„Zwillingsschleuse“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Schleuse Kleinmachnow 20160310 10.jpg|mini|Alte Zwillingsschleuse [[Schleuse Kleinmachnow|Kleinmachnow]] ]]
Eine '''Zwillingsschleuse''' ist eine [[Schleuse]], die durch ihre Konstruktion den Wasserverbrauch für eine Schleusung reduziert.
Eine '''Zwillingsschleuse''' besteht wie eine [[Schleuse|Doppelschleuse]] aus zwei [[Schleusenkammer]]n, die miteinander über ein [[Absperrorgan]] verbunden sind. Dadurch kann ein Teil des Schleusungswassers der einen Kammer zum Füllen der anderen verwendet werden, um den [[Schleusenverlust]] zu reduzieren.<ref name="BAW" />


Beim Betrieb einer Schifffahrtsschleuse entsteht zwangsläufig ein Schleusenverlust, da zum Absenken der Schiffe in der Schleuse die Schleusenkammer entleert werden muss. Im einfachsten Fall wird das gesamte Volumen in das [[Wasserseite|Unterwasser]] abgegeben, wodurch der Schleusenverlust 100&nbsp;Prozent beträgt. Die ins [[Wasserseite|Unterwasser]] abgegebene Menge fehlt jedoch in der oberen [[Haltung (Wasserbau)|Haltung]] und muss ersetzt werden. Fehlt ein natürlicher oder auch künstlicher Zufluss muss durch [[Rückpumpwerk|Rückpumpen]] aus dem Unterwasser das Verlustwasser ersetzt werden. Bei einer [[Sparschleuse]] kann durch daneben liegende Sparbecken der Verlust vermindert werden.
[[Datei:Schleuse Kleinmachnow 20160310 10.jpg|mini|Alte [[Schleuse Kleinmachnow]] als Zwillingsschleuse]]
== Beschreibung ==
Wenn die Schleuse aus zwei Kammern besteht und das Verkehrsaufkommen in beiden Richtungen nahezu gleich ist, übernimmt bei einer Zwillingsschleuse die jeweils andere Schleusenkammer die Funktion des Sparbeckens. [[Bergfahrt|Berg- und Talfahrt]] können dann gleichzeitig geschleust werden, wobei das Wasser für die Bergschleusung aus der Kammer der Talschleusung verwendet wird. Damit beträgt der Schleusenverlust nur noch 50&nbsp;Prozent.
An [[Fluss|Flüssen]] ist das Befüllen einer Schleusenkammer unproblematisch, da das fließende Gewässer immer einen ausreichenden Wassernachschub garantiert. An [[Kanal (Wasserbau)|Kanälen]], in die keine oder nur geringe natürliche Zuflüsse münden, muss der Wasserverbrauch jedoch durch die Bauart der Schleuse reduziert werden. Bei einzelnen Schleusenkammern kommt dafür das Prinzip der [[Sparschleuse]] zur Anwendung.


== Siehe auch ==
Wenn die Schleuse aus zwei Kammern besteht und das Verkehrsaufkommen in beiden Richtungen nahezu gleich ist, übernimmt bei einer Zwillingsschleuse die jeweils andere Schleusenkammer die Funktion des Sparbeckens. [[Bergfahrt|Berg- und Talfahrt]] können gleichzeitig geschleust werden, wobei teilweise Wasser zwischen den Kammern ausgetauscht wird und nur rund die Hälfte ins Unterwasser abfließt und vom Oberwasser ergänzt werden muss.
* [[Zwillingsschachtschleuse Eisenhüttenstadt]]
* [[Schleuse Münster]]
* [[Schleuse Kleinmachnow]]

==Literatur==
* {{Literatur
|Autor=Hans-Werner Partenscky
|Titel=Binnenverkehrswasserbau
|Verlag=Springer Verlag
|Ort=Berlin
|Datum=2012
|ISBN=9783642522536}}
* {{Literatur
|Autor=Franzius O.
|Titel=Der Verkehrswasserbau - Schiffsschleusen
|Verlag=Springer Verlag
|Ort=Berlin, Heidelberg
|Datum=1927
|ISBN=9783642915536}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://izw.baw.de/publikationen/tr-w/0/Leitfaden%20AuF%202019.pdf Leitfaden Automatisierung und Fernbedienung von Anlagen der WSV] Teil B Seite 31 (PDF), abgerufen am 30. Januar 2021
*{{Internetquelle |autor= |url=http://www.wsd-west.wsv.de/wasserstrassen/wk/bauwerke/schleuse/wassersparen/index.html |titel=Wassersparen beim Schleusen |werk= |hrsg=[[Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt]] -Standort Münster- |datum=2014-02-19 |zugriff=2017-12-04}}

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="BAW">{{Internetquelle
|url=https://wiki.baw.de/de/index.php/Zwillingsschleuse
|titel=BAWiki – Zwillingsschleuse
|werk=wiki.baw.de
|hrsg=Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe
|abruf=2021-01-24}}
</ref>
</references>


[[Kategorie:Schleusentyp]]
[[Kategorie:Schleusentyp]]
[[Kategorie:Wasserbau]]

Version vom 30. Januar 2021, 22:10 Uhr

Alte Zwillingsschleuse Kleinmachnow

Eine Zwillingsschleuse besteht wie eine Doppelschleuse aus zwei Schleusenkammern, die miteinander über ein Absperrorgan verbunden sind. Dadurch kann ein Teil des Schleusungswassers der einen Kammer zum Füllen der anderen verwendet werden, um den Schleusenverlust zu reduzieren.[1]

Beim Betrieb einer Schifffahrtsschleuse entsteht zwangsläufig ein Schleusenverlust, da zum Absenken der Schiffe in der Schleuse die Schleusenkammer entleert werden muss. Im einfachsten Fall wird das gesamte Volumen in das Unterwasser abgegeben, wodurch der Schleusenverlust 100 Prozent beträgt. Die ins Unterwasser abgegebene Menge fehlt jedoch in der oberen Haltung und muss ersetzt werden. Fehlt ein natürlicher oder auch künstlicher Zufluss muss durch Rückpumpen aus dem Unterwasser das Verlustwasser ersetzt werden. Bei einer Sparschleuse kann durch daneben liegende Sparbecken der Verlust vermindert werden.

Wenn die Schleuse aus zwei Kammern besteht und das Verkehrsaufkommen in beiden Richtungen nahezu gleich ist, übernimmt bei einer Zwillingsschleuse die jeweils andere Schleusenkammer die Funktion des Sparbeckens. Berg- und Talfahrt können dann gleichzeitig geschleust werden, wobei das Wasser für die Bergschleusung aus der Kammer der Talschleusung verwendet wird. Damit beträgt der Schleusenverlust nur noch 50 Prozent.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Werner Partenscky: Binnenverkehrswasserbau. Springer Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-642-52253-6.
  • Franzius O.: Der Verkehrswasserbau - Schiffsschleusen. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1927, ISBN 978-3-642-91553-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BAWiki – Zwillingsschleuse. In: wiki.baw.de. Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe, abgerufen am 24. Januar 2021.