„Deadlock (Eisenbahn)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Ein '''Deadlock''' ist bei der Eisenbahn eine Situation, in der sich Züge so gegenseitig blockier…
(kein Unterschied)

Version vom 1. November 2019, 19:18 Uhr

Ein Deadlock ist bei der Eisenbahn eine Situation, in der sich Züge so gegenseitig blockieren, dass keine Zugfahrt im Regelbetrieb mehr möglich ist.

Beispiel eines Deadlocks bei einer eingleisigen Strecke zwischen zwei Bahnhöfen mit jeweils zwei Gleisen

Der einfachste Fall eines Deadlocks ist eine eingleisige Strecke, auf der sich zwei Züge gegenüberstehen. Da diese Situation die unmittelbare Gefahr eines Zusammenstoßes birgt, ist der sogenannte Gegenfahrschutz ein wichtiges Element von Systemen zur Sicherung von Zugfahrten. Ein auch mit Zugsicherung möglicher Deadlock ist, wenn bei eingleisigem Zugbetrieb ein Bahnhof mit zwei Gleisen mit zwei in die selbe Richtung fahrenden Zügen belegt ist (beispielsweise für eine Überholung), aber zugleich ein Zug auf dem eingleisigen Abschnitt entgegenkommt. Da alle Gleise im Bahnhof belegt sind, ist keine Zugkreuzung möglich und die Züge blockieren sich gegenseitig. Ein Deadlock kann auch auf zweigleisigen Strecken auftreten, die im Gleiswechselbetrieb befahren werden.[1][2]

Ähnlich wie beim Deadlock in der Informatik entsteht eine solche Situation, weil jeder Zugfolgeabschnitt (Block) nur von höchstens einem Zug belegt werden kann und damit für andere blockiert wird. Dort wartet der Zug darauf, in den nächsten Block einfahren zu können. Sobald eine „Wartekette“ entsteht, in der ein Zug in einen Block einfahren möchte, der wegen eines Zirkelbezugs aber erst dann frei werden kann, nachdem er seinen eigenen Block verlassen hat, besteht ein Deadlock.[2][3]

Der Aufwand, eine solche Situation durch Rangieren zu beseitigen, ist im Eisenbahnbetrieb sehr hoch. Durch die Erstellung des Fahrplans werden Deadlocks vermieden, und die Steuerungssoftware von Stellwerken kann Algorithmen beinhalten, die Deadlocks auch bei Verspätungen oder Umleitungen erkennen und verhindern.[3][4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jacob Kohlruss: Untersuchung von Methoden zur Vermeidung von Deadlocks in synchronen Eisenbahnsimulationsprogrammen. Diplomarbeit, Institut für Verkehrsmanagement, Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, 2007, S. 5, 27–31.
  2. a b Jörn Pachl: Systemtechnik des Schienenverkehrs: Bahnbetrieb planen, steuern und sichern. 6. Auflage, Vieweg + Teubner 2011, S. 214. ISBN 978-3-8348-1428-9, doi:10.1007/978-3-8348-8307-0.
  3. a b Yong Cui: Simulation-Based Hybrid Model for a Partially-Automatic Dispatching of Railway Operation. Dissertation, Universität Stuttgart, 2009, S. 55ff.
  4. Jacob Kohlruss: Untersuchung von Methoden zur Vermeidung von Deadlocks in synchronen Eisenbahnsimulationsprogrammen. Diplomarbeit, Institut für Verkehrsmanagement, Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, 2007, S. 7.