr 1983 lebten 200 Saigaantilopen, 160 Gazellen und 240 Halbesel auf der Insel. Vor allem viele der Halbesel wurden in andere Reservate verbracht, als man sich der Kapazitätsgrenze näherte. Im Jahr 2008 lebten im Bereich des Schutzgebietes 273 Halbesel, 170 Saigas und 67 Gazellen. Weitere Säugetierarten sind [[Wolf]], [[Rotfuchs]], [[Steppenfuchs]], [[Tolai-Hase]], [[Grauer Zwerghamster]], [[Pferdespringer|Kleiner Pferdespringer]], [[Eigentlicher Langohrigel|Langohrigel]] und Ziesel. Insgesamt findet man 27 Säugetierarten im Reservat. Im Bereich des Schutzgebietes leben darüber hinaus etwa 175 Vogelarten, 22 Reptilienarten und zwei Amphibienarten.<ref name="Dimeyeva"/>
Bedeutende Großtiere des Reservates sind Halbesel, Kropfgazellen und Saigaantilopen. Diese Huftiere wurden ursprünglich auf Barsa-Kelmes angesiedelt, als das Gebiet als Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Im Jahr 1983 lebten 200 Saigaantilopen, 160 Gazellen und 240 Halbesel auf der Insel. Vor allem viele der Halbesel wurden in andere Reservate verbracht, als man sich der Kapazitätsgrenze näherte. Im Jahr 2008 lebten im Bereich des Schutzgebietes 273 Halbesel, 170 Saigas und 67 Gazellen. Weitere Säugetierarten sind [[Wolf]], [[Rotfuchs]], [[Steppenfuchs]], [[Tolai-Hase]], [[Grauer Zwerghamster]], [[Pferdespringer|Kleiner Pferdespringer]], [[Eigentlicher Langohrigel|Langohrigel]] und Ziesel. Insgesamt findet man 27 Säugetierarten im Reservat. Im Bereich des Schutzgebietes leben darüber hinaus etwa 175 Vogelarten, 22 Reptilienarten und zwei Amphibienarten.<ref name="Dimeyeva" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 4. November 2018, 15:58 Uhr

Naturreservat Barsa-Kelmes
Naturreservat Barsa-Kelmes (Kasachstan)
Naturreservat Barsa-Kelmes (Kasachstan)
Koordinaten: 45° 38′ 7″ N, 59° 54′ 30″ O
Lage: Kasachstan
Gründung: 1939
i4i6

Das Naturreservat Barsa-Kelmes (russisch Барсакельмесский заповедник Barsakelmeski sapowednik, kasachisch Барсакелмес қорығы Barsakelmes Qoryghy) ist ein Naturreservat in Kasachstan im Bereich des Aralsees. Es schützt die ehemalige Aralsee-Insel Barsakelmes und umfasst auch weite umliegende Bereiche des heute trockenen Seebodens. Es umfasst mittlerweile 106.000 ha und ist heute stark von der Austrocknung des Aralsees geprägt. Die Trockengebiete des Reservates werden unter anderem von Halbeseln, Saiga-Antilopen und Kropfgazellen bewohnt.

Lage

Barsa-Kelmes wurde im Jahr 1939 als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet liegt im Gebiet des Aralsees und umfasst Bereiche, die einst unterhalb des Wasserspiegels lagen, heute aber trocken liegen. Es setzt sich aus zwei Clustern zusammen, einem um die ehemalige Insel Barsakelmes und einem um die einstigen Inseln Kaskakulan und Uzun-Kair. Ursprünglich umfasste es lediglich die ehemaligen Insel Barsakelmes. Im Jahr 2006 wurde das Gebiet verzehnfacht und umfasst heute auch weitere ehemalige Inseln sowie trockengefallene Bereiche. Es erstreckt sich mittlerweile über 106.000 ha.[1]

Vegetation

Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Trockensteppen. Die ehemaligen Seegebiete tragen heute auch salzige Sümpfe und Sanddünen.[1]

Tierwelt

Bedeutende Großtiere des Reservates sind Halbesel, Kropfgazellen und Saigaantilopen. Diese Huftiere wurden ursprünglich auf Barsa-Kelmes angesiedelt, als das Gebiet als Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Im Jahr 1983 lebten 200 Saigaantilopen, 160 Gazellen und 240 Halbesel auf der Insel. Vor allem viele der Halbesel wurden in andere Reservate verbracht, als man sich der Kapazitätsgrenze näherte. Im Jahr 2008 lebten im Bereich des Schutzgebietes 273 Halbesel, 170 Saigas und 67 Gazellen. Weitere Säugetierarten sind Wolf, Rotfuchs, Steppenfuchs, Tolai-Hase, Grauer Zwerghamster, Kleiner Pferdespringer, Langohrigel und Ziesel. Insgesamt findet man 27 Säugetierarten im Reservat. Im Bereich des Schutzgebietes leben darüber hinaus etwa 175 Vogelarten, 22 Reptilienarten und zwei Amphibienarten.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c L. A. Dimeyeva, N. P. Ogar, Z. Alimbetova, S. W. Breckle: Nature Conservation in the Aral Sea Region: Barsa-Kelmes as an Example. In: Ecological Studies. Band 218, Teil 3. Springer Berlin Heidelberg, Berlin / Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-21116-4, S. 315–341, doi:10.1007/978-3-642-21117-1_14.