„Salam de Sibiu“ – Versionsunterschied

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Version vom 6. Juli 2019, 22:45 Uhr

Salam de Sibiu ist eine rumänische Salamisorte aus Schweinefleisch, die ihren Namen von der Stadt Sibiu erhalten hat. 2016 wurde sie in der Europäischen Union als Produkt mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) registriert.

Merkmale

Im Gegensatz zur italienischen und französischen Rohwurst, werden die „Hermannstädter-Salami“ in Rümänien und die Wintersalami in Ungarn vor der Schimmelpilzbesiedlung etwa zwei Wochen lang leicht geräuchert. Der Rauch verleiht den Produkten ihren charakteristischen Geschmack und bewirkt, dass die Würste nur langsam ranzig werden können.[1]

Geschichte

Das Siebenbürgisch-Deutsche Wochenblatt rühmte in einer Ausgabe von 1873, dass die Hermannstädter Salami den Namen der Stadt bis an die Ufer des Rheins und der Ostsee trage.[2] Von der Wiener Weltausstellung wurde berichtet, dass nur ein einziger Artikel aus Siebenbürgen bedeutsam war:

„... nämlich die Hermannstädter Salami (in Wien vertreten durch die Sendung des Em. Hantschl). Hermannstadt erzeugt etwa 3000 Center Salami, wohl die beste in der Gesammt-Monarchie, da sie weit und breit verführt wird und oft als "Veroneser" unter fremder Firma auftritt. Der Aufschwung datirt seit dem Krim-Kriege, wo geschäftsgewandte, meist italienische und deutsche Tiroler von Hermannstadt aus die in der Walachei gelegenen österreichischen Truppen damit versehen haben und sich zum Theile hier niederliessen.Andere Deutsche und Sachsen folgten nach; die Güte des Artikels liegt im verarbeiteten Speck und von Kukurutz-Mastung herrührendem Schweinefleisch, welches hier billiger zu haben war als Esels- und Schaffleisch.“

Allgemeine illustrirte Weltausstellungs-Zeitung, 1873Referenzfehler: Ungültige <ref>-Verwendung: „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.

In den Vorkriegsjahren wurde die Salami aus dem Fleisch der Mangalitza-Schweine hergestellt, die Haltung dieser Schweinerasse ist in Rumänien in den 2000ern nur mehr mit stark rückläufigen Zahlen zu verzeichnen.[3] "Sibiu Salame" wurde früher in Pferdedärme und Kunstdärme (Naturin) abgefüllt. Sie ist mit einer weißlichen, pulverisierten, trockenen, matten und gleichmäßigen Penicilliumschicht bedeckt.[4] Die einst wegen ihrer Qualität berühmte „Salam de Sibiu“ (Hermannstädter Salami), mutierte dann während des Sozialismus in Rumänien zur Soja-Salami („salam cu soia“).[5]

Einzelnachweise


  1. Geoffrey Campbell-Platt: Fermented Meats. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-1-4615-2163-1, S. 163 (google.de [abgerufen am 6. Juli 2019]).
  2. Hermannstädter Plaudereien. In: Österreichische Nationalbibliothek. Siebenbürgisch-Deutsches Wochenblatt, 1873-03-12, Seite 10, abgerufen am 6. Juli 2019.
  3. Hans Gehl: Wörterbuch der donauschwäbischen Landwirtschaft. Steiner, Stuttgart 2003, ISBN 3-515-08264-6, S. 607.
  4. Camera de Comerț a Republicii Populare Romîne (Hrsg.): Rumanian Foreign Trade. 41. Auflage. 1961, S. 34.
  5. Valeska Bopp: Alltag und Ideologie im Realsozialismus. „Wir haben uns zurechtgefunden …“ Mangel und Überlebensstrategien in Rumänien in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Osteuropa-Institut - Freie Universität Berlin, abgerufen am 6. Juli 2019.