„Helmut Zimmermann (Zoologe)“ – Versionsunterschied

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Seit 1974 beschäftigte sich Zimmermann mit Zucht, Erhaltung und Schutz der tropischen Anurenfauna. insbesondere mit den bunten Pfeilgiftfröschen der Familie [[Baumsteigerfrösche|Dendrobatidae]]. Er unternahm 1984-1988 drei Studiereisen nach Equador (teilweise finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und veröffentlichte viele Forschungsergebnisse über ihr Verhalten. 1988 beschrieb er zusammen mit seiner Tochter Dr. [[Elke Zimmermann]] eine neue Art (''Dendrobates variabilis''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dendrobase.de/html/D_ranitomeya_variabilis.html |titel=www.DendroBase.de |abruf=2019-06-21}}</ref>'')'' und eine neue Gattung (Phobobates) dieser Familie und trug zu neuen Erkenntnissen der Evolution der Anurenfamilie [[Baumsteigerfrösche|Dendrobatidae]] bei.
Seit 1974 beschäftigte sich Zimmermann mit Zucht, Erhaltung und Schutz der tropischen Anurenfauna. insbesondere mit den bunten Pfeilgiftfröschen der Familie [[Baumsteigerfrösche|Dendrobatidae]]. Er unternahm 1984-1988 drei Studiereisen nach Equador (teilweise finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und veröffentlichte viele Forschungsergebnisse über ihr Verhalten. 1988 beschrieb er zusammen mit seiner Tochter Dr. [[Elke Zimmermann]] eine neue Art (''Dendrobates variabilis''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dendrobase.de/html/D_ranitomeya_variabilis.html |titel=www.DendroBase.de |abruf=2019-06-21}}</ref>'')'' und eine neue Gattung (Phobobates) dieser Familie und trug zu neuen Erkenntnissen der Evolution der Anurenfamilie [[Baumsteigerfrösche|Dendrobatidae]] bei.


1988 gründete Helmut Zimmermann die erste Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zusammen mit Dr. Elke Zimmermann und Karl-Heinz Jungfer (DGHT-AG-ANUREN) mit Schwerpunkt Biotopschutz. (ca. 120 nationale und internationale Fachleute). 1997 erfolgte die Gründung der eigenen Stiftung „Natur- und Artenschutz in den Tropen“ (NAT<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nat-fund.de/natgforu.htm |titel=Stiftung Natur- und Artenschutz in den Tropen (NAT) |abruf=2019-06-21}}</ref>) zusammen mit Dr. Peter Wüst. 1994-2002 erarbeitete Zimmermann Studien zur Aufnahme des Goldfröschchens ''[[Goldfröschchen|Mantella aurantiaca]]'' in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens ''(''mit Unterstützung des Bundesamt für Naturschutz, Bonn) und stellte einen weiteren Antrag mit der madagassischen Regierung auf Unterschutzstellung des 8400 Hektar großen Moor-Regenwaldgebiet Torotorofotsy bei Andasibe es als 4. Feuchtgebiet Madagaskars auszuweisen. Es wurde im Februar 2005 in die Internationaler Liste [[Ramsar-Konvention|RAMSAR]] der UNESCO (aufgenommen. 2000 erhielt er die Einladung des madagassischen Umweltministeriums zur Gestaltung des Ausstellungsstands MADAGASKAR für die Weltausstellung „EXPO 2000“ in Hannover mit Vorstellung seines NAT-Projekts. 2001 erfolgten von ihm Untersuchungen mit Antrag (aufgrund der Kooperationsverträge der Stiftung NAT mit der Universität Antananarivo und der Direction Générale des Eaux et Forets, Madagascar) zum Schutz des „Drachenbaum-Regenwaldgebiet Maromiza“. Der Antrag wurde 2001 als Naturschutzgebiet genehmigt, daraufhin erfolgte die Einweihung durch den deutschen Botschafter in Madagaskar, Dr. Behr (Pilotprojekt zur Umsetzung der Konvention von RIO 1992). In Stuttgart (Wilhelma) stellte Zimmermann die Projekte der Stiftung NAT vom 19.06. - 22.09.2002 als Ausstellung „Madagaskar – Insel der tropischen Kostbarkeiten“ vor, in Madagaskar 2003 in einer Ausstellung in der Nationalbibliothek der Hauptstadt Antananarivo. Fernsehfilme über die Arbeit der NAT von ZDF, Arte und 3SAT in Deutschland und TV-Madagasikara entstanden 2003.
1988 gründete Helmut Zimmermann die erste Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zusammen mit Dr. Elke Zimmermann und Karl-Heinz Jungfer (DGHT-AG-ANUREN)<ref>{{Literatur |Titel=Madagaskar |Datum=1992 |DOI=10.1007/978-3-0348-6407-7 |Online=https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6407-7 |Abruf=2019-06-23}}</ref> mit Schwerpunkt Biotopschutz. (ca. 120 nationale und internationale Fachleute). 1997 erfolgte die Gründung der eigenen Stiftung „Natur- und Artenschutz in den Tropen“ (NAT<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nat-fund.de/natgforu.htm |titel=Stiftung Natur- und Artenschutz in den Tropen (NAT) |abruf=2019-06-21}}</ref>) zusammen mit Dr. Peter Wüst. 1994-2002 erarbeitete Zimmermann Studien zur Aufnahme des Goldfröschchens ''[[Goldfröschchen|Mantella aurantiaca]]'' in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens ''(''mit Unterstützung des Bundesamt für Naturschutz, Bonn) und stellte einen weiteren Antrag mit der madagassischen Regierung auf Unterschutzstellung des 8400 Hektar großen Moor-Regenwaldgebiet Torotorofotsy bei Andasibe es als 4. Feuchtgebiet Madagaskars auszuweisen <ref>{{Literatur |Autor=Lourenço, Wilson R., Goodman, Steven M., Société de biogéographie. |Titel=Diversité et endémisme à Madagascar |Verlag=Société de biogéographie |Ort=Paris |Datum=[2000] |ISBN=2903700044 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/46784451 |Abruf=2019-06-23}}</ref>. Es wurde im Februar 2005 in die Internationaler Liste [[Ramsar-Konvention|RAMSAR]] der UNESCO (aufgenommen. 2000 erhielt er die Einladung des madagassischen Umweltministeriums zur Gestaltung des Ausstellungsstands MADAGASKAR für die Weltausstellung „EXPO 2000“ in Hannover mit Vorstellung seines NAT-Projekts. 2001 erfolgten von ihm Untersuchungen mit Antrag (aufgrund der Kooperationsverträge der Stiftung NAT mit der Universität Antananarivo und der Direction Générale des Eaux et Forets, Madagascar) zum Schutz des „Drachenbaum-Regenwaldgebiet Maromiza“. Der Antrag wurde 2001 als Naturschutzgebiet genehmigt, daraufhin erfolgte die Einweihung durch den deutschen Botschafter in Madagaskar, Dr. Behr (Pilotprojekt zur Umsetzung der Konvention von RIO 1992). In Stuttgart (Wilhelma) stellte Zimmermann die Projekte der Stiftung NAT vom 19.06. - 22.09.2002 als Ausstellung „Madagaskar – Insel der tropischen Kostbarkeiten“ vor, in Madagaskar 2003 in einer Ausstellung in der Nationalbibliothek der Hauptstadt Antananarivo. Fernsehfilme über die Arbeit der NAT von ZDF, Arte und 3SAT in Deutschland und TV-Madagasikara entstanden 2003.


== Auszeichnungen und Förderungen ==
== Auszeichnungen und Förderungen ==

Version vom 23. Juni 2019, 13:03 Uhr

Helmut Zimmermann (* 22. März 1926 in Danzig) ist ein deutscher Architekt, Naturschützer und Zoologe.

Leben

Nach Immatrikulation in Architektur an der Technischen Hochschule Danzig (1944) und Kriegsdienst erlernte Helmut Zimmermann 1946 das Maurerhandwerk und studierte Bauingenieurwesen und Architektur an der Staatsbauschule (Hochschule für Technik) Stuttgart mit Abschluss Staatsexamen (Dipl.-Ing. (FH) 1954. Anschließend gründete er ein eigenes Architekturbüro und arbeitete bis 1988 als freier Architekt. Bereits ab 1974 unternahm er viele Studienreisen in die Tropen und widmete sich der Zoologie (Herpetologie) und dem Naturschutz, oft mit Hilfe elektrotechnischen Methoden (Akustik, Video, Vermessung). Er veröffentlichte etwa 200 populär- und wissenschaftliche Arbeiten, generierte viele Ausstellungen (z. B. den madagassischen Stand auf der Weltausstellung EXPO 2000, CDs, Video- und Fernseefilme (ZDF, 3SAT, ARTE und TV-Madagasikara (11./12.20l3). Er ist als Mitglied (auch Beirat und Gutachter) bei mehreren wissenschaftlichen und ähnlichen Gesellschaften teils bis heute tätig.

Wirken

Als Freier Architekt entwarf und baute er ab 1954 bis 1988 in und um Ludwigsburg und Stuttgart Ein- und Mehrfamilienhäuser, Lichtspieltheater, Industrie-, Verkaufs- und Bankgebäude (z. B. 1966 die Bank der Deutschen Bundesbahn in Stuttgart DVKB).

Seit 1974 beschäftigte sich Zimmermann mit Zucht, Erhaltung und Schutz der tropischen Anurenfauna. insbesondere mit den bunten Pfeilgiftfröschen der Familie Dendrobatidae. Er unternahm 1984-1988 drei Studiereisen nach Equador (teilweise finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und veröffentlichte viele Forschungsergebnisse über ihr Verhalten. 1988 beschrieb er zusammen mit seiner Tochter Dr. Elke Zimmermann eine neue Art (Dendrobates variabilis[1]) und eine neue Gattung (Phobobates) dieser Familie und trug zu neuen Erkenntnissen der Evolution der Anurenfamilie Dendrobatidae bei.

1988 gründete Helmut Zimmermann die erste Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zusammen mit Dr. Elke Zimmermann und Karl-Heinz Jungfer (DGHT-AG-ANUREN)[2] mit Schwerpunkt Biotopschutz. (ca. 120 nationale und internationale Fachleute). 1997 erfolgte die Gründung der eigenen Stiftung „Natur- und Artenschutz in den Tropen“ (NAT[3]) zusammen mit Dr. Peter Wüst. 1994-2002 erarbeitete Zimmermann Studien zur Aufnahme des Goldfröschchens Mantella aurantiaca in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (mit Unterstützung des Bundesamt für Naturschutz, Bonn) und stellte einen weiteren Antrag mit der madagassischen Regierung auf Unterschutzstellung des 8400 Hektar großen Moor-Regenwaldgebiet Torotorofotsy bei Andasibe es als 4. Feuchtgebiet Madagaskars auszuweisen [4]. Es wurde im Februar 2005 in die Internationaler Liste RAMSAR der UNESCO (aufgenommen. 2000 erhielt er die Einladung des madagassischen Umweltministeriums zur Gestaltung des Ausstellungsstands MADAGASKAR für die Weltausstellung „EXPO 2000“ in Hannover mit Vorstellung seines NAT-Projekts. 2001 erfolgten von ihm Untersuchungen mit Antrag (aufgrund der Kooperationsverträge der Stiftung NAT mit der Universität Antananarivo und der Direction Générale des Eaux et Forets, Madagascar) zum Schutz des „Drachenbaum-Regenwaldgebiet Maromiza“. Der Antrag wurde 2001 als Naturschutzgebiet genehmigt, daraufhin erfolgte die Einweihung durch den deutschen Botschafter in Madagaskar, Dr. Behr (Pilotprojekt zur Umsetzung der Konvention von RIO 1992). In Stuttgart (Wilhelma) stellte Zimmermann die Projekte der Stiftung NAT vom 19.06. - 22.09.2002 als Ausstellung „Madagaskar – Insel der tropischen Kostbarkeiten“ vor, in Madagaskar 2003 in einer Ausstellung in der Nationalbibliothek der Hauptstadt Antananarivo. Fernsehfilme über die Arbeit der NAT von ZDF, Arte und 3SAT in Deutschland und TV-Madagasikara entstanden 2003.

Auszeichnungen und Förderungen

  • Der Nationalorden Madagaskars, ORDNE NATIONAL de la République de Madagascar, wurde Zimmermann für den Schutz und die Erhaltung der einzigartigen madagassischen Artenvielfalt am 31. März 2004 vom Staatspräsident Madagaskars verliehen und vom Senatspräsident in der madagassischen Botschaft Falkensee/Berlin, überreicht [5].
  • Finanzielle Förderungen erfolgten durch Conservation International (CI), Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) und vielen anderen Sponsoren.

Schriften

  • 1989: Conservation studies on the „art –poison frogs (Dendrobatidae) in the field and in captivity.28:31-44.- In: International Zoo Yearbook, (Ed .P.J.S. Olney. Patellis, F.A. Fisken) Zoological Society of London. U.K. pp.557. (Z64).
  • 1993: Gutachten zum Gefährdungsstatus und zur Aufnahme von Mantella aurantiaca (madagassisches Goldfröschchen) in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen für Antrag der Bundesregierung Deutschland auf der Vertragsstaatenkonferenz in Fort Lauderdale , Florida, USA, 1994, in Kooperation mit Bundesamt für Naturschutz und DGHT.
  • 1996: The origin of the Madagasy Mantella: 385-396. - In: Biography of Madagascar. (Ed). W. R. Lourenco). OSTROM, Paris, Frankreich. 559pp.
  • 1998: Unternehmen Goldfröschchen – ein Fallbeispiel für nachhaltig-naturverträgliche Nutzung. (Ed. D. Jelden, I. Sprotte & M. Gruschwitz). Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg.141 S.
  • 2000: Coopération Germano-Malgache pour la conservation de la biodiversité sous considération du développement durable en accord avec la nature.- Projet Andasibe, Région Est de Madagascar: 217-229, 317-322.- In: Perspectives de Développement.- Croissance de la Population et Croissance Economique contre de la Nature. Deutsch-Madagassische Gesellschaft e.V.) LIT Verlag Münster, Hamburg, London. 322S.
  • ZIMMRMANN, H. & E. ZIMMERMANN: 1988 .Etho-Taxonomie und zoogeographische Artengruppenbildung bei Pfeilgiftfröschen (Anura: Dendrobatidae) Salamandra, 24 (2/3):125-16

Einzelnachweise

  1. www.DendroBase.de. Abgerufen am 21. Juni 2019.
  2. Madagaskar. 1992, doi:10.1007/978-3-0348-6407-7 (doi.org [abgerufen am 23. Juni 2019]).
  3. Stiftung Natur- und Artenschutz in den Tropen (NAT). Abgerufen am 21. Juni 2019.
  4. Lourenço, Wilson R., Goodman, Steven M., Société de biogéographie.: Diversité et endémisme à Madagascar. Société de biogéographie, Paris [2000], ISBN 2-903700-04-4 (worldcat.org [abgerufen am 23. Juni 2019]).
  5. Nationalorden für Helumt Zimmermann (NAT). Abgerufen am 21. Juni 2019.