„Nervus thoracicus longus“ – Versionsunterschied

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Der '''Nervus thoracicus longus''' („langer Brustkorbnerv“) ist ein [[Nerv]] des Armnervengeflechts ([[Plexus brachialis]]). Der Nerv wird beim Menschen aus den aus dem Halsteil des [[Rückenmark]]s abgehenden [[Nervenwurzel]]n C5 bis C7 gespeist. In etwa 8 % der Fälle ist auch C8 beteiligt, in weiteren 8 % der Fälle sind nur C5 bis C6 beteiligt. Die Anteile aus dem 5. und 6. Halssegment ziehen durch den [[Musculus scalenus medius]], die des 7. und gegebenenfalls 8. Halssegments zwischen Musculus scalenus medius und [[Musculus scalenus minimus]]. Nach Vereinigung der Nervenwurzeln zieht der Nerv zwischen [[Schlüsselbein]] und erster [[Rippe]] zur Seite und verläuft auf dem [[Musculus serratus anterior]] (bei Tieren als ''Musculus serratus ventralis'' bezeichnet), den er [[Motorik|motorisch]] innerviert versorgt. Dieser [[Muskel]] befestigt bei [[Säugetiere]]n den [[Arm]] beziehungsweise die Vordergliedmaße am [[Brustkorb]].<ref>{{Literatur | Autor=Wolfgang Tackmann, Hans-Peter Richter, Manfred Stöhr | Titel=Kompressionssyndrome peripherer Nerven | Verlag=Springer | Ort=Berlin | Jahr=2013 | Seiten=101 | ISBN=9783642717680 }}</ref>
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Der '''Nervus thoracicus longus''' („langer Brustkorbnerv“) ist ein [[Nerv]] des Armnervengeflechts ([[Plexus brachialis]]). Der Nerv wird beim Menschen aus den aus dem Halsteil des [[Rückenmark]]s abgehenden [[Nervenwurzel]]n C5 bis C7 gespeist. Er ist ein rein [[Motorik|motorischer]] Nerv ohne [[Haptische Wahrnehmung|sensible]] Funktionen, der den [[Musculus serratus anterior]] (bei Tieren als ''Musculus serratus ventralis'' bezeichnet) versorgt. Dieser [[Muskel]] befestigt bei [[Säugetiere]]n den [[Arm]] beziehungsweise die Vordergliedmaße am [[Brustkorb]].


Der Nerv kann geschädigt werden zum Beispiel durch Tragen von Lasten (Rucksack), durch Schlag auf die Schulter, durch harte Arbeit (z.&nbsp;B. Arbeiten mit einem schweren Hammer), aber auch als Folge ausgedehnter [[Operation (Medizin)|Operationen]] im Bereich der [[Achsel]]höhle (z.&nbsp;B. Lymphknotenausräumung). Ferner kann er mitbetroffen sein bei Erkrankungen des [[Armnervengeflecht]]s, sowohl [[Entzündung|entzündlicher]] wie auch [[Trauma (Medizin)|traumatischer]] Ursache.
Der Nerv kann geschädigt werden zum Beispiel durch Tragen von Lasten (Rucksack), durch Schlag auf die Schulter, durch harte Arbeit (z.&nbsp;B. Arbeiten mit einem schweren Hammer), aber auch als Folge ausgedehnter [[Operation (Medizin)|Operationen]] im Bereich der [[Achsel]]höhle (z.&nbsp;B. Lymphknotenausräumung). Ferner kann er mitbetroffen sein bei Erkrankungen des [[Armnervengeflecht]]s, sowohl [[Entzündung|entzündlicher]] wie auch [[Trauma (Medizin)|traumatischer]] Ursache.
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Folge der Schädigung des Nervs ist ein Abstehen des [[Schulterblatt]]s vom Brustkorb ([[Scapula alata]]). Dies wird besonders deutlich beim Versuch, einen Liegestütz auszuführen, oder beim Nach-vorne-Heben des Arms. Der Musculus serratus anterior zieht das Schulterblatt nach unten. Deswegen ist bei einer Schädigung des Nervus thoracicus longus das Bewegungsausmaß des Arms im [[Schultergelenk]] erheblich eingeschränkt. Der Arm kann nicht mehr über die Horizontale angehoben werden.


== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Peripheres Nervensystem|Thoracicus longus]]
[[Kategorie:Peripheres Nervensystem|Thoracicus longus]]

Version vom 11. Dezember 2018, 13:48 Uhr

Plexus brachialis mit Nervus thoracicus longus

Der Nervus thoracicus longus („langer Brustkorbnerv“) ist ein Nerv des Armnervengeflechts (Plexus brachialis). Der Nerv wird beim Menschen aus den aus dem Halsteil des Rückenmarks abgehenden Nervenwurzeln C5 bis C7 gespeist. In etwa 8 % der Fälle ist auch C8 beteiligt, in weiteren 8 % der Fälle sind nur C5 bis C6 beteiligt. Die Anteile aus dem 5. und 6. Halssegment ziehen durch den Musculus scalenus medius, die des 7. und gegebenenfalls 8. Halssegments zwischen Musculus scalenus medius und Musculus scalenus minimus. Nach Vereinigung der Nervenwurzeln zieht der Nerv zwischen Schlüsselbein und erster Rippe zur Seite und verläuft auf dem Musculus serratus anterior (bei Tieren als Musculus serratus ventralis bezeichnet), den er motorisch innerviert versorgt. Dieser Muskel befestigt bei Säugetieren den Arm beziehungsweise die Vordergliedmaße am Brustkorb.[1]

Der Nerv kann geschädigt werden zum Beispiel durch Tragen von Lasten (Rucksack), durch Schlag auf die Schulter, durch harte Arbeit (z. B. Arbeiten mit einem schweren Hammer), aber auch als Folge ausgedehnter Operationen im Bereich der Achselhöhle (z. B. Lymphknotenausräumung). Ferner kann er mitbetroffen sein bei Erkrankungen des Armnervengeflechts, sowohl entzündlicher wie auch traumatischer Ursache.

Folge der Schädigung des Nervs ist ein Abstehen des Schulterblatts vom Brustkorb (Scapula alata). Dies wird besonders deutlich beim Versuch, einen Liegestütz auszuführen, oder beim Nach-vorne-Heben des Arms. Der Musculus serratus anterior zieht das Schulterblatt nach unten. Deswegen ist bei einer Schädigung des Nervus thoracicus longus das Bewegungsausmaß des Arms im Schultergelenk erheblich eingeschränkt. Der Arm kann nicht mehr über die Horizontale angehoben werden.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Tackmann, Hans-Peter Richter, Manfred Stöhr: Kompressionssyndrome peripherer Nerven. Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-642-71768-0, S. 101.